Anfrage für Jugend forscht

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 187 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Peter.

  • Liebe Pilzsammler,


    ich bin im 123pilzforum auf Euer Forum aufmerksam gemacht worden, in dem ich bereits die gleiche Anfrage gepostet habe. Mir wurde gesagt, dass es ggf. schon zu spät ist, aber ich versuche es mal.


    Ich bin Lehrer in Hannover und betreue an meiner Schule die Jugend-forscht-AG. Eine Schülerin von mir möchte gerne ein Projekt zum Thema Strahlung in der Umwelt machen und uns ist die Idee gekommen, die Strahlenbelastung in Pilzen zu untersuchen.

    Vom Bundesamt für Strahlenschutz gibt es dazu schon folgende Veröffentlichung inklusive jährlicher Untersuchung:


    Radioaktive Belastung von Pilzen und Wildbret
    Bestimmte Pilz- und Wildarten sind in einigen Gegenden Deutschlands hauptsächlich durch die Reaktorkatastrophe von Tschornobyl (russ.: Tschernobyl) noch immer…
    www.bfs.de

    Als besonders belastet werden dort insbesondere genannt:

    • Semmelstoppelpilze,
    • Rotbraune Semmelstoppelpilze,
    • Elfenbeinschnecklinge,
    • Trompetenpfifferlinge,
    • Maronenröhrlinge,
    • Seidige Ritterlinge,
    • Dickblättrige Schwärztäublinge und
    • Blassblaue Rötelritterlinge

    Laut der Karte zur Kontamination auf der Seite kann man in vielen Gegenden Süddeutschlands, insbesondere Bayerns, noch Altlasten des Tschernobyl-Unglücks feststellen. Genau das würden wir gerne nachmessen! Besonders interessante Regionen wären z. B.: Ober- / Nieder-Bayern, Bayrisch-Schwaben, Allgäu und Oberschwaben in Württemberg.


    Geiger-Müller-Zähler haben wir in der Schule; nun bräuchten wir natürlich eine Bezugsquelle für wildwachsende Pilze aus möglichst vielen Gegenden... kennt Ihr zufällig wen? :saint:


    Also, ernsthaft: Wir wären jedem unglaublich dankbar, der bereit wäre, uns nach der nächsten Pilzjagd eine kleine Probe zukommen zu lassen. Insbesondere auch die alten, nicht mehr essbaren Pilze, die Ihr bei einer normalen Pilzjagd im Wald lassen würdet, wären für so eine Messung doch bestimmt gut geeignet. Das Porto und den marktüblichen Preis für die Pilze würden wir dann selbstverständlich überweisen.



    Wenn Ihr gerne mithelfen wollt, meldet Euch gerne per Privatnachricht bei mir und wir besprechen alles Weitere.


    Viele Grüße

  • Geiger-Müller-Zähler haben wir in der Schule

    Damit lässt sich keine Strahlung in Pilzen nachweisen, schon gar nicht die Belastung, denn ein Geigerzähler kann nur das Vorhandensein und die Intensität von Strahlung bestimmen. Die Konzentration ist viel zu gering. Die Belastung ist heutzutage eh nur noch punktuell relativ hoch, da Caesium-137 ja ein relativ kurze Halbwertszeit hat. Sogar Semmelstoppel und Maronen sind mittlerweile oftmals unter dem Grenzwert für Speisepilze und nur vereinzelt mal mehr mal weniger heftige Ausreißer, das zeigen ja die analysierten Proben vom BfS immer wieder. Semmelstoppel ist noch am kritischsten, aber auch nicht mehr so schlimm, dass man da vom Verzehr in den belasteten Regionen komplett abraten muss.


    LG Christopher

  • Hallo StrahlungJufo,


    Du kennst die offiziellen Messungen vom Bundesamt für Strahlenschutz?


    https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-2025090154450/1/BfS-70-25.pdf


    Du solltest Dir gut überlegen, wie Du mit einem einfachen Geigerzähler die Cäsium-137-Aktivität von der normalen natürlichen (K-40 oder C-14) - Aktivität trennen kannst.


    Grüße,


    Wolfgang

  • Glück Auf :gwinken:

    Also falls Du den Geiger-Zähler mal so richtig ausfahren willst, empfehle ich einen Besuch bei uns im Erzgebirge :glol: Da erklingt die Musik bevor Du den ersten Pilz gefunden hast :gzwinkern:


    VG corne

  • Hallo "StrahlungJufo",


    euer Projekt steht unter keinem guten Stern.

    Zur Messung der tatsächlichen Strahlenbelastung taugt ein Geigerzähler nicht wirklich.

    Die Pilzhauptsaison ist bereits vorbei und ihr bräuchtet richtig große Mengen.

    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.


    Aber es gibt noch viele andere schöne Themen für Jugend forscht....


    Gruß

    Peter

  • Hallo zusammen


    Ich dachte mir beim Lesen auch gerade, dass das nur mit einem Geigerzähler wohl nicht machbar ist. Schön, dass es hier im Forum User gibt, die sich in den verschiedensten Gebieten auskennen, so lernt man immer etwas dazu.


    Ein Versand ohne Kühlung ist fast schon ein Lotteriespiel.

    Warum kann man die Pilze nicht getrocknet versenden? Ich dachte im Labor arbeitet man ohnehin mit Trockenmasse.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.