Beiträge von Wutzi

    Hallo Claudia,


    das ist toll, dass du uns von deiner PSV Prüfung berichtest! So bekommt man nochmal eher eine Ahnung davon, wie das praktisch abläuft. Mal sehen, ob es nächstes Jahr auch bei mir mal soweit ist...

    Kleine Anmerkung zu deinen gezeigten Pilzen bei der Gattungsbestimmung: Sind das nicht Kremplinge in der ersten Reihe an zweiter Stelle? Und an Position vier, zweite Reihe: wirklich Trompetenpfifferlinge? Aber ich weiß ja, auf Bildern können Pilze auch sehr anders aussehen...


    Hallo Rotfüßchen und Schupfi,

    da Eure Artenkenntnis deutlich größer ist als meine, müsst Ihr nur noch den "Rest"==Gnolm15 büffeln. Aber wenn ich das geschafft habe, ist das für Euch kein Problem. Aber es ist eben auch kein Spaziergang. Auf der Seite der DGfM stehen ja die Anforderungen, und das steht da nicht nur, das wird tatsächlich abgefragt. Leider weiß man/frau nie was drankommt und muss halt alles lernen. Aber ein Fehler ist das nicht. Irgendwie macht das letztlich sicherer bei der Pilzdiagnose", wenn man die vermaledeiten Gattungsmerkmale im Kopf hat. Dass ich jetzt die Krankheitssyndrome herbeten kann ist Wissen, was ich kaum brauchen werde, aber schlecht ist es auch nicht. Mit den Trompetenpfifferlingen habt Ihr natürlich völlig Recht. Ich ändere das gleich einmal auf dem Bild. Das war der Olivbraune Holzritterling. Den habe ich erkannt.


    Den Schneckling hatte ich im letzten Jahr schon gesehen und bestimmt und wir hatten ihn auch im Kurs auf dem Tisch. Ebenso wie den Bärtigen Ritterling. Deshalb kannte ich den und es war tatsächlich einer, Rotfüßchen. Das Bild ist leider wirklich sehr schlecht.

    Der Täubling war der ganz oben. An einen Schleierling im Korb kann ich mich nicht erinnern. Ich denke, Du meinst den Erdritterling. Aber der ist tatsächlich auf dem Foto nicht als solcher ansprechbar. Der Champignon roch nach Anis und hatte kleine gelbe Flecke am Hut. die Schwermetallbelastung hatten wir diskutiert und waren da stehen geblieben, wo wir zuletzt bei der Diskussion im Forum waren. Es gab da eine Untersuchung, nachdem genauso viel Schwermetall aufgenommen wie ausgeschieden wird, weil das Schwermetall irgendwie so im Pilz gebunden ist, dass es vom Menschen nicht aufgenommen wird. Wenn ich allerdings jemanden hätte, der einen ganzen Korb voll davon anschleppt, würde ich ihn bremsen.


    Aufgeklärt wurde der Korb nicht, das erfrage ich nächste Woche beim Schleierlingskurs von Andreas, den ich tiefenentspannt genießen werde. Ich werde berichten. Die komischen Mehlräslinge habe ich natürlich nicht freigegeben. Sie wuchsen in einer Gruppe und das habe ich noch nie so gesehen. Insofern hatte ich Zweifel. Ansonsten kann man sie freigeben, wenn man sie zweifelsfrei identifiziert hat. Ich würde das allerdings wohl in der Praxis nicht tun. Ich habe die mal getestet, so schlecht sind sie als Mischpilz zwar nicht. Aber die Hände stinken noch ewig und ich finde, man kann also gut auf sie verzichten.

    Hallo zusammen,


    weil Prüfungen immer unberechenbar sind und es nicht verkehrt ist zu wissen, was einen erwartet, habe ich einmal aufgeschrieben, wie meine Prüfung zur Pilzsachverständigen abgelaufen ist.

    Ich habe meine Prüfung im Anschluss an einen F2 (Fortgeschrittenen-2)-Pilzkurs in Oberhof bei Andreas Gminder abgelegt. Die Prüfung entspricht dem DGfM-Standard und berechtigt, als Pilsachverständige/r tätig zu werden. Die Prüfungskommission besteht aus drei Personen. Zwei pilzsachverständigen Beisitzern und einem Prüfer (in diesem Fall Andreas Gminder). Die Prüfung selbst besteht aus zwei Teilen - einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung mit zwei praktischen Teilen. Ich habe von den zu bestimmenden Pilzen bei der mündlichen Prüfung mit Zustimmung der Prüfungskommission je ein Foto gemacht und versuche anhand der Bilder den Prüfungsablauf zu rekapitulieren und nachvollziehbar zu machen. Wobei ich mich nicht hundertprozentig erinnern kann, da ich ziemlich unter Stress stand. Sicher wird jeder Prüfer seinen eigenen Stil haben, die Grundsätze, nach denen geprüft wird, sollten aber gleich sein.


    Bei der schriftlichen Prüfung werden von den insgesamt 582 Fragen, die neben allem Anderem, was wichtig ist für die Prüfungsvorbereitung auf der Website der DGfM stehen, ca. 20 oder 25? Fragen ausgewählt. Diese Fragen werden dem Prüfer erst kurz vor der Prüfung zur Kenntnis gegeben. Nicht alle der zur Zeit auf der Website stehenden Fragen werden geprüft. Die Liste der Fragen befindet sich in der Überarbeitung. Die Prüflinge haben eine Stunde Zeit für die Beantwortung. Andreas Gminder kontrolliert die Prüfungsbögen unmittelbar nach der Prüfung, so dass man nicht ewig zittern muss. Es müssen nicht alle Fragen vollständig beantwortet werden, aber wenn mehr als 25% der Fragen nicht oder falsch beantwortet werden, wird es eng. Wenn die Mindestpunktzahl deutlich unterschritten wird, ist der zu Prüfende durchgefallen und es findet keine mündliche Prüfung statt.


    Vorbereitung auf die schriftliche Prüfung:

    Als ich versucht habe, die Prüfungsfragen allein für mich zu beantworten, bin ich bald an meine Grenzen gestoßen. Da werden beispielsweise hintereinander jeweils die fünf Merkmale der verschiedenen Pilz-Gattungen abgefragt. Bei Clitocybe hat mein innerer Schweinehund gestreikt. Im letzten Jahr im Spätherbst haben wir das Thema PSV-Prüfung hier im Forum diskutiert. Daraus wurde die Idee geboren, in einer Lerngruppe im Rahmen der Konversation die Prüfungsfragen zu diskutieren. Craterelle war so lieb und hat die Vorbereitungsarbeit geleistet, also die Fragen in eine Exeltabelle eingetragen und die Reihenfolge gemischt, damit es nicht so eintönig wird. Dann hat sie alle Forumsmitglieder eingeladen, die Lust hatten, die Prüfungsfragen zu diskutieren. Wir haben jeweils Blöcke von fünf Fragen diskutiert, damit es nicht unübersichtlich wird. Irgendwann hatte es sich so eingependelt, dass wir die 5 Fragen jeweils 1-2 Tage diskutiert haben bevor wir uns den nächsten zugewandt haben.   


    Die praktische Prüfung beinhaltet zwei Teile. Im ersten Teil der praktischen Prüfung werden verschiedene Pilze unterschiedlicher Gattungen auf einem Tisch ausgelegt. Der zu Prüfende soll die Gattungen benennen, denen die Pilze zuzuordnen sind und wird natürlich auch zu den Arten gefragt.


    In der Praxis sah das bei mir so aus:

    Bevor es zur mündlichen Prüfung ging, erklärte mir Andreas, an welchen Stellen mir Punkte bei der Beantwortung der Schriftlichen Prüfung abgezogen wurden. Es waren dreieinhalb von 54. Mir fallen die Fehler erst nach und nach wieder ein, weil ich zu diesem Punkt nicht richtig aufnahmefähig war. In Prüfungen habe ich offenbar blockierte Synapsen. Das wusste ich gar nicht, die letzte ist schon etwas länger her.

    Einmal hatte ich einen Pilzsammler, der mit einem Ziegenfußporling zur Beratung kommt lediglich auf den Schutzstatus nach der Bundesartenschutz-VO hingewiesen und vergessen, ihm mitzuteilen, dass man den essen kann:girre:.

    Dann hatte ich bei den fünf Merkmalen des Scheidenstreifling ein Merkmal doppelt aufgeschrieben, also Velum universale und lappige Volva:gkopfwand:. Die Frage nach den Hyphen hatte ich unzulässig verkürzt beantwortet==Gnolm2 und dann war noch irgend etwas, woran ich mich auch jetzt noch nicht erinnern kann.

    .


    Bei mir sah der Tisch so aus:

    v.l.n.r.

    1. Reihe: Natternstieliger Schneckling, Bärtiger Ritterling, weiße Form des Gelben Knollenblätterpilz, Violetter Rötelritterling

    2. Reihe: Heideschleimfuß, Maronenröhrling, Täubling, Olivbrauner Holzritterling

    3. Reihe: Schüppling, Veilchen-Rötelritterling


    Die Aufgabe war es, die Pilze den jeweiligen Gattungen zuzuordnen. Es hätte wohl gereicht, sie als Wulstling, Leistling, Rötelritterling, Wachsblättler etc. zu identifizieren. Ich habe den Fehler gemacht, die Namen der Pilze einfach von oben bis unten durchzurattern, ohne sie wirklich genau zu betrachten oder gar in die Hand zu nehmen. Da ich bei dem Weißen Knollenblätterpilz unsicher war, habe ich den für den Schluss aufgehoben. Bei dem ersten Pilz der zweiten Reihe sah ich zunächst einen Wiesenellerling, weil ich herablaufende breite Lamellen zur sehen glaubte (die Brille taugt nichts mehr:gkopfkratz:). Zu meiner Ehrenrettung kann ich nur anmerken, dass er in natura wesentlich heller wirkte, als auf dem Foto. Als Andreas sagte, ich solle ihn mir doch erst einmal richtig ansehen, bemerkte ich meinen peinlichen Fehler. Was ich für herablaufende Lamellen gehalten hatte, erwies sich als Cortina. Was lernt hier jeder im Forum? Richtig! Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten:gomg:. Beim Blick unters Röckchen war klar: ein Cortinarius, beim Anfassen: ein Schleimfuß. Auf den Heide-Schleimfuß kam ich allerdings nicht, weil ich den noch nicht kannte. Der Täubling war klar. Mehr wollte Andreas hier nicht wissen, klar auch die Trompetenpfifferlinge, unten rechts den Violetten Rötelritterling habe ich nach einigem Überlegen herausbekommen/geraten, aber unten links hatte ich fälschlicherweise Grünblättrige Schwefelköpfe statt der Schüpplinge gesehen:grotwerd:. Peinlich, dabei sieht man die Schüppchen sogar auf dem Foto, aber das war glücklicherweise kein KO-Kriterium. Bei dem Weißen Knollenblätterpilz halfen mir dann letztlich die abgesetzte runde Knolle und der Geruch. Ich durfte vorsichtig am Stiel kratzen. Kartoffelkeller, also der Gelbe. Dann war auch der Drops gelutscht.


    Im zweiten Teil der praktischen Prüfung ist der berühmte Pilzkorb dran. Es wird eine Pilzberatung simuliert, bei der die Prüfungskommission dem Prüfling einen Korb mit buntem Allerlei übergibt. Der Prüfling soll den Korb sortieren und die Ratsuchenden (Prüfungskommission) beraten. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass die Prüfer so reagieren, wie Pilzsammler im richtigen Leben und sich die nicht genießbaren oder giftigen Pilze nur ungern ausreden lassen. Dann muss man nicht nur in Essbare und Giftige sortieren, sondern auch überzeugen und begründen. Es gilt der Grundsatz: Wer einen Giftpilz zum Essen freigibt, ist durchgefallen. Einen Pilz den man nicht kennt, nicht freizugeben, ist hingegen kein Problem. Der Schluss, dass es demzufolge am sichersten wäre, gar keinen Pilz zum Essen freizugeben, um die Prüfung zu bestehen, trifft allerdings nicht zu. Das wird wohl nicht funktionieren.


    Das war mein Pilzkorb mit 20 Pilzarten, die leider nicht alle zu sehen sind:

    Ich weiß leider nicht mehr genau, was alles im Korb lag. Ich erinnere mich an den Brandigen Ritterling, den Erdritterling, Mehlräslinge, ein dem Mehlräsling zum Verwechseln ähnlichen, etwas anders riechenden Trichterling - oder es war ebenfalls ein Mehlräsling mit unspezifischem Duft,

    einen gilbenden Champignon, Gifthäublinge, eine Marone, Stockschwämmchen, einen Birkenpilz, einen Steinpilz, zwei Trompetenpfifferlinge, einen Birkenpilz, einen Täubling, einen halben gelben Knollenpilz und dann weiß ich nicht weiter.

    Zunächst legte ich die essbaren Arten auf einen Haufen, die giftigen auf einen zweiten. Ein von mir aufgetürmtes drittes Häuflein mit überständigen Pilzen - egal ob essbar oder giftig - gefiel den Prüfern nicht. Also hab ich die zu den nicht freizugebenden gelegt. Dann habe ich die beiden Häuflein noch einmal untersucht und festgestellt, dass der Birkenraufuß seine besten Tage hinter sich hatte. Er war ziemlich weich und roch nicht mehr gut, also habe ich ihn ebenfalls aussortiert. Dann habe ich meine Entscheidung für jeden Pilz begründet. Wir durften die Pilze nicht zerbrechen oder probieren. Beim Täubling habe ich deshalb gefragt, ob er scharf ist. Die Antwort war ja, also habe ich die Täublingsregel erklärt und ihn aussortiert. Am Ende blieben nur sehr wenige essbare Pilze übrig: Champignon, Steinpilz, Marone und zwei Trompetenpfifferlinge. Daraufhin stellten die Prüfer fest, dass das ja nur eine sehr kleine Mahlzeit geben würde und schlugen vor, ich solle den Brandigen Ritterling freigeben. Das lehnte ich ab. Ich begründete, dass ich zwar nur beraten und nicht verbieten könne, aber sehr dringend vom Verzehr giftiger Pilze abrate, weil Giftpilze unangenehme bis tödliche Erkrankungen verursachen können und es sich nicht lohnt, die Gesundheit für eine Pilzmahlzeit aufs Spiel zu setzen. So schön formuliert war das gewiss nicht und ich habe auch die Details nicht mehr genau in Erinnerung. Aber im Großen und Ganzen ist die Prüfung so abgelaufen.


    Wenn schließlich alles beraten und sortiert ist, darf der Prüfling den Raum verlassen und die Kommission berät. Bei günstigem Verlauf gratulieren einem die Prüfer, wenn die Tür wieder geöffnet wird.

    Ich hatte das Glück, es so zu erleben und eine Urkunde zu erhalten nebst Begleitschein, mit dem ich einen PSV-Ausweis beantragen kann, wenn ich das möchte.


    Vorbereitung auf die praktische Prüfung

    Hier wird sicher jede/r seinen eigenen Weg des Lernens beschreiten. Mir hat geholfen, regelmäßig im Pilzforum mitzulesen, vor allem aber auch die Pilzkurse (F1 und F2) waren für mich unverzichtbar, um überhaupt die für Anfänger unüberschaubaren Gattungen zu begreifen. Anfangs war es für mich als Röhrlings-, Täublings- und einige wenige Lamellenpilzarten-Sammlerin mit sehr dürftigen Kenntnissen der Giftpilze schwer vorstellbar, dass ich mir auch nur annähernd einen groben Überblick über diese Pilzgattungen verschaffen würde. Dabei hat mir der F1-Kurs sehr geholfen. Da ich hier vor Ort keine Gelegenheit habe von Pilzkundigen zu lernen, bin ich in die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Mykologie eingetreten. Da gibt es Arbeitstreffen und Exkursionen, bei denen Experten etwas zu den Pilzen sagen können. Das ist wesentlich effektiver als das Lernen aus Büchern, wenngleich mir der "Grundkurs Pilzbestimmung" durchaus den Irrgarten ein wenig gelichtet hat, wie auch das "Handbuch für Pilzsammler" von Andreas Gminder zur Erläuterung der Gattungsmerkmale und Habitate eine große Hilfe war.


    Wer Pilze mag und wer sich richtig auf sie einlässt, wird einen Weg finden, die Prüfung zum/zur PSV abzulegen. Sicher wäre die Prüfung für viele hier im Forum mit langjähriger Pilzspezialisten-Erfahrung keine allzu große Anstrengung, aber für durchschnittlich begabte Pilzbegeisterte ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund wie mich, war sie schon eine Herausforderung. So eben mal nach dem ersten Pilzkurs die Prüfung ablegen, dürfte nur in Ausnahmefällen funktionieren. Es ist übrigens kein Beinbruch, wenn die Prüfung im ersten Anlauf nicht klappt. Man kann es ja erneut probieren. Mit guter Vorbereitung sollte das aber nicht nötig sein. Ihr wisst ja, Erfolg ist planbar.


    Für mich jedenfalls steht fest: Das war meine letzte Prüfung - noch einmal setze ich mich solchem Stress und tagelangem Morchella-Syndom nicht aus.

    Hallo Brassella,

    Du hast Deine Prüfung mit Bravour bestanden. Klar will ich Leuten Mut und Lust machen, die Prüfung abzulegen und dann möglichst ihr Wissen an die unbedarften Pilzsammler weiterzugeben. Aber so einfach ist es eben für viele nicht. Ich will einmal aufschreiben, wie so eine Prüfung im Detail abläuft. Das ist nützlich, um sich realistisch einschätzen zu können.

    Mooo-ment! Das ist ein fundamentaler Irrtum. von PSV werden zwar gewisse Artenkenntnisse gefordert, aber nicht so Zeugs für das das Ihr Euch immer Bilderrätsel ausdenkt:gomg:.

    Danke Peter,

    Euch wünsch ich spektakuläre Funde zwischen den Altertümern==Gnolm7.

    Hej Claudia,

    kommt Mut, kommt Freude, kommt Erfolg!

    Herzliche Glückwünsche!

    Wann steigt die Party im Schwarzatal. Habe mir schon eine Goldpfanne besorgt!

    Hab vielen Dank, Tom,

    wir feiern hier ab sofort jeden Tag! Nimm die Goldpfanne und versuch Dein Glück. vielleicht bist du der erste Nugget-Millionär==Gnolm13. Wenn nicht, dann stehen zumindest jede Menge Schopftintlinge neben der Goldwaschstelle, du musst Dich aber beeilen, weißt ja wie das geht mit den Tintlingen.


    Liebe Claudia,

    auch an dieser Stelle meine herzlichen Glückwünsche zur bestandenen Prüfung und Dank für Deinen (wie immer) humorvollen Bericht, indem doch so einiger Bammel durchschimmert. Fazit: Geschafft ist geschafft, jetzt wird bald gefeiert!

    Grüße aus Ulm vom

    Helmut

    Danke Helmut,

    ja, ich freu mich wie verrückt: nächste Woche mit Euch drei Pilzverrückten bei den Schleierlingen, ganz ohne Prüfungsstress. Das wird ein Fest! Hoffentlich sind wir morgens nach dem Feiern nicht zu schwach für die Pilze und den Wald.

    Hallo Stefan,

    ach nee, du warst das! Also wenn ich das gewußt hätte... Ich habe in minutiöser Kleinarbeit sämtliche Krankheits-Syndrome nebst Latenzzeiten und den dazugehörigen Giftpilzen gelernt und bis zum Schluss erwaret, dass etwas davon abgefragt wird. Und dann kam nur so eine mickrige Frage nach einem orellaninhaltigen Pilz und der zugehörigen Organschädigung. Menno, und mir qualmt immer noch der Kopf von Acromelalga-, Equestre- und diversen anderen Syndromen.

    Klar, mit Ulla und Oehrling schnacken war sehr erhellend. Hat Spaß gemacht und ich hab wieder viel gelernt von den beiden. Irgendwann bei einem Pilztreffen hast Du sicher auch mehr Zeit für einen Schnack.

    Danke Peter, mach ich wenn ich Deine Telefonnummer habe, bitte per PN.

    Hallo Claudia,

    Schöner Bericht .

    Und herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.

    Gruß

    Norbert

    Danke, Norbert ==11- für beides.


    Danke Irmtraud, ich denke ja, da geht noch was:gfreuen:. Wann springst Du eigentlich übers Stöckchen? Der Hans will sich ja wohl erst nächstes Jahr dran machen.

    Auch von mir ganz herzliche Glückwünsche, Frau PSV! Ich wusste, du schaffst das :Kuschel:

    Ach Cratie, ja, ich war mir da nicht so sicher. Aber Du bist eben viel klüger als ich:glol:

    Glückwunsch Wutzi!

    Danke==Gnolm7

    Danke Rübling, freut mich. Den Raupennamen werde ich mal gleich noch dazu schreiben.

    So süß, Nobi. Hast Du an dem Bild herumgebastelt oder wuchs der so putzig? Ich bin gerade aus Bad Blankenburg von der Boletus-Tham-Veranstaltung zurückgekommen. Schade, dass Du nicht kommen konntest. Aber ich habe Oehrling, Lamproderma, Climbingfreak, Bibliothekar und andere Forianer getroffen. Das war ganz schön.

    Danke Jörg, ich brauch ein bisschen die Keule im Rücken, damit ich richtig lerne. Das motiviert ungemeing:D. Wenn das fünf sind, werde ich mal schnell ein bisschen editieren.

    Danke Rotfüßchen, ja, ich werde ehrfurchtsvoll mein Profil bearbeiten. Wenn das im richtigen Leben nur auch so einfach ginge.

    Danke Tuppie, toll dass Du wieder dabei bist==13. Der PSH hat außer Streicheleinheiten nix bekommen, der hatte nur ein chaotisches Frauchen.

    Ich hatte noch keine Gelegenheit, den Bericht von Eurem Süd-Nord-Treffen zu lesen. Mein Laptop zeigt mir 225 ungelesene Beiträge an. So viele waren es noch nie. Das artet jetzt richtig in Arbeit aus.

    Hallo zusammen,

    gerade ist eine ereignisreiche Woche zu Ende gegangen. Andreas Gminder hatte eingeladen zum F2-Kurs und ich hatte das Glück, mir durch rechtzeitige Anmeldung einen Platz zu ergattern. Diesmal war es für mich ein ganz besonderer Kurs, denn ich hatte mich dazu durchgerungen, die Prüfung zu machen. Dementsprechend litt ich die ganze Woche mehr oder weniger unter einer spezifischen Art des Morchella Syndroms.

    Nachfolgendes Bild gibt in etwa meine Befindlichkeiten wieder.



    Ich will Euch aber aber nicht mit meinen Befindlichkeiten langweilen, sondern etwas vom Kurs berichten. Nach der langen Dürre hatten wir eine Woche wunderbarsten Regenwetters. Es gab keinen einzigen trockenen Tag, aber Andreas hatte offenbar einen Deal mit Petrus, und so goss es nie während unserer Exkursionen, sondern immer nur davor und danach, dann aber in Strömen. Optimale Voraussetzungen für Pilzwachstum - sollte man jedenfalls meinen. Auf alle Fälle ging es gut los:


    Gleich am ersten Tag gab es zahlreiche Erstfunde für mich in einem kleinen Quellmoorgebiet. Unter anderem diesen wunderschöner Pilz, bei dem schon anhand der blauen Farbe sofort erkennbar ist, dass es sich um einen Rötling handeln muss==Gnolm13, den Stahlblauen Rötling.


    Eine kleine Wiesenkoralle tauchte ebenfalls auf und durfte auf der Wiese bleiben.



    Hier ein weiterer Pers-er (persönlicher Erstfund) für mich, der Ohrlöffelseitling - Verursacher des Pleurocybella-Syndroms, wie jeder weiß, der sich auf die Prüfung vorbereitet hat==Gnolm7.


    Für mich war es nicht identifizierbar, das Graublatt.


    Eigentlich der ganz gewöhnlicher Klebrige Hörnling und trotzdem vorzeigwürdig.


    Funde in den Autos verstaut, klasse Stimmung.


    Im Tagungsraum wurde die Beute sortiert, begutachtet und bestimmt.


    Der Meister kontrolliert und legt das eine oder andere Exemplar an den richtigen Platz


    Der zweite Tag lief ähnlich ab wie der erste.

    Neben vielen anderen Pilzen hier die Grünspitzige Koralle


    Nach der ersten Exkursion erkundeten wir ein Kalkgebiet gleich nebenan, wo zu guten Zeiten Satansröhrlinge wachsen sollen. Fehlanzeige. Aber es gab Spechttintlinge - immerhin wieder einen Perser.


    Einen Leberreischling gab es auch. Den kannte ich zwar schon, aber die Röhren hatte ich noch nie so genau betrachtet. Sie sehen ein bisschen aus wie Makkaroni und lassen sich einzeln mit der Pinzette entfernen.



    Am Nachmittag bei der Fundbesprechung wieder Regen, Regen, Regen. Einfach wunderbar nach diesem Sommer.


    Am dritten Tag versuchten wir unser Pilzglück erneut auf kalkreichem Gebiet. Wieder vergebens. Allerdings führte uns der Weg in sonnige Gefilde.



    Und es gab für mich wieder etwas Besonderes zu sehen. Wenn es nach diesen kleinen Teuerlingen auf Dung geht, wird das mit der Rezession nicht so schlimm. Da sind ordentlich Coins drin.


    Es gab zwar wenig Pilze vor Ort, dafür aber diese bezaubernde Raupe, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. edit: (Calliteara pudibunda) Buchen-Streckfuß


    Um doch noch ein paar Pilze zu finden, gingen wir nachmittags kurz auf die Saftlingswiese hinter dem Hotel. Grandios, was dort alles wuchs. Auch Arten, die in Thüringen so gut wie gar nicht dokumentiert sind. Es gab Saftlinge, Rötlinge und es soll etliche seltene Pflanzen und Orchideen geben. Kaum zu fassen, dass es im Ort Bestrebungen gibt, aus der unter Schutz stehenden Wiese ein Golfplatz zu machen. Völlig plemplem!


    Der Kupferbraune Champignon ist ein seltener Pilz - aber nicht auf dieser Wiese.


    Saftlinge - wie unschwer an meinem Avatar zu erkennen, meine Lieblingspilze


    Hier ein ganzer Schwung kleine Saftlinge und ein Blauer Rötling. Was für eine Farbenpracht!


    Wiesen-Ellerlinge



    Am vorletzten Tag zeigten uns die Pilze erneut, was sie drauf haben. Ich kann nur eine ganz kleine Auswahl zeigen.

    Es gab die für mich selten gesehenen Erdsterne:


    Die Wurzeltrüffel war überhaupt die erste, die ich zu Gesicht bekam.


    Wir fanden vier verschiedene Arten Lärchenröhrlinge. Ein Bild vom Hohlfußröhrling vor Ort. Wieder ein Perser.



    Hier sind (edit: alle vier Arten der lärchenbegleitenden Röhrlinge.


    Wir fanden auch mehrere Kollektionen von Fuchsigen Röteltrichterlingen. Andreas zeigte anhand der Exemplare in den unterschiedlichen Wachstumsstadien vom selben Standort, dass es sich bei denen mit und ohne Wasserflecken nicht um zwei Arten, sondern um ein und dieselbe Art handelt. Auf dem Foto ist erkennbar, dass bei älteren Exemplaren nur noch Reste der Flecken im Zentrum erkennbar sind, die später völlig verschwinden. Also streiche ich den Wasserfleckigen jetzt aus meinem Pilzrepertoire.


    Erstmals konnte ich einmal den Kastanienbraunen mit dem Horngrauen Butterrübling vergleichen.


    Wir fanden viele Cortinarien, die ich wegen der großen Zahl hier nur als Gesamtkunstwerk zeige.


    Am Abend folgte die schriftliche Prüfung und meine Befindlichkeit veränderte sich nach der Prüfung in etwa so:


    Am letzten Tag gab es wenige, aber dafür recht charakteristische bzw. auch sonderbare Pilze zu sehen.


    Junge Pantherpilze


    Ein typischer Bilderbuch-Panther


    Diese junge Parasolgruppe kommentiere ich besser nicht.


    Am Nachmittag fand der praktische Prüfungsteil statt. Anfangs wollten sich 6 aus der Gruppe der Prüfung stellen. 3 entschieden sich während des Kurses dagegen und ein Teilnehmer, der das eigentlich nicht geplant hatte, nahm außerplanmäßig teil. Drei Prüflinge dieses Kurses haben es geschafft. Glückwunsch Euch! Ein wunderbares Gefühl, gelle? Mir ging es gestern so:ghurra:.



    Weil es für mich bei der Prüfungs-Vorbereitung einige Unklarheiten über den Ablauf gab, will ich versuchen, mit Bildern zu dokumentieren, was bei der Prüfung gefragt wird und ein paar Tipps geben, wie Ihr Euch vorbereiten könnt. Den Link findet Ihr hier. Auf alle Fälle gilt mein großer Dank unserer Pilzforum-Lerngruppe hier. Dank unserer ausführlichen Diskussion der 582! Prüfungsfragen habe ich lediglich ein paar Flüchtigkeitsfehler bei der theoretischen Prüfung gemacht. Eigentlich habe ich immer auf die komplizierteren Fragen gewartet, für die ich wirklich bis zum Schluss gebüffelt hatte. Aber die hatte der Zufallsgenerator nicht ausgewählt.

    Ach was, Pilzfreund, Anfängerin bin ich auch. Und mir haben die Kollegen hier auch die Hammelbeine langgezogen, wenn ich so dürftige Informationen geliefert habe. Inzwischen versuche ich, es besser zu machen. Röhrenpilze ohne Stielbasis trau ich mich nicht mehr zu zeigen. Da gibts immer auf die Nuss==Gnolm7==Gnolm2. Aber sieh es mal so. Im Moment kommen Unmengen Anfragen und die Profis versuchen zu helfen. Dann sehen sie, dass jemand, der es eigentlich schon wissen müsste, einen bestimmungsrelevanten Teil weggeschnippelt und sie den Thread umsonst gelesen haben. Das macht dann auch keinen Spaß. Ich bin sicher, Du verstehst auch die andere Seite und machst das nächstens noch ein bisschen besser.

    hi zusammen


    Ja ich hab verstanden. Der fruchtkörper war 4 bis 5 cm Durchmesser. Es sind gelbe Röhren gewesen. Den Stiel hab ich leider beim putzen etwas verkürzt auch weil ich nach maden gesucht habe. Den Baum habe ich auch benannt. Es waren Rotbuchen und nur Rotbuchen!!! Das pilzfleisch hat sich nicht viel verfärbt war weiß. Der Hut war filzig wie bei einem flocki. Mehr Angaben habe ich leider nicht (Chris 77)


    LG

    Hallo Tomas, ohne die Stielbasis, wird da nicht mehr rüberkommen. Im Ernst, schau dir den Link an, den Dir Chris geschickt hat, wenn Du es das nächste Mal wissen willst.

    Danke, ich habe den bislang eher in graubraun und relativ groß gesehen. Da fehlte ihm dann auch das dichte Fell.

    Der letzte ist mit den sichtbaren Tränen sicherlich der Tränende Saumpilz. ;)


    Ansonsten bin ich bei Uwe.

    Hallo Schupfi, den Tränenden Saumpilz habe ich in diesem Jahr das erste Mal gesehen. Der hatte zwar Tränen und das Schnittbild war ähnlich, aber keinen braunen Pelz. Ist der normal?

    Hallo Pablo,

    danke, das kann auch gut sein. Es war kalt und hat geregnet, gerochen hab ich leider gar nichts. Ich habe eine Weile auf dem Pilz herumgekaut. Er schmeckte neutral und wurde weder scharf noch bitter. Als Mykorhizzapartner kämen nur Buche und Fichte infrage. Andere Bäume stehen da nicht. T. stans käme da wohl eher nicht infrage, oder?

    Falls noch ein Schub kommen sollte, nehme ich ihn genau unter die Lupe.

    Danke Nobi, den hatte ich wegen des für mich nicht vorhandenen bitterlichen Geschmack verworfen. Aber wahrscheinlich fällt der auch unterschiedlich aus. Wenn er jetzt überall den Kopf raussteckt, wird er es wohl sein. Wieder ein Perser😂👍🏼

    Hallo zusammen,

    gestern im strömenden Regen, geruchlos, mild, auf einem völlig verrottendem Baumstumpf entweder Fichte oder Buche in kleinen Büscheln, ca. 10 cm hoch.

    In Ermangelung besserer Ideen könnte es wohl ein Ritterling sein. Er war völlig madig und ich auf der Flucht vor den herumballernden Jägern, deshalb habe ich sie stehen lassen, so dass weitere Merkmale nicht vorhanden sind. Habt Ihr eine Idee? Ähnlich wäre der Pappelritterling aber Pappeln waren da nicht. Vielleicht der Getropfte Ritterling? Bin gespannt, was Ihr dazu sagt.




    Alexander mhm hätte ich mal die Nachricht vorher gelesen. Haben alle Pilze auf den Fotos gegessen.

    Sollte ich mit jetzt sorgen machen? Merkt man wann wenn ein schlechter/giftiger dabei ist?

    Warum soll man die Pilze nicht waschen. Ja ich habe sie tatsächlich mit einem Sieb abgesprült.

    Hallo Julia, aromatischer ist es, Pilze nicht zu waschen, sondern bestmöglich trocken zu putzen. Aber ungesund ist das nicht.

    Sorgen machen? nee, viele Pilzvergiftungen entstehen, weil sich Menschen verrückt machen und Ihnen deshalb schlecht wird, sie Herzrasen bekommen etc.



    Freigaben kann es hier nicht geben, weil Du allein die Verantwortung dafür hast, ob Deine Pilzfunde frisch und lecker sind. Das ist nur mit Foto nicht auf die Ferne zu beurteilen.

    Der Königsweg ist der Weg zum Pilzberater, der hilft Dir gern.

    Wenn Du hier Anfragen stellst, solltest Du abwarten, damit Du ggf. das Ende einer Diskussion verfolgen kannst. Nicht jeder, der hier schreibt ist Profi.

    Jaja Nina, das sind die kleinen Gnubbelmaronen, wie ich sie liebe. Die sind fester im Fleisch und Du hast zu Hause kein blaues Geklebe im Korb. Ich verstehe auch nicht, warum man die Maronen nicht in mindestens zwei Arten aufteilt.

    Lieber Stefan, der FAZ will ichgar keinen Vorwurf machen. Das ist ein allgemeines Problem im Journalismus. Durch die Online-Konkurrenz müssen immer weniger Journalisten immer mehr Texte produzieren. Für richtige Recherche bleibt da keine Zeit und also riskiert man Ungenauigkeit, und verfasst Beiträge, die sich gut verkaufen. Ich lese nur noch gelegentlich die Süddeutsche - aber die dann mit Genuss.

    Vielen Dank Alex, dessen bin ich mir bewusst. Das ist einer der Gründe warum ich mir das Buch geholt habe und nicht blind allem vertraue.


    Ich war heute mit den Kindern Fahrrad fahren, und als ich an der Pferdeweide vorbei kam lachten mich diese weißen Schönheiten an. Bin dann heute Nachmittag nochmal mit Körbchen und Messer bewaffnet zur Wiese gefahren 😁.

    Sollten Champignons sein, werde sie dann mal versuchen anhand des Buches zu bestimmen.

    Hallo Jan,

    den Versuch, Champignons anhand eines Pilzbuches zu identifizieren, kannst du vergessen. Es gibt mehr als 60 Arten und der giftige Karbolchampignon, den Du theoretisch an der beim anschneiden chromgelb anlaufenden Stielbasis sowie am Jodoformgeruck erkennen könntest, gilbt und riecht oft gar nicht. Ich habe in den letzten Tagen mehrfach unauffällige Champignonkollektionen getestet und erst mit Chemie (Anilin, Rauchende Salpetersäure und KOH) entlocken können, dass sie zur Karbolchampignongruppe gehören. Ich lass die jetzt einfach stehen und schön aussehen und such mir einfachere Pilze.


    Das ist wieder einmal der Klassiker. Auf diese Weise verbreiten sich Irrtümer und setzen sich falsche Nachrichten in den Köpfen fest. Ich hatte den Beitrag in der FAZ auch zunächst nicht aufmerksam genug gelesen und war der Meinung, dass es tatsächlich eine wissenschaftliche Quelle gibt. Aber Björn hat gleich interveniert und inzwischen steht fest, dass eine Quelle für diese Aussage nicht vorhanden ist. Wikipedia verweist lediglich auf den Beitrag in der FAZ. Eins würde mich interessieren: wie ist der Journalist zu der Aussage gekommen? Hat er etwa falsch verstanden oder steckt Absicht dahinter? Denn ohne den Subhead "Der grellrote Schlauchpilz kann seine Giftstoffe schon bei Hautkontakt übertragen und bei Verzehr tödlich wirken„, wäre er deutlich weniger interessant gewesen.