Schleimkopf bei alten Eichen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von coröhrling97.

  • Hallo zusammen,


    folgenden Schleimkopf finde ich jedes Jahr wieder in einem sehr lichten Bestand mit alten Eichen (Begleitarten sind u.a. Cantharellus pallens, Russula graveolens, Boletus edulis).

    Der Geruch ist deutlich süßlich. Die Hutfarben sind relativ blass (kommt auf den Bildern leicht nicht ganz rüber). Das Fleisch ist weiß und die Art hat keine verdickte Stielbasis.

    Die KOH-Reaktion in der Trama geht nach einigen Minuten in den gelborangen Bereich.

    An dem Standort herrschen Bundsandsteinverwitterungsböden mit Lösslehmauflage vor.

    Sporenmaße kann ich später gerne noch liefern.

    Hat irgendjemand eine Idee?
    Ich finde die Art alljährlich nur an dieser einen Stelle.

    Mykollege_Günter

    Cortinarius


    VG,

    Cornelius

  • Hi,


    wichtig wäre noch die Lamellenfarbe junger FK. Das ist ein wichtiges Schlüsselmerkmal.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für deinen Hinweis.

    Anbei noch zwei Bilder jüngerer Fruchtkörper aus dem letzten Jahr.

    Die Lamellenfarbe ist bei jungen Fruchtkörpern sehr hell (weiß bis grauweiß). Die hellen Fruchtkörper verfärben sich im Alter zunehmend dunkler.


    VG Cornelius

  • Und der Geruch?

    Der Geruch ging stark ins süßliche, hebt sich allerdings etwas von anderen süßlich riechenden Cortinarien ab.

    Ich habe gestern eine zweite Kollektion gefunden (weniger als 1 Kilometer Luftlinie von der ersten Kollektion entfernt).

    Diesmal waren ganz junge Fruchtkörper neben einem etwas älteren Fruchtkörper vorhanden.

    Anbei die Bilder sowie die Sporenmaße:


    Bei der zweiten Kollektion kämen Buche und Eiche als Mykorrhizapartner infrage.

    Die Sporengröße betrug 11,57 x 5,93.

    Der Sporenquotient liegt demnach bei 1,95.

    Die KOH Reaktion viel zunächst recht langsam gelb aus, nach einigen Minuten ging die KOH Reaktion in der Trama ins orange über.


    Viele Grüße,

    Cornelius

  • Die KOH Reaktion viel zunächst recht langsam gelb aus, nach einigen Minuten ging die KOH Reaktion in der Trama ins orange über.

    Wäre man mit der KOH-Reaktion (zunächst gelb, mit besonders gelbem Rand, später rötlich) nicht bei der Section Variecolores?

  • Ich bin verwirrt, Cornelius.

    Mir scheint, Du präsentierst uns hier 2-3 verschiedene Arten. Die erste und dritte stellen Arten aus der Sektion Phlegmacioides dar und könnten identisch sein. Das obere Sporenbild ist wohl mit 400 facher Vergrößerung aufgenommen? Dann würden die Sporen mit denen der unteren Kollektion übereinstimmen. Bei jung nicht blauen Lamellen könnten beide Cort. daulnoyae (=chromataphilus, sabuletorum) darstellen, der jung süßlich, alt aber deutlich erdig (rote Beete) riechen sollte. Dazu passen die Begleitpilze, die nicht aus der Kalkfunga stammen.

    Die beiden Fruchtkörper vom letzten Jahr sehen etwas strange aus. Ob die wirklich aus dem gleichen Myzel kommen???

    Günter

  • Ich bin verwirrt, Cornelius.

    Mir scheint, Du präsentierst uns hier 2-3 verschiedene Arten. Die erste und dritte stellen Arten aus der Sektion Phlegmacioides dar und könnten identisch sein. Das obere Sporenbild ist wohl mit 400 facher Vergrößerung aufgenommen? Dann würden die Sporen mit denen der unteren Kollektion übereinstimmen. Bei jung nicht blauen Lamellen könnten beide Cort. daulnoyae (=chromataphilus, sabuletorum) darstellen, der jung süßlich, alt aber deutlich erdig (rote Beete) riechen sollte. Dazu passen die Begleitpilze, die nicht aus der Kalkfunga stammen.

    Die beiden Fruchtkörper vom letzten Jahr sehen etwas strange aus. Ob die wirklich aus dem gleichen Myzel kommen???

    Günter

    Hallo Günter,


    du hast das schon richtig erkannt. Die beiden Fruchtkörper aus dem letzten Jahr stammen von einem anderen Myzel und weißen jung rosa Farbtöne auf.

    Das obere Sporenbild (400x Vergrößerung) zeigt die gleichen Sporen wie das untere Sporenbild (1000x Vergrößerung).

    C. daulnoyae passt nach der Flora Agaricinia sowohl vom Geruch als auch der Sporengröße perfekt zu den von mir präsentierten Pilzen.

    In der Sektion Variecolores gibt es bei der Kombination aus relativ großen Sporen und süßlichem Geruch keine anderen Möglichkeiten.
    Außerdem wird erwähnt, dass die Farbtöne der Art variabel sind. Es gibt sowohl Kollektionen mit violetten Farbtönen, als auch Kollektionen ohne.

    Ich werde auch das andere Myzel nochmals auf junge Fruchtkörper überprüfen und ggf. mikroskopieren. Evtl. versteckt sich da eine andere Art mit ähnlichem Geruch hinter (diese müsste dann kleinere Sporen haben).
    Vielen Dank für deine wertvollen Beiträge!


    Viele Grüße,

    Cornelius