Ziegelroter Risspilz?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 563 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MeckPilz.

  • Liebe Pilzgemeinde,

    habe ich hier endlich den Ziegelroten Risspilz gefunden?

    - Allgemein: Gesellig wachsend, Hut, Stiel, nichts besonderes dran, also weder Knolle noch Ring oder sowas. Hut glänzend-fasrig, auch älter noch kegelig, Lamellen würde ich hellgrau nennen, röten aber auch bei Berührung, ausgebuchtet angewachsen.

    - Habitat: Eigentlich saurer Boden, aber am Schotterweg. Vermuteter Baumpartner: Buche, aber es waren auch Kiefern und Eichen in der Nähe.

    - Geruch: Keinesfalls spermatisch, auch nicht parfümiert, sondern kräftig wie altes Obst, vielleicht wie Apfelmost oder sowas.

    - Farbe: leider sieht man das auf den Fotos von draußen nicht, aber das Rot ist wirklich Ziegelartig, ins Orangene gehend, sieht toll aus.

    - Sporenpulver: Keine Ahnung, warte auf den Abdruck.

    - Besonderheit: Fraßgänge werden knallrot

    - Anekdote: meine Frau sagte: Oh, Maipilze! Und tatsächlich kommen sonst wenige Meter entfernt Maipilze …


    1. Von oben:


    2. Basis rötend


    3. Längsschnitt


    4. Farbe im Kunstlicht (stimmt aber fast):

  • Hi,


    makroskopisch passt das aus meiner Sicht.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo,

    habe ich hier endlich den Ziegelroten Risspilz gefunden?

    Gratulation, ja das hast Du. Der scheint wieder einmal ein gutes Jahr zu haben.

    meine Frau sagte: Oh, Maipilze!

    Das ist so etwas was ich nicht nachvollziehen kann aber das soll es ja geben. Die haben eigentlich kaum eine Ähnlichkeit mit dem.


    VG Jörg

  • Das ist so etwas was ich nicht nachvollziehen kann aber das soll es ja geben. Die haben eigentlich kaum eine Ähnlichkeit mit dem.


    VG Jörg

    Nun ja, von oben, wenn man die Rottöne übersieht, und das fasrige, und .... :) aber da sieht man, was man eben erst "sieht", sobald man sich etwas mehr mit Pilzen befasst. Meine Frau geht nämlich zwar seit eh auch in die Pilze, aber eben nur dann, wenns Pfifferlinge oder Steinpilze gibt, und schaut sich die Sachen ansonsten nicht genauer an ... und dann stimmt es eben schon, dass es eine Verwechslungsmöglichkeit gibt. Als ich begeistert rief, dass das sogar was viel besseres als ein Maipilz sein dürfte, nämlich ein giftiger Risspilz, zweifelte sie sichtbar an meinem Geisteszustand :)

  • ^^


    Wir hatten den letztens auch. Uns ist aufgefallen, das man junge frische Exemplare, die einige wenige rote Punkte oder Stellen haben, tatsächlich auch schnell für einen jungen Perlpilz halten kann (der schon seine Flocken verlorenhat). Vor allem, wenn nur der Hut rausschaut!


    Mit dem Geruch komme ich auch nicht klar. Die jungen bei Jörg rochen gar nicht, und der alte bei Jörg roch stark nach eingeweichtem Semmelmehl. Die Exemplare, die wir am Wochenende hatten, rochen nach altem, schalen Dosenbier...


    VG corne

  • Für mich ist das auch der Ziegelrote, wobei ich feststellen musste, dass es schon 1-2 andere Risspilze gibt, die man damit verwechseln könnte.

    Meine Nase hat neulich bei der Geruchsprobe auch "vergammelter Fruchsaftt" gemeldet - das passt.


    Was mich bei meinen Exemplaren irritierte war:

    - seeehr dünnes Hutfleisch, im Pilzbuch steht bei mir "dick" drin. Das mag am Buckel so sein, der Rest ist meines Erachtens verdammt dünn.

    - kein Röten der Fleisches. Meine Risspilze röteten nicht. Sie hatten aber auch keine "so schönen" Frassgänge. Ich hätte erwartet, dass nach einem Anschnitt das Fleisch mit der Zeit etwas rötet, aber das Verhalten ist eher wie das eines Perlpilzes. Wenn der Pilz beim Wachstum vermadet/verletzt wird, dann sind diese Stellen scheinbar rötlich sichtbar, wenn ich ihn mit dem Messer tracktiere - dann nicht (selbst nach 10h war da nix)

    - die Stielbasis war bei mir leicht knollig, wobei das durchaus sein kann. Bei 123Pilze steht z.B. auch "verdickt". War vermutlich im Rahmen ...


    Aufgrund des nicht Rötens und der "Knolle" hatte ich schon kurz überlegt, ob es nicht ggf. der Strohgelbe R. sein könnte, aber dafür waren die Hutfarbe einfach zu .. nun ziegelrot ;)

    Strohgelber Rißpilz, Knolliger Risspilz = INOSPERMA COOKEI (SYN. INOCYBE COOKEI, INOCYBE KUTHANII, INOCYBE COOKEI VAR. HYBRIDA, INOCYBE COOKEI VAR. KUTHANII)

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • Ach, eine Anmerkung/Frage noch. Meine letzten Maipilze liegen lang zurück (gibt es bei uns einfach nicht) - daher konnt ich es nicht testen.

    Bei meinen ziegelroten Risspilzen konnte ich die Huthat hübsch tortenförmig abziehen. Ich finde das immer ein nettes, viel zu wenig erwähntes Merkmal.

    Ich vermute mal, das geht beim Maipilz nicht, oder?

    Etwaige Bestimmungen meinerseits sind mit keiner "Verzehrfreigabe" verbunden. Bitte sucht hierfür einen Sachverständigen auf, der sich die Pilze vor Ort genau ansehen und sie hinsichtlich Verzehr viel besser bestimmen bzw. ihren Zustand bewerten kann.


    100-10(APR2024)+3(APR2024)=93

  • durnik Ja, die hier sind auch verdickt an der Stielbasis. Das Hutfleisch würde ich auch als eher dünn bezeichnen, nur im Buckel dick. Das Röten ist bei mir allerdings schon massiv, nicht nur in de Fraßgängen. Stimmt, beim Anschneiden eher weniger, aber der ganze Pilz ist heute (vielleicht vom Anfassen) ziegelrot. Die Huthaut lässt sich tortenförmig abziehen – leider habe ich das beim Maipilz nie versucht.

  • Guten Tag,


    bis letztes Jahr habe ich auch gedacht, daß ein zurechnungsfähiger Mensch den Maipilz und den Ziegelroten eigentlich nicht verwechseln kann, aber dann habe ich einen jungen Ziegelroten Rißpilz gefunden, der durch seine gedrungene Gestalt und seine Färbung tatsächlich einem Mairitterling zum Verwechseln ähnlich gesehen hat. Erst ein Blick unter den Hut hat Klarheit gebracht. Seitdem verstehe ich die vielen Vorsichtshinweise.


    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Ich vermute mal, das geht beim Maipilz nicht, oder?

    Die Maipilze haben eigentlich nichts, was man als Huthaut bezeichnen kann. Gefühlt ist die Huthaut dasselbe Material wie das restliche Fleisch. Da lässt sich tatsächlich nichts abziehen.

    Fun Fact am Rand: Maipilze sind auch eine der wenigen Arten, denen Trockenschäden am Hut bis zu zu einem gewissen Grad nichts ausmachen. Wenn die im jungen Stadium antrocknen und aufreißen und es anschließend regnet, wuchert das mit einem knubbeligen Gebilde zu und sie wachsen normal weiter.


    LG Christopher