Gemeiner Spaltblättling

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 3.073 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Vidar.

  • Man kann wohl keinem vorschreiben, was er essen oder nicht essen sollte.

    Ich würde mir jedenfalls etwas Anderes bestellen. Nicht mal dran riechen würde ich.

    Meine Gesundheit würde ich nicht auf's Spiel setzen wollen.


    Viele Grüße

    Reinhard

  • Nicht mal dran riechen würde ich.

    Meine Gesundheit würde ich nicht auf's Spiel setzen wollen.

    Hallo

    Wenn man durch den Wald geht, riecht man automatisch daran. Die Sporen sind doch überall! Zu eng darf man das auch nicht sehen. Außerdem kann dort auch der Pilz ganz andere Eigenschaften haben.

  • Hallo Reinhard,

    genau aus diesem Grund schrieb ich, dass mir das obskur vorkommt.

    Es wird auch geschrieben, es sei ein typisches Gericht.

    Ich habe schon überlegt, ob eine Verwechslung mit einem anderen Pilz vorliegt, aber habe bisher nichts rausbekommen.

    Selbstverständlich ist jedem Erwachsenen selbst überlassen, was er ißt, oder trinkt.

    Die allgemeinen Aussagen über den Spaltblättling (auch aus medizinischer Sicht) sind mir bekannt.

    Es geht mir darum, ob jemand hier etwas über die Verwendung dieses Pilzes weiß.

    Sollte es sich tatsächlich um diesen Pilz handeln und sollte er dort auch tatsächlich als typisches Gericht gegessen werden, wäre unter anderem interessant, ob und wie dieser Pilz vertragen wird und ob es auch zu Vergiftungen oder sonstigen Beschwerden kam.

    Viele Grüsse

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Schaut doch mal hier:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Die Köchin sieht jedenfalls sehr gesund aus. Das Essen sieht auch gut aus.

  • Hallo Thomas,


    da findet man sogar einiges im Netz und es scheint keinerlei Probleme zu geben.

    Interessant fand ich diese Aussage hier, die ich einmal aus dem Spanischen übersetzt habe:
    ... Die kulturell wichtigsten Ethnotaxa in den drei Gemeinden sind kayoch (Pleurotus dajmor und Favolus tenuiculus) mit 30 Nennungen (88 % der Bevölkerung), xikin (Schizophyllum commune) mit 28 Nennungen (82 % der Bevölkerung), lo'ro (Auricularia spp. ) mit 25 Nennungen (73 %), der Much (Agaricus spp.) mit 9 Nennungen (26 %) und der Bay och (Oudemansiella canarii) mit 8 Nennungen (23 %). Die ersten drei Taxa sind vielleicht die kulturell wichtigsten, da ihr Verzehr in praktisch allen ethnomykologischen Arbeiten aus den mesoamerikanischen und amazonischen Tropen berichtet wurde (Chacón, 1988; Prance, 1984; Ruan-Soto et al., 2006; Vasco-Palacios et al., 2008). .."

    Hier findest Du einige Artikel die ich mir aber ehrlich gesagt nicht weiter angesehen habe.


    Ich bin gerade dabei mir anzusehen wie und was die genau damit machen und ich glaube, dass ich dies auch einmal ausprobieren werde. Das Video, dass man auch ohne Spanisch-Kenntnisse versteht, werde ich später gerne noch posten.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Es gibt sogar ein Festival dieses Pilzes - ist ja irre

    Und hier ein weiteres Video welches man auch ohne Spanischkenntnisse versteht. Dass Einzige vielleicht, er kocht die Pilze 20 Minuten in Wasser.


    Viel Spaß beim Ausprobieren und wenn ihr das Gerät für die Empanadas braucht - ich habe eines ;) (Es geht auch zwischen zwei einfachen Schneidebrettern.)


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hallo,


    man isst das gerne, meistens jedenfalls, was in der Kultur, in welcher man aufwächst, traditionell verzehrt wird.


    Wäre ich in Australien bei den Aborigines geboren, so wäre für mich ein Känguru aus dem Erdofen, halbgar, mit Fell und Innereien gegart ein Leckerbissen. Als Europäer stünde mir der Sinn eher weniger danach.

  • Danke Maria,

    für die intensive Recherche👍.

    Ich bin anfänglich davon ausgegangen, dass hier irgendetwas nicht stimmen kann.

    Wahrscheinlich weiß jeder, dass es immer wieder Diskussionen bezüglich des Einatmens von Sporen des Spaltblättlings gibt.

    Deshalb soll man, so jedenfalls die wohl überwiegende Meinung, nicht am Spaltblättling riechen.

    Insoweit war ich doch überrascht, dass er essbar sein soll.

    Ich persönlich handhabe dies in solchen Fällen so, dass ich erst, z.B. etwas esse, wenn dies nachweislich (bekanntermaßen) nicht schädigend ist.

    In Zweifellsfällen lass ich es sein.

    Es gibt genug anderes Essbares, zumindest bei uns.

    Warum sollte ich da ein unnötiges Risiko eingehen.

    Euch allen schon mal besten Dank für die Beiträge.

    Viele Grüße

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Thomas,


    es geht beim Spaltblättling nicht um die Giftigkeit. Die Sporen sind gefährlich, weil sie potentiell in der Lage sind im menschlichen Körper auszukeimen. Für die allermeisten Pilzsporen ist es ja im Menschen viel zu warm, um das gut zu finden.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Stefan,

    da gebe ich dir völlig recht.

    Aber das Eine schließt das Andere nicht aus.

    Es ist denkbar, dass Sporen unter bestimmten Bedingungen gefährlich sind, aber der entsprechende Pilz kann auch bei Verzehr giftig wirken.

    Natürlich kann es genauso umgekehrt sein, und er ist als Speisepilz nicht giftig.

    Genau das wollte ich rausbekommen.

    Viele Grüße

    Thomas

    AUCH VON MIR KEINE ESSENSFREIGABE. EINE BESTIMMUNG IST OHNE JEDE GARANTIE.

  • Hallo Thomas,


    intensiv war meine "Recherche", so kann man dies eigentlich gar nicht nennen, nicht. Ich denke, da könnte es evtl. sogar diesbezüglich einige Studien / Arbeiten zu diesem Pilz geben. Und wenn da einige wissenschaftliche dabei sind werden die dann in der Regel ja auch in englischer Sprache veröffentlicht. Vielleicht findest Du ja über den Link weiter oben noch etwas.


    Was mich wundert ist die Menge. Also da gibt es ein ganzes Festival, sprich die brauchen da ganz schön viele der Pilze auf einmal. Speisen mit diesem Pilz werden außerdem in den Restaurants angeboten. Wächst der Spaltblättling dort so reichhaltig? Naja, wenn ich Zeit habe kann ich ja vielleicht noch einmal nachsehen, dann aber nicht so oberflächlich wie gestern.


    Ich wäre jetzt nie auf die Idee gekommen einen Spaltblättling zu essen - aber warum nicht. Vielleicht ist es eine Bereicherung des Speiseplanes. Und ich denke, man muss die ja nicht in Empanadas verstecken - Empanadas sind halt so etwas richtig typisches für Lateinamerika und ehrlich gesagt auch ziemlich lecker.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Jetzt bin ich echt platt, dies hätte ich nicht erwartet wo der überall gegessen wird und sogar als Spezialität gilt. Allerdings ob ich den gummiartigen, zähen ... probieren werde - mmmh ...


    Über die spanische Wikipedia-Seite habe ich einen wunderbaren Text zur kulinarischen Seite des Spaltblättlings gefunden. Hier die Übersetzung:

    "Obwohl er in europäischen und US-amerikanischen Richtlinien als ungenießbar aufgeführt wird, ist dies offenbar eher auf unterschiedliche Geschmacksnormen als auf die bekannte Toxizität zurückzuführen, und er wird aufgrund seiner zähen Textur als kulinarisch wenig interessant angesehen. S. commune ist in der Tat essbar und wird in Mexiko und anderen tropischen Ländern häufig verzehrt. Im Nordosten Indiens, im Bundesstaat Manipur, ist er als Kanglayen bekannt und eine beliebte Zutat für Pfannkuchen nach Manipuri-Art namens Paaknam. In Mizoram lautet der lokale Name pasi (pa bedeutet Pilz, si bedeutet winzig), und er ist bei den Mizo einer der höchstwertigen Speisepilze. Die Autoren erklären die Vorliebe für harte, gummiartige Pilze in den Tropen damit, dass zarte, fleischige Pilze unter den dortigen heißen und feuchten Bedingungen schnell verderben, was ihre Vermarktung problematisch macht.

    In Peru verzehrt die Matsigenka-Gemeinschaft von Shipetiari in der Region Madre de Dios diese Pilze und nennt sie Shitovi, Shitoviro und Fibroso."


    Interessant fand ich auch den staatlichen Entwicklungsplan für Petén - da spielt dieser Pilz durchaus eine wichtige Rolle.

    Und ja, der wird natürlich angebaut - auch dazu gibt es diverse Studien, Kurse, Anleitungen.


    Und ich fand auch Rezepte, zum Beispiel ein anscheinend typisches Rezept aus Thailand und ich finde, dies sieht Klasse aus.

    Schizophyllum-commune-300x199.jpg

    (Quelle: https://www.champyacademy.com/schizophyllum-commune/)


    Man findet wirklich sehr viele Einträge jeglicher Art über Tante Google, nur halt nicht auf Deutsch. Und anscheinend wird der traditionell weltweit in den Tropen seit Alters her von den Indigenen gegessen. Heutzutage wird der Pilz zum Beispiel auf der Pizza mit Käse gegessen, mit Kartoffeln, mit Bohnen, mit Fisch. mit Fleisch, mit Kokosmilch, ... und, und und - der Zubereitung scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Hier einmal ein Foto eines Tellers mit Fisch.


    El platillo Sabores de mi Petén, de la chef Vivian Pérez es preparado con pescado blanco, hongo   tzquincheé, hoja de chaya y jocote mico, entre otros. (Foto Prensa Libre, cortesía de Vivian Pérez)

    (Quelle: https://www.prensalibre.com/vi…-pescado-blanco-petenero/)

    Zum Abschluss noch ein Rezept aus Indien

    stir fried oyster mushroom recipe chinese stir fry white mushrooms

    (Quelle: https://dentistvschef.wordpres…anglayen-mushroom-recipe/)


    Also dies hat jetzt wirklich Spaß gemacht da ein wenig zu googlen. Und ich habe so einiges dazu gelernt.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Servus,
    natürlich können etliche Pilze, die an Holz wachsen wie auch der Austernseitling oder Tintlinge, für immunsupprimierte Patienten ein Problem darstellen.

    Aber schon die Neanderthaler ernährten sich u.a. vom Spaltblättling:
    https://www.welt.de/wissenscha…er-Steinzeit-verraet.html

    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/03/09/neandertaler-nutzten-offenbar-gezielt-arznei-stoffe/chapter:2
    Ich erinnere mich auch in einer zahnmedizinischen Fachzeitschrift einen entsprechenden wissenschaftlichen Artikel gelesen zu haben.
    Aber deswegen sind sie wohl nicht ausgestorben :)

    Liebe Grüße Schorsch

  • Ja super Schorsch, dies wird ja immer besser!

    Also Bergwald , zu Deiner Frage, bereits der Neandertaler scheint sich davon ernährt zu haben.


    So, und jetzt, so langsam, stellt sich mir echt die Frage, warum der als "so" gefährlich eingestuft wird. Die Neandertaler sind deswegen ganz bestimmt nicht ausgestorben und etliche der indigenen Völker rund um den Erdball haben trotz dieses Pilzes zum Teil glücklicherweise bis heute überlebt. Mmmmh ...

    Findet Ihr nicht auch, dass aus einem eher belanglosem Foto eine spannende Frage entstehen kann?

    Liebe Grüße


    Maria

  • So ist es Stefan. Und die Sporen sollen ja nach allem, was ich gelernt habe, nur Menschen mit stark geschädigtem Immunsystem befallen. Also während einer Chemo sollte man/frau tunlichst nicht am Spaltblättling schnuppern. Wenn er den gegart ist, dürfte es mit der Mobilität der Sporen also nicht mehr so weit her sein.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi,


    mir hat vor ein paar Jahren ein Freund aus dem Thailandurlaub ein Foto eines Marktstandes geschickt, an dem der Spaltblättling bergeweise angeboten wurde. Ich habe dann ein bisschen hin und her gegoogelt und schließlich diverse Selbstversuche gestartet: sehr überzeugt bin ich nicht. Der Geschmack ist völlig ok, mild pilzig, die Textur aber sehr gewöhnungsbedürftig. Ein bisschen als würde man auf kleinen Knorpelstückchen herumkauen. Da hilft auch ne halbe Stunde kochen nicht wirklich. Auch nicht kochen, trocknen und nochmal kochen :/

    So ganz habe ich es aber noch nicht aufgegeben, gerade diesen Winter habe ich mir einen kleinen Vorrat angelegt. Mal sehen was ich damit mache ^^


    LG, Erik

  • 'n Abend,


    only bad news are good News, so ticken Medien.


    S. commune kann für immungeschwächte Personen gefährlich werden, die Sporen. Konkrete Fälle werden beschrieben, viele sind es nicht.


    Zu den "Gott sei bei uns" Pilzen in Wohnräumen gibt es Interessantes von Martin Kirchmayr hier zu hören und sehen,


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Schimmelpilze sind weit weniger gefährlich als gedacht, eher ein einträgliches Geschäftsmodel für Sanierungsfirmen.


    Entwarnung ist nicht angesagt, dafür sorgte Cryptococcus gattii,


    Schleichender Wandel: Killerpilze auf dem Vormarsch
    Die Klimaerwärmung verändert das Netzwerk der Natur - auch im Reich der Pilze. Harald Lesch begibt sich auf die Suche nach den Veränderungen.
    www.zdf.de


    Zum Drüberstreuen noch was, es gibt keine Pilze, die bei Hautkontakt giftig sind. Das wird Trichoderma cornu-damae angedichtet,

    only bad news are ...


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan


  • Zum Drüberstreuen noch was, es gibt keine Pilze, die bei Hautkontakt giftig sind.


    Doch, Fußpilz ==Gnolm7.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Ansteckend ja, giftig nein, :gklimper:


    lgpeter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Schimmelpilze sind weit weniger gefährlich als gedacht, eher ein einträgliches Geschäftsmodel für Sanierungsfirmen.

    Schlimm, was für ein Unsinn verbreitet wird.


    Schlimm, wenn man sich den Beitrag von Kirchmair nicht angesehen hat und in alten Denkmustern verhaftet ist, :gklimper:

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan