Samtiger Filzröhrling?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 4.137 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wimmi.

  • Hi alle,


    könnten das samtige Filzröhrlinge sein?

    Und wenn ja, lohnt es sich ihn zu sammeln?


    Standort zwischen Fichten auf moosigem Totholz. Der Fichtenstreifen ist ca. 10-20 m zwischen Buchen und Eichen.

    Riecht iwie säuerlich fruchtig. Der Hut sieht tatsächlich samtig dunkelbraun aus, allerdings sehr rot beim näheren betrachten. Röhren und Fleisch gelb, blaut nicht nur unten am Stiel nach ein paar Minuten.


    Da nicht sicher, sind sie alle im Wald geblieben.


    Merci

    Eure Wimmi


    Hoffentlich ist der Post nicht wieder doppelt. Eigentlich hatte ich es schon hochgeladen und gepostet:rolleyes:

  • Hi.


    Für Filzröhrlinge immer komplette Schnittbilder machen. Sieht aber ziemlich nach dem Herbstrotfuß aus. Kann man jung als Mischpilz mitnehmen, wenn man auf Goldschimmel achtet, der gerne dranhängt. Ich lasse ihn aber stehen, wie alle Filzröhrlinge.


    Samtiger Filzröhrling kenne ich übrigens gar nicht, was soll das sein? Gibt's da einen wissenschaftlichen Namen für?


    Lg.

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • Hi.


    Ja, das ist wichtig für die Bestimmung von Filzröhrlingen. 123pilze ist meiner Meinung nach nicht geeignet für ordentliche Pilzbestimmung, aber es ist halt leider beim Googlen immer vorne dabei. Xerocomus lanatus ist für mich ein Nomen confusum. Ich ignoriere das Teil bis mir mal jemand (anderes als 123pilze) erklärt was das für ein Pilz ist und ob das wirklich was eigenes ist.


    Lg.

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  • Hi.

    hi Matthias,

    Wenn ich X. pruinatus längere Zeit zwischen den Fingern halte kann der doch auch so blauen oder?

    Ja, kann er. X. cisalpinus blaut schnell und auch an den Röhren gerne mal. X. pruinatus blaut deutlich langsamer aber außen am Stiel ist auch kein Problem für den. An den Röhren hingegen kaum meiner Erfahrung nach. Die Hüte hier scheinen auch nicht rissig zu sein wie bei X. cisalpinus gerne zu sehen. Das gelbe Fleisch im Schnitt würde ich trotzdem noch prüfen zur Absicherung.


    Lg.

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  • Hi Matthias,


    Das ist ein Argument, das durchaus für den Starkblauenden sprechen würde aber oben war wiederum gelbes Fleisch erwähnt. Einer von beiden wird's aber schon sein. Vielleicht kommt Wimmi ja nochmal hin für Schnittbilder oder kann sagen ob das Blauen direkt kam oder eher ein paar Minuten gedauert hat. Edit: Ah, da kam schon die Info. :)

    Dann bin ich weiterhin für den Herbstrotfuß.


    Lg.

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  • Also stark blauend glaube ich nicht. Der hier hat ja quasi gar nicht geblaut. Nicht auf Druck und auch nicht im offenen Hut. Nur der Stiel unten außen nach mind. 5 Minuten.

    Hallo Wimmi,

    X, cisalpinus blaut oft nur im Stielbereich und hat wie von dir gezeigt weisses Fleisch. X. pruinatus hat gelbes Fleisch und blaut sehr langsam, in der Regel mindesten 10-15 Minuten,

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo zusammen,

    ich lerne für mich aus dieser interessanten Diskussion, dass X. pruinatus außen am Stiel in der Tat so stark blauen darf, und dass man nicht aus jedem stark blauenden einen Starkblauenden machen darf. Anscheinend ist wichtiger, was im Stielfleisch selber passiert.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    Moin, Stephan!


    Xerocomellus cisalpinus und Xerocomellus pruinatus sollten auch im Bäumchen ziemlich nahe zusammen stehen, die sind wirklich nahe verwand. Die haben ja tatsächlich auch beide gestreifte Sporen (ist aber in der Regel nur im REM erkennbar).

    Neben der Kontextfarbe (meistens durchgehend leuchtend gelb bei pruinatus, blasser und öfter mal mit rötlichen Fasern im Stielfleisch bei cisalpinus) ist die Geschwindigkeit des Blauens entscheidend (bei pruinatus eben erheblich langsamer, cisalpinus innerhalb von 1-3 Minuten) und auch wo die Fruchtkörper blauen. X. cisalpinus blaut eben auch (oft) im Hutfleisch und nahezu immer an den Röhren und Poren bei verletzung. X. pruinatus dagegen normalerweise nur im und außen am Stiel - wobei ich erst gestern auch einen ganz jungen pruinatus - Fruchtkörper in der Hand hatte, der auch an den Huträndern leicht blaute.


    "Xerocomus lanatus" kann man als Name in der Tat vergessen. Zu dem Taxon gibt es keinen Verwetbaren Beleg und die Originaldiagnose lässt eben nur erkennen, daß es ein Filzröhrling aus der Ziegenlippenverwandschaft ist. Ob "lanatus" nun aber zu ferrugineus (wird meistens so verstanden) oder zu subtomentosus oder zu silwoodensis gehört, lässt sich nicht mehr wirklich nachvollziehen.



    LG; Pablo.

  • Guten Abend.


    Ich möchte bei der Gelegenheit gern erfragen, warum anscheinend viele Pilzsammler

    den Rotfußröhrling stehen lassen.

    Persönlicher Geschmack oder andere Gründe?

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

    that provides a home not just for us, but for all life on Earth.”


    David Attenborough

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    küchentechnisch sind die nur jung brauchbar. Ansonsten sind die oft schnell schon angeschimmelt. Das alles führt dazu, dass alte Exemplare halt oft stehen bleiben...


    l.g.

    Stefan

  • Ich möchte bei der Gelegenheit gern erfragen, warum anscheinend viele Pilzsammler

    den Rotfußröhrling stehen lassen.

    Persönlicher Geschmack oder andere Gründe?

    Na ja , meine Antwort :

    1) Bringt nicht viel Geschmack , so bischen säuerlich aber kein starkes Pilzaroma.

    2) Meistens voll Maden und zusätzlich noch mit Schimmelbefall.

    3) Selbst wenn in Ordnung im Gericht weich , labberig und unbefriedigend.

    Soll ich so was essen nur weil es nichts kostet ?

    Ich sammle Pilze weil sie besonders lecker sind , warum soll ich andere mitnehmen ? Nage ja nicht am Hungertuch.

    Gruß Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich die Erfahrungen und Geschmäcker sind!


    Madig kann ich bestätigen.

    Schlechten Geschmack und Konsistenz nicht.


    Wäre das Schimmel, den man mit bloßem Auge sehen kann?

    Auch was das betrifft habe ich nichts erkennen können.

    Surely it is our responsibility to do everything within our power to create a planet

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    David Attenborough

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    junge, knackige zum trocknen, nehme ich gerne auch mit. Die haben auch Aroma. ;)


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.