Schuppiger Porling

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  • Den habe ich vor Jahren mal probiert, und dieses Jahr dann noch mal:


    http://www.pilzforum.eu/board/…lder?pid=244593#pid244593


    War nicht so hitverdächtig.


    Ich bin aber neulich auf Berichte gestoßen die das Auskochen als Pilzbrühe begeistert empfehlen, "von echter (Fleisch-)Brühe nicht zu unterscheiden" etc.


    Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Schmeckt Fleischbrühe nach Gurke? Oder verfliegt der Gurkengeschmack und darunter treten andere Aromen zutage?


    Falls es mal jemand von euch ausprobiert hat, wäre ich auf Meinungen gespannt. Ansonsten gebe ich ihm im nächsten Jahr noch eine letzte Chance.

  • Hallo zusammen,


    hier ein Foto von Polyporus squamosus vom August diesen Jahres. Der Hut war 48 cm breit. Der Geruch war eher aufdringlich und nicht angenehm.
    Auch im jungen Zustand stufe ich ihn als ungenießbar ein.
    Allen ERHOLSAME FEIERTAGE.


    LG Jörg


    [font="Courier New"]Pilzfreunde Chemnitz e.V.[/font]


    Lieber Pilzberater als Pilzebrater
    Keine Verzehrfreigabe im Forum

    Einmal editiert, zuletzt von Parasol58 ()

  • Also: Ich habe das mit der Pilzbrühe ausprobiert, eigentlich ohne viel Hoffnung, dass dabei etwas Genießbares herauskommen könnte. Schuppiger Porling in Stücke geschnitten, Wasser, Salz, lange kochen lassen.


    Die riesige Überraschung: der Mehl-/Gurkengeschmack ist komplett verschwunden, die Brühe hat eine appetitliche Farbe und schmeckt nicht wirklich pilzig, auch nicht eindeutig nach Fleisch (aber eher, würde ich sagen), auf jeden Fall stark "umami" und im ersten Test sehr lecker.

  • So, wir haben ihn jetzt probiert:
    die jungen in Butter geschmort: hammerguter Pilz :yumyum: - Von mir bekam er 12 von 15 Punkten, bei meiner Tochter 14, 8 von 15 (nur , weil sie den Frauentäubling noch leckerer findet). Ich kann jedem nur raten, den mal zu probieren. Die nächsten Tage werden wir die gezielt suchen. Ich kenne einen Wald, wo der noch häufiger ist.


    Meine Tochter meinte auch: sehr umami, ist das zufällig ein Pilz der relativ viel Glutamat enthält?


    Die zähen Exemplare köcheln noch für eine Brühe. Die Spannung steigt, aber ich gehe auch mal erstmal von leckerer Brühre aus


  • So, wir haben ihn jetzt probiert:
    die jungen in Butter geschmort: hammerguter Pilz :yumyum: - Von mir bekam er 12 von 15 Punkten, bei meiner Tochter 14, 8 von 15 (nur , weil sie den Frauentäubling noch leckerer findet). Ich kann jedem nur raten, den mal zu probieren. Die nächsten Tage werden wir die gezielt suchen. Ich kenne einen Wald, wo der noch häufiger ist.


    Meine Tochter meinte auch: sehr umami, ist das zufällig ein Pilz der relativ viel Glutamat enthält?


    Die zähen Exemplare köcheln noch für eine Brühe. Die Spannung steigt, aber ich gehe auch mal erstmal von leckerer Brühre aus


    Hallo Safran,


    vielleicht waren meine letztes Jahr verkosteten Exemplare doch nicht jung genug, ich fand ihn maximal geht so, bin aber auch nicht so ein Fan von "Mehlgeschmack" (außer bei Pimpinelle) und war gerade deshalb so froh, dass dieser beim Auskochen verschwindet - das war bei dir sicher auch so, oder?


    Die Frage nach dem Glutamat würde mich auch interessieren, aber da der Pilz ja eher wenig gegessen wird, glaube ich nicht, dass das jemand untersucht hat.


    LG, Craterelle

  • Hallo Jörg,


    hier mal zwei Bilder vom Schuppigen Porling:



    1



    2


    Die Schuppigen Porlinge wie auf Bild 1 abgebildet werden von mir noch verarbeitet. Die auf Bild 2, die in etwa so aussehen wie eine Wickelkommode bleiben hängen, geschmacklich unerträglich, ganz zu schweigen vom Geruch bei der Zubereitung <X . Der Korb ist 30X45cm in den Abmessungen. Dein Exemplar hat 48cm gehabt, da bringt selbst kochen nicht's mehr. Das ist zumindest meine Erfahrung.


    Ich bin mir auch nicht unbedingt sicher, ob dein Pilz ein Schuppiger ist. Aber was soll es sonst sein, bei dieser Grösse? Nun Gut, letztes Jahr fanden wir in MeckPomm jede Menge Sklerotienporlinge , fast in den Aussmassen (Grösse) von Schuppigen. Zur Verwunderung von Kennern. Aber wer weiss. Ich denke, beide sind nur im jungem Stadium zum Verzehr geeignet.


    Gruss aus Berlin. Heinz

  • Also, ich habe heute eine Testreihe gestartet.
    Ich würde schon noch etwas ältere als die von Bild 1 verwenden, größentechnisch bis etwas über handtellergroß, sie müssen noch leicht zu schneiden sein. Und der Stiel darf keinesfalls schwarz sein. Diese sind gut für Schmorpilze und schmecken phantastisch. Tipp: Zum Schneiden besser ein etwas stumpferes Messer nehmen (ungeschärftes glattes Küchenmesser)- wo man mit einem solchen Messer gewisse Probleme bekommt- nicht mehr zum Schmoren geeignet.
    Die Teile, die man mit etwas !mehr Druck mit einem solchen Messer noch durchbekommt-Pilzbrühe.


    Alles, wozu man ein scharfes Messer braucht, da wird nichtmal mehr die Pilzbrühe was.


    Ja so ein Teil, wie auf Bild 2 taugt auch nicht mehr für Pilzbrühe.

  • Spannende Anregungen kulinarischer Art hier! :) Habe den Pilz am Wochenende zum ersten mal gefunden und mit Hilfe von Büchern bestimmt (bei mir war etwas kleiner als handteller-groß mit recht zähem Stiel). Beim nächsten Fund werde ich wohl auch mal einen Zubereitungsversuch starten. Gerade die Brühe klingt wirklich sehr interessant..

  • Ich habe meine Stellen in diesem Frühjahr schon ziemlich häufig kontrolliert, beim letzten Besuch vor 2-3 Wochen war noch immer nicht das geringste zu sehen. Jetzt war was zu sehen, aber nicht das erhoffte: eine saubere Schnittfläche. Zu spät gekommen ;(


    Zum Glück habe ich in der Nähe einen weiteren Stamm entdeckt, und es war auch Zeit, sie mitzunehmen, waren schon recht groß.


    Zu Alter und Verwertbarkeit habe ich noch eine Frage: der Schnitt-Test zielt ja eher auf die Konsistenz, die zum Auskochen irrelevant wäre, aber der verändert schon auch sein Aroma mit dem Alter, oder? Bei meiner Kollektion habe ich zwischen dem jüngsten (Stiel noch hell) und den etwas älteren (Stiele schon dunkel) nämlich keine Unterschiede feststellen können, und bin wieder total begeistert von der Brühe.


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Ich hatte schon mal ältere Exemplare, die unangenehm bitter schmeckten (bei Kauprobe im Wald). Das kann aber auch standortbedingt oder witterungsbedingt sein und muss nicht bei jeder Kollektion im Alter auftreten.



    LG, Pablo.

  • Neues vom schuppigen Porling:


    Wir sind gestern gezielt! losgezogen , um den zu sammeln. Wir haben hier ein Gebiet, wo der sehr häufig ist. Die wirklich großen Exemplare blieben gleich stehen, aber von den mittelgroßen haben wir einige doch mitgenommen ( biis ca 2 1/2 Handteller groß, vor der Mitnahme die Konzistenz geprüft- wenn die schon ziemlich fest waren, blieben sie stehen) und ich habe dann gestern die größten zubereitet: Von außen nach innen durchgearbeietet
    Alles, wo das stumpfe Messer leicht durch ging: eine Pfanne: fantastisch, der etwas kärtere Teil, lecker, aber schon etwas zäh, und dann den Innenteil um den Stengel: zäh, aber kein bißchen bitter (die Bitterstoffe werden entweder erst bei wirklich goßen Exemplaren gebildet oder erst später im Jahr.). Ich wollte es nochmals wissen, was die ungenießbar werden


    Die Stengel und drumrum- meine angekündigte UNGENISSBARPFANNE) blieben nicht mal liegen, obwohl fast Schuhsohlenkonsistenz :rolleyes: , Mein Töchterchen meinte dann nur "lecker Schuhsohlen" :D und kaute die aus. Na, nicht mein Ding, aber für eine Brühe, Würzpaste wären die sicher geeignet.


    Wir haben keinen einzigen bitterlichen dabeigehabt.


    Meine Tochter wollte dafür! die Stockschwämmchen stehen lassen- das sagt schon einiges. Aber die Mum bestand trotzdem auf Mitnahme, o.k. man kann sich die Überessen, aber ich habe gerade schon mal wieder eine neue Rezeptidee- na mal schauen, ob es genießbar sein wird :/

  • Hallo Pablo, hallo Safran,


    Also keine Bitterkeit, die habe ich auch nicht feststellen können. In einem älteren Thread (http://www.pilzforum.eu/board/…r-porling-mal-was-anderes) ist immer wieder von säuerlich die Rede, auch das habe ich noch nie wahrgenommen. Einzig am frischen Pilz die stark gurkig-mehlige Komponente, die aber beim Kochen komplett verfliegt, und vielleicht eine honigähnliche Note (die ich in der Brühe auch nicht mehr wirklich wahrnehme). Ich bin bei dem Pilz glaube ich Anhängerin deiner Glutamat-Hypothese.


    LG, Craterelle

  • Zu den Standorten habe ich auch noch Fragen: Alle meine bisherigen Fundstellen waren wassernah, und eher dichte Baumbestände, also keine einzeln stehenden Bäume. Allerdings sind 4 Funde wohl noch etwas dürftig, um daraus irgendwas ableiten zu wolle.


    Wo findet ihr die? Deckt sich das mit meinen bisherigen Erfahrungen?


    LG, Craterelle

  • Unsere Funde sind nicht wassernah, aber wenn ich so meine Funde in meinen Gedanken Revue passieren lasse, würde ich sagen, daß feuchtere Wälder bevorzugt werden.
    Der Wald, wo wir die in Massen! finden, also zur entsprechenden Zeit mindestens! über 30 pro Tour ist unser Samtfußwald. Ein eher feuchterer junger Buchenmischwald, eher licht, mit sehr viel Holzschlag und auffallend feucht, aber kein Gewässer vorhanden- hier nur an Stümpfen.


    Die 2. Stelle, wo er zahlreich vorkommt: dichter, alter Buchenmisch- Wald , hier tatsächlich an umgestürzten Bäumen, wieder kein Gewässer vorhanden, aber eher feuchtere Stelle, hier auf kleines Gebiet beschränkt.


    Das übrige sind eher Einzelfunde, aber ebenfalls nicht irgendwie auffallend gewässernah.

  • Hallo,


    gestern hatte ich einen kleinen Schuppigen Porling gefunden und diesen heute, in Scheiben geschnitten, lediglich in Butter gebraten und leicht gesalzen. Und da das Telefon just im Moment des Bratens läutete wurden die Pilzscheiben ziemlich knusprig, waren aber immer noch goldbraun. Ich sage Euch - richtig, richtig lecker!


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo,
    jetzt habe ich auch mal Erfahrung mit diesem Pilz gemacht, bisher fand ich den immer nur alt, angenagt oder sonstwie ungenießbar.
    Am letzten Samstag - vor dem Regen, d.h. nur nach etwas Getröpfel und bei noch mäßig warmen Temperaturen fand ich die Art an 4 ! verschiedenen Stellen auf liegendem Totholz ganz normal im Buchenwald (am Rand) ohne jegliche Wassernähe.


    Leider waren die Pilze 1 und 4 stark von Schnecken zernagt (! kaum ein Tröpfchen, schon sind sie da!) und Nr. 3 war madig, nur die kleinste "Agglomeration" von 2 kleinen Pilzen - handtellergroß - war o.k. - aber auch schon nicht mehr zart und weich, sondern relativ zäh. Der noch nicht schwarze Stiel war schon sehr hart (insgesamt 120 gr.)
    Später fand ich noch an einem mir bekannten Dürrständer ganz ganz leicht angetrocknete kleine "Sommer"-Austern (letztes Jahr waren die da im Frühherbst) - das waren nochmal 130 gr. Pilze


    Da ich glaubte, der Porling sei zum Braten zu zäh, habe ich ihn in Stücke geschnitten und KURZ gekocht - er wurde sehr schnell bis auf den Stiel und die direkt angrenzenden Bereiche BUTTERWEICH - und schmeckte SEHR gut, die Brühe war auch würzig.
    Dann habe ich den weichen Pilz klein geschnitten und zu den halbgaren Austern verfrachtet. Die Austern wollten und wollten nicht weich werden - also habe ich das Ganze mit der Porlingsbrühe abgelöscht und dann reduzierend gekocht, dann nochmal kurz mit Butter angebraten .... und das war SUPERGUT vom Geschmack her. :yumyum:

  • Hallo,


    was ich da in tiefer Nacht schrieb, muss ich heute gleich mal relativieren.
    Ich besuchte den schönen liegenden Buchenstamm, wo ich im letzten und vorletzten Jahr schon Unmengen an (großen, trockenen) Schuppigen Porlingen fand.
    Und siehe da, ein paar ganz kleine (fast ohne Hut, fast nur dicker Stiel) und schon größere (1-2 Handflächen groß) waren da.
    Alle Pilze machten noch einen recht feuchten Eindruck, aber eben nicht "butterzart", auch die ganz kleinen Pilze nicht.
    2 von den kleinen und mehrere Stücke von den größeren Pilzen nahm ich mit, von denen, wo das Messer so "la-la" hindurch ging.


    Ich habe sie wieder kurz (und länger) gekocht, nur die ganz kleinen Pilze wurden verzehrweich, der Rest blieb "unkau-able" nur auszutzelbar (die Brühe war natürlich o.k.)
    Also ich kann die Konsistenz dieser Pilze beim Fund vor Ort noch nicht richtig einschätzen.

  • Hallo zusammen,


    ich hab heute zum ersten Mal Schuppige Porlinge probiert. Verrückterweise war das größte Exemplar, das ich mitgenommen hatte, das zarteste. Ich hab die Röhrenschicht entfernt, den Pilz in dünne Streifen geschnitten und in relativ viel Öl kross angebraten. Heraus kamen sozusagen Pilzchips, sehr lecker knusprig, Eigengeschmack dezent würzig. Meine Mitbewohnerin meinte, es erinnert sie an Kesselchips.

    Danke an Craterelle, die mich mit ihren beiden Blogartikeln auf die Idee gebracht hat ==Pilz24!

    Wer noch Zubereitungstipps sucht, kann auch hier mal reinschauen: https://foragerchef.com/the-cu…yads-saddlepheasant-back/


    Liebe Grüße,


    lyd

  • Ich hab die Röhrenschicht entfernt, den Pilz in dünne Streifen geschnitten und in relativ viel Öl kross angebraten. Heraus kamen sozusagen Pilzchips, sehr lecker knusprig, Eigengeschmack dezent würzig.

    Klingt gut! ==Pilz27

    Ich habe sie bisher lediglich mit etwas Wurzelwerk ausgekocht und so eine wohlschmeckende Brühe erhalten.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • sozusagen Pilzchips

    Ahoj,


    genauso fand ich sie bisher auch am leckersten!


    LG

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

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