Die Ohrenbraterei

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.579 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo Ihr Lieben,



    gestern war es soweit. Ich hatte am Samstag die Ohren vom Mainzer Sand, also die, die ich kenne, geerntet. Es fing schon im Wald an. Ich "erntete" entgeisterte Blicke von den Jogger und Spaziergängern. Was macht die da......mit einem Pílzkorb in der Hand? Gibts denn jetzt noch Pilze? Ich spürte die Blicke förmlich im Rücken. :whistling:


    Zu Hause angekommen legte ich die Ohren in Sojasoße ein. Und gestern dann war es soweit. Ich freute mich schon drauf. Erst Reis gekocht. Dann.........


    Man nehme eine Pfanne, Fett rein und Zwiebel. Zwiebel glasig rösten und nach Belieben Zuccini, Paprika und anderes Gemüse nach Wahl dazu. Jetzt kam der große Moment. Wichtig!!!!!!!!!!!! Pfannendeckel bereit legen. Die Ohren aus der Sojasoße rausholen und ab damit in die Pfanne. Sofort Deckel drauf. Und nach einer Weile fings es an zu "knallen". Brillenträger sollten die Brille zur Seite legen, weil sonst etwas draufknallen könnte. Ohren schmurgeln lassen. Das Ganze etwa 10 Minuten, alles zusammen, mehr rösten als braten. Den Reis auf einen Teller, Ohren dazu und dann ..........guten Appetit.


    Dachte ich. Ich sags so......bevor ich verhungere könnte ich sie essen. Aber nicht jeden Tag und bevorzugt. Mein Ding sind sie nicht. Ich habe also eine "Küchenrenovierung" mit Eurer Vorwarnung und meinem Pfannendeckel verhindert.


    Fazit von allem...........DAS ist nicht jedermanns Geschmack. Ich hatte welche dabei......wie Chips. Wiederum das war nicht schlecht. Aber auch nicht jeden Tag bitte. Da mag ich schon Maischips ( Nachos ) lieber. Eine Erfahrung war es aber dennoch für mich. Vorstellen konnte ich mir das nicht, dass der Inhalt der Pfanne springen würden. Bis ichs gesehen habe. Im Nachhinein mußte ich jetzt selber lachen. :D







    Liebe Grüße





    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Pilzliesl ()

  • Ja, die springen echt(wenn man sie brät o.ä- mache ICH nie mehr)


    Aber mein Tipp: experimentiere damit weiter rum.


    Meine Tochter mag die sehr gerne frisch als Salat, wann stellt sie endlich mal ihr Rezept ein? :haue: Das ist sicher auch nicht jedermanns Sache. ICH mag nur kleine Mengen davon (sehr knoblauchlastig).


    Ich hingegen trockne die grundsätzlich- außer die, die ich gleich frisch bei der Ernte verknuspere.


    Die getrockneten werden dann erstmal in Soße/ Würzung aufquellen gelassen und kommen erst am Ende mit der Restsoße ins Gericht. Gar nichts mehr braten oder so.
    Sie haben dann fast die Ursprungskonsistenz. Sie passen nicht überall zu , aber ich verwende sie gerne. Paprika- ja- ein guter Partner!.Auch Frühlingszwiebelm, Gemüsezwiebeln, Spinat, Mangold,- Zucchini, naja, eher nicht (nach bisherigen Experimenten). Mit stärke/und zuckerreichen Gemüssen (Kartoffeln, Erbsen, Kürbis,Möhren...) habe ich noch nichts brauchbares kreieren können.
    Aber ich stehe auch noch am Anfang der Versuche.


    Besonders aber tatsächlich für asiatisch angehauchte Gerichte (wie von vielen beschrieben)- bei deutscher Küche muß ich noch etwas experimentieren- sind sie Klasse!!!!. Aber ICH finde die einfach genial. Letzten Winter habe ich sehr viele gefunden (alle stehen schön in Gläsern getrocknet- zum Glück halten die sehr gut)- aber das Gebiet mit den Massenfunden ist so gut wie erloschen.
    Ja, noch! habe ich Vorräte- auch zum experimentieren, aber bei mir wäre es nicht Hunger, der es reintreibt.Ich liebe die Dinger, aber ich brate oder schmore die NIE. Das sind besondere Pilze, wo alle sonstigen Zubereitungsmethoden nicht gelten.


    Judasohren sind echt eine Herausforderung an die Küche, aber ich finde sie einfach Klasse.


    Aber man darf die nie als normale Standardpilze ansehen. Bei Ihnen geht es auch nicht um Brauchbarmachung eines an sich minderwertigen Pilzes, sondern echt um Kochkunst, die ich aber selbst noch nicht völlig beherrsche.


    Aber eines laß Dir gesagt sein: Wenn Du die Konsistenz von Judasohren unangenehm findest , dann würde ICH fürs erste von zu!!! viel Experimenten abraten (ich habe da zumindest im Moment keinen Ansatz, die zu verändern- wobei auch das kurz gedacht ist- ohne Experimente kommt man nicht weiter) und die Teile besser verschenken.


    Entscheide Du!!!!

  • moin moin


    ich höre immer nur das die vor dem braten blanchiert werden sollten, dann springen sie auch nicht aus der pfanne


    Alex

    "Unwissenheit schützt vorm Sterben nicht"

    Einmal editiert, zuletzt von AlexG ()

  • Hallo zusammen,


    für mich sind Judasohren mittlerweilen unverzichtbar geworden. Ich verwende sie allerdings auch immer nur in geringen Anteilen aber dafür sehr oft.
    Die Ohren trockne ich grundsätzlich und lege sie dann in einem Geschmacksträger(Sojasoße, Brühe, Fruchtsaft, Essig) ein. Was für mich dann ganz wichtig ist: Die Ohren in feine (Streichholzstärke) Streifen schneiden.
    Nach dieser Vorbehandlung kommen sie bei mir in Suppen und Gemüsemischungen, Reisgerichte und manchmal sogar in Frickadellen ;) .


  • ...Fruchtsaft, Essig) ein. Was für mich dann ganz wichtig ist: Die Ohren in feine (Streichholzstärke) Streifen schneiden.


    Und das ist der Punkt, an dem ich nachhake... Fruchtsaft, Essig? Nun aber her mit den Rezepten, oder wenigstens mit den Ideen von unserem Forums-Koch. :yumyum:


  • ...Fruchtsaft, Essig) ein. Was für mich dann ganz wichtig ist: Die Ohren in feine (Streichholzstärke) Streifen schneiden.


    Und das ist der Punkt, an dem ich nachhake... Fruchtsaft, Essig? Nun aber her mit den Rezepten, oder wenigstens mit den Ideen von unserem Forums-Koch. :yumyum:


    Nun, die Judasohren an sich sind ja komplett geschmacksfrei. Durch das trocknen und anschließende einlegen in einem Geschmacksträger bieten die Ohren aufgrund ihrer interessanten Konsistenz sehr viele Möglichkeiten.
    In Streifen schneide ich sie aber immer ;)


    Konkrete Rezepte kann ich hier leider nicht posten, ich habe nämlich keine :D
    Ich koche sowas immer "frei Schnauze".
    In sauren Säften (Zitrone, Grapefruit, Cranberrie) eingelegt und kurz blanchiert schmecken sie toll auf kräftigen Balttsalaten wie Chicoree oder Radicchio die dann mit relativ süßem Dressing angemacht werden.
    In Apfelsaft lege ich sie ein wenn ich sie als Gimmick in Frikadellen einbaue, in verdünntem Balsamico oder anderen Essigen und Säften sind sie toll für asiatische Gemüsegerichte oder als Pizzabelag.
    Der Fantasie sind hier absolut keine Grenzen gesetzt. Ich denke man könnte die Ohren sogar irgendwie im Dessertbereich einsetzen......
    In Sirup oder süßem Kaffee eingelegt.......oder kandiert ..... auf Walnusseis oder Ähnlichem........ :/ :yumyum: :giggle:


  • :yumyum::yumyum::yumyum:
    In welcher Gaststätte kann man deine Kochkünste genießen, Björn?
    Gern würde ich mich mal von dir bekochen lassen.
    Aber leider ist Bottrup nicht gerade um die Ecke für mich, ca. 550 km sind kein Pappenstiel :( .


    LG Nobi

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    Chips: 72


  • http://www.haus-lindemann.de/


    550Km sind echt ne Ecke für mal eben was essen gehen :giggle:
    Aber falls es dich mal ins Ruhrgebiet verschlagen sollte hast du ja jetzt schon mal ne Adresse ;)

  • Hallo Heidi,


    also da diese Flüchtlings-Ohren ja gerne der Pfanne entfliehen :D, mache ich das immer so, das ich, wenn ich die gesammelt habe, die erst einmal ein wenig säubere und anschliessend in meinem Dörrex trockne.
    Wenn dann meine bessere Hälfte dazu eine Soße macht, kommen die getrockneten Ohren oder auch die kleingebrochenen Ohren in die Soße.
    Schmeckt dann sehr lecker.
    Aber wie schon geschrieben, ist das nicht jedermanns Geschmack.
    Habe drei oder vier Gläser (davon ein recht großes Glas) mit getrockneten Judasohren.
    Finde ich bei uns im Hauswald, da wir dort einen kleinen, zwischen Birken und Buchen gewachsenen Holunderbestand haben.
    Aber habe ja auch noch andere Stellen, wo ich meine Ohren sammele :thumbup:



    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
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    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

  • Hallo Heidi,


    danke für deinen erfrischenden Bericht, ich musste richtig lachen, denn mir ist es zum ersten Mal Anbrutzeln der Öhrchen ähnlich ergangen. Und ich war nicht vorgewarnt ... Ich mag sie seeehr gern in Suppen als Einlage, beispielsweise in einer Pilzcremesuppe (aus Samtfußrüblingen etwa), aber auch in anderen Suppen. Ihr Biss hat einfach was für sich. :)


    Björns Leckereien muss ich auch mal probieren, leider finde ich die Öhrchen hier nicht so in Massen.


    Grüßle
    Heide

    Liebe Grüßle

    Heide



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    Erebus-Pilzkalender 2019:


    ... 70 - 2 + 20 Mausis OsterBRrätzel - 2 Nobis Wirbelrätsel - 10 APR 2018 - 5 + 10 nochn-Pilz-Bilder-Rätsel = 81 + 2 von Unki - 2 APÄ-Spende = 81 - 10 APR 2020 = 71 - 1 Heilige Gral = 70 + 5 GnuspaGnolm = 75

  • Liebe Heidi,


    hätte ich keine Ohren würde ich jetzt im Kreis lachen ;)


    Sehr guter Beitrag, mach' bitte so weiter :thumbup:



    @ Hi Björn,


    deinen Link habe ich angeklickt, kannst dir die Schürze umbinden, ich ordere


    Panierter Ziegenkäse auf roter Zwiebelmarmelade mit Pfefferkrokant, :yumyum:


    Verdünnte H2SO4 habt's nicht? Wäre ein passender Degustif, alá 123...


    :evil:


    LG
    Peter

    "Die, die Kriege von oben führen sind feige Schreibtischtäter, die nicht wissen wie schrecklich Krieg ist".

    Quelle: "Masters Of War", Bob Dylan

  • Hallo Heidi!
    Ich war zum Glück vorgewarnt und habe "meine" Öhrchen gleich alle getrocknet. :)


    Hallo Björn!
    Aber in etwa so hatte ich mir das ja vorgestellt. Koche so meist auch frei Schnauze. Oder aus der "Lameng" (la main), wie man in der Küche sagt. :)
    Mit Sojasoße und Brühe kannte ich das Einlegen schon, aber jetzt habe ich noch ein paar Ideen z. B. auf Salate etc. Lieben Dank!
    [hr]
    ... und dito: zum Glück hab ichs nicht ganz so weit wie Nobi, wenn es mich mal nach Bottrop verschlägt, lasse ich mich erst von Dir bekochen, dann gehen wir auf Pilzpirsch, oder umgekehrt. ;)