Perlpilz, Pantherpilz oder keiner von beiden?

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 9.054 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Hallo Forum,


    eben war ich noch kurz im Wald und fand in einer Fichtenparzelle diese schöne 3er-Gruppe.


    Hutdurchmesser des Großen: ca. 10 cm,
    Höhe ca. 10 cm,
    Geruch nicht festgestellt.
    Im Schnitt in der Knolle weiß, keine Verfärbung.


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  • Auf meinem Monitor kommt alles rosa rüber, vor allem die Stielknolle, wie sich's gehört.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Rübezahl,


    die roten Verfärbungen sind zunächst vor allem in den Madenfraßgängen und äußerlichen Reibstellen vorhanden. Deshalb ist das hier schon der Perlpilz (A. rubescens).


    Viele Grüße
    Toffel

  • huhu,


    schon an der gerieften maschette siehst du, dass es kein pantherpilz sein kann. die madengänge in der stielbasis auf einem bild röten auch deutlich. ich denke es sind perlpilze, amanita rubescens.


    gruß
    manuela


  • huhu,


    schon an der gerieften maschette siehst du, dass es kein pantherpilz sein kann. die madengänge in der stielbasis auf einem bild röten auch deutlich. ich denke es sind perlpilze, amanita rubescens.


    gruß
    manuela


    Hallo Manuela,


    ist die geriefte Manschette ein sicheres Kennzeichen des Perlpilzes?


  • außen ist rosa, aber wenn ich den Stiel aufschneide ist innen weiß.


    Es heißt ja auch nicht, dass der Stiel rein rosa sein muss. Irgendwo am Stiel oder im Fleisch (so wie hier direkt unter der Huthaut) muss ein bisschen rosa sein, wenn man sicher gehen will. Es ist auch nicht auszuschließen, dass ein Perlpilz reinweiß ist (Albino-Form). So etwas isst man dann freilich nicht.

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  • die geriefte manschette sagt dir sicher, dass es kein pantherpilz ist. es gibt viele knollenblätterpilze mit geriefter manschette. beim pantherpilz ist diese aber glatt!
    ausserdem ist die stielbasis immer ein sicheres erkennungsmerkmal. perlpilz ohne volva, warzig gegürtelt, pantherpilz mit "bergsteigersöckchen".

  • Hallo Renè,


    die geriefte Manschette ist ein sicherer zeichen das es kein Pantherpilz ist.


    ich denke die Rote Färbung ist für mich der sicherste Kennzeichen für den Perlpilz, die Manschette der Art findest du auch beim Grauer Wulstling.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Rene!


    Ich glaube, das ist ein Verständnisproblem.
    Das Röten beim Perlpilz darf man sich nicht so vorstellen, wie das Blauen beim Flocki zB.
    Da kannst du den Pilz durchschneiden und anschließend stundenlang davor hocken, ohne daß sich was tut.


    Im Allgemeinen ist es so, wie Oehrling schreibt. Irgendwo ist immer ein wenig rot am Pilz. Oder es ist eine Albinoform.
    Und manchmal gibt es auch Gelbanteile, meist am Ring oder auf dem Hut:
    >Klick<



    LG, Pablo.

  • Hallo Renè ! ,


    Die drei Kandidaten haben mich auch lange geärgert.


    Meine Notiz dazu :


    Perlpilz:
    - geriefte Manschette
    - keine Knolle mit abgesetztem Rand, sondern eine knollige Verdickung
    der Stielbasis mit allmählichem Übergang

    - verfärbt sich an Fraß- und Schnittstellen rötlich
    - Beim Abziehen der Huthaut sind rosarote Farbtöne vorzufinden
    - Hutrand nicht gerieft


    Panterpilz :
    - glatte Manschette, nicht gerieft
    - hat eine Knolle
    - keine Rotverfärbung an Schnittstellen
    - geriefter Hutrand
    - gilbt beim Abziehen der Huthaut
    - Bergsteigersöckchen
    - Stielbasis -> Knolle


    Grauer Wulstling :
    - Velumreste lassen sich leicht abschieben (Velumflöckchen auf dem Hut)
    - riecht nach Rettich
    - geriefte Manschette
    - keine Rosa- / Rotverfärbung im Schnitt
    - Stielbasis rübenförmig, mit einzelnen warzigen Hüllresten
    - Stielbasis knollig verdickt, nur undeutlich vom Stiel abgesetzt oder auch
    ein verlaufender Übergang zum Stiel


    Im Prinzip würde schon allein die Tatsache der Rot- / Rosalichen Verfärbung zur Bestimmung des Perlpilzes genügen (wenn feststeht, dass es einer der drei Kandidaten ist)


    Viele Grüße,
    Markus

  • Hallo Mario, Pablo und Markus,


    danke für Eure Beschreibungen. Ich denke, das werde ich mir merken. Zur Sicherheit werde ich aber auch die nächsten Funde bestimmt wieder veröffentlichen.

  • Hallo Markus,


    danke für die recht genauen Beschreibungen.


    Beim Pantherpilz ist der geriefte Hutrand aber kein muß:



    Der kommt auch schon einmal, vor allem bei jungen Exemplaren, ohne diesen vor:P.


    Viele Grüße

  • Hallo Hannes2 !


    Danke für den Hinweis.


    Die von mir aufgezeigte Zusammenstellung bezieht sich natürlich auf ein Stadium, in welchem alle makroskopischen Bestimmungsmerkmale vorhanden sind.


    Von daher tut sich für mich wieder einmal die Frage auf, ob seitens makroskopisch veränderlicher Merkmale, welche im Wesentlichen mit dem Reifestadium des FK und der Ökologie zusammenhängen dürften, eine noch detailliertere Beschreibung erforderlich wäre.


    Einmal abgesehen von den mikroskopischen Merkmalen.


    Im Ergebnis müsste man unterscheiden zwischen makroskopischen und mikroskopischen Merkmalen unter Beachtung sich verändernder und absoluter Bestimmungsmerkmale. ;)


    Im vorliegenden Fall ist es ja noch ein Stück weit einfach. Mal sehen was das noch so auf uns zukommt.


    Einen lieben Gruß,


    Markus

  • hallo rübezahl


    der pantherpilz hat NIEMALS eine geriefte manschette und niemals eine rosafärbung, der kleinste rosa madenfraß verrät den perlpilz.

  • Hallo Hannes,



    Beim Pantherpilz ist der geriefte Hutrand aber kein muß:


    Der kommt auch schon einmal, vor allem bei jungen Exemplaren, ohne diesen vor:P.


    - Deine Anmerkung hat mich stutzig gemacht und ich habe (leider erfolglos) in deinem Profil nachgeschaut, wo dein vermutliches Sammelgebiet ist.


    ---> Und deshalb spekuliere ich einfach:


    (1) Dein Fund (eindeutig ein "Pantherpilz, Amanita pantherina) kommt verm. aus einem "Berg-Nadelwald" .
    ---> Denn da gibt es eine etwas robustere "A. pantherina var. abietinum", die auch im Alter einen +-ungerieften Hutrand hat.


    (2) Normale "Pantherpilze" aus dem "Laubwald" sind etwas schmächtiger und zeigen nach meiner Beobachtung meist bereits rel. früh eine +-ausgeprägte Hutrandriefung, die leider allerdings seltener auch schwächer sein kann. Hier zwei Beispiele mit doch auffällig unterschiedlichen Hutrandriefung:




    ------------------


    Mein Fazit:


    - Die Hutrandriefung sollte man zur Unterscheidung "A.pantherina" vs. "A. rubescens/A. excelsa" nicht überbewerten, zumal im Alter die letztgenannten Arten auch eine erkennbare Riefung haben können.


    Grüße
    Gerd


  • Was verstehst du denn unter Knolle ?
    Für mich ist ein verdicktes Ende eine Knolle.







    Du hast damit zwar recht aber manchmal sieht es auch hier anders aus.




    So aus dem Bauch heraus würde ich sagen daß ich schon einige solche Exemplare gesehen habe.


  • Hallo Gerd,


    die bisherigen Funde von pantherina in meiner Gegend waren auch eher schmächtiger.


    Die nachfolgend gezeigte Art jedoch fand ich ebenfalls vor ca. 4 Wochen auf ca. 150m NN in einem Stadtpark unter ausschließlich Laubholz. So robuste Burschen habe ich hier bisher auch noch nicht gefunden. Und auch hier war eine Hutrandriefung nicht zu erkennen.


    Wenn es eine Varietät abietinum gibt, dann kommt diese offensichtlich nicht nur im Bergnadelwald vor.



    Gruß
    Buliz

  • Wenn es in dem Komplex A. rubescens/excelsa/spissa/pantherina lauter eindeutige Unterscheidungsmerkmale gäbe, würde sich ja niemals jemand mit Pantherpilzen vergiften.


    Meines Erachtens gibt es zwei absolut zuverlässige und zwei einigermaßen zuverlässige Unterscheidungsmerkmale zwischen Perl- und Pantherpilz. Der Perlpilz ist irgendwo an irgendeiner Stelle rosa, der Pantherpilz nie. Das Sporenpulver des Pantherpilzes ist inamyloid, das des Perlpilzes amyloid, d. h. träufelt man Melzersches Reagens auf das ausgefallene Sporenpulver, wird es beim Perlpilz blauschwarz und bleibt beim Pantherpilz hell. Melzersches Reagens gibt's in Tanjas Mykoshop für ein paar Euro, so etwas sollte jeder Pilzbestimmer haben.


    Die Manschette ist beim Perlpilz grundsätzlich gerieft, beim Pantherpilz grundsätzlich nicht. Am Fuß hat der Pantherpilz grundsätzlich einen gut sichtbaren weißen Velumgürtel ("Bergsteigersöckchen"), der Perlpilz nur ein paar Schüppchen/Flocken, die grundsätzlich graurosa sind. Wobei grundsätzlich heißt: es kann Ausnahmen geben.


    Nachdem ich schon so viele Perlpilz-Hutränder und Graue-Wulstlings-Hutränder mit Riefung und Pantherpilz-Hutränder ohne Riefung gesehen habe, ist das in meinen Augen kein gutes Bestimmungskriterium, ebenso die Farbe und Anordnung der Velumflocken auf dem Hut oder die Hutfarbe selber (Pantherpilz reines Braun mit Gelb-/Goldstich, Perlpilz eher fleischfarbenes Braun).

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Gerd,


    den Fund gab es auf 300 m auf einem Friedhof unter Rhododendron:D. Eiche und Rotbuche waren auch noch zugegen aber kein einziger Nadelbaum vorhanden;).


    Ich fand ihn eben wegen seiner kräftigen Statur interessant.


    Viele Grüße



  • Hallo Mausmann !


    Danke für den Hinweis wegen der Knolle, da ist beim Kopieren was verloren gegangen, dass ich nun (kursiv gesetzt) wieder angehängt habe.


    Der Unterschied bzgl. der Knolle zwischen Amanita rubescens und Amanitha pantherina wird >> hier << sehr schön gezeigt und ergänzt die Beschreibung.


    Grüßle,
    Markus