Präparation von Pilzen - Anleitung

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 13.167 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Digitalpilz.

  • Hallo zusammen,


    Vor einiger Zeit hat die Herrausgeberin des "Tintling"-Magazins, Karin Montag, in Heft 2/2013 auf eine geniale Möglichkeit hingewiesen, Pilze dauerhaft zu erhalten bzw. zu präparieren. Diese Methode nennt sich Gefriertrocknung. In dem Heft ist eine sehr gute und genaue Anleitung. Ich habe seit Anfang des Jahres einige verschiedene Pilzfruchtkörper gesammelt und mal ausprobiert und es funktioniert :)


    Ich habe mir also das Silica-Gel besorgt (der Beutel rechts im Bild, gibt es von einigen Herstellern in großen und bezahlbaren Mengen):



    ..und eine Packung Fliegengitter (im Tintling wurde z.b. Gardinenstoff erwähnt). Fliegengitterstoff ist perfekt, weil viel Stoff, gut durchlässig und preiswert.



    Zum Silica-Gel sei erwähnt, das man weißes Gel wählt, kein farbiges, weil gesundheitsschädlich. Das Gel saugt die gesamte Feuchtigkeit aus dem Pilz und im nachhinein ist der Pilz praktisch so leicht wie Papier.



    Vorher nimmt man ein kleines Behältnis samt Deckel und füllt eine kleine Schicht Silica-Gel hinein und stellt es in den Tiefkühler. Den zu bearbeiteten Pilz sollte man ebenfalls einfrieren - aber nicht in dem Behältnis mit Silica-Gel. Erst in zwei Tagen kann man den Pilz mit den Stoff einwickeln und in das gekühlte Behältnis geben und nun wird auch komplett aufgefüllt mit dem Gel. Anschließend wieder in den Tiefkühler und bis zu drei Monate warten. Dann ganz vorsichtig auspacken, weil der Pilz nun aufgrund des Flüssigkeitsverlusts extrem zerbrechlich ist. Nun sollte man den Fruchtkörper ein, zwei Tage an der Luft liegen lassen um noch eventuelle Restfeuchtigkeit verdunsten zu lassen.



    Anschließend den Pilz mit einem Zettel (Funddaten) in ein luftdichtes und durchsichtiges Behältnis geben und der Pilz ist für die Ewigkeit erhalten ;)



    Zu den Pilzen hat Karin Montag geschrieben, das sich nicht jedes Pilzlein dafür eignet, so sind wahrscheinlich Röhrlinge, die sehr fleischig und und auch zu groß sind, womöglich nicht für die Methode eignet. Werde mal schauen, weil ich einen Fahlen Röhrling, Satan, Anhängsel und Hasenröhrling ebenfalls eingefroren habe. Man sollte also nur wenn dann kleinere Fruchtkörper nehmen und einfach mal ausprobieren ob es klappt. Ideal für diese Trocknungsmethode sind Korallen, Holzpilze, Morcheln, Verpeln, Täublinge etc.


    Viel Spaß bei Ausprobieren ;)

  • Hallo Andreas,


    eine sehr interessante Methode. Danke für die tolle Beschreibung. Das macht wirklich Lust zum Ausprobieren.


    Ich habe es immerhin schon geschafft, einen ganzen Hasenröhrling im Ofen zu trocknen. Aber der ist auch nicht wirklich dickfleischig. ;)


    Viele Grüße
    Steffen

  • wow - spannend!
    Klasse Bilder - ich würde mich sehr freuen, wenn es hin und wieder in diesem Thread mehrere Bilder von Versuchen deinerseits gibt. :)

    LG,
    thys


    Leicht ist es, auf Silber und Gold zu verzichten und auf die Freuden der Liebe, doch ein Pilzgericht stehen zu lassen, ist schwer.
    (Marcus Valerius Martialis)

  • Nette Idee :)


    Der Materialaufwand ist halt nicht ganz ohne... Wer's probiert, nicht vergessen: man kann das Silica-Gel im Ofen regenerieren (Wasser wieder ausgasen).


    Optimal wäre, die Pilze in flüssigen Stickstoff zu werfen (schockfrosten, damit die Zellen ganz bleiben), und anschließend per forcierter Sublimation im Vakuum zu trocknen. Dann braucht man auch kein Molekularsieb. Also so, wie in der Industrie ;)

    Ein Mücklein wollt' ne Reise machen, da flog's in einer Meise Rachen.
    => Interessierter Laie.

  • OT, aber angebracht - mag mal jemand, der es kann, das e im ersten Wort des Threadtitels durch ein a ersetzen?

    Das stört mich auch schon lange, wurde aber trotz deiner Bitte leider nicht geändert!

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


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    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo,


    Pilzfreund Willi Marchina arbeitet ebenfalls nach dieser Methode und konserviert dann die getrockneten Pilze in Gießharzblöcken. Hier könnt Ihr Euch einen Teil seiner großen Sammlung anschauen: index.htm.

    Eine Kurzanleitung gibts dort ebenfalls. Einige seiner Stücke konnte ich auch schon im Original bewundern.


    Liebe Grüße

    Josef

  • Beorn

    Hat den Titel des Themas von „Präperation von Pilzen - Anleitung“ zu „Präparation von Pilzen - Anleitung“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    OT, aber angebracht - mag mal jemand, der es kann, das e im ersten Wort des Threadtitels durch ein a ersetzen?

    Das stört mich auch schon lange, wurde aber trotz deiner Bitte leider nicht geändert!

    Ist nun auch endlich erledigt. :thumbup:



    LG; Pablo.

  • ==Gnolm16==Gnolm8 Danke, Pablito!

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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  • Oha, das hatte ich ja noch gar nicht gesehen! Interessante Methode.


    Früher haben wir im Labor(!) Gefriertrocknung anders gemacht: Einfrieren in flüssigen Stickstoff, dadurch bilden sich keine Eiskristalle, dafür haben die keine Zeit.
    Dann hatten wir damals einen Gefriertrockner. Da wird ein Vakuum angelegt und die auftauende Flüssigkeit verdunstet dadurch sofort (sublimiert).


    Aber wenn es so auch funktioniert, dann ist das ja eine tolle Sache!


    Als Trockenmittel könnte man statt Silicagel auch Calciumchlorid aus dem Baumarkt verwenden. Das kann man zwar nicht regenerieren, ist aber ein sehr gutes Trocknungsmittel. Aber da könnte der Staub eventuell am Pilz anhaften, also besser Silicagel verwenden. Silicagel gibt es übrigens auch mit Indikator, nennt sich dann Orangegel. Wenn die orangenen Kügelchen verblassen, dann müssen sie im Ofen regeneriert/getrocknet werden.


    Interessant wäre vielleicht auch, die so konservierten Prachtstücke in Epoxidharz zu gießen. Das sollte man aber vorher mal mit kleineren Objekten üben.

    P.S.: Sehe gerade, dass Josef das weiter oben schon beschrieben und eine Anleitung verlinkt hat. Ich klau das einfach mal von der Webseite und stelle den Link noch mal ein: http://www.mykolaus.de/kahlkoe…ichte/willi/anleitung.pdf


    :)