Anfrage für Jugend forscht

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Liebe Pilzsammler,


    ich bin im 123pilzforum auf Euer Forum aufmerksam gemacht worden, in dem ich bereits die gleiche Anfrage gepostet habe. Mir wurde gesagt, dass es ggf. schon zu spät ist, aber ich versuche es mal.


    Ich bin Lehrer in Hannover und betreue an meiner Schule die Jugend-forscht-AG. Eine Schülerin von mir möchte gerne ein Projekt zum Thema Strahlung in der Umwelt machen und uns ist die Idee gekommen, die Strahlenbelastung in Pilzen zu untersuchen.

    Vom Bundesamt für Strahlenschutz gibt es dazu schon folgende Veröffentlichung inklusive jährlicher Untersuchung:


    Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret
    Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands hauptsächlich durch die Reaktorkatastrophe von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) noch immer…
    www.bfs.de

    Als besonders belastet werden dort insbesondere genannt:

    • Semmelstoppelpilze,
    • Rotbraune Semmelstoppelpilze,
    • Elfenbeinschnecklinge,
    • Trompetenpfifferlinge,
    • Maronenröhrlinge,
    • Seidige Ritterlinge,
    • Dickblättrige Schwärztäublinge und
    • Blassblaue Rötelritterlinge

    Laut der Karte zur Kontamination auf der Seite kann man in vielen Gegenden Süddeutschlands, insbesondere Bayerns, noch Altlasten des Tschernobyl-Unglücks feststellen. Genau das würden wir gerne nachmessen! Besonders interessante Regionen wären z. B.: Ober- / Nieder-Bayern, Bayrisch-Schwaben, Allgäu und Oberschwaben in Württemberg.


    Geiger-Müller-Zähler haben wir in der Schule; nun bräuchten wir natürlich eine Bezugsquelle für wildwachsende Pilze aus möglichst vielen Gegenden... kennt Ihr zufällig wen? :saint:


    Also, ernsthaft: Wir wären jedem unglaublich dankbar, der bereit wäre, uns nach der nächsten Pilzjagd eine kleine Probe zukommen zu lassen. Insbesondere auch die alten, nicht mehr essbaren Pilze, die Ihr bei einer normalen Pilzjagd im Wald lassen würdet, wären für so eine Messung doch bestimmt gut geeignet. Das Porto und den marktüblichen Preis für die Pilze würden wir dann selbstverständlich überweisen.



    Wenn Ihr gerne mithelfen wollt, meldet Euch gerne per Privatnachricht bei mir und wir besprechen alles Weitere.


    Viele Grüße

  • Geiger-Müller-Zähler haben wir in der Schule

    Damit lässt sich keine Strahlung in Pilzen nachweisen, schon gar nicht die Belastung, denn ein Geigerzähler kann nur das Vorhandensein und die Intensität von Strahlung bestimmen. Die Konzentration ist viel zu gering. Die Belastung ist heutzutage eh nur noch punktuell relativ hoch, da Caesium-137 ja ein relativ kurze Halbwertszeit hat. Sogar Semmelstoppel und Maronen sind mittlerweile oftmals unter dem Grenzwert für Speisepilze und nur vereinzelt mal mehr mal weniger heftige Ausreißer, das zeigen ja die analysierten Proben vom BfS immer wieder. Semmelstoppel ist noch am kritischsten, aber auch nicht mehr so schlimm, dass man da vom Verzehr in den belasteten Regionen komplett abraten muss.


    LG Christopher

  • Hallo StrahlungJufo,


    Du kennst die offiziellen Messungen vom Bundesamt für Strahlenschutz?


    https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2025090154450/1/BfS-70-25.pdf


    Du solltest Dir gut überlegen, wie Du mit einem einfachen Geigerzähler die Cäsium-137-Aktivität von der normalen natürlichen (K-40 oder C-14) - Aktivität trennen kannst.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Glück Auf :gwinken:

    Also falls Du den Geiger-Zähler mal so richtig ausfahren willst, empfehle ich einen Besuch bei uns im Erzgebirge :glol: Da erklingt die Musik bevor Du den ersten Pilz gefunden hast :gzwinkern:


    VG corne

  • Hallo "StrahlungJufo",


    euer Projekt steht unter keinem guten Stern.

    Zur Messung der tatsächlichen Strahlenbelastung taugt ein Geigerzähler nicht wirklich.

    Die Pilzhauptsaison ist bereits vorbei und ihr bräuchtet richtig große Mengen.

    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.


    Aber es gibt noch viele andere schöne Themen für Jugend forscht....


    Gruß

    Peter

  • Hallo zusammen


    Ich dachte mir beim Lesen auch gerade, dass das nur mit einem Geigerzähler wohl nicht machbar ist. Schön, dass es hier im Forum User gibt, die sich in den verschiedensten Gebieten auskennen, so lernt man immer etwas dazu.


    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.

    Warum kann man die Pilze nicht getrocknet versenden? Ich dachte im Labor arbeitet man ohnehin mit Trockenmasse.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Habe mir überlegt man könnte das Thema ändern, hier meine Ideen:

    Glow in the Dark? Analyse fluoreszierender Substanzen in heimischen Pilzen

    Dafür braucht die Schülerin nur eine 365nm Lampe die es wirklich billig online gibt (meine hat 20€ gekostet und funktioniert super),

    eine kurze Sicherheitseinweisung. Einige Pilze die schön fluoreszieren wachsen gerade in Fülle,

    z.b. der grünblättrige Schwefelkopf. Dieser ist auch geeignet für "Schülerarbeit",

    also es gibt ja keine kontaktgiftigen Pilze, aber dieser ist so bitter da isst auch keiner freiwillig was. :D
    Die Schülerin kann also selbst losziehen und muss nicht auf Einsendungen vergammelter Pilze warten,

    es ist jetzt sofort durchführbar.

    Was ihr da genau draus baut an Forschungsfrage usw. liegt ja bei euch, aber das Thema wär zumindest machbarer.


    Gefährlich attraktiv: Wahrnehmung essbarer und giftiger Pilze

    Mittels Umfragen dem auf den Grund zu gehen was denn "lecker" aussieht, was wir Menschen "intuitiv" essen würden.

    Weil oft werden genau die super giftigen als "lecker" interpretiert. Das wär dann vermutlich quantitativ oder qualitative Interviews, je nach Fokus.

    Ziel wäre dann Hypothesen aufzustellen wie "alles was ähnlich Champignon aussieht wird als lecker empfunden aufgrund gelernter Verhalten" oder so...

    VG, Moosfreundin :)


    Meine Pilzbestimmungen sind wie Wettervorhersagen: manchmal richtig, manchmal nicht. Wer seinen Fund essen möchte geht zum PSV.

  • Zitat

    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.

    Für die Untersuchung der Radioaktivität ist es doch egal, ob man frische Fruchtkörper vor sich hat oder eine zerlaufene Pilzsuppe voller Würmer und Maden ;)


    Björn

  • Zitat

    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.

    Für die Untersuchung der Radioaktivität ist es doch egal, ob man frische Fruchtkörper vor sich hat oder eine zerlaufene Pilzsuppe voller Würmer und Maden ;)


    Björn

    Ein bisschen mehr Empathie gegenüber den armen Paketboten, lieber Björn! Wer soll den den stinkenden Matsch befördern? <X

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Also ich habe mal ein Paket mit Fischotterscheiße zugeschickt bekommen... :D


    Björn

    Du schreckst auch vor gar nichts zurück! :grofl:

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.