Alis sucht Becherlinge

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.418 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von hilmgridd.

  • Liebe Pilzfreunde,

    nachdem ich vor einer Woche meine fast 5 Kilo Fotokram unverrichteter Dinge spazieren gefahren habe, nahm ich heute nur das schlaue Telefon mit.

    Ein kleiner Ausritt mit dem Elektrofahrrad. Das haben wir vom Schwiegervater geschenkt bekommen und damit kommt man einfach besser den Berg hoch.

    Heute zum Hohhölzle, wo es Anemonenbecherlinge gibt. Mal sehen, ob die schon da sind.

    Aha, immerhin mal ein kleines.

    Und da ich mich nicht mehr so gerne bücke und auch kein Kniekissen dabei hatte, habe ich mich auf einen umgestürzten Baumstamm gelegt, wie ein Leopard in der Savanne auf dem Baum. So konnte ich liegen und war mit den Augen näher am Boden.

    Ich schaute nach unten und sah rot!

    Und die an dem Standort zum ersten Mal und auch die Einzigen, welche ich heute finden konnte.

    Und nur einen halben Meter daneben diese hier:

    Zwischen Erlenkätzchen und Anemonen...

    Später dann noch diesen Haufen:

    Und dann endlich Becherlinge, die ich bestimmen konnte[edit]

    (Nachtrag: denkste - siehe weiter unten)[/edit]

    oder doch nicht? Da gibt es doch bestimmt auch zig Arten, die sich nicht unterscheiden lassen.

    Also erst mal Wikipedia konsultieren.

    Da lernte ich dann, dass der vermeintliche Märzenbecherling offiziell Frühlingsknotenblume heißt und zu den Spargelartigen gehört.

    Und schlimmstenfalls zwei Varietäten hat.


    Im Erlenkätzchenbecherlingswald habe ich die Technik mit dem umgestürzgen Baum noch drei Mal probiert, ohne Erfolg.

    Scheint, dass die schon durch sind.

    Hat jemand von euch schon mal Erlenkätzchen- und Anemonenbecherlinge gleichzeitig gesehen?

    Ich meine, erstere sind vorbei wenn letztere erscheinen.

    Für mich sollten obige also schon Anemonenbecherlinge sein. Oder so was ähnliches, ich weiß ja nicht wie Scharbockskaut aussieht.

    (Habe schon gegoogelt, aber ist noch nicht im Langzeitgedächtnis angekommen)

    Und derzeit habe ich tatsächlich wenig Ambitionen, Pilze zu bestimmen. Ein anderes Mal wieder.


    schönen Sonntag zusammen

    Alis

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    hier in Dresden sind die Ciborias derzeit allgegenwärtig; die Schabockskrautblätter sind schon da. Anemonenblätter, bzw. die Becherligne fehlen noch. Tendenziell ist das so, wie du sagst. Anemonenbecherlinge kommen erst hier in 2-4 Wochen...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Alis,

    die Anemonenbecherlinge sind, so glaube ich, noch nicht am Start.

    Wenn man also so kleine Becherlinge findet, sollte man auf das Substrat achten, eventuell mal im Untergrund wühlen.

    Die Ciboria-Arten wachsen auf den Kätzchen von Erle, Hasel, Weide, Pappel (die kann man leicht als Anhängsel am Becherling erkennen), während der Anemonenbecherling auf dem Sklerotium von Anemone wächst (ist dann als ein schwarzer Gnubbel der am Becherling hängt, zu erkennen).

    Mikroskopisch unterscheiden sie sich natürlich auch.

    LG Ulla

  • Moin, also bei mir sind die Erlenkatzenbecher seit mindestens einer Woche in Betrieb und mit den Schneeglöckchen dauert es noch, während die bei Dir ja voll in Blüte sind. Kann schon sein, dass die bei Dir schon durch sind. Auf Bild 1, zentral rechts oberhalb des Bechers hast Du ein Blatt von dem Scharbockskraut - wobei ich eigentlich davon ausgehe, dass die Becher erst etwa zur Blütezeit kommen. Auf Bild 3 hast Du sowohl Scharbockskraut als auch Buschwindröschen - ob weiße oder gelbe kann ich nicht sagen - das Biotop sieht für beide passend aus. Bei Bild 5 - handelt es sich beim Substrat um Mist? - würde ich Peziza vesiculosa ins Spiel bringen.


    LG, Bernd

    • Offizieller Beitrag

    GriasDi Alis,

    die pflanzlichen "Becherlinge" sind keine Märzenbecher oder Frühlingsknotenblumen, sondern Schneeglöckchen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    Das wird Alis wissen. Ich denke mal, dass er sich damit einen Scherz erlaubt hat.


    l.g.

    Stefan

  • Hallo Alis!

    Das Foto mit der Leopardenstil-Pilzobservier-Technik ist Klasse! Danke fürs Mitnehmen. :)


    Ich liebe Schneeglöckchen und Märzenbecher sehr, auch wenn beide bei uns nicht wild vorkommen. Schneeglöckchen finde ich immer da im Wald, wo die Leute jahrzehntelang ihre Gartenabfälle verklappt haben. Und Märzenbecher habe ich einen kleinen Horst in meinem Garten. Sie blühen sich schon den Wolf.


    Maria war gerade in einem Wald mit Teppichen von Märzenbechern, unglaublich!

  • Das wird Alis wissen. Ich denke mal, dass er sich damit einen Scherz erlaubt hat.


    Ähm, normalerweise kann ich die unterscheiden, aber da hatte ich wohl zuvor zuviel "gebechert" und war so auf Becherlinge fixiert, dass ich nur noch weiß gesehen habe...

    Bei Bild 5 - handelt es sich beim Substrat um Mist? - würde ich Peziza vesiculosa ins Spiel bringen.

    Nein, ein Maulwurtshügel

    Einmal editiert, zuletzt von Alis () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • habe ich mich auf einen umgestürzten Baumstamm gelegt, wie ein Leopard in der Savanne auf dem Baum

    :D soo ein geniales Bild Wobei ich denken würde, dass der Leopard, der so liegt, da schon länger verweilt :glol:

    Die Sarcoscypha sind echt toll, hab ich hier nur 1x bis jetzt finden können!

    Danke fürs Zeigen - und wenn du mal wieder beim Scharbockskraut bist, kannste ja mal nach den Phytoparasiten darauf schauen, zB. Uromyces ficariae, und Ähnliches, Jule hat hier auch ein paar eingestellt, glaube ich! Dann wirst du es auch immer erkennen! (sind auch einfacher zu bestimmen als die schnöden Becherlinge:grolleyes: )


    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )

  • - und wenn du mal wieder beim Scharbockskraut bist, kannste ja mal nach den Phytoparasiten darauf schauen,

    das nächste Mal. War zwar gestern dort, habe aber nicht nach sowas geschaut. Schlimm genug, dass die Kräuter durcheinander wachsen.

    Die Becherlinge sind etwas weitergewachsen. Die Art bleibt erst mal unbestimmt.


    Ach ja, die Maiglöckchen habe ich mir auch nochmals angeschaut- nur um sicher zu gehen.

    An einem anderen Becherlingsstandort gibt es tatsächlich eine Ecke mit Märzenbechern. Auf die war ich wohl noch fixiert gewesen.

    Die Sarcoscyphe waren schon fast hinüber, eine Ecke zum Mikroskopieren ist daheim nicht angekommen.

    Da habe ich beim Kalten Brunnen immerhin ein (und nur 1) neues Exemplar gefunden


    Bei den Großen braunen Dingern habe ich mich mit dem Mikro versucht, bin aber verwirrt. An mutmaßlich überreifen Fruchtkörpern keine Sporen gefunden. Und wohl keine Pezziza. Muss ich mir nochmals vornehmen.



    Stefan half mir eben auf die Sprünge: scheinen junge Morchelbecherlinge zu sein. Geruch spricht dafür.


    und für heute habe ich genug von Pilzen

    bis ein Andermal

    Alis

  • und wenn du mal wieder beim Scharbockskraut bist, kannste ja mal nach den Phytoparasiten darauf schauen, zB. Uromyces ficariae,

    Tja, und wieder musste ich Irisle für mich suchen lassen...

    Uns sie wurde fündig! Nicht viel, aber immerhin






    Ja, und die "Maulwurfshügelbecherlinge" waren schon Morchelbecherlinge. Zum ersten Mal eine richtige Portion gesammelt. Leider fast alle mit sehr eingerollten Rändern. Wie soll man so was nur putzen? Nach ein Mal Durchschneiden waren die Hälften immer noch eingerollt.

    Vielleicht muss ich eine neue Art beschreiben: Vorkommen auf Maulwurfshügel und mehrfach eingerollter Rand ==Gnolm23

    Die Zellkerne der Becherlinge zwischen Anemonen und Scharbockskraut haben ich bisher meinen Blicken entzogen. Ein mal meinte ich, was erahnen zu können. Aber irgendwann habe ich es aufgegeben bzw. vertagt.


    Gruß Alis

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    freut mich, dass ich mit meinem Spontantipp zu den Morchelbecherlingen richtig lag. :) Ich kann zum Anfärben der Zellkerne Karminessigsäure empfehlen. Das hat bei meinem Ciboria coryli-Fund von unlängst gut geklappt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Servus Alis,


    Also ich kann berichten, dass ich ebenfalls am 7. März Anemonenbecherlinge finden konnte. Auch zeitgleich mit Erlenkatzenbecherlingen.


    Das Anfärben mit Karminessigsäure ist einfach durchzuführen und bringt Gewissheit. Habe an meinem Standort auch Scharbockskraut und Anemonen durcheinanderwachsen. Das hilft also nicht immer.


    Schau mal hier:

    Dumontinia tuberosa


    Präparat 2-3 Minuten in Karminessigsäure einlegen und dann in Wasser mikroskopieren. So war mein Vorgehen.


    LG Sebastian

  • P.S. Das Anfärben des Sporenabwurfs in Karminessigsäure hat bei mir irgendwie so gar nicht funktioniert. Danach war nichts mehr zu unterscheiden ... Schnittpräp war gut.


    LG

  • Hey Alis !

    Das mit den Phytos hat ja spitze geklappt! Toll, dass ihr gleich fündig wurdet!

    Liebe Grüße aus dem Vogtland

    die Schwarzhex

    :gwinken: Sandra

    (PC 100 - 10 (fürs APR 2020) = 90 - 15 (APR 21) = 75-10 (APR22) = 65 + 7 (APR 22 Auflösung) - 5 (Rätsel-Gedicht)= 67 - 10 (APR 23) = 57 + 5 Gnanzierung = 62 - 10 (Ast-Wette gegen Björn) = 52 )