Wer kennt Mehlräslinge?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 187 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo

    Es wächst ja kaum etwas. Da dachte ich, nehm mal die kleinen Trichterlinge mit. Auf den ersten Blick dachte ich an Feldtrichterlinge. Stutzig wurde ich aber schnell bei dem brüchigen, nicht faserigen Stiel.

    Der größte Hut hatte so ungefähr 5 cm Durchmesser. Eichen waren am Wegrand. Gestunken haben alle, eine Mischung aus Firnis und Spermatisch und noch etwas ekeligen. Man brauchte noch nicht mal dicht mit der Nase an den Pilz heran, so stark hat er gestunken. <X

    Das Sporenpulver wurde dann auch rosa, also alle Trichterlinge sind raus. Sollte das wirklich ein Mehlräsling sein? Wäre ein persönlicher Erstfund.




  • Hallo Uwe

    Ich wüsste jetzt nicht, was dagegensprechen soll. Bei mir kommt er ziemlich oft vor.

    Gratulation zum Erstfund.

    BG Andy

  • Lieber Uwe


    Noch betreffend den Trichterlingen und ausschliesslich weisses Sporenpulver bin ich letztlich im Erhard Ludwig Band 3 auf Clitocybe phyllophila gestossen, welchem er den deutschen Namen „Rosasporiger Trichterling“ gibt und mich deshalb etwas stutzig machte und mir bis anhin nur uns als blauweisser Firnistrichterling bekannt war. Anscheinend könne dieser auch cremweisses bis cremrosa Sporenpulver aufweisen.


    Trotzdem dürfte er wohl aufgrund weiterer Merkmale nicht als Verwechslungspartner zum Mehlräsling gelten. Ich fand es jedoch dennoch interessant, da ich diese Eigenschaft zu einem weissen Trichterling nicht präsent hatte.



    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Uwe


    Ja, der sieht zumindest exakt aus wie ein Mehlräsling. Wie Andi schon sagte, ist er hier (und vielerorts) sehr häufig.

    Das ist dann aber auch kein Pilz für Anfänger, würde ich so sagen.

    Da hast du bestimmt recht. Weisse Trichterlinge usw. ... Dennnoch war das für mich neben Täublingen, Rotfüssen, Krausen Glucken und den in meiner Heimatregion selten gefundenen Steinpilzen (ebenso wie Flockis) ein von mir recht bald sehr genau gelernter Pilz. Viele bezeichneten ihn als sehr schmackhaft, zudem einer der besten Steinpilzzeiger, also wollte ich den bestimmen können. Ein mir bekannter Pilzkontrolleur bescheinigte mir nach einigen fehlerfreien Ernten und gemeinsamem Repetieren aller Merkmale, dass ich nun reif sei für den Mehlräsling. So kam es, dass dieser Pilz früher einer meiner ersten selbst bestimmten und verspiesenen Pilzarten wurde. Und ich liebe die Mehlräslinge bis heute als Speisepilze:-) Wichtig ist einzig: Besteht die kleinste Unsicherheit, so lasse den betreffenden Fruchtkörper weg. Und das tut bei den oft recht kleinen Mehlräslingen auch deutlich weniger weh als bei grossen, seltener gefundenen Fruchtkörpern!

    LG Andreas

  • Hallo , also kein Mehlartige oder Gurkige Geruch , beschriebene Geruch ist Spermatisch , Stinkend , dann Man kann Mehlrasling C. prunulus ausschließen . Ich glaube das um Seltene Clitopilus cystidiatus gehet

    LG

  • Hallo,


    Am Geruch kann man die Arten des Mehlräslings-Aggregats nicht unterscheiden. Zudem nimmt jeder den Geruch etwas anders wahr.

    Das Aggregat besteht inzwischen aus etwa fünf Arten, die teils kaum bestimmbar sind. Essbar sind sie vermutlich alle, wurden ja früher nicht unterschieden und deshalb wohl auch fleissig gegessen.

    Über die Seltenheit kann man nichts sagen, weil kaum jemand jeden Mehlräsling mikroskopiert oder gar sequenziert.


    Hier reicht "Mehlräsling" als Bestimmung völlig.


    Lg Raphael

  • Na ja, man kann sich ja die Lamellentrama ansehen und deren Metachromasie testen. Ich denke da geht schon was, wenn man sich denn die Zeit fürs Mikro nimmt.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Na ja, man kann sich ja die Lamellentrama ansehen und deren Metachromasie testen. Ich denke da geht schon was, wenn man sich denn die Zeit fürs Mikro nimmt.

    Teilweise... cystidiatus und chrischonensis lassen sich noch einigermassen anhand der Zystiden unterscheiden.

    Wobei es namhafte Mykologen gibt, die das als inkonstantes Merkmal bei Clitopilus ansehen.

    Genetisch ist es ein Minenfeld, weil Cl. cystidiatus noch nicht definitiv geklärt ist, möglicherweise sogar ein Synonym von Cl. prunulus.


    Für Clitopilus abprunulus muss man Tramahyphen messen, das geht auch noch.


    Der 2024 beschriebene Clitopilus malettii lässt sich wohl morphologisch gar nicht unterscheiden, wenn man die Diagnose liest:

    A Clitopilo prunulo (Scop.) P. Kumm. et a Clitopilo cystidiato Hauskn. & Noordel. differt DNA sequentiis.

    Von den Italienern müsste da noch eine längere Publikation folgen, vielleicht gehen sie dann auf Unterschiede in der Morphologie ein.


    LG Raphael