Risspilze Teil 2

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Wutzi.

  • Hallo zusammen und hoffentlich vor allem, liebe Ditte ==Gnolm7,


    hier noch ein paar von den gesammelten und unprofessionell untersuchten Risspilzen. Auf Namensvorschläge verzichte ich besser, da ich ohnehin regelmäßig daneben liege.


    Inocybe 5


    Den fand ich am Wegrand, Begleitbäume waren Fichten und wenige kleinere Birken. Spermatischer Geruch. Hut 3,5 cm Durchmesser.











    Inocybe 6

    habe ich an einer Böschung unter Fichten und Buchen - Birken weiter entfernt - gefunden.










    Inocybe 7 entdeckte ich im Quellmoorgebiet des Hausbachs.












    Inocybe 8

    wuchs wieder einmal an einer Böschung unter Fichten und Buchen. die Stielbasis war ausnahmsweise einmal intakt und kräftig weiß bereift. Hier habe ich zunächst in Kongorot, dann in Wasser mikroskopiert. Eigentlich reicht Wasser aus, finde ich.



















    Die Risspilze wuchsen alle zur selben Zeit und ich habe den Fehler gemacht, alle bestimmen zu wollen. Herausgekommen ist Murks. Aber vielleicht lässt sich anhand der dürren Informationen doch zu dem Einen oder dem Anderen etwas sagen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    aaah ja. Diesmal alles Höckersporer, wie ich sehe. Hast du denn auch die Stielbereifung mit echten Kaulos gecheckt? Ich würde einiges verwetten, dass nämlich dein weiß"bereifter" Fund nämlich keine Kaulos hat.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,

    ich hab mich zumindest bemüht==Gnolm4. Aber mir ist aufgefallen, dass immer dann, wenn ich welche vermutet hatte, keine da waren. Bei Nummer 8 hatte ich keine Kaulozystiden entdeckt. Allerdings ist bei mir auch präparationstechnisch noch jede Menge Luft nach oben. Die Höckersporer finde ich zumindest ansatzweise unterscheidbar. Bei den ovalen weiß ich nicht mal, wo ich anfangen sollt. Die Vielfalt ist einfachunüberschaubar.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Claudia,

    dein Beitrag gefällt mir richtig gut. Momentan interessieren mich Risspilze auch richtig stark, aber verliere mich manchmal auch in der Bestimmungsvielfalt, was aber durchaus Spaß machen kann. :)

    Bei deinem ersten Pilz dachte ich direkt an Inocybe praetervisa, was jetzt natürlich auch nicht unbedingt stimmen muss. :)

    Kannst ja mal schauen, ob das irgendwie sinnvoll ist.

    Liebe Grüße

    Matthias

  • Hallo Matthias, danke für die Blumen, aber ich habe wegen der Fülle der Risspilze und meiner - sagen wir mal -kreativen Zettelwirtschaft und der dabei entstandenen Hektik viel verschusselt. Ich finde Deine Beiträge jeweils vorbildlich und verfolge sie neidvoll==Gnolm13, allerdings ohne irgendetwas beitragen zu können.
    Den Zapfensporigen Risspilze hatte ich zwar auf der Agenda, hab ihn aber verworfen, weil er auf kalkhaltigen Böden vorkommen soll. Hier bei mir ist alles quietschsauer. Der Weg erschien mir auch nicht gekalkt. Aber wer weiß, vielleicht kann der auch auf sauer.
    Es ist schon boshaft, dass die Risspilze alle gleichzeitig aufgetaucht sind und sich jetzt gar keiner mehr sehen lässt.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Liebe Claudia, lieber Matthias und Stefan - und wen es sonst interessiert:

    Also Inocybe 5 ist zum Glück ganz einfach, die kann man auch mit Stangl schlüsseln: Inocybe mixtilis. (Den deutschen Namen mag jemand anderes beitragen...). Obwohl die Stielbasis abgebrochen ist, ist der Fall klar: Glatter, oft "butterig" wirkender Hut oft mit Orange-Anteil in der Farbe, ganz bereifter unten beknollter Stiel, und sehr typische Zystiden, mit der Form, die man auf deinem ersten Zystidenbild sieht. Die Art wächst oft auf saurem Boden.


    Inocybe 6 und 7 scheinen mir dieselbe Art zu sein. Hier bitte ich dich die Caulozystiden ganz oben am Stiel zu untersuchen und ein paar Bilder zu posten. Könnte gut sein, dass sie aussehen, wie die auf dem Foto, das ich anhänge.


    Inocybe 8, tja, da hab ich auch eine Vermutung, aber könntest du wohl noch ein paar Zystidenfotos posten, möglichst solche Formen, die oft vorkommen. Bitte nicht mit Kongorot, sondern nur mit KOH. Ich benutze bei Inocyben niemals Kongorot, weil man die Zystidenwände viel besser nur mit KOH beurteilen kann.

    Was die Bereifung des Stiels angeht: Die Stiele der allermeisten Inocyben sind anfangs weißlich überfasert, das ist aber nicht zu verwechseln mit der "Bereifung", also der Pruina. Der Stiel von Nummer 8 hat ganz sicher nur ganz oben am Stiel Kaulozystiden.


    Zu praetervisa: Die Arten der Gruppe haben ganz andere Zystiden, nicht mit so einem deutlich abgesetzten Bauch, sie sind meist meist länglich mit längerem Hals.


    Herzliche Mittagspausengrüße, Ditte

  • Liebe Ditte,

    hab vielen Dank für Deine Einschätzung. Ich werde versuchen umzusetzen, was Du vorgeschlagen hast. Das kann ein wenig dauern. Mit der Mikroskopie von Exikkaten habe ich keinerlei Erfahrung. Schön, dass Du ein Beispielbild angehängt hast von den Caulozystiden. Die hätte ich als solche nicht erkannt, sondern als irgendwie gequetschtes Trama interpretiert.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Inocybe 6 und 7 scheinen mir dieselbe Art zu sein. Hier bitte ich dich die Caulozystiden ganz oben am Stiel zu untersuchen und ein paar Bilder zu posten. Könnte gut sein, dass sie aussehen, wie die auf dem Foto, das ich anhänge.

    Diese Fotos kann ich gleich noch zu Nummer 6 liefern. Leider musste ich die Messleiste im Bild abschneiden, weil die vom 40er Objektiv stammte und ich das nachträglich nicht ändern konnte.









    Von Inocybe 7 habe ich noch dieses Mikrofoto. Könnten das Caulozystiden sein?

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ja, das letzte sind wohl die Caulos. Okay, also ich denke, es könnte sich um Inocybe soluta handeln. Eine Art des sauren Bodens mit Nadellbäumen. Die Sporen müssten allerdings im Durchschnitt klein, d.h. um 7 µm sein. Ist das so?

    Herzlich, Ditte

  • Ja, das letzte sind wohl die Caulos. Okay, also ich denke, es könnte sich um Inocybe soluta handeln. Eine Art des sauren Bodens mit Nadellbäumen. Die Sporen müssten allerdings im Durchschnitt klein, d.h. um 7 µm sein. Ist das so?

    Herzlich, Ditte

    Ich hab mal die Maße drangeschrieben. Ich weiß ab er nicht, ob mit oder ohne Höcker gemessen werden musst. Aber die Größe in etwa kommt wohl hin. Das wäre dann Inocybe soluta. Somit wären schon zwei, bzw. drei der vier identifiziert, wenn 6 und 7 dieselbe Art ist. Du bist genial, Ditte.


    Lieben Gruß


    Claudia


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    • Offizieller Beitrag

    Ich hab mal die Maße drangeschrieben. Ich weiß ab er nicht, ob mit oder ohne Höcker gemessen werden musst. Aber die Größe in etwa kommt wohl hin. Das wäre dann Inocybe soluta. Somit wären schon zwei, bzw. drei der vier identifiziert, wenn 6 und 7 dieselbe Art ist. Du bist genial, Ditte.


    Bei Höckersporern denke ich mir um die Spore inkl. Höcker ein "Kästchen", das ich dann ausmesse.


    l.g.

    Stefan

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  • Bei Höckersporern denke ich mir um die Spore inkl. Höcker ein "Kästchen", das ich dann ausmesse.


    l.g.

    Stefan

    Danke!

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Ja, das sieht man schon, dass das gut hinkommt mit der Sporengröße. Also ja: Inocybe soluta. Und bei 6 und 7 bin ich mir auch recht sicher, dass ich weiß, was das ist. Aber erst muss ich die Caulos sehen....:). Und ja, Sporen mit Höckern messen.

    Liebe Grüße Ditte

  • Liebe Ditte, Hausaufgaben sind erledigt. Ich habe von Nummer 8 noch ein paar Zystiden fotografiert und die Sporen vermessen. Die Zystiden hatten unterschiedliche Formen, das war mir beim ersten Mal durch die Lappen gegangen. Am Stiel habe ich nichts Auffälliges in Richtung Cauloystiden gefunden. Schau selbst, die beiden von der Spitze und der Basis waren die einzigen mit etwas abweichenden Strukturen.


    Stielbasis


    Stielspitze: hier vermute ich, dass ich ein Stück von der Lamelle mit erwischt hatte


    Die längliche Zystide mit dem Kristallschopf ist bei der ersten Mikroskopie unbemerkt geblieben


    Die meisten Zystiden sehen aus, wie Luftballons




    Hier bin ich nicht sicher, ob es sich bei den länglichen Zellen im unteren Bildteil auch um Zystiden handelt



    Stielbasis


    Sporen zwischen 8 und 11





    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Also liebe Claudia, ich werde daraus nicht schlau. Die zuletzt gezeigten Sporen sehen für mich anders aus als die oben gezeigten (was ja wohl nicht sein kann), und die Caulozystiden sind nicht die vermuteten. Die Sache ist also leider doch nicht so einfach, was die beiden letzten Kollektionen angeht. Ich fürchte, die muss ich selbst untersuchen. Es ist immer ein Problem, auf wenigen Bildern genau die Zystiden (und teilweise auch die Sporen) zu zeigen, die für die jeweilige Art wirklich charakteristisch sind - zumal wenn man die Arten ja noch gar nicht kennt. Aber du hast das prima gemacht mit den Caulozystiden - ist ja nicht einfach am Anfang mit Exsikkaten.

    Wenn du also magst, schick mir die Funde bei Gelegenheit...

    Liebe Mittagsgrüße, Ditte

  • Nun ja, sehr wundert mich das nicht, bei meinen Pilzuntersuchungskünsten, liebe Ditte. Aber immerhin, das Lob von dir tut gut. Danke! Dann schicke ich Dir mal ein XXL-Paket mit Trockenrisspilz. Und wenn Du die oder auch nur eins der Risspilzrätsel lösen konntest, machen wir hier weiter bzw. ich denke mir auf der Basis des dann vorhandenen Herrschaftswissens ein unlösbares Pilsrätzel (oder umgekehrt) für die Rätzelbande hier im Forum aus==Gnolm7. Nein, so fies bin ich denn doch nicht. Das war ein Scherz==Gnolm13.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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