Beiträge von coröhrling97

    Moin,


    ich sehe die aktuelle Witterung gelassen.

    Seitdem ich 2022 aktiv in das Thema Pilze eingestiegen bin, gab es diese Witterung jedes Jahr.

    Die Hauptsaison im Herbst kam ebenso zuverlässig.

    Allerdings war der September fast jedes Jahr ein Totalausfall. Der Oktober hat aber immer richtig geliefert.

    Die Hauptsaison steht uns noch bevor. Die letzten Wochen muss man in Zeiten des Klimawandels als Bonus betrachten.


    VG Cornelius

    Was spricht denn gegen Amanita phalloides? Der Standort wäre typisch, die Hutfarbe und der rauhe, genattert wirkende Stiel passen ebenfalls gut. Der Ring von A. phalloides ist recht lappig und kann auch schnell mal durch Fraß etc. verloren gehen. Wie war der Geruch?


    Im Zweifelsfall kann man ja mal schnell mit Salzsäure und geeignetem Zeitungspapier + Fön einen Amanitinnachweis nach Wieland durchführen ;)

    Der Geruch war unauffällig.

    In erster Linie spricht die starke Riefung des Hutrandes gegen A.phalloides.

    Hallo Cornelius

    ich finde diese Art -> Amanita submembranacea in höheren Lagen >1000müm eher sauren Böden, eigentlich nur bei Nadelbäume.

    Evt. vergleichst du auch noch mit diesem hier: Ockergraue Streifling (Amanita lividopallescens)

    LG Andy

    Hallo Andy,


    vielen Dank für deinen Beitrag.

    Ich habe noch ein Bild der Volva hinzugefügt.


    VG Cornelius

    Hallo zusammen,


    folgender Scheidenstreifling wuchs im Kalkbuchenwald. Aus einigen Metern Entfernung hielt ich den Pilz aufgrund der Hutfarben für einen grünen Knolli.

    Makroskopisch komme ich hier auf Amanita submembranacea. Einzig der Standort lässt mich zweifeln.

    Kann die Art im Laubwald wachsen?

    Gibt es andere Meinungen zum Fund?



    VG Cornelius

    Hallo zusammen,


    auch im äußersten Süden Niedersachsens pilzt es aktuell ganz gut.

    Vor allen Dingen die Röhrlinge brennen aktuell ein gutes Feuerwerk ab.

    Mit diesem Beitrag will ich euch ein paar Impressionen der letzten Tage liefern.

    Ein paar Arten sind aktuell nur auf Gattungsebene bestimmt bzw. noch mit leichten Unsicherheiten behaftet. Kommentare sind hierzu erwünscht.


    1. Butyriboletus fechtneri. Ein Erstfund vom Silberröhrling für den Wald an einem sonnigen Wegrand auf einer kleinen Kuppe. Dieser Fund hat mich besonders gefreut.


    2. Calocybe ionides gab es in einem Orchideen-Buchenwald-Hang mit mindestens drei Myzelien.


    3. Eine absolute Charakterart dieser Orchideen-Buchenwald-Hänge ist der Satansröhrling. Ich präsentiere hier nur das schönste Exemplar. Insgesamt habe ich in der letzten Woche bestimmt 150-200 Fruchtkörper vom Satansröhrling gesehen, teilweise in größeren Clustern.


    4. Bei folgendem Fund habe ich leider nur ein Bild gemacht, da ich den Fund im Orchideen-Buchenwald für eine weitere Gruppe Satansröhrlinge hielt. Der nur halb rote Stiel sorgt für Restzweifel. Ich würde hier dennoch zum Satan tendieren.



    5. Diese sehr junge, hübsche Koralle mit mildem Geschmack wuchs an einem Satansröhrlinghang.

    Welche Art/en käme/n hier infrage?



    6. Es gab am Wochenende Hunderte Netzhexen. Eine Gruppe setzte sich jedoch makroskopisch deutlich von den anderen ab. Ich halte diese Gruppe für Suillellus mendax.



    7. Mit Suillellus queletii gelang mir ein weiterer Röhrlingserstfund. In einem Kalklaubwald bei Eiche wuchsen Dutzende Exemplare auf wenigen Quadratmetern.



    8. Leccinellum pseudoscabrum gab es häufig.

    8.


    9. An einem Bachlauf mit Hainbuchen am Waldrand gab es mit Hemileccinum depilatum einen weiteren Erstfund. Der Iodgeruch war eindeutig. Nach der Exkursion wurde die Pileipellis mikroskopiert, um den Fund abzusichern.



    10. Ein in allen Bereichen extrem schleimiger Pilz im Kalkbuchenwald. Zhuliangomyces ochraceoluteus


    11. Bei einer weiteren Gruppe schleimiger Pilze handelt es sich um Chamaemyces fracidus.


    12. Im Uferbereich bei Hainbuche wuchs auch dieser hübsche Rasling. Die Lamellen verfärben sich bei Druck erst blaugrau und später ins schwärzliche. Lyophyllum paelochroum


    13. Dieser Cortinarius aus einem ehemaligen Hainbuchenniederwald hört auf den Namen Cortinarius aprinus.


    14. Es gab auch zwei schöne Täublingskollektionen. Eine scharfe Art mit dottergelbem Sporenpulver (IVe nach Romagnesi) und gefleckten Hüten aus dem Kalkbuchenwald. Russula maculata


    15. Ein Zinnobertäubling mit gelbem Sporenpulver, obstartigem Geruch und mildem Geschmack. Russula pseudointegra


    16. Ein hübscher violettfarbiger Rötling aus dem Kalkbuchenwald. Entoloma serrulatum


    17. Auf Totholz einer unbestimmten Laubbaumart wuchs diese grünliche Trichoderma.


    18. Am Rande eines Maisackers, der mit Pferdemist gedüngt wurde wuchs folgender Kahlkopf auf Resten vom Pferdemist.

    Deconica coprophila


    19. Zu guter Letzt gab es mit Thelephora caryophyllea einen weiteren Erstfund aus einem stillgelegten Tagebau bei Salix.


    Viele Grüße,

    Cornelius

    Moin Daniel,


    bei uns im LK Göttingen kommt die Art quasi in jedem Wald vor, in dem es Hainbuchen gibt.

    Teilweise in Massen. Die Art scheint allerdings Kalkböden zu bevorzugen (meine Beobachtung).

    Gibt es bei Hannover Eichen/Hainbuchen Wälder? Gerne wächst die Art auch vergesellschaftet mit Netzhexen unter Hainbuche.


    VG Cornelius

    Hallo Axel,


    vielen Dank für die Rückmeldung und den sehr hilfreichen Link.

    Ich werde mir heute Abend Exkursionsziele für das kommende Wochenende raussuchen (falls es mal längere Regenpausen geben sollte).


    VG Cornelius

    Hallo zusammen,

    ich würde gerne mit euch eine Strategie erarbeiten, wie man gezielt nach seltenen, wärmeliebenden Röhrlingsarten sucht: z.B. Silberröhrling, Anhängselröhrling, Königsröhrling und ähnliche Arten.

    Bisherige Erfahrungen:

    • Silberröhrling und Anhängselröhrling habe ich jeweils an Waldrändern auf Kalkboden gefunden.
    • Satansröhrlinge finde ich vor allem an steilen Rendzina-Hängen, also den klassischen Kalktrockenhängen, oft zusammen mit Schleierlingen, Wurzelnden Bitterröhrlingen u. ä.

    Regionale Suchgebiete:

    Ich suche hauptsächlich in den Landkreisen Göttingen und Eichsfeld – die Region bietet viele Kalkbuchen- und Kalklaubwälder, teils mit südwestlich bis südöstlich exponierten Hängen.

    Ich verwende u. a.:

    • opentopomap für Höhenprofile und Exposition,
    • aktuelle Satellitenbilder (Copernicus), um den Waldzustand einzuschätzen.

    Meine Fragen an euch:

    • Welche Biotoptypen (außer Parks) haben sich bei euch besonders für seltene Röhrlinge bewährt?
    • Gibt es in vergleichbarem Gelände (alte Laubwälder auf Kalk) bestimmte Mikrostandorte, die ihr regelmäßig prüft? (z. B. lichte Eichenhaine, Hangfüße, Lichtungen etc.)
    • Welche Pflanzen eignen sich als Anzeiger für passende Standorte (z.B. Orchideen?)
    • Welche Begleitpilzarten können ein guter Indikator für geeignete Standorte sein?
    • Wie wichtig ist das Alter der Bäume für das Vorkommen seltener Röhrlinge? Habt ihr Tipps, wie man besonders alte Bestände entdecken kann?

    Mir geht es konkret darum, meine Suche effizienter zu gestalten und die Trefferquote bei den selteneren Arten zu verbessern.

    Bin gespannt auf eure Erfahrungen & Tipps!


    VG Cornelius

    Ich werde kommendes Wochenende mal andere Wälder anfahren. An der Landesgrenze NI/TH gibt es auch teilweise Eichenwälder. Außerdem gibt es dort einige Myzelien mit Russula virescens. Dort könnte ich mir nach deiner Beschreibung den Brätling vorstellen.

    Hallo,

    bei Grenzgebiet NI/TH fällt mir sofort der Mönchswald bei Walkenried ein. Das ist ein extrem vielfältiger Pilzwald.

    An meinen Brätlingsstellen habe ich übrigens auch immer viele Russulas, meist violeipes, vesca und virescens.

    Danke für den Ratschlag.

    Den Mönchswald habe ich lediglich im November 2023 aufgesucht und dort noch einige Ritterlings- und Schnecklingsarten gefunden (u.a. T. acerbum & T.focale).

    Spannend ist auch der Sachsenstein mit seinen Kiefern auf Gips.

    Im Sommer war ich bisher noch nie im Gips unterwegs.


    VG Cornelius


    VG Cornelius

    Moin,


    in einigen Regionen dürfte es bald zu viel des Guten sein.

    Pflanzenwurzeln mögen Staunässe nicht, Pilzmyzelien vermutlich ebenso wenig.

    Am Ende erweist sich das trockene Frühjahr doch noch als Segen, da dass Wasser so in tiefere Bodenschichten einsickern kann.


    VG Cornelius

    Darf ich fragen, bei welchen Bäumen du die findest?

    Im Buchenwald scheint es die hier nicht zu geben, weder auf Kalk noch auf Bundsandstein.

    Hallo,

    drei zuverlässige Stellen habe ich hier: Eichenwald auf Grauwacke sowie Buchenwald und Laubmischwald mit viel Hainbuche auf Buntsandstein.

    Danke!
    Ich werde kommendes Wochenende mal andere Wälder anfahren. An der Landesgrenze NI/TH gibt es auch teilweise Eichenwälder. Die Hainbuche ist generell eher eine Mischbaumart und kommt bei mir häufig direkt am Waldrand vor.

    Ich habe im Hauswald einen guten Westhang mit vielen alten Habitatbäumen (viel Eiche/Hainbuche sowie Buche), wo Tricholoma sejunctum, Boletus aereus, Tricholoma portentosum, Cortinarius caperatus und einige weitere bei mir seltene Pilzarten vorkommen. Außerdem gibt es dort einige Myzelien mit Russula virescens. Dort könnte ich mir nach deiner Beschreibung den Brätling vorstellen.


    VG Cornelius

    Nach dem im letzten Jahr Oberfranken eine Brätlingsschwemme hatte, liegt das Glück in diesem Jahr offensichtlich in Nordhessen :love:

    Sie sind mal wieder super pünktlich zum Beginn der Weizenernte aufgetaucht.

    Mein Favorit: Brätlinge bayrisch

    Milchbrätling, Brätling, Lactarius volemus agg.

    Moin,


    die müsste es dann in Südniedersachsen auch geben. Leider blieben mir Funde der Art bisher verwehrt.

    Darf ich fragen, bei welchen Bäumen du die findest?

    Im Buchenwald scheint es die hier nicht zu geben, weder auf Kalk noch auf Bundsandstein.


    VG Cornelius

    Darf ich fragen in welcher Waldgemeinschaft du den findest bzw. welche Pilze dort als Begleitpilze vorkommen?


    VG Cornelius

    Warum sollten den denn nicht viele kennen? Das kommt doch eher drauf an, ob er in einer Gegend häufig ist oder nicht. [..]

    Ich kenne niemanden, der die Art sammelt. Und in meinem 8 Jahren PSV-Tätigkeit ist er mir noch nie vorgelegt worden. Ich kenne die Art aus dem Jenaer Stadtgebiet, wo sich das sammeln von Pilzen wegen gassi-geführter Hunde eh verbietet. In den Kalkläubwäldern begegnet mir die Art eher selten, und dazu vergleichsweise früh im Jahr, wo eh kaum Pilzsammler unterwegs sind.


    Bis zum Jahr 2023 hielt ich die Art auch für mehr oder weniger urban. Letztes Jahr habe ich in verschiedenen Kalklaubwäldern in Südniedersachsen ca. 10 Myzelien der Art entdeckt.

    In den Wäldern rund um Göttingen dürfte die Art somit mehr oder weniger trivial sein.

    Moin,


    in Polen deuten die Modelle mit einem Vb Tief eine Hochwasserlage in der kommenden Woche an. Mal schauen wie stark dieses Tief unser Wetter beeinflusst. Die zuvor angesagte extreme Hitze für nächstes Woche dürfte durch den Einfluss des Tiefs stark gestutzt werden. Vielleicht schwappt ja sogar ein Randtief nach (Ost-)Deutschland über. Abwarten.

    VG Cornelius

    Die Primula veris fängt nach der Primula elatior an zu blühen. Bei uns ist die Speisemorchelzeit gekommen, wenn Primula veris blüht. Apfelbäume blühen bei uns zur gleichen Zeit.
    Bei meinem Morchelhabitat handelt es sich um eine Mittelgebirgslage. Dort ist die Natur im Vergleich zur Umgebung noch etwas zurück.


    Viele Grüße,

    Cornelius