Hallo zusammen,
das ist echt eine tolle Entwicklung. Die Wissenschaft ist mittlerweile ziemlich eindeutig und die Potentiale von Psilocybin und MDMA sowie einigen anderen Drogen sind mittlerweile in guten Studien belegt und in der wissenschaftlichen Community wohl schon unumstritten. Auch Magazine wie das deutsche Ärzteblatt schreiben darüber.
Eine Definition von 'harten' und 'weichen' Drogen gibt es nicht und sie würde keinen Sinn machen.
Die Studie Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis von David Nutt dazu ist sehr interessant. Es gibt eine ähnliche Studie, die von der EU in Auftrag gegeben wurde und zu sehr ähnlichen Ergebnissen kommt.
Ich bin persönlich ein sehr abstinenter Mensche und konsumiere selbst Kaffe und Tee (Koffein) unregelmäßig und selten. Jedoch bin ich der Überzeugung, dass man suchtkranken Menschen mit Kriminalisierung dieser nicht helfen kann. Sucht ist eben eine Krankheit und mittlerweile weiß man, dass da sehr viel psychisches mitspielt. Eine Droge alleine, macht noch keine Sucht.
Selbstverständlich ist Drogenkonsum mit Nichten ungefährlich. Jedoch scheint ein veantwortungsvoller Konsum bei den meisten Substanzen möglich, jedoch kann ich das nicht beurteilen. Wer sich aber die oben genannte Studie anguckt und sich möglicherweise anderweitig informieren will, wird sehen, dass Alkohol eine sehr gefährliche Droge ist. Alkohol macht, wie nur wenige andere Substanzen auch, körperlich abhängig und ist ungemein schädlich. Trotzdem können viele damit umgehen und das ist so auch vollkommen in Ordnung.
In Deutschland wird Ketamin schon länger in der Anästhesie und in der Tiermedizin verwendet. Sei kurzem ist es auch in Sachen psychischer Erkrankungen wie Depressionen und der Therapie dieser zugelassen. Verschiedene Drogen haben definitiv ein Potential, sind aber selbstverständlich kein Allheilmittel und auch nicht risikolos.
Sehr spannend ist ebenfalls, dass Substanzen wie Psilocybin und LSD in keinster Weise suchterzeugend sind. Deshalb verwendet man auch mittlerweile den Begriff der psychoaktiven Substanzen und sieht von Begriffen wie Drogen, Betäubungsmittel, o.Ä. ab.
Psilocybin scheint sogar ein gutes Mittel für die Behandlung von Süchten zu sein und zeigt in einigen Studien sogar die bisher beste bekannte Erfolgschance im Behandeln einer Nikotinsucht.
Siehe unter anderem: Long-term follow-up of psilocybin-facilitated smoking cessation.
Ich bin vielleicht etwas ungewöhnlich gut informiert, aber nachdem ein Polizist in unserer Schule einen echt kuriosen Vortrag hielt, hab ich mich für einige Zeit in das Thema gestürtzt. Mir liegt es besonders am Herzen, dass hilfsbedürftigen Menschen geholfen werden kann. Die Kriminalisierung von Drogenkonsumenten scheint dafür kein geeignetes Mittel zu sein, jedoch scheint eine Entkriminalisierung wie z.B. die in Portugal gute Ergebnisse erzielen zu können.
Alles in Allem ist das aber noch ein sehr heikles, emotionales und neues Thema. Ich hoffe, dass es immer mehr Diskussionen in der Gesellschaft geben wird und mit weiteren wissenschaftlichen Ergebnissen ein Weg gegangen wird, der versicht, so vielen Menschen wie möglich zu helfen.
Mit berauschenden Grüßen
Oliver