Clitocybe/Omphalina ?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 3.273 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Diesen Pilz (Einzelexemplar) habe ich Ende Mai im Gras in meinem Garten (Hamburg) gefunden. Größe Hut 4 cm, Stiel 2,5 x 0.7.

    Hut flach konvex, Mitte stark eingesenkt, fast genabelt. Rand wellig. Stark hygrophan: feucht satt rotbraun, trocken hell ocker-beige.

    Lamellen kurz herablfd., beige mit deutlichem Gelb-Ton.

    Stiel glatt, Spitze nicht bemehlt, Basis ohne Myzel-Fäden; rotbraun. Auffällig eine tiefe Furche auf ganzer Länge (im Bild3 leider nur schlecht zu sehen).

    Mikro: Sporen siehe Bild4, 5-7 x 3-4, amyloid? (wenn, dann schwach); Spstb. weiß; keine Zystiden gesehen; mit Schnallen.

    Geruch & Geschmack: angenehm (nicht mehlig)

    Noch: Huthaut etwas klebrig (Lippen-Test).


    Meine Vermutung: Pseudoomphalina

    Weiß es jemand besser?

    Helmut

  • GriasDi Helmut,

    vom Habitus und Lamellenansatz her würd ich den bei Gymnopus /Rhodocollybia verorten. Mit dem weißen Spp dann Gymnopus. Evtl einer aus dem Dryophiluskomplex. Den Lamellenansatz würd ich für deutlich ausgebuchtet angewachsen ( evtl mit Zahn herablaufend) bezeichnen. Meiner Meinung nach deutet nichts auf eine Clitocybe oder Pseudoomphalina hin.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hey!

    Wenn ich mir die Bilder so anschaue, denke ich irgendwie eher an die Gattung Gymnopus, zB Waldfreundrübling. Damit mal vergleichen? Ich finde nicht, dass die Lamellen herablaufend aussehen. Und der etwas eingefallene Hut vielleicht nur aufgrund des Alters?

    Aber hier gibts noch größere Experten :) Mal sehen, was die sagen.

    Lg

    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Irgendwie erinnert mich das Pilzchen stark an Calocybe carnea (Fleischrötlicher Schönkopf):


    Farblich etwas sonderbar (gelblicher Stiel?), aber da ist die Art ja auch sehr variabel.



    LG, Pablo.

  • Hallo


    Meine erste Idee noch gestern Abend an erste blick war Schönkopf ( 4-6 x 2-3 Sporengroße ) , besonderes Bild 2 ( An Papierblatt Fotografierte , wahrscheinlich Falschverfärbung ) Hab Sporengroße Vergleichen und Sporengroße bei Helmuts Pilz sind. 5-7 x 3-4 das passt bei Gymnopus ( 3,5 -7 x 2-4 ) besser , oder ?

    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Beli!


    Calocybe carnea habe ich noch nie mikroskopiert - oder erinnere mich nicht mehr daran. Aber die Maße, die zB Erhard Ludwig (Pilzkompendium I) notiert, passen schon noch zu Helmuts gemessenen Größen.
    Vermutlich gibt es da einen recht weiten Variationsbereich...



    LG; Pablo.

  • Hi!

    Calocybe carnea überzeugt mich ehrlich gesagt irgendwie nicht. Die starken Orangetöne passen nicht so recht dazu. Außerdem passt die Sporengröße und Form (apfelkernförmig) sehr gut zu Gymnopus dryophilus.
    lg

    Sandra

  • Hallo zusammen,

    ich tippe hier auch auf Calocybe carnea. Die Farben von Helmuts Pilz finde ich fast typischer als die bei Pablos Pilzen, die erkennbar an Austrocknung leiden. Helmuts Makro-Bilder sind freilich magentastichig - gut erkennbar an der rosafarbenen Hintergrundfläche, die doch wohl weiß sein sollte - ein Indiz für einen unterlassenen Weißabgleich. Habitus und Größe des Pilzes passen sehr gut für Calocybe carnea, ebenso das Vorkommen mitten im Grasland.

    Tja, Calocybe... siderophile Granulation und so... die Sporenmikroskopie bringts hier nicht wirklich.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Gegen Gymnopus, speziell die Gruppe um dryophilus (Waldfreundrübling) würde aus meiner sicht hier der doch recht kräftige Stiel sprechen. Das verhältnis zwischen Länge und Breite wäre schon extrem ungewöhnlich. Ich denke aber wie Oehrling auch, daß die Farben auf dem zweiten Bild nicht 100% realitätsgetreu sein könnten.



    LG; Pablo.

  • Vielen Dank für die vielen Antworten! Ich war leider lange verhindert (Krankenhaus).


    Jetzt kann ich noch ein paar Angaben hinzufügen:

    der Fundort (Rasen) war 2 Monate vorher angelegt worden und mit Düngekalk bestreut worden. Um diese Jahreszeit wachsen bei mir auch jedes Jahr viele Calocybe gambosa, deshalb scheint mir C. carnea naheliegend.

    Natürlich hätte ich die Granulation der Basidien überprüfen sollen, aber nachher ist man bekanntlich schlauer.

    Ich hatte ja geschrieben, dass der Pilz stark hygrophan sei, was nicht zu Calocybe passen würde. Dazu kann ich noch sagen, dass der Farbumschlag creme->rotbraun nur die Huthaut zu betreffen schien, daher die sofortige Wirkung und das ebenso schnelle Verschwinden der Färbung.

    Mag sein, dass meine Bilder einen Farbstich haben, aber der deutliche Gelb-Ton der Lamellen war auch am lebenden Objekt zu sehen.

    Jetzt hoffe ich, dass das Pilzchen sich nochmal zeigt.


    Helmut

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Helmut!


    Umso schöner, daß du wieder da und hoffentlich gesund bist und bleibst.
    Pilze können ja auch mal warten.
    Am Rande: Ich weiß nicht, ob man das hygrophan nennen kann (weil nicht streifen - oder zonenweise ausblassend), aber die meisten Calocyben sind feucht schon satter gefärbt als angetrocknet. War zumindest bei meinen Funden immer so.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,

    von Hygrophanität spricht man nur, wenn die Hutoberfläche beim Ausblassen begrenzt verschiedenfarbig wird, also verschiedenfarbige Zonen mit klarer Begrenzung entstehen. Ansonsten nennt man das einfach Ausblassen.

    FG

    Oehrling

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