Psathyrella sp. auf Wiese

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.277 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusamen,


    ich habe hier noch eine Psathyrella vom 22.08.2020 liegen, die ich nicht knacken kann.

    Der Fundort war auf einer Wiese in der Nähe von Platanen.

    Beim Einsammeln habe ich den Pilz schon als Psathyrella candolleana agg. abgespeichert, aber unter dem Mikroskop kam dann die Überraschung.

    Die Cheilozystiden sind deutlich kleiner als die P. candolleana, auch die Kaulozystiden sind kleiner, dafür sind die Sporen größer als bei P. candolleana.

    Ich konnte keine Pleurozystiden entdecken. Die Sporen reagieren auf Lugol nicht auffällig.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4. Kaulozystiden


    5. Kaulozystiden


    6. HDS


    7. HDS mit diesen komischen Gebilden


    8. Cheilozystiden


    9. Cheilozystiden


    10. Cheilozystiden


    11. Sporen


    Irgendeine Idee was das für eine Psathyrella ist ?


    VG : Thorben

  • Hmm, so büschelig wachsend, könnte das vielleicht P. piluliformis (Weißstieliges Stockschwämmchen) sein?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thorben!


    Ich denke trotzdem, daß du da mit der letzten version des Melzer - Schlüssels (hat die jemand abgespeichert?) zu Psathyrella candolleana agg. kommen würdest.

    Sporen bis 8,5µm habe ich auch schon gemessen (auch bei der Kollektion >hier< am Anfang), die "Art" scheint halt recht weit zu streuen bei den Sporengrößen. Bei den Zystiden könnte es sich ebenso verhalten, wobei ich in dem Fall eher die Form komisch finde. Und zwar tatsächlich etwas mehr in die Richtung, wie die Cheilo- und Pleurozystiden von Psathyrella piluliformis (und weiteren Arten) aussehen. Aber ich vermute eher, daß da in der Zystidenentwicklung wass gehapert hat, da könnte es sich lohnen, weitere Fruchtkörper aus der Kollektion anzugucken.

    Psathyrella piluliformis würde ich hier aus folgenden Gründen ausschließen: Die Fruchtkörper sind da schon noch mal etwas anders im Wuchs, vor allem erscheinen sie immer direkt auf oder unmittelbar an morschem Totholz. Auf Erdboden habe ich die noch nie gesehen (und die Art ist bei mir in der Gegend durchaus häufig).
    Psathyrella piluliformis wäre zudem auch eine Art mit wirklich markant kleineren Sporen; 8 oder mehr µ sind da meines Wissens tatsächlich aus dem Rahmen.


    Darum mal eine schicke, typische piluliformis - Kollektion an modrigem Rotbuchenholz:







    LG, Pablo.

  • Hallo zusammen,


    zu dem Fund kann ich nichts beitragen, aber ich habe den Melzer-Schlüssel in der Version vom 18.1.2019. Das ist wahrscheinlich einer der letzten, wenn nicht gar die letzte Version. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich die einfach mal in deutsch und englisch hier anhänge.


    Björn

  • Hallo zusammen,


    ich werde mir den Schlüssel später oder morgen (bin gerade aus dem Wald gekommen und der Korb ist voll) anschauen.

    Bei den anderen Frk. sehen die Cheilos genauso aus, aber es kann ja trotzdem eine Schädigung der Wuchsform sein.

    Allerdings macht mich das stutzig, dass sowohl die Cheilos als auch die Kaulozystiden deutlich kleiner sind.


    VG : Thorben

  • Hallo zusammen,


    Irgendwie komme ich mit dem Schlüssel nicht so richtig klar, entweder ich komme auf Coprinopsis oder ich lande mit dem Schlüssel bei P. candolleana.

    Meine Cheilozystiden sind um die 30 Mikrometer lang, deutlich kleiner als angegeben.

    Ich lasse den Pilz mal als Psathyrella candolleana agg. stehen, vielleicht meldet sich ja noch Andreas Melzer oder jemand anderes.


    VG : Thorben