Eigene Pilzstellen kreieren

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 47 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Liebes Forum,

    Ich bin begeisterter Pilze-Sammler.

    Freunde haben ihre Pilzabfälle immer über den Zaun geworfen (grenzt an Waldrand) und seit etlichen Jahren wachsen dort Pfifferlinge.


    Ich möchte versuchen am Waldrand meine eigenen Pilzstellen (Steinpilz, Flocki, Birkenpilz) in Hausnähe zu kreieren. Nach etwas Recherche komme ich zu dem Schluss, dass nach Findung eines geeigneten Habitats in der Nähe eines passenden Wirtbaumes

    A. Pilzreste und/oder

    B. ein selbst hergestelltes Sporenpulver (aus möglichst vielen verschiedenen Pilzen)

    in den Boden eingearbeitet werden kann.


    Einige Fragen habe ich, vielleicht hat jemand Erfahrungswerte?

    1. Ich hatte gelesen, dass der Wirtsbaum, den man auswählt für eine Pilz/Baum-Symbiose ca. 20-40 Jahre alt sein sollte. Hat jemand eine Idee warum? Haben die Bäume in diesem Alter noch nicht so viele Symbiosen mit anderen Pilzen eingegangen?
    2. Sporenpulver herstellen: Ich schneide die Schwämme meiner Pilzabfälle klein u. trockne diese im Dörrgerät bei ca 50 Grad. Dann habe ich ca 0,5-1cm große Stücke. Würdet ihr diese weiter verkleinern, so dass die Sporen mehrerer Pilze besser vermischt werden? Kann ich die Stücke mit einem Mörser u. Stössel verkleinern oder gehen die Sporen dabei kaputt?

    Danke vorab,

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    leider haben die Bäume und Pilzmyzelien so ihre eigenen Vorstellungen. Das deckt sich nicht immer mit den eigenen Vorstellungen und Bemühungen.


    Vor fünf Jahren hatte ich auf knapp zwei Hektar landwirtschaftliche Flächen Kurzumtriebs-Versuchsplantagen angelegt. Bei der Auswahl der Baumarten hatte ich darauf geachtet, dass auch solche dabei sind, die interessante Mykorrhiza-Partner sind (Baum-Hasel, Flaum-Eiche und Esskastanie).


    Obwohl ich von Anbeginn (!) reichlich Putzabfälle von Steinpilz, Pfifferling, Herbst-Trompeten etc. dort verteilt hatte, habe ich noch nicht einen Fruchtkörper von den ausgestreuten Arten ernten können.


    Dafür habe ich dieses Jahr reichlich giftige Risspilze, irgendwelche ungenießbaren Fälblinge, ein paar nicht näher bestimmte Cortinarien und Kahle Kremplinge gefunden. Keine dieser Arten hatte ich dort verteilt.


    Meine Schlussfolgerungen:


    1.) Die Chance, dass das genau wie gewünscht klappt, ist offensichtlich nicht allzu groß.


    2.) Die Bäume gehen schon in den ersten Lebensjahren eine Mykorrhiza ein.


    Beste Grüße,


    Frank