Welche Chemikalien brauche ich als blutige Anfängerin?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 938 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chorknabe.

  • Hallo Miteinander,


    der erste Schritt ist getan: seit dem Treffen in Lehesten bin ich stolze Besitzerin eines Mikroskop :ghurra:


    Ich habe mich schon mal schlau gemacht, was ich für den Anfang unbedingt benötige:

    - Optikreinigungstücher und Isopropanol (woher?)

    - Ölimmersion (woher?)

    - Optikpinsel oder Blasebalg (woher?)

    - Miktroskopierbesteck

    - Objektträger und Deckgläschen

    - kleine Behälter


    Was sollte ich mir an Chemikalien unbedingt zulegen? Noch habe ich gar nichts.


    Ein für Anfänger verständliches Buch muss natürlich auch her.


    Im Internet habe ich schon einiges gelesen und einiges auch in den Ausgaben vom Tintling gefunden. Einen Kurs werde ich erst nächstes Jahr machen können.


    Könnt ihr mir bitte weiterhelfen? Auf der Seite Myko Bedarf habe ich einiges gesehen - aber eben nicht alles.


    Herzlichen Dank schon mal im Voraus.


    LG

    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Hallo Dodo,


    welche Chemikalien du brauchst, kann sehr individuell sein, je nachdem womit du dich beschäftigst. So aus dem Kopf sind wichtig:


    Kongorot, Baumwollblau, Melzers/Lugol, KOH


    Zum putzen kann man sich Linsenpapier zulegen oder wenn man ganz speziell ist Augenwatte. (Einige benutzen auch Wattestäbchen, aber das muss man selbst wissen)

    Isopropanol kann man im Internet beziehen. Zum Reinigen eignet sich auch niedrig siedendes Waschbenzin. Waschbenzin und Blasebalg gibt es in der Apotheke.


    Literatur ist so eine Sache. Ich weiß nicht, ob es an Anfänger gerichtete Literatur zur Pilzmikroskopie gibt. Ich selbst habe in der Mikroskopie mit Täublingen angefangen. Da konnte ich mich auf den Marxmüller konzentrieren und habe danach mikroskopiert bzw es versucht. Man hat mir hier im Forum viel Hilfe gegeben, bis ich meinen ersten Pilz bestimmen konnte.

    Ich denke, man sollte sich am Anfang schon etwas beschränken und sich nicht in den Kopf setzen, jeden Pilz bestimmen zu müssen. Es kann sogar hilfreich sein, einen Pilz zu mikroskopieren, den man schon makroskopisch bestimmt hat.

    Da schaut man einfach in der Literatur, welche Strukturen dieser Pilz aufweist und versucht sie, unterm Mikroskop zu finden.


    Gruß

    Oliver

  • Den ganzen Putzkram und Behälter brauchst Du für den Einstieg nicht. Wichtig für den Start sind Öl und ein paar Chemikalien: Melzer, KOH 3%, Kongorot, Baumwollblau sowie reines Wasser. Damit kommst Du für den Einstieg erst mal sehr weit. Als Besteck reicht Pinzette und Mikroskopiernadel. Rasierklingen gibt's überall für sehr kleines Geld.


    Als Literatur ist "Pilzmikroskopie" von Erb/Matheis empfehlenswert. Mitunter findet man das für akzeptables Geld gebraucht. In jedem Fall ist ein Kurs empfehlenswert, weil man dort in kurzer Zeit sehr viel lernt, insbesondere Grundlagen zur Funktionsweise und Bedienung des Mikroskops.


    Eine Sache ist noch erwähnenswert: wenn Du mikroskopierst, brauchst Du auch Literatur, welche die Mikromerkmale beschreibt und bestenfalls abbildet. Erwähnenswert ist die "Pilze der Schweiz", obwohl in vielen Gattungen hoffnungslos veraltet.

  • Hallo Dodo,


    als Bezugsquelle für Chemikalien zur Pilzmikroskopie hast du ja schon Myko-Service von Andreas Gminder gefunden, da gibt es eigentlich alles, was man benötigt.


    Zu den Chemikalien hat Oliver ja schon geschrieben, daß es ein wenig darauf ankommt, was man genau untersuchen möchte. Für Phytoparasiten reicht zum Beispiel meistens Leitungswasser und Immersionsöl ;) Ansonsten folgt jetzt einfach mal eine Liste mit gängigen Chemikalien und deren Anwendung.


    KOH 3%: Medium zum Mikroskopieren, löst Verkrustungen/Verklebungen, so daß man ein insgesamt lockeres Erscheinungsbild unterm Mikroskop bekommt

    Kongorot in Ammoniak: Färbemittel für Basidiomyceten aller Art. Färbt die Zellwand.

    Phloxin B: Wunderbares Färbemittel, das meiner Meinung nach viel zu selten benutzt wird. Färbt den Zellinhalt, was z.B. gerade bei Rindenpilze hilft, Strukturen gut zu erkennen

    Baumwollblau in Milchsäure: Färbemittel für Sporenornamente sowohl bei Ascomyceten und einigen Basidiomyceten

    Melzer: Iodlösung mit Chloralhydrat für den Einsatz bei Basidiomyceten

    Lugol/Baralsche Lösung: Iodlösung für den Einsatz bei Ascomyceten

    Vanillin und 65% Schwefelsäure: Damit stellt man Sulfovanillin her, was bei Russulales teilweise gebraucht wird

    Karbolfuchsin und Lactoglycerol: Zur Darstellung von inkrustierten Primordialhyphen bei Russula

    Karminessigsäure: Damit kann man Zellkerne in Sporen gut sichtbar machen, wird bei einigen wenigen Becherchen gebraucht

    Chinatusche: Damit kann man Schleimanhängsel an Sporen gut darstellen, besonders bei der Beschäftigung mit Dungpilzen sehr hilfreich


    Björn

  • Hallo Oliver, Chorknabe und Björn,

    herzlichen Dank für die vielen Tipps. Jetzt weiß ich mehr.


    Oliver

    "Es kann sogar hilfreich sein, einen Pilz zu mikroskopieren, den man schon makroskopisch bestimmt hat.

    Da schaut man einfach in der Literatur, welche Strukturen dieser Pilz aufweist und versucht sie, unterm Mikroskop zu finden."

    Genau so möchte ich starten. ==Gnolm8


    Chorknabe: nach dem "Putzkram" habe ich gefragt weil das Mikroskop ja gebraucht ist und ich beim nurmalso durchschauen einige Fusseln gesehen habe. Auch das Okular mit der Messskala, dass dem Mikroskop beiliegt, ist ziemlich "fusselig".

    So, nun werde ich mal nach der Literatur ausschau halten und mir einiges auf Weihnachten wünschen.


    LG

    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Wenn du das Mikroskop reinigen willst, solltest du dich mal genauer informieren z.B. in der Mikrofibel, die man im Mikroskopie-Forum findet. Man sollte bloß nicht zu viel aufschrauben, weil es bei einogen Sachen schwer ist, es nicht zu verschlimmern.


    Gruß

    Oliver

  • Beitrag von Dodo ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Hat sich erledigt:) ().
  • Hallo Dodo,


    als Mikroskopierbesteck brauche ich immer nur die Pinzette, selten mal eine Nadel. Da tut's auch eine Stecknadel oder Nähnadel. Bei der feinen Pinzette sollte man m.E. nicht sparen, der Mercedes unter den Pinzetten ist die Dumont Nr. 7. Mit der mache ich auch immer Zecken raus.


    Für die Linsen an Kondensor und Okular geht ein normales Mikrofaser-Brillenputztuch.

    Nur bei der Frontlinse des Objektivs musst Du sehr vorsichtig sein, weil jedes kleinste Kratzerchen ein Totalschaden ist.


    Isopropanol 99% braucht man für eine "Nassreinigung", die macht man besser nicht so oft. Gibts in jeder Apotheke, oft auch in Baumärkten in der Literflasche.


    Mit Objektträgern, Deckgläsern und Leitungswasser kann man schon viel machen. Die Lamellen vom Rehbraunen Dachpilz sind ein guter Start.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo,


    ich empfehle eine Kurs zu machen.


    An Literatur kann ich eine Veröffentlichung der DGfM empfehlen, in der Allerweltspilzes mikroskopiert werden - zum nachahmen sozusagen: DGfM


    Ansonsten gab es auch im Tintling eine Serie zu Mikroskopie: Tintling


    Ich habe alle normalen Objektträger und Deckgläser weggegeben oder zweckentfremdet und benutze zur Zeit nur Produkte von Marienfeld. Da war alles einwandfrei, wohin gegen alles andere, was ich probiert habe, nicht sauer oder schön war. Die produzieren meines Wissens nach auch für Zeiss.


    Richtig gut gehen auch Akkupunkturnadeln.


    Viel Erfolg

    Konstantin

  • Hallo Wolfgang

    Bei der feinen Pinzette sollte man m.E. nicht sparen, der Mercedes unter den Pinzetten ist die Dumont Nr. 7. Mit der mache ich auch immer Zecken raus.

    Meinst du damit diese

    neoLab 2-1034 DUMONT-Pinzette Nr. 7, gebogen
    Marke: neoLabEigenschaften: Original Schweizer DUMONT-Pinzetten höchster Präzision handgeschmiedet aus Inox-02 Edelstahl mit extra feinen Spitzen für Biologie,…
    techstudio.ch

    oder diese

    neoLab 2-1047 DUMONT-Pinzette aus Dumoxel, Nr. 7, gebogen, Spitzenstärke 0,03 mm
    Marke: neoLabEigenschaften: Material: Edelstahl Oberfläche/ Struktur: matt Typ Spitze: sehr spitz Typ Pinzette: FlachpinzetteStandard (geöffnet) Spitzenbreite:…
    techstudio.ch


    Ich nehme an erstere, oder?


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Wolfgang


    Super, danke dir für die Info und den Link. Ich habe mir nämlich schon einmal überlegt, eine etwas bessere Pinzette zu kaufen, aber CHF 120.00 wären mir dann doch zu viel gewesen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob das die gleichen Pinzetten sind. Bei deinem Link steht nämlich Inox 08, bei meinem Inox 02, ansonsten wäre das ja wirklich eine extreme Abzocke in diesem Shop. Mal schauen, ob ich noch einen Schweizer Shop mit der von dir verlinkten Pinzette finde, sonst bestelle ich eben nach Österreich oder zu Freunden in Deutschland und die können sie mir dann mitnehmen.


    LG

    Benjamin

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  • Hallo zusammen,


    so eine teure Pinzette würde ich aber keinem Anfänger empfehlen. Man stößt einmal leicht mit der Spitze irgendwo an und die Pinzette ist nicht mehr so spitz oder gerade evtl. verliert sie sogar eine Spitze.

    Günstige no name Pinzetten, die einfach ziemlich spitz sind, sind komplett ausreichend. Wer geübt ist, kann sich natürlich überlegen, eine so teure Pinzette zu kaufen.


    Gruß

    Oliver

  • Hallo Oliver

    so eine teure Pinzette würde ich aber keinem Anfänger empfehlen. Man stößt einmal leicht mit der Spitze irgendwo an und die Pinzette ist nicht mehr so spitz oder gerade evtl. verliert sie sogar eine Spitze.

    Für mich ist € 44.90 noch im Rahmen, aber das muss natürlich jeder selber wissen. Wolfgang hat jahrelange Erfahrung und wenn er empfiehlt lieber etwas mehr Geld in eine gute Pinzette zu investieren, so denke ich, spricht er eben genau aus dieser Erfahrung und ich bin dankbar für solche Tipps. Ich habe bis jetzt auch immer mit einer günstigen Pinzette gearbeitet, würde mir aber hin und wieder etwas mehr Präzision wünschen. Ob es für einen Anfänger sinnvoll ist, kann ich nicht genau beurteilen. Was ich aber nicht verstehe, ist die Sorge, dass man leicht mit der Spitze irgendwo anstösst und diese dann nicht mehr spitz sein oder gar die Spitze verlieren könnte. Ich mikroskopiere zwar erst seit knapp 1.5 Jahren, habe aber doch schon etwa 200 Pilze untersucht und ich bin noch nie irgendwo mit der Pinzette angestossen, dass irgendwie die Spitze beschädigt worden wäre. Daher kann ich diese Sorge nicht ganz teilen.


    LG

    Benjamin

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  • Hallo zusammen,


    das mit dem Mikroskopierbesteck ist wohl auch durchaus eine Geschmacksfrage. Ich selber nutze zum Beispiel gar keine Pinzette. Das mag zum Teil daran liegen, daß ich eine Pinzette habe, die nicht wirklich scharf und präzise ist und mit der man folglich nichts so hinbekommt, wie man es gerne hätte. Stattdessen setze ich ausschließlich auf Rasierklingen und zwei Präpariernadeln. Mit den Rasierklingen mache ich einerseits radiale Schnitte der Huthaut, andererseits löse ich damit einzelne Lamellen aus einem Fruchtkörper heraus und schneide mir dann je nach Bedarf eine dünne Scheibe von der Lamellenschneide (Beurteilung von Cheilozystiden) oder aber ein schmales Rechteck aus der Lamelle (Untersuchung der Lamellentrama bei Saftlingen). Mit den beiden Präpariernadeln zerzupfe ich dann mein Präparat, nach dem ich so ein Lamellenstück gefärbt und anschließend in KOH gegeben habe. Akupunkturnadeln sind hier zwar feiner, aber leider auch zu weich um einen guten Zupfeffekt zu haben. Daneben kann man mit den Nadeln auch einen Streifen Huthaut im Wasser verschieben, so daß die Hutoverfläche dann am Ende sehr schön von links nach rechts durchs Präparat läuft.

    Ein weiteres wichtiges und noch nicht erwähntes Bestecktteil ist ein Radiergummi. Damit kann man wunderbar auf dem Deckgläschen rumklopfen und drücken (das erfordert natürlich Übung und Fingerspitzengefühl) und die Bestandteile des Präparats auseinanderdrücken. Das klappt natürlich nicht immer gleich gut: Bei Keulchen klebt gerne alles zusammen und man muß sehr feste quetschen, bei Entoloma hat man mit etwas zu viel Druck gerne direkt die Basidien an den Köpfen gesprengt.


    Björn

  • Man stößt einmal leicht mit der Spitze irgendwo an und die Pinzette ist nicht mehr so spitz oder gerade evtl. verliert sie sogar eine Spitze.

    ...ist mir auch einmal passiert. Abbrechen tut sie nicht (nicht die Ausführung aus Edelstahl), aber Verbiegen war ärgerlich genug. Konnte ich wieder gerade biegen, und dann solange mit der Pinzette 1000er Schleifpapier greifen und rausziehen, bis die beiden Backen wieder 100% plan waren. Aber ja, Präzisionsinstrumente müssen auch als solche behandelt werden.


    Ich hab' auch ein paar NoName-Pinzetten ausprobiert, aber leider waren da noch deutliche Qualitätsunterschiede. Eine gute Pinzette im Haushalt zu haben ist aber kein Fehler, selbst wenn man das Pilz-Hobby mal aufgibt. Wie gesagt kann man damit auch kleine Zecken oder Spreißel entfernen. Und wenn man sich einmal an Luxus gewöhnt hat...


    Das, was in einem billigen Mikroskopierbesteck in Etui als Pinzette dabei ist, ist jedenfalls für unsere Zwecke komplett unbrauchbar. Damit kann man vielleicht im Feld beim Fotografieren einen Grashalm entfernen.


    Mit den Rasierklingen mache ich einerseits radiale Schnitte der Huthaut, andererseits löse ich damit einzelne Lamellen aus einem Fruchtkörper heraus und schneide mir dann je nach Bedarf eine dünne Scheibe von der Lamellenschneide (Beurteilung von Cheilozystiden) oder aber ein schmales Rechteck aus der Lamelle (Untersuchung der Lamellentrama bei Saftlingen). Mit den beiden Präpariernadeln zerzupfe ich dann mein Präparat

    Sicherlich eine Frage der Arbeitsweise. Eine einzelne Lamelle herauszulösen, mache ich mit der runden Seite der Pinzette, das Zerzupfen mit der spitzen Seite (geschlossene Pinzette auflegen und sich auf dem Lamellenstück öffnen lassen). Das erfordert insgesamt weniger Geschick als mit 2 Nadeln, und geht mit einer Hand, sodass man die 2. Hand frei hat (z.B.wenn ich unter dem Bino arbeite, um den Fokus nachzustellen).


    Grüße,


    Wolfgang

  • Hallo zusammen


    Interessant die verschiedenen Techniken zu lesen. Ich schneide das Lamellenstück zwar auch meistens mit einer Rasierklinge an, nehme aber dann immer die Pinzette, um es zu entnehmen und platziere es auf dem Objektträger. Die Pinzette zusammen mit der Präpariernadel ist für mich sehr wichtig, da ich damit unter anderem das Präparat wie gewünscht ausrichte und platziere. Schnitte der Huthaut mache ich mittlerweile auch, wie es Björn beschreibt mit zwei aufeinanderliegenden Rasierklingen. Zuerst ist mir das irgendwie nie so richtig gelungen mit dieser Technik, jetzt finde ich es aber so meistens am besten.

    Statt des Radiergummis nehme ich lieber einen Korkzapfen. Der Radiergummi hat bei mir manchmal leichte Flecken auf dem Deckglas hinterlassen (vielleicht hatte ich auch die falsche Radiergummi-Marke), ich komme aber mit dem Korkzapfen irgendwie auch einfach besser zurecht. Um kleine Luftbläschen zu entfernen nehme ich auf oft auch die Rückseite der Präpariernadel und klopfe damit leicht auf das Deckgläschen.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Ui, ui, ui,

    ein paar Tage nicht dazu gekommen hier reinzuschauen - sorry.


    Also:

    Wenn du das Mikroskop reinigen willst, solltest du dich mal genauer informieren z.B. in der Mikrofibel, die man im Mikroskopie-Forum findet. Man sollte bloß nicht zu viel aufschrauben, weil es bei einogen Sachen schwer ist, es nicht zu verschlimmern.


    Gruß

    Oliver

    Vielen Dank für den Tipp mit der Mikrofibel. Ich möchte nichts aufschrauben - nur da reinigen wo es geht. Blasebalg, Linsenputztücher und einen Pinsel habe ich bestellt. Wenn ich alle Fuseln nicht wegbekomme muss ich sie mir halt "wegdenken" - hoffe aber dass es mit dem Reinigen klappt.


    Wolfgang P. , ibex und Oliver,

    Werde es mal vorerst ohne Isopropanol versuchen. Objekträger, Deckgläser und Pinzette (keine so teure für den Anfang) sind bestellt ebenso wie ein Skalpell und einige Chemikalien. Rasierklingen, Korken ( :gcool: ) und destilliertes Wasser habe ich, ebenso wie Stecknadeln. Das einzige, was mit fehlt ist ein Gläschen mit Pipette für das Wasser.


    Konstantin Plump

    Wie ich oben schon geschrieben hatte, werde ich nächstes Jahr in Hornberg einen Kurs belegen. Dieses Jahr war es zu knapp (6-9.11.)

    Dank für den Tipp zur Serie zu Mikroskopie im Tintling.


    Wegen den Bücher muss ich schauen - das sind ja zum Teil horrende Preise :gschock:


    Sobald ich alles beieinander habe, starte ich mal. Videos zum Mikroskopieren gibt es auch einige in Youtube, einiges zum lesen (Tintling) habe ich auch. Hoffe, dass ich bis zum Kurs nächstes Jahr dann schon einiges weiß und meine Fingerfertigkeit schon etwas geübt ist.


    Danke euch vielmals für die vielen Tipps.


    LG

    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Hallo Dodo,


    statt einer klassischen Pipette nutze ich einfach einen alten Q-Tip aus Plastik, bei dem ich die Watteenden abgeschnitten habe. Das wird dir im Zweifelsfall natürlich wenig weiterhelfen, weil man die nicht mehr zukaufen kriegt.


    Björn

  • Hallo zusammen,


    ich finde Nadelflaschen super dafür. Also kleine Fläschchen mit einer stumpfen Nadel im Deckel. Darin habe ich Wasser, KOH 3% und Shears medium immer Griffbereit. Da kann nichts umkippen und auslaufen und man kann echt fein dosieren. Besser, als mit einer günstigen Pipette.


    Bist du vielleicht in einem Pilzverein oder gibt es einen in deiner Nähe? Möglicherweise findest du einen Mikroskopiker, dem du mal über die Schulter schauen kannst.


    Gruß

    Oliver

  • Hallo Oliver,

    leider gibt es hier in Lörrach keinen Pilzverein. Der nächste ist in der Schweiz - und die machen dort gerade Winterpause.

    Es ist mir jedoch eingefallen, dass meine Nachbarn pensionierte Dres. in Biologie sind. Da habe ich im ersten Moment gar nicht daran gedacht. So nebenbei habe ich ihnen erzählt, dass ich mir ein Mikroskop zugelegt habe, einen Kurs jedoch erst nächstes Jahr machen kann. Sie haben mir sofort angeboten, dass ich mich an sie wenden kann wenn ich Hilfe benötige. Das finde ich sehr nett von Ihnen.


    Hallo Björn, nach Q-Tips mit Plastik werde ich mal in Frankreich Ausschau halten wenn ich wieder "rüber" fahre. Finde ich eine gute Idee.


    Nochmal Danke an alle für die wertvollen Tipps.


    LG

    Dodo

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    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Hallo Dodo,


    noch eine Info zu Pipetten.

    Ich nutze eine kleine Pipette aus Kunststoff (0,5 ml), deren Spitze ich nach einer Anregung hier https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=411.0 dünner ausgezogen habe. Mit der feinen Spitze kann man dann auch kleine Tröpfchen zugeben.

    Ebenfalls kann man überschüssiges Wasser neben dem Deckglas absaugen.

    (Absaugen geht ebenfalls einfach mit saugfähigem Papier. ZB Kosmetiktücher, die ich mir in kleine Stücke von ca. 5x5 cm geschnitten habe.)


    Falls Reinigung der Optik des Mikroskops noch aktuell ist. Da gibt es eine Broschüre von Zeiss "Das saubere Mikroskop" https://www.mikroskopie.de/pdf/zeiss/Mikroskopreinigung.pdf . Oder auch im https://www.mikroskopie-forum.de etwas suchen.

    Für die Opik nehme ich, falls Wasser bzw. Spüli-Wasser nicht reicht, Wundbenzin. Angeblich besteht bei Isopropanol das Risiko, dass Linsenkitt angegriffen wird. Isopropanol kann man gut bei verschmierten Objektträgern oder Deckgläsern verwenden.


    Grüße

    Günter

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Hallo Günter


    Interessante und hilfreiche Broschüre von Zeiss. :thumbup: Was mich aber wundert, ist die folgende Aussage:

    Angeblich besteht bei Isopropanol das Risiko, dass Linsenkitt angegriffen wird.

    Gibt es dafür eine Quelle, da Zeiss selbst ja sogar eine Empfehlung ausspricht Isopropanol zu verwenden, wie man z.B. hier lesen kann:

    Microscope Cleaning & Maintenance: Expert Guide for Perfect Imaging | ZEISS
    Master microscope cleaning techniques to achieve optimal Imaging. Learn to identify contamination and maintain your ZEISS Instrument.
    www.zeiss.com



    Aus diesem Grund bin ich über diese Aussage etwas verwundert. Oder gilt das evtl. nur für ältere Zeiss Modelle, die schon 30 oder mehr Jahre alt sind?


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,


    so einfach werde ich wahrscheinlich keine Quellenangabe belegen können. Aber immerhin hatte ich ja auch "Angeblich ..." geschrieben ;) Meine Informationen habe ich im Wesentlichen aus Beiträgen und Diskussionen im mikroskkopie-forum. Es ist gut möglich, dass diese Aussage eher für ältere Modelle und auch andere Hersteller getroffen wurde. Ich hatte es so verstanden, dass man mit Wundbenzin nichts falsch machen kann. Auch im Pilzverein bei uns wird Wundbenzin und Augenwatte benutzt.

    Allerdings wenn Zeiss Isopropanol empfiehlt, dann wird es wohl stimmen.

    Bei anderen Herstellern bzw. älteren Mikroskopen müsste man in den Anleitungen nachlesen.


    Viele Grüße

    Günter


    PS: nachdem ich alles getippt hatte kam mir noch der Gedanke, in der Mikrofibel von Klaus Henkel nachzuschauen https://www.mikroskopie-forum.de/pdf/mikrofibel.pdf .

    Dort steht Wundbenzin auf Seite 133. Das Werk ist aber auch schon über 20 Jahre alt.

    Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben. (A. Gide)

  • Hallo,


    die Empfehlung, Isopropanol, Benzin oder andere Lösungsmittel für Optiken zu meiden, stammt aus einer Zeit, als Linsenkleber verwendet wurden, die den Mittelchen nicht widerstanden. Bei alten Stücken machte diese Regel Sinn, aber die "moderneren" Mikroskope, die wir benutzen, haben damit keinerlei Probleme.

    OLYMPUS empfiehlt z. B. für die Reinigung von Objektiven und Okularen eine Mischung aus Äther und Isopropanol, und dies seit mindestens 45 Jahren.

    Klar kann man Wundbenzin und Augenwatte verwenden, wenn man möchte. Das schadet nicht.

    Genau so gute Effekte kann man ebenso mit Wasser, Spucke, Isopropanol, Reinigungsbenzin, feuchten Brillenputztüchern, altem T-Shirtstoff und sogar Wodka erreichen. :)


    Gruß

    Peter


    PS: Dass die oben genannten Empfehlungen immer wieder weiter gegeben werden, könnte vielleicht an der Altersgruppe der Mikroskopiker liegen...? :saint: