PSV-Prüfungs-Fragen: [288] Nennen Sie drei Pilzarten, die speziell in Auwäldern vorkommen.

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  • Grüß euch,


    der Aussage würde ich persönlich ganz klar widersprechen.


    A. mesenterica kenne ich aus sehr vielen Habitaten und die mit Abstand stärksten Vorkommen die ich kenne sind aus montanen bis subalpinen, naturnahen bis urwaldartigen Bu-Ta-Fi-Wäldern. Da kommt er meist massenweise vor!


    Liebe Grüße

  • Hallo Funginator,

    unter Ausbildungsprogramm verstehe ich das von der DGfM aufgestellte Kompendium der Fähigkeiten und Fertigkeiten, über die ein Pilzsachverständiger verfügen muss, damit er als DGfM-geprüfter Pilzsachverständiger gelten kann. So etwas muss festgelegt sein, bevor die Ausbildung starten kann bzw. Prüfungen durchgeführt werden können. Dadurch soll unter anderem verhindert werden, dass in der Prüfung plötzlich Fragen über Gott und die Welt gestellt werden, für die die Prüflinge nicht in der vorangegangenen Ausbildung fit gemacht wurden. Natürlich soll damit auch ein bestimmtes praxisrelevantes Kompetenzbündel der Pilzberatertätigkeit definiert werden.

    Ob dies bei der DGfM Ausbildungsprogramm oder vielleicht Ausbildungsinhalte oder Ausbildungsrichtlinien oder Kompetenzbeschreibung genannt wird, weiß ich jetzt nicht, da ich nicht in der DGfM-Ausbildung tätig bin.


    Hallo zusammen,

    besten Dank für das treffende Beispiel Auricularia mesenterica. Manche finden ihn im Auwald, andere woanders. Ob Auricularia mesenterica ein "speziell im Auwald vorkommender Pilz" ist oder nicht, ist subjektive Einschätzung oder bestenfalls zu untersuchende Arbeitshypothese, aber keinesfalls gesicherter Stand der Wissenschaft oder gar "ökologisches Grundwissen". Die hier diskutierte Prüfungsfrage 288 suggeriert dies jedoch, ohne belastbare Belege dazu zu liefern. Stattdessen wird so getan, als handele es sich um einen Grundwissensbestand des Pilzsachverständigen. Hätte die Frage gelautet: "Nennen Sie drei Charakterarten der Auwaldgesellschaften.", gäbe es einen gut definierten Lösungshorizont, denn Auricularia mesenterica gilt in der Literatur p. p. durchaus als Auwald-Charakterart (so z. B. in Großpilze Baden-Württembergs, Band 1). Wie schon gesagt müssten in der PSV-Ausbildung dann die Konzepte "Waldgesellschaft", "Auwald" und "Charakterart" abgehandelt werden, wenn so etwas in der Prüfung gefragt wird. Andernfalls: Finger weg von solchen Fragen und lieber welche stellen, die die theoretischen und praktischen Fähigkeiten des PSV besser und praxisnäher abbilden, etwa eine Frage wie "Was versteht man in der Ökosoziologie unter Pflanzen-/Waldgesellschaft und unter Charakterart, und welche praktische Bedeutung hat dies für die Pilzberatung?".


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo zusammen,

    Zitat

    PSV-Prüfungs-Fragen: [288] Nennen Sie drei Pilzarten, die speziell in Auwäldern vorkommen.

    Interessante Frage.

    Mir fällt nur eine Pilzgruppe ein, die Speziell zu Auwäldern passen könnte und das wären die Aero-Aquatischen Pilze.

    Ansonsten fällt mir nichts ein, was zu dieser Frage passen könnte, weil besonders das "Speziell" ist ein Dorn im Auge.

    Die Auwälder an sich sind sowohl nass als auch trocken und die Ökologie ist auch recht flexibel, was zu vielen Standorten passen könnte.

    Deshalb denke ich, dass es Pilze sein müssen, die sowohl im Wasser leben, aber auch mit Trockenheit klarkommen können.

    Das trifft auf nicht viele Pilze zu..... Mir fallen da noch Heterobasidiomyceten ein, aber diese sind für Auwälder nicht Speziell und fallen auch wieder weg.

    Normale Ständerpilze oder Baumpilze fallen auch weg, weil diese sind jetzt auch nicht Speziell für Auwälder.


    VG : Thorben

  • Sicherlich ist die Frage unklar formuliert. Aber ihr zukünftigen Prüflinge sollte euch auch nicht zuviele Gedanken machen.

    Und nicht jedes Wort, jede Formulierung auf die Goldwaage legen.

    Meiner Meinung nach können die Prüfer Pilze, die typischerweise in Feuchtgebieten vorkommen, nicht infrage stellen.


    Beispiele gibt es genug, einige wurden bereits genannt. Hier drei meiner Favoriten.

    - Cortinarius uliginosus

    - Lactarius obscuratus

    - Lentinus tigrinus

    Mir fällt nur eine Pilzgruppe ein, die Speziell zu Auwäldern passen könnte und das wären die Aero-Aquatischen Pilze.

    Abgesehen davon, dass ich die auch in feuchten Gräben benachbarter Fichtenwälder finde, wäre solch eine Antwort dann schon fast eine Prüfungsfrage für die Prüfungskommission! :D


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Florian,


    da kannst du meiner Aussage so oft du willst widersprechen.

    Trotzdem bleibt es dabei, dass ich den bisher nur im Auwald gefunden habe ! :gwinken:


    VG

    Wolfgang

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    Ich bin ein fortgeschrittener Anfänger. Meine Einschätzungen zu Bestimmungsanfragen sind mit Vorsicht zu "genießen" !
    Und: Nicht jeder meiner Funde muss unbedingt bestimmt werden, ich freue mich einfach über jedes "Kerlchen"... :gzwinkern:

  • Hallo,


    was für eine Entwicklung in diesem Thread, sehr spannend! g:-)


    Wenn diese Prüfungsfrage schon solche Diskussionen auslöst, was würde bei den kniffligen/schwierigen Fragen erst passieren...



    Grüße,

    Steffen

  • Servus Wolfgang,


    ja, da haste natürlich recht... wenn man schon jemanden zitiert, dann sollta man zumindest anständig lesen :haue:


    wollte der Aussage widersprechen, dass A. mesenterica als Antwort auf die Prüfungsfrage passen würde, aber die hast du ja gar nicht getätigt ;)


    Beste Grüße

  • Hallo nobi,

    Abgesehen davon, dass ich die auch in feuchten Gräben benachbarter Fichtenwälder finde, wäre solch eine Antwort dann schon fast eine Prüfungsfrage für die Prüfungskommission! :D

    Die Armen Leute die PSV werden wollen und bei dieser Frage, womöglich Aero-Aquatische Pilze lernen müssen :giggle: Schlimmer finde ich es, wenn sie PSV sind, sich dann an diese Antwort erinnern und sich fragen, was für einen Sinn diese Pilze für einen PSV haben sollen....

    Ich hoffe das es soweit nicht kommt, denn Aero-Aquatische Pilze und PSV, dass passt nicht zusammen und kann ich mir schwer vorstellen.


    VG : Thorben

  • Hallo,


    seht das mal alles nicht so eng. :grolleyes:


    Grüße,

    Steffen

  • Servus,

    ich hätte die Frage so interpretiert, dass die Prüfenden wissen wollen, ob der Prüfling sich mit Habitaten auskennt und die darin typischen Pilze kennt, ohne dass damit ausgeschlossen wird, dass sie auch in anderen Habitaten auftreten können.
    In diese Kategorie würde auch die Braune Borstentramete (Coriolopsis gallica) passen, die ja auch Braune Auentramete genannt wird.

    Liebe Grüße Schorsch

  • ob der Prüfling sich mit Habitaten auskennt und die darin typischen Pilze kennt,

    Das kann man aber nicht in der hier beschriebenen Weise abfragen. Drei schon im Auwald gesehene Pilzarten lassen sich auch ohne jedes Verständnis vom Habitat leicht nachplappern. Da müsste man schon die Merkmale eines Auwaldes direkt abfragen.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • ob der Prüfling sich mit Habitaten auskennt und die darin typischen Pilze kennt,

    Da müsste man schon die Merkmale eines Auwaldes direkt abfragen.

    Ob das zu dem Wissen gehört, das ein PSV für die Prüfung benötigt? ;)


    Bei den vielen PSV-Prüfungfragen beschleicht mich immer mehr das Gefühl, dass das Hauptaugenmerk auf die Quantität der Fragen (ca. 600) und deren leichte Verwendbarkeit zur digitalen Abfrage gelegt wurde.

    Wie ist es denn sonst zu erklären, dass es (nur ein paar Beispiele seien genannt)

    - keinerlei Multiple Choice Fragen gibt

    - keine einzige Frage gibt, die eigene Skizzen enthält

    - keine einzige Frage mit Bilder gibt

    - keine Tabellen gibt

    - keine Fragen mit Zuordnungsmöglichkeiten gibt

    - keine Fragen gibt, bei denen man falsche Lösungen streichen muss

    - keine Lückentexte gibt

    - keinerlei Angabe der erreichbaren Punkte gibt ?

    (Von den fehlenden Lösungen ganz zu schweigen)


    Wenn wirklich Interesse an der Qualität der Prüfungs-Fragen bestehen sollte, dann müssten die damit betrauten Leute aktiv werden.

    Gruß

    Peter

  • (Von den fehlenden Lösungen ganz zu schweigen)

    Darin liegt meiner Meinung nach das Hauptproblem. Wäre der Fragenersteller dazu gezwungen, zu seiner Frage einen Lösungshorizont darzulegen, würden es sehr viele Fragen gar nicht bis in den Katalog schaffen, da es gleich auffallen würde, wie schlecht formuliert die Fragen teilweise sind.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,


    ich bin schon einmal durch eine Prüfung gerauscht, weil ich einfach die Fragestellungen nicht verstanden habe und ich nicht wusste, was eigentlich von mir verlangt wird. Und das alles ist auch eine Zeitfrage. Man hat bei einer Prüfung nicht die Zeit, 20 min nur allein über die Frage zu sinnieren...


    Peter Soweit mir bekannt, wird in jeder PSV-Prüfung verlangt, eine Skizze mit den unterschiedlichen Stielbasismerkmalen der Wulstlinge zu zeichnen. Man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.


    Grüße,

    Steffen

  • Peter Soweit mir bekannt, wird in jeder PSV-Prüfung verlangt, eine Skizze mit den unterschiedlichen Stielbasismerkmalen der Wulstlinge zu zeichnen. Man korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege.

    Peter meint, dass es keine vorgefertigten Skizzen gibt, die beschriftet werden können usw. Multiple Choice Fragen, Skizzen etc. sind nicht oder nur schwer in unterschiedlicher Auswahl elektronisch zu generieren. Ich persönlich bin froh, dass wir den Fragengenerator so haben, wie er ist. Die Fragen werden nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt. Da ist der menschl. Faktor minimiert und die Prüfungen sind +/- immer gleich anspruchsvoll.

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,


    dazu müsste der Zufallsgenerator aber auch wissen, welches Schwierigkeitslevel jede einzelne Frage hat. Das müssten die Fragesteller hinterlegt und auch festgelegt haben. Ich versuche eben, mir vorzustellen, wie der Generator funktioniert... Ist aber letztlich auch egal. :grolleyes:


    Grüße,

    Steffen

  • Climbingfreak


    Hallo Stefan,


    es gibt immer wieder diese Threads zu PSV-Prüfungsfragen und für strebende Prüflinge sind die sehr interessant. Meines Erachtens nach würde es Sinn machen, für die PSV Themen einen eigenen Bereich im Forum einzurichten. Dann sind sie auch später noch leicht auffindbar.


    Viele Grüsse