Beiträge von coröhrling97

    Hallo Karl,


    einfach der Wahnsinn was du hier präsentierst!

    Von einigen Arten hatte ich noch nicht einmal gehört, obwohl ich ein großer Fan der Gattung bin.

    Ich muss in den nächsten zwei bis drei Wochen einen Ausflug aus dem trockenen Niedersachsen machen. Hier deutet sich leider kein nennenswerter Pilzschub an.


    Viele Grüße,

    Cornelius

    Hallo zusammen,


    zuerst einmal vielen Dank an Joana für ihr fundiertes Fachwissen.

    Bei uns hat der Waldumbau bereits vor einigen Jahren begonnen. Die wenigen ehemaligen Fichtenhänge wurden vor Jahren neu aufgeforstet und speziell die Roteichen haben dort schon eine tolle Höhe von mehreren Metern erreicht. Diese wurden an einem Südhang aufgeforstet. An Nordhängen und in schattigeren Bereichen mit Rotbuchen haben wir eine gute Buchenverjüngung. Hier wächst der neue Wald von alleine. Ansonsten wurden in den letzten Jahren Baumarten wie die Elsbeere und die Esskastanie neu aufgeforstet (die gab es hier früher nicht). In meinem Hauswald gibt es tatsächlich nur einen kleinen Bereich mit Douglasie. Ansonsten wird dort auf diverse Laubbäume und die Weißtanne gesetzt.

    Zum Thema Weißtanne und Jagd: die jungen Weißtannen wurden allesamt verbissen, trotz 1,20 Meter hoher Umzäunung. Seit letztem Jahr haben wir im Hauswald Damwild als Standwild (gab es hier vorher nie). Bislang haben die 1,20 Meter Umzäunungen gereicht um die jungen Bäume vor Verbiss zu schützen, jetzt werden 1,40 Meter Umzäunungen benötigt.

    Ich treffe in dem Wald übrigens nie einen Jäger an. Die jährliche Treibjagd ist nicht ausreichend, um die Wildbestände zu regulieren. Ich bin der Meinung, dass in einigen Revieren viel zu wenig gejagt wird. Die wirtschaftlichen Schäden für die Waldbesitzer sind teilweise immens.


    Es gibt übrigens einige Naturwälder, die sich selbst überlassen werden. In Niedersachsen findet man zu jedem Naturwald eine Beschreibung. Hier dürfen die Bäume "alt" werden. Ich bin der Meinung, dass die Balance zwischen wirtschaftlicher Nutzung der Wälder und Schutzflächen wie Naturwäldern, Habitatbäumen etc. absolut ausreichend ist. Es dürften von mir aus auch noch mehr Naturwälder geschaffen werden, jedoch müssten diese vom Bund bzw. vom Land finanziert werden.


    Der Förster in meinem Hauswald ist übrigens auch ein leidenschaftlicher Pilzsammler.


    VG Cornelius

    Hallo zusammen,


    hier im Süden Niedersachsens wachsen aktuell recht zahlreich Rotkappen. Ansonsten sieht es (noch) sehr mau aus. Hoffentlich kriegen wir von der Kaltfront bzw. dem Randtief unter der Woche einiges ab. Die Modelle sind sich noch nicht einig. Das ECMWF lässt den Regen weiter südlich fallen als das ICON.

    In einigen Regionen Deutschlands dürfte unter der Woche sehr viel Regen fallen.


    VG Cornelius

    Hallo Uwe

    Gestern haben mehrere erfahrene Pilzer:innennasen an dem Pilz gerochen. Niemand fand ihn erdig. Heute tat ich das Gleiche nochmals: allgemein, frische Schnittstellen, jetzt noch nach intensivem Reiben und leichtem Kratzen: Er riecht definitiv nicht erdig. Das ist ja eine Geruchsrichtung, die man noch einfach rausriecht, würde ich behaupten. Ich würde den Geruch als ganz fein/leicht pilzig und äusserst angenehm bezeichnen. Hmmm...

    Ich persönlich finde Gerüche im allgemeinen schwierig.

    Den Geruch "erdig" konnte ich noch nie feststellen.

    Vermutlich liegt das daran, dass ich schon an zu vielen verschiedenen Böden (aus Bodenprofilen) gerochen habe (ich komme aus der Agrarwissenschaft).

    Boden bzw. Erde riecht nie einheitlich. Der Geruch hängt von einigen Faktoren ab.


    VG Cornelius

    Bei uns gab es gestern immerhin 4 mm. Der Regen kam tatsächlich unangekündigt.

    Das reicht natürlich mit den 15 mm von letzter Woche noch lange nicht für einen Schub.

    Ich habe allerdings mit Lactarius controversus unter Salix den ersten Mykorrhizapilz seit einigen Wochen gesehen.


    Wenn man sich die aktuellen Hauptläufe der Wettermodelle anschaut, so reichen die Niederschläge der nächsten Zeit wohl kaum für den großen Durchbruch an der Pilzfront aus.

    Allerdings gibt es innerhalb der Modelle einige sehr nasse Läufe. Es besteht durch den Jetstream nächste Woche die Möglichkeit, dass sich ein Randtief bilden könnte. Das haben einige Nebenläufe des ECMWF drin. Hoffnung besteht also weiterhin. Letztes Jahr war der September bei uns pilztechnisch auch eine Enttäuschung. Dafür hat der Oktober mit einer tollen Artenvielfalt entschädigt.


    VG Cornelius

    Mein Tipp wäre gewesen: der Feldrand von Biomaisflächen.

    Generell fühlt sich der Maisbeulenbrand am Feldrand sehr wohl.

    Ich bleibe aber lieber bei den Krausen Glucken (der einzige Speisepilz aus dem Wald, der aktuell üppig wächst).


    VG Cornelius

    Was spricht denn gegen Tricholoma album?

    Der beschriebene Geruch passt doch auch hervorragend zu der Art.


    T. columbetta würde persönlich makroskopisch nur ansprechen, wenn die blaugrünlichen Flecken am Stiel vorhanden sind. Allerdings kam mir die Art bei meinem Fund deutlich stämmiger vor als anderen weißen Ritterlingen (mal abgesehen von T.filamentosum). Das kann natürlich auch Standort/Myzel- oder witterungsabhängig sein.


    Im Zweifel muss man wohl mikroskopieren, um die Funde auf Artebene anzusprechen.


    VG Cornelius

    Hallo Simon,


    ich würde hier Tricholoma columbetta ebenfalls ausschließen. Das wird sicherlich T.inamoenum sein, wenn der bei Fichte stand.

    Im Laubwald finde ich fast nur T. Album und T.lascivum (letztere Art häufiger).

    Ich kenne T. columbetta aus einem einzigen Wald, dort wächst er zwischen Eiche und Kiefer an einem wärmebegünstigten Hang. Im gleichen Habitat kommen T.viridilutescens, T.portentosum und Boletus pinophilus vor, aber auch typische Eichenbegleiter wie Hygrophorus russula.


    Ein ganz charakteristisches Merkmal für T. columbetta sind die bläulichen Verfärbungen am Stiel, die man auf folgendem Bild erahnen kann:



    Zudem hat die Art einen deutlich kompakteren Wuchs als die anderen weißen Ritterlinge (meine Beobachtung).


    VG Cornelius

    Moin Steffen,


    es gibt ja alle 6 Stunden neue Modellberechnungen. Wenn du mich fragst, sind die globalen Modelle aus denen die Apps ablesen, viel zu ungenau. Ich schaue mir immer das Icon-D2 (20 Member + Hauptlauf). an. Diese Modell ist mMn das präziseste. Selbst das Icon-D2 hat noch große Probleme, die genaue Zugbahn des Regenbands zu prognostizieren. Dieses Modell aktualisiert alle 3h. Sobald die Member sich kaum noch unterscheiden, ist die genaue Zugbahn erst relativ sicher. Das wird voraussichtlich ca. 12 h vor dem Regen der Fall sein.

    Die Zugbahn hängt einfach von zu vielen atmosphärischen Parametern ab. Tendenziell sind aber einige Member dabei, die das Regenband aktuell deutlich weiter westlich berechnen, als das zunächst der Fall war. Am Donnerstag ist Nowcasting angesagt. In einigen Regionen dürften laut dem Modell große Regenmengen runterkommen (in manchen Membern sind Niederschlagspeaks von 80+ Litern vorhanden; natürlich nicht großflächig).


    VG Cornelius

    Moin Daniel,


    südlich von Hildesheim sieht es auch nicht besser aus. Selbst der Harz ist knochentrocken und wir seit Wochen vom Regen ausgespart. Dort fehlt dieses Jahr 50% des Niederschlags (im Vgl. zum langjährigen Mittel).

    Am Donnerstag/Freitag berechnen die Modelle viel Regen, tendenziell östlich von uns. Von daher heißt es hoffen auf nächste Woche, wo sich im Modellgeflüster auch evtl. kräftige Tiefausläufer andeuten (die müssten dann mal über Niedersachsen ziehen).

    Ich plane Mitte September ein paar Tage im Schwarzwald ein, dort habe ich Verwandtschaft.

    Anfang November sind 2 Wochen Spanien eingeplant, dort dürfte im Normalfall was gehen (aktuell ist es da auch knochentrocken, aber Frost ist dort im November kein Thema).


    VG Cornelius

    Hallo Steffen,


    ich fühle mit dir. In Südniedersachsen ist es mittlerweile größtenteils knochentrocken. Es hat in vielen Gebieten seit dem 4./5. August nicht mehr nennenswert geregnet. Vorgestern Abend gab es ein paar Gewitter, die aber nur lokal ordentlich Regen gebracht haben. Für gestern hatten die meisten Modelle 15 bis 30 mm vorhergesagt, gestern früh wurde dann die Prognose reduziert. Am Ende kam bei uns 1 l/m2 zusammen. Dafür gab es in einem breiten Streifen von Franken, über Thüringen und Sachsen Anhalt sehr ergiebigen Regen. Auch im Schwarzwald hat es sehr viel geregnet (ich werde wohl im September meine Verwandten dort besuchen).


    VG Cornelius

    Huhu, das mir das nicht wirklich Ruhe gelassen hat, habe ich den Pilz heute nochmal analysiert.. Schnittbild hat direkt geblaut.. druck auf die Röhren auch blau. Ich sehe da keinen Gallenröhrling , vllt sonst was anderes, wenn kein Schönfuß? Oder liege ich doch so falsch? :/

    Liebe Grüße Lou


    Hallo Lou.


    Das Bild ist eindeutig. Es ist tatsächlich ein Schönfußröhrling. Für Schleswig-Holstein und allgemein für den Laubwald im Flachland ein toller und seltener Fund!
    Die Art hat sich mir noch nie gezeigt, obwohl ich in zahlreichen Laubwäldern unterwegs bin.


    VG Cornelius

    Hallo Steffen,


    ich drücke dir die Daumen, dass bei dir mehr als nur 3 l/m2 runterkommen.

    Bei der morgigen Lage gibt es große Modellunterschiede.

    Selbst das Icon-D2 zeigt mit seinen 20 Nebenläufe neben dem Hauptlauf noch eine große Streuung an. Die Wetterlage ist also noch für Überraschungen gut. Abseits von dem Hauptregengebiet sollen auch einige starke Gewitter hochgehen, die auch mal 30-40 l/m2 bringen könnten.

    Heute morgen kamen bei uns 2 l/m2 runter, das hatten die Modelle nicht auf dem Schirm.


    VG Cornelius

    Hallo Joana,


    erstmal herzlich Willkommen im Forum!

    Ich habe die PSV-Prüfung zusammen mit meinem Bruder (ebenfalls Forststudent) im letzten Jahr im Oktober absolviert.

    Wichtig ist neben der Theorie vor allen Dingen die Praxis.

    Hier ist es sinnvoll sich mit Gattungsmerkmalen zu beschäftigen und jegliche Pilzfunde im Wald einer Gattung zuordnen zu können (das ist mMn die beste Praxisübung). Häufige sowie tödlich giftige Arten sollte man natürlich auf Artebene erkennen.

    Es ist auch ratsam sowohl Nadel- als auch Laubwälder zu begehen.


    Persönlich habe ich die App Quizlet zur Prüfungsvorbereitung genutzt und habe so zB während Zugfahrten etc. für die Prüfung geübt. Dort gibt es gut beantwortete Fragenkataloge zur PSV-Prüfung.

    Wichtig sind insbesondere die 10 Merkmale der tödlich giftigen Arten (in meiner Prüfung wurde der fleischrosa Schirmling abgefragt).


    Viele Grüße,

    Cornelius

    Hallo Lou,


    tolle Funde! Hier im Süden von Niedersachsen ist aktuell leider Pilzebbe.

    Ich halte deinen Röhrling auch für einen Gallenröhrling. Der wächst bei mir vereinzelt an toten Nadelholzstubben von Fichte/Kiefer im Laubwald. Die vereinzelten Nadelbäume wurden vor min. 5-10 Jahre gefällt und trotzdem gibt es manchmal noch einen einzelnen Gallenröhrling.


    VG Cornelius

    Das KI-Modell vom ECMWF macht Hoffnung.

    Generell soll die Niederschlagsneigung in weiten Teilen des Landes ab nächste Woche Mittwoch stark zunehmen, dank dem aktuellen Hurrikan Erin.

    Die Prognose ist natürlich noch unsicher und punktuell werden die Regenmengen durch Konvektion auch stark unterschiedlich ausfallen.

    Falls sich der Tiefdruck etwas länger halten sollte, könnte es ab der zweiten Septemberhälfte spannend werden.


    VG Cornelius

    Moin Daniel,


    die Hoffnung heißt Erin und ist aktuell als Hurrikan vor der Küste Amerikas aktiv.

    Der Hurrikan soll nächste Woche als außertropisches Tief auf Europa treffen. Alleine dabei sind für einige Regionen Europas (je nach Zugbahn und Stärke sowie der Einbindung in den Jetstream und der Bildung von Randtiefs) große Niederschlagssummen nicht unwahrscheinlich.

    In der Vergangenheit haben solche außentropischen Sturmtiefs auch schon große Regenmengen in Deutschland gebracht. Auf jeden Fall wird Erin das blockierende Hoch vom Atlantik Wegbügeln.

    Mit etwas Glück kommen wir dadurch in eine jetstreamgeprägte Westlage.

    Auf die aktuellen Niederschlagsprognosen würde ich aktuell noch nichts geben. Ab Anfang-Mitte nächster Woche sollten die Prognosen sich langsam dem Potenzial der Wetterlage annähern.


    VG Cornelius

    Moin,


    ich sehe die aktuelle Witterung gelassen.

    Seitdem ich 2022 aktiv in das Thema Pilze eingestiegen bin, gab es diese Witterung jedes Jahr.

    Die Hauptsaison im Herbst kam ebenso zuverlässig.

    Allerdings war der September fast jedes Jahr ein Totalausfall. Der Oktober hat aber immer richtig geliefert.

    Die Hauptsaison steht uns noch bevor. Die letzten Wochen muss man in Zeiten des Klimawandels als Bonus betrachten.


    VG Cornelius