Endlich mal wieder Pilze

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.119 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Karl W.

  • Hallo zusammen


    Am letzten Wochenende gab es seit langer Zeit mal wieder diverse Großpilze, von denen ich einige zeigen möchte. Magere Wiesen in der Nähe eines Sees, der umgebende Schilfgürtel und ein stillgelegter Steinbruch zeigten sich von Ihrer erfreulichen Seite.


    Nicht zu zählen waren zahlreiche Gruppen von Helmlingen, die sich letztlich alle als identisch erwiesen.


    Braunschneidiger Helmling (Mycena olivaceomarginata)





    Dazwischen eingestreut der Schwärzende Saftling (Hygrocybe conica)





    Seit Jahren finde ich regelmäßig den Blassen Adernmoosling (Arrhenia retiruga) Er ist gewöhnlich heller und kleiner als sein Verwandter und hat eine runzlige Fruchtschicht ohne deutliche Aderung. Seit acht Jahren endlich mal wieder.
    Gezonter Adernmoosling (Arrhenia spathulata)




    Im Schilfgürtel fand sich der Teichrand Schwefelkopf (Hypholoma subericeum). Ohne die am Hutrand häufig vorhandenen Kristallablagerungen nur mikroskopisch bestimmbar.



    Nur wenige Meter entfernt stand der Feuchtstellen Schüppling (Pholiota graminis)



    Auf dem Rückweg zeigte sich noch eine älter Gruppe vom Sparrigen Schüppling (Pholiota squarosa)



    Im der Umgebung des Steinbruchs gab es einige Funde in Fichten-Nadelstreu.


    Weißmichender Helmling (Mycena galopus)



    Falscher Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca)



    Punktiertstieliger Schneckling (Hygrophorus pustulatus)



    Maronen-Röhrling (Imleria badia)



    Rotbrauner Leder-Täubling (Russula integra)



    Im Steinbruch dominierten Birke, Espe, Weide, Kiefer und Fichte und es gab zahlreiche Mykorrhizapilze


    Espen-Rotkappe (Leccinum albostipitatum ss. Den Bakker).



    Pappel-Grünling (Tricholoma frondosae)



    Spitzer Wasserkopf (Cortinarius acutus)



    Natternstieliger Schleimfuß (Cortinarius trivialis)



    Birken-Milchling (Lactarius torminosus)



    Dunkler Kokosflocken-Milchling (Lactarius mammosus)



    Rosenroter Schmierling (Gomphidius roseus)


    Der Rosenrote Schmierling trat zusammen mit dem Kuh-Röhrling (Suillus bovinus) auf, welcher aber nicht mehr fotogen war.
    Dafür gab es noch ganz junge Butterpilze (Suillus luteus)



    Ein kleiner Stein wurde vom Erdwarzenpilz (Thelephora terrestris) umarmt



    Ein harte Nuss war der folgende Täubling, den ich meistens als Eichenbegleiter kenne. Nach Abwägung aller Merkmale wie Geruch, teilweise gesägte Lamellenschneiden, schwache Guajakreaktion und den passenden Mikromerkmalen bleibt nicht anderes als der Wechselfarbige Spei-Täubling (Russula fragilis)


    Immer ein kleines Schmuckstück ist die Puppen-Kernkeule (Cordiceps militaris)



    Zum Abschluss gibt es noch eine Flechte, die ja ebenfalls ins Reich der Pilze gehört. Ob die Art nur selten Fruchtkörper bildet, oder diese wegen ihrer geringen Größe von 1-2 mm eher übersehen werden, ist mir nicht bekannt. Ich habe sie jedenfalls vorher noch nie gesehen.

    Rosa Köpfchenflechte (Dibaeis baeomyces)



    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    danke für die traumhafte Fotostrecke. :love:


    Mal eine Frage. Was ist der Unterschied zwischen R. integra und R. pseudointegra?


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,
    freut mich, dass Dir der Beitrag gefällt.

    R. pseudointegra ist natürlich Quatsch (wird korrigiert) Danke für den indirekten Hinweis. Russula integra ist ein extrem farbvariabler Pilz, der meist rotbraun bis violettbraun aber auch gelb sein kann. Er wächst gewöhnlich im Nadelwald. R. pseudointegra kommt bei Laubbäumen meist Eiche vor und hat fast immer Hüte in einem warmen Rotton oder ist rot mit weiß gemischt.

    LG Karl

  • Hallo Karl,


    wieder mal Fotos in Topqualität, und das von vielen interessanten Arten.

    Besonders gefällt mir der Pappel-Grünling.


    Russula fragilis kenne ich bisher nur mit Lila-Tönen und - wie Du ja schreibst - bei Eichen. Aber er heißt wahrscheinlich nicht umsonst "Wechselfarbiger" ...


    Vielen Dank für den schönen Bericht und die Hoffnung auf weitere Funde in der Eifel


    Gerd

  • Hallo Karl,

    Traumhaft , mein Beineid ist dier sicher.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    "Made my day": Wunderbare Arten und total schön in Szene gesetzt.
    Danke dafür! :thumbup:
    Und falls du die Tage mal mit einem Fläschchen Guajak in der Tasche da vorbei läufst: Tu mal ein Tröpfchen beim Pappelgrünling jeweils auf die Stielspitze und im Schnitt aufs Hutfleisch.
    Und idealerweise zum Vergleich auch bei einer Tricholoma equestre aus deiner Gegend, wenn du welche hast.



    LG; Pablo.

  • Vielen Dank Eure Komplimente :)

    Und falls du die Tage mal mit einem Fläschchen Guajak in der Tasche da vorbei läufst: Tu mal ein Tröpfchen beim Pappelgrünling jeweils auf die Stielspitze und im Schnitt aufs Hutfleisch.
    Und idealerweise zum Vergleich auch bei einer Tricholoma equestre aus deiner Gegend, wenn du welche hast.

    Hallo Pablo

    Danke für den Tipp, von dem ich zwar irgendwann gelesen habe, der mir aber wieder entfallen war. Wenn ich Glück habe, finde ich den Kiefern-Grünling morgen im Depot, aber ich habe wenig Hoffnung, da es seit Monaten immer noch nicht ergiebig geregnet hat.

    LG Karl

    Vielen Dank für den schönen Bericht und die Hoffnung auf weitere Funde in der Eifel

    Hallo Gerd

    Die Funde waren diesmal nicht aus der Eifel, wo es meist sehr trostlos aussieht, sondern aus Niedersachsen.

    LG Karl