Morchelzeit ?

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 10.592 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ingosixecho.

  • Hallo zusammen,


    was schätzt ihr - nachdem die meisten Austern so langsam ihren Zenit überschritten haben dürften, könnten schon bald auf Grund des milden Wetters die ersten Morchel gefunden werden ?


    Trüff, trüff


    Alex

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pilzologe,


    noch ist es nicht so weit. Mit Löwenzahn und einsetzen der Morchelzeit hab ich keine Erfahrungen; aber so Ende März/Anfang April ist immer eine gute Hausnummer, was die Morchelzeit betrifft.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Wollt ihr etwa damit sagen, dass ich jetzt VIER WOCHEN ohne Speisepilze auskommen muss... ;(


    Alex

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Alex,


    sagen wir mal so. Mit Samtfußrüblingen oder "Austern" kannst du immer noch rechnen; wird zwar schwer; ist aber auf alle Fälle noch drin ;)
    Und Morcheln musst du auch erstmal finden. Die machen sich manchmal auch ganz schön rar.
    l.g.
    Stefan


  • Und Morcheln musst du auch erstmal finden. Die machen sich manchmal auch ganz schön rar.


    Ganz genau! Denn selbst wenn Du "perfekte" Morchelgründe gefunden hast, musst Du sie erstmal SEHEN :cool: Es kann Dir passieren, dass Du sie erst entdeckst, nachdem Du schon einige platt getreten hast ;)


    Und dann hängt es stark von der Witterung ab! Am besten Notizen machen, wann Du wo in welchem Jahr Morcheln gefunden hast, dann kannst Du irgendwann von Deinen Erfahrungen partizipieren :)

  • Ah, danke Kuschel, das wäre nämlich meine nächste Frage gewesen...: sind Morcheln standorttreu ?


    Danke :thumbup:

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  • Ja, sie sind standorttreu, solange keine Bodenveränderungen vorgenommen werden. Besonders gerne gehen sie eine Symbiose mit Eschen ein. Also auf in Deine kalkhaltigen Auwälder (wenn Du Speisemorcheln suchst) und Augen auf den höchsten Schärfegrad einstellen :)


    Spitzmorcheln mögen es eher saurer. Du findest sie auch häufig auf den berühmten Rindenmulchplätzen (Rinde von Nadelholz) :)

  • ......und mach Fotos, EXIF-Daten lügen nicht. Ich weiß nicht welches Handy Du hast, aber zumindest jedes aktuelle mittelpreisige Android- und Apfel-Teil kann auch auf Wunsch GPS-Daten einbetten. Dann kannst du im Nachhinein immer drauf zurückgreifen und recherchieren, auf die Bildqualität kommt es da nicht an. Und wenn dir die Speisepilze ausgehen, mach's wie ich letzten Sommer: Kaufland hat eigentlich immer gute Kräuterseitlinge :D

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Holger, hattest Du nicht mal die schöne Biotopbeschreibung über Morcheln gepostet? Vielleicht magst Du hier ja den Link zum Thread einfügen :)

  • Ich sach mal so...Kaufland ist zwar näher als der kalkhaltige Auwald....aber die haben da am Ende des Ladens so was Komisches, was sich Kasse nennt... :D

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


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  • Wenn ich meine eigenen Threads wenigstens noch finden würde :shy:.
    War's der mit dem Film?


    Und ja, das mit der Kasse ist echt 'ne blöde Erfindung, aber ich hatte damals Frust weil ich Täublings-Hühnerspieße machen wollte und nix gefunden hab'.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kuschel!


    Kalk, Eschen, standorttreu ist freilich richtig.
    Feucht mögen sie's, also sind Auwälder und ähnliche Habitate sehr günstig.


    Besonders gerne gehen sie eine Symbiose mit Eschen ein.


    Allerdings sind Morcheln, wie die überwiegende Mehrzahl anderer Schlauchpilze, Saprophyten, also Zersetzer von totem, organischem Material. Symbiose / Mykorrhiza können die nicht. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo


    So sicher ist es wohl nicht, dass Morcheln nur Zersetzer sind. Vom Hörensagen weiss ich von angeblicher Mykorrhiza/Parasitismus von Morchen zumindest mit Esche. Massig Literatur dazu habe ich aber leider nicht bereit.


    Association between living roots and ascocarps of Morchella rotunda
    François Buscot, Jacques Roux, 1987


    Mycorrhiza-like interaction by Morchella with species of the Pinaceae in pure culture synthesis
    J. L. Dahlstrom, J. E. Smith, N. S. Weber, 2000


    Gruss Jonas

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Na das ist ja mal ein Ding. :)
    So sind sie eben, die Pilze. Immer für eine Überraschung gut. Auch wenn ich die Artikel nicht kenne, will ich mal gar nicht bezweifeln, daß da was dran sein könnte. Pilze können einfach mehr, als man bisweilen glaubt.


    Aber komische ökologische Lebensweien kommen natürlich vor, wenn man sich zB den Schmarotzerröhrling (X. parasiticus) oder den Nadelholzröhrling (Buchwaldoboletus lignicola und co.) ansieht.
    Naja, zumindest mit Morchella conica (Spitzmorchel, RiMuMo) ist es einfacher: Wohnt auf Rindenmulch = keine Mykorrhiza. Lässt sich ja sogar gut kultivieren. Aber kann die vielleicht auch mehr? Was machen da zB wild wachsende Exemplare im Fichtenwald?
    Da bin ich mal gespannt auf die Entwicklungen der Forschung.



    LG, Pablo.

  • Pablo, Du hast sicherlich recht, dass eine Symbiose mit Eschen (noch) nicht wissenschaftlich untermauert ist, aber zumindest sind das Beobachtungen von zahlreichen Morchelsammlern im Feld und ich finde, Erfahrungen sind auch was wert ;)


    Holger, vielen Dank, genau den Film meinte ich :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hi, Kuschel!


    Ich fürchte, so einfach ist es nicht.
    Den Gelbblättrigen Trompetenschnitzling (Tubaria dispersa) findet man zB ausschließlich unter Weißdorn. Aber eine Symbiose findet nicht statt, der Pilz braucht als Nahrung den Detritus (Samen, Blätter, Früchte) dieses speziellen Busches.


    Mit der Speisemorchel (Morchella esculenta) und ihren Nachbararten (Morchella crassipes, Morchella umbrina, Morchella rotunda usw) ist man bislang davon ausgegangen, daß es sich ebenso verhält. Die sind nahrungstechnisch etwas wählerischer als zB ein Trichterling oder ein Champignon, also möglicherweise schon (eine der Arten? Mehrere?) auf Eschendetritus angewiesen.


    Ob sich dazu noch eine mykorrhiza - ähnliche Verbindung zu dem Baum nachweisen lässt, werde ich gespannt verfolgen. Die Anmerkung von Jonas ist das erste, was ich dazu lese.
    Er hat vorhin dazu auch eine >Frage bei den Doppelpilzen< platziert, vielleicht schreibt da noch jemand was dazu mit weiteren Literaturangaben.



    LG, Pablo.

  • morcheln finden
    für mich persönlich wichtig, erstmal eine finden, farbe und struktur mit den augen abscannen und im gehirn speichern... ehrlich, danach find ich mehr und mehr.
    aber wie gesagt, die erste zu entdecken ist für mich meist das größte problem
    hab einen auwald vor 2jahren gefunden, seidelbast, bärlauch ohne ende, da wo auch mein schildlorchel-fundort liegt.
    morchelbecherlinge sind hier auch zu finden, anemonenbecherlinge auch, (aber da mußt genau hinsehen um die zu finden)
    morchelbecherlinge stehen den morcheln qualitativ und geschmacklich den morcheln in nichts nach, meine erfahrung, leider letztes jahr sehr wenig gefunden
    ...was freu ich mich auf diese leider sehr kurze zeit, 2-3wochen lang, dann ist der zauber vorbei
    hoffentlich ist es recht feucht und nicht all zu warm in den 3wochen, sonst haben sich wieder zuviele untermieter eingenistet......

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
    ---------------
    eine bestimmung im internet stellt niemals eine essensfreigabe dar!

  • Hallo!
    Ich habe vor, dieses Jahr zum ersten mal auf Morcheljagd zu gehen. Ich werde mir Eure Tipps hinter die Ohren schreiben. Gibt es noch öfter die Beobachtung mit dem Zusammentreffen von Morcheln und Bärlauch? Dann hätte ich nämlich schon mal eine Stelle, an der ich suchen könnte, Kalkboden haben wir hier auch öfter...

  • entlang der donau... bei mir... auwald... kalk...anemonen, bärlauch... mischwald ahorn, buche und .... mix ....
    hoher grundwasserspiegel möglicherweise ein garant....

    gruß *jürgen*


    Chipcounter: 99
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  • Hallo!
    Ich habe vor, dieses Jahr zum ersten mal auf Morcheljagd zu gehen. Ich werde mir Eure Tipps hinter die Ohren schreiben. Gibt es noch öfter die Beobachtung mit dem Zusammentreffen von Morcheln und Bärlauch? Dann hätte ich nämlich schon mal eine Stelle, an der ich suchen könnte, Kalkboden haben wir hier auch öfter...


    Hallo Tuppie,


    was hältst du eigentlich von Kiefernwäldern mit Sandböden? Irgendwie nicht neu, der Tipp, wenn man nur daran glaubt.



    Gruß Ingo

  • Hallo Jürgen!
    Nun,das mit dem hohen Grundwasserspiegel wird bei meiner Bärlauchstelle schon mal nix, aber vielleicht ist es zu dieser Zeit dort noch feucht genug, ich gehe auf jeden Fall mal hin!


    Hallo Ingo!
    Kiefernwald mit Sandboden im Lahn-Dill-Kreis? Ich glaube, da müsste ich länger suchen...

  • Mensch, Tuppie,


    dann sind wir ja beide dieses Jahr Morchel-Novizen. Bin gespannt, wer von uns beiden den ersten Fund vermelden kann...(Schreibt Pilzologe, der jetzt mal in den Baumarkt fährt, 3 Tonnen Rindenmulch kauft und seine Wohnung damit auslegt...) :thumbup::thumbup:

    Hallo, liebe Freunde der FKK - ...der FruchtKörperKultur natürlich ! ;)


    ...leider nur noch 97 Pilzchips....(Dörrpilze-Rätsel)