Auswahl an Rindenflechten

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 13.031 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo ihr Lieben,


    wie ihr ja schon am Rande mitbekommen habt, beschäftige ich mich auch mit Flechten. Da man nicht alles bis zur Erschöpfung ausleben kann, Flechten allerdings sehr gute Zeigerorganismen sind und ich ab und an freiberuflich kartiere, habe ich mich ein bisschen in die Rindenflechten eingearbeitet. Alles was man sich genauer anguckt, in Ruhe mit nach Hause nimmt und mit der Literatur versucht nachzuvollziehen prägt sich sowieso besser ein.


    Also habe ich in 2012 und 2013 mir das Lindenrondell an unserer Uni vorgenommen und bin dort akribisch um jede Linde geschlichen und habe mir die Flechten angeguckt, neue eingesackt und diese mit der Literatur bestimmt.


    Wie ihr ja alle wisst, sind Flechten eine Symbiose aus Algen und Pilzen, weshalb sie auch, zumindest peripher, in dieses Forum gehören. Sie können gut als Zeigerorganismen verwendet werden, da eine Reihe von ihnen ziemlich empfindlich auf das Vorhandensein von Luftschadstoffen reagieren. So kann man, aufgrund des Fehlens oder des überdurchschnittlichen Vorhandenseins einer Flechte auf die Luftqualität des Ortes schließen.


    Es gibt eine Reihe an Rindenflechten, die recht gut ansprechbar sind. Aber auch hier ist bald eine Grenze erreicht, wo es ohne Chemie oder Mikroskopie nicht weitergeht.


    Ich würde euch in diesem Beitrag gerne ein paar dieser Rindenflechten vorstellen, damit ihr vielleicht eure Flechten in Zukunft ansprechen könnt.


    Die meisten hier vorgestellten Arten stammen von frei stehenden Bäumen der Winter-Linde (Tilia cordata). Bayreuth hat eigentlich recht gute Luft, das seht ihr zum Beispiel daran, dass sogar Usneen bei uns vorkommen. Diese sind zwar oft etwas kümmerlich ausgebildet (die Bedingungen sind eben nicht optimal), aber es reicht trotzdem aus. Wenn man Flechten suchen will, muss man eigentlich gar nicht weit gehen, der nächste Baum reicht. Und dort einfach mal in Ruhe die Arten angucken. Man sollte sich Flechten immer im trockenen Zustand angucken, sobald sie feucht sind verändern sie so stark ihre Farbe, dass sie untypisch aussehen und das Ansprechen sehr erschwert werden kann. Linde zählt übrigens zu den Bäumen die von Natur aus eine mäßig saure Borke haben.


    Nur kurz zu den Begriffen die ich anwenden werde:
    Thallus: Das Lager der Flechte
    Apothecien: Die Fruchtkörper, hier meist Scheibenförmig
    Sorale: für die vegetative Vermehrung, meist mehlige Aufbrüche des Lagers (Adjektiv: sorediös)
    Isidien: auch fürd ie vegetative Vermehrung. Meist stift- oder korallenförmige auf den Lagern
    Wuchsweisen: Strauchflechte, Krustenflechte, Blattflechte
    Rhizinen: wurzelartige zur Anheftung dienende, meist fädliche Anhängsel (auf der Thallusunterseite)


    Epiphytische Flechten auf Rinde:


    Lindenrondell an der Uni


    Flechtengemeinschaft auf Linde


    Bryoria fuscescens
    Es handelt sich hierbei um eine braune Strauchflechte, welche keinen weißen Zentralstrang in der Mitte der Äste ausbildet (dieser wäre ein typisches Merkmal für die Gattung Usnea). Die Art bevorzugt saure Borke (auch sekundär durch Schadstoffe angesäuert ist i.O.).



    Buellia punctata
    Es handelt sich hierbei um eine sehr häufige Krustenflechten, welche allerdings einen schwer zu unterscheidenen Doppelgänger hat. Die schwarzen Apothecien haben einen schwarzen Eigenrand, der Thallus ist grau.


    Sie kann am ehesten mit Lecidella eleaochroma verwechselt werden, diese hat allerdings durchsichtige Sporen. Ein Blick ins Mikro verschafft hier also Klarheit.


    Evernia prunastri
    Dies ist ebenfalls eine sehr häufige Flechte. Sie bildet ein strauchförmiges Lager aus und unterscheidet sich von den ähnlichen Ramalina-Arten (s.u.) durch die unterschiedliche Fräbung der Thallus Ober- und Unterseite. Hier oben mintgrün und unten weißlich. Die Rinde reagiert mit KOH gelb.


    Hypocenomyces scalaris
    Eigentlich auch keine seltene Flechte, die aufgrund ihrer Wuchsform gerne übersehen wird. Das Lager besteht aus vielen kleinen muschelförmig übereinander stehenden Schüppchen. Die Ränder sind sorediös.


    Hypogymnia physodes
    Diese aus der Gattung der Blasenflechten stammende Flechte hat, wie der Name sagt, einen aufgeblasenen hohlen Thallus. Diese Art hat typischerweise Bortensorale. Die Verwechslungsart, siehe darunter, bildet eine andere Form von Soralen aus.


    Die Unterseite ist braun glänzend.


    Die ähnliche Hypogymnia tubulosa hat ebenfalls den für die Gattung typischen hohlen Thallus, aber sie bildet deutliche Kopfsorale aus.


    Die Gattung Lecanora ist sehr stark vertreten unter den Flechten, aber auch sehr schwer zu bestimmen.
    Lecanora chlarotera: Das Lager ist warzig runzelig, Apothecienrand wulstig.


    Epihymenium hellbraun, durch Zugabe von KOH löslich (die äußere Schicht, die man auf dem Bild sieht)


    Sporen einzellig und hyalin.


    Parmelia acetabulum: Gut kenntlich durch ihre dunkelgrüne düstere Färbung. Eigentlich unverwechslbar. Thallusunterseite braun mit einfachen schwarzen Rhizinen.


    Parmelia caperata: mintfarbene Blattflechte mit großen Lappen. Unterseite stark runzelig. Es gibt ähnliche Arten. Diese ist aber gut kenntlich durch das fehlen von Pseudocephellen (wie die aussehen, siehe Parmelia sulcata).


    Parmelia exasperatula: Lager dicht mit keulig bis spatelförmigen Isidien besetzt, welche hohl sind. Unterseite des Thallus glänzend und hellgrau. Durch diese Merkmale gut kenntlich.


    Parmelia saxatilis: Korallenförmig Isidien und eine schwarze Unterseite, die am Rand hellbraun ist. Ansonsten wie bei vielen Parmelien ein grauer Thallus.


    Parmelia sulcata: Wohl eine der häufigsten Blattflechten auf Borke. Typisch sind die eckigen Lappenenden und die weißen linienartigen Aufbrüche, die Pseudocephellen genannt werden.


    Parmelia tiliacea: Eine recht eindeutige Flechte, die sehr hell ist. Ähnliche Art: P. pastillifera, welche knopfförmige Isidien hat.


    Phaeophyscia orbicularis: Auch dass ist eine sehr häufige Blattflechte, die aber auch auf Stein gefunden werden kann. Apothecien werden eher selten ausgebildet. Sie fällt durch die schwarze Färbung und die sorediösen Aufbrüche des Lagers auf.


    Paraphysen mit bräunlichen Pigmenten.


    Physcia adscendens: Häufige Art, die sehr leicht verwechselt werden kann. Die beiden Arten kann man nur im erwachsenen Stadium gut trennen. Flechte mit helmförmigen Soralen. Verwechslungsart: Ph. tenella: Bortensorale


    Physcia tenella: Links asexuelles Stadium, rechts sexuells Stadium (mit Apothecien)


    Links asexuelles Stadium (Soredien), rechts sexuells Stadium (mit Apothecien)


    Sporen braun-grau.


    [/b]Physcia aipolia: Wieder eine Art, die leicht mit einer anderen (Ph. stellaris) verwechselt werden kann. Diese Art hier zeichnet bereifte Apothecienscheiben, welche Ph. stellaris nicht hat. Außerdem reagiert das Lager mit KOH quietsch gelb.


    Sporen braun und zweizellig


    [b]Physcia stellaris: keine bereiften Apothecienscheiben, Lager mit KOH keine Reaktion (im Bild hier sind durch die Feuchtigkeit nur die Algen hervorgetreten).


    Sporen 20 - 21 x 8 - 10 µm.


    Platismatia glauca: Rand der Blattflechte ist wellig, die Unterseite stark glänzend.


    Pseudoevernia furfuracea: Strauchflechte die mit zahlreichen Isidien besetzt ist.


    Unterseite des Thallus weiß


    Ramalina farinacea: Die Gattung zeichnet sich durch die gleich gefärbte Thallus Ober und Unterseite aus (beides mintgrün). Es handelt sich hierbei um die häufigste Art der Gattung. Die Sorale befinden sich an den Lappenenden. Fund stammt auch nicht von Linde sondern Esche ausm Botanischen Garten.


    Ramalina fastigata: Eine sehr seltene Ramalina Art, die wegen ihrer geringen Toxitoleranz gefährdet ist. Typisch sind die großen Apothecien und dass weder Soredien noch Isidien ausgebildet werden. Der Fund ist ausnahmsweis von zu Hause, jaja, die gute Luft der Küste ;)


    Strangospora pinicola: Eine leicht zu übersehene Krustenflechte, deren Apothecien auffallend rotbraun und rundlich sind.


    Mikroskopisch ist die Art durch ihre sackförmigen Asci mit zig runten hyalinen Sporen sehr leicht kenntlich.


    Usnea filipendula: Von den Bartflechten die häufigste. Arten der Gattung sind auf saubere Luft angewiesen. Die meisten kommen deswegen auch in Wäldern abseits der Städte vor. Wie für die Gattung typisch, befindet sich in der Mitte der Äste ein weißer Zentralstrang.


    Xanthoria candelaria: Die Gattung Xanthoria ist leicht kenntlich durch ihre blutrote Färbung, wenn sie mit KOH in Kontakt kommt. Es ist eine schmallappige Flechte, die ein feinstrauchiges Lager aufweist.


    Xanthoria parietina: Die häufigsten Flechte, ein Ubiquist, kommt überall vor; Lager reagiert mit KOH blutrot.


    Die Sporen sind hyalin



    Uah, ich muss mir selber nochmal antworten, ich kann keine Bilder mehr hochladen ;)


    Bis gleich :)


    Jule[hr]
    Noch kurz den Rest, wobei kurz ansichtsache ist, der Beitrag hat eindeutig zu lange gedauert.


    Xanthoria polycarpa: Eine Xanthoria, die fast nur aus Apothecien besteht. Meist werden nur kleine Lager ausgebildet. Die Gattung reagiert mit KOH blutrot.


    Sporen


    Die Asci sind sackförmig, die Paraphysen erinnern an den Schwanz einer Ringelnatter



    Aber, es wäre ja verwundernswert, wenn es nicht auf Parasiten auf den Flechten gibt. Es gibt vier Arten, die auf Rindenflechten recht häufig zu finden sind, man muss sie nur kennen und drauf achten.


    Illosporiopsis christiansenii: Ein sehr auffälliger Pilz auf einer Flechte, welcher vor allem auf der Gattung Physcia und Parmelia vorkommt. Er bildet quietschpinke Polster an lebenden Thalli.


    Konidien sind hyalin, wurstförmig und am Ende spiralig eingerollt.


    Marchandiomyces aurantiacus: Parasitiert tote Lager von Flechten, hier Physcia tenella. Es gibt in der Gattung noch zwei weitere ähnliche Arten.


    Konidien rundlich, 1bis 3 zellig.


    Vouauxiella lichenicola: Hatte ich ja im Forum angefragt, ist im Grunde auf allen Gattungen von Flechten recht häufig. Es sind kleine schwarze runde Fruchtkörper auf dem Lager, in welchen sehr kleine Konidien gebildet werden.


    Xanthoriicola physciae: Ein Flechtenparasit der auf der Gewöhnlichen Gelbflechte recht häufig gefunden werden kann.


    Es handelt sich hierbei um einen Imperfekten Pilz, der auf der Apothecienscheibe der Flechte dunkelbraune Konidienträger mit kleinen, bis einfach septierten Konidien ausbildet.



    So, ächz, nun brauch ich Urlaub davon :D


    Ich hoffe der Beitrag regt euch an mal intensiver auf die Flechten an Rinde/Borke zu achten.


    Liebe Grüße Julia

  • Hallo Julia,


    Klasse Beitrag :thumbup:


    Wenn soviele Usnea bei euch vorkommen, dann achte doch mal auf diverse usneocole Ascomyceten, wie z.B. Endococcus apiciicola oder Trichonectria pyrenaica.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Julia,


    es ist toll, mit welcher Häufigkeit und Ausführlichkeit du uns Pilze (und diesmal Flechten) vorstellst, die sonst viel zu oft viel zu kurz kommen. Das musste mal gesagt werden. Danke :)


    lg,


    Jan-Arne


    Edit: Glückwunsch zur 1000, björn! :)

                                                                               
    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

    Einmal editiert, zuletzt von JanMen ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Julia!


    Stark, das ist wirklich ein genialer, ausführlicher Beitrag. :thumbup:
    In der Tat habe ich mir Flechten bislang auch immer wieder mal angeschaut, mich aber kaum damit beschäftigt. Vornehmlich aus dem Grund, daß alleine ein kleiner Einblick in die Welt der "normalen" Pilze derzeit den Großteil meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Aber warum nicht?


    Es kann nicht schaden, Flechten sind faszinierende und schöne Wesen. Und da ich nun weiß, daß es hier doch einige Leute mit Ahnung gibt, und ich auch durch diesen Beitrag einiges aufarbeiten kann, mag ich mir bestimmt mal die eine oder andere Pilz/Alge - Symbiose näher ansehen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Julia,


    ein wahnsinnig interessanter Beitrag von dir! :thumbup:



    Ich hoffe der Beitrag regt euch an mal intensiver auf die Flechten an Rinde/Borke zu achten.


    Das auf jeden Fall! Einige der von dir vorgestellten Flechtenparasiten sind mir bereits Anfang des Jahres ins Netz gegangen.
    Jetzt hast du es geschafft, dass ich sogar die Xanthoria-Flechten im Garten mikroskopiert hab, momentan hab ich ja außer Kernpilzen eh noch nicht so viel zu tun.


    Auf jeden Fall vielen Dank für den Superbeitrag - mach bitte weiter so! :thumbup:


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Julia,


    ein hochinteressanter Beitrag, besten Dank.
    Dann werde ich in Zukunft auch mal mehr auf Flechten achten und evtl. gibt es ja ein paar Fotos. Dann kannst du das Buch voll fertigschreiben ;)


    Deine Strangospora pinicola könnte ohne Erläuterung auch glatt als Kohlenbeere durchrutschen....... .


    Ich freue mich schon auf weitere Beiträge von dir.


    LG, Markus

  • Hallo Julia,


    ich denke, wir können uns alle glücklich schätzen, dass Du Dein enormes Wissen über die Phytoparasiten und nun auch Flechten hier in diesem Forum mit uns teilst! :thumbup:


    Wie ich woanders bereits schrieb, öffnen Deine Beiträge, zumindest für mich, neue Horizonte!


    Danke nochmals für die Riesenarbeit, die Du Dir mit diesen verständlich geschriebenen und exzellent bebilderten Beiträgen machst.


    Lieben Gruß vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • erstmal ein Kompliment, es sind hervorragende Fotos :thumbup:
    jetzt meine Frage: warst Du mal bei Ulrich Kirschbaum (Uni Gießen)?
    ich habe bei ihm mal einen Flechtenlehrgang in der Rhön mit gemacht, sehr interessant und lehrreich.
    Ich habe 2011 im Spessart eine Lungeflechte gefunden



    Echte Lungenflechte (Lobaria pulmonaria)

  • Hallo Jule,


    Ich bin einfach sprachlos


    Das ist so eine Supeeeeer klasse Beitrag :thumbup:


    Von deine beitrag man kann ganz leicht und verständlich lernen.


    Du sollst unbedingt eine buch schreiben.


    Gruß Zarko.

  • Servus Jule,


    falls du das noch liest... Der Beitrag ist genial, richtig super. Tolle Präsentationen der Flechten.


    Nur die beiden letzten lichenicolen Pilze sind nicht ganz richtig. Die Xanthoriicola passt makroskopisch, was du aber als Mikros zeigst, ist was anderes. Xanthoriicola physciae hat kugelige, einzellige Konidien, die ein schönes Ornanemt aufweisen. Im Prinzip unverwechselbar, wenn man sie mal gesehen hat.


    Die Vouauxiella sind in Wirklichkeit die Pycnidien der Physcia selbst. Vouauxiella kommt meines Wissens auch nicht auf Physcia vor - vergleiche den Schlüssel von Hafellner & Zimmermann (2010): A Lichenicolous Species of Pleospora (Ascomycota) and a Key to the Fungi Invading Physcia Species. Herzogia 25(1):47-59.


    LG
    Christoph


    P.S.: da Jules Beitrag so klasse ist (Nobi hat ihn heute auch nochmal verlinkt), dass er immer noch zurecht viel angesehehn wird, wollte ich nur auf die beiden Punkte hinweisen ;)