Die ersten Unbekannten dieses Jahr

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 2.276 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sigisagi.

  • Hallo Zusammen

    Habe mich heute auch endlich mal aufmachen können in dem nahen Wald. Die Austernseitlinge auf die ich aus war konnte ich leider nicht finden. Dafür andere mir unbekannte. Würde mich über Bestimmungshilfe freuen.

    Vielen Dank für eure Hilfe.


    1)Geselliger Glöckchennabeling?



    2) Spaltblättling?


    3)Mit diesen kleinen, besonders mit braunen Hüten tue ich mich immer Schwer. Riecht sehr angenehm pilzig. Stand am Mischwaldrand zwischen Schilfgras. Größe etwa die des violetten Lacktrichterlings.

  • Hallo sigisagi,


    deine Vermutung zu 1 scheint ziemlich gut zu passen. Die Jahreszeit ist auch sehr passend. Jedoch müsstest du nachgucken, ob es ähnliche Arten gibt, die man nur mikroskopisch trennen kann. Das habe ich nicht auf dem Schirm


    Deine Vermutung zum zweiten Pilz teile ich auch. Wenn ich das nicht gerade halluziniere, gibt es auch da zwei Arten. Einmal eine, die tendenziell auf Laubholz vorkommt und eine andere, die tendenziell auf Nadelholz vorkommt. Wenn das so ist, würde ich die Art, die auf Laubholz wächst, vermuten.


    Die Nummer 3 scheint ein Helmling sein zu können. Aber da die Fruchtkörper angetrocknet sind, will ich da nichts genaueres vermuten. Die zweifarbigkeit kenne ich so vom buntstieligen Helmling (Mycena inclinata), aber ich weiß gar nicht, ob der im Frühjahr zum Vorschein kommt. Kannst du ausschließen, dass die auf verdecktem Holz wuchsen? Da sie anscheinend keinen chemischen Geruch haben, werden es wohl keine Nitrathelmlinge sein. Und etwas neben den Helmlingen mit so einem Stiel, fällt mir gerade nicht ein.


    Ich bin gespannt, was die anderen zu sagen haben.


    Grüße

    Oliver

  • Hallo SiSa,


    1. Ist meiner Meinung nach o.k.

    2. Neben den Spaltblättlingen sehe ich noch Krause Adernzählinge (Plicatura crispa). Bilder von der Unterseite wären hilfreich!

    3. Da sollten doch wohl Fichten in der Nähe gewesen sein? Mischwald schließt ja Nadelbäume nicht aus.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • 2. Leider sehe ich erst auf dem Bild dass das 2 verschiedene Pilze sind. Im Wald war so gegenlicht dass ich das gar nicht gesehen habe. Bild 6 ist die Unterseite.

    3. Ja, ziemlich sicher Fichten.

    LG

  • Besten Dank Oliver.

    Ja, bin mir ziemlich sicher dass er nicht auf Holz wuchs. Beim herausziehen hing ziemlich viel Erde unten dran, kein Holz. Der Wuchsort war fast sumpfig.

  • Hallo.

    Bild 6 ist die Unterseite.

    Eher die Oberseite des Spaltblättlings!

    3. Ja, ziemlich sicher Fichten.

    Gut. Dann sollte es mit dem Habitus und dem gelben Stiel der FiZaRü (Fichtenzapfenrübling) sein.


    LG, Nobi

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  • Hallo miteinander!


    (1) Ist ganz sicher der Gesellige Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella s.l.) im weiteren Sinne, das ist ja neuerdings = genetisch ein Aggregat von 3 Arten. Allerdings käme nach heutigem Wissenstand – in Europa + auf Nadelholz – allenfalls noch Xeromphalina enigmatica in Frage, ist aber derzeit eh nur genetisch zu trennen und in Europa bisher nur in Finnland nachgewiesen. Also wird´s schon Xeromphalina campanella (im engeren Sinne) sein.


    (2) Das Eine ist natürlich der Spaltblättling (Schizophyllum commune), dahinter + auf dem Bild rechts vermute ich eine Striegelige Tramete (Trametes hirsuta).


    (3) Ja, einer der Zapfen-Rüblinge, auf vergrabenen Fichtenzapfen = Strobilurus esculentus. Wenn Kiefer auch noch dort war, könnte es auch einer von beiden Kiefern-Zapfenrüblingen sein – mild = Strobilurus stephanocystis, bitter = Strobilurus tenacellus. Die Wirtszapfen können recht weit von den Fruchtkörpern entfernt sein, also 10 - 20 cm. Da muss man u.U. ganz schön viel graben.


    Viele Grüße – Rika

  • Hallo zusammen,


    mit dem Bild der Unterseite ist Nummer 2 ja eindeutig. Die Nummer 3 ist auch eindeutig, nur habe ich an die Art gerade gar nicht gedacht. Ich stimme den anderen aber zu!


    Grüße

    Oliver

  • Servus beinand',

    der zweite Pilz zum Spaltblättling sollte die Striegelige Tramete sein, zumal sie, wie der Spaltblättling, sonnenexponiertes Holz brauchen und oft miteinander vergesellschaftet sind.

    Auch sonst bin ich ganz bei der Rika.

    An liabn Gruaß

    Werner

  • der zweite Pilz zum Spaltblättling sollte die Striegelige Tramete sein

    Ja klar. Jetzt sehe ich es auch. Da war ich wohl ein wenig vorschnell mit dem "Krausen".

    Wobei, Pilz nur von oben... ;)


    LG, Nobi

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  • Hallo!


    Ich will mal in die Runde fragen, ob tatsächlich schon mal jemandem ein bitterer Zapfenrübling untergekommen ist?


    Und dass die Substrat-Zapfen der Zapfenrüblinge 10 bis 20 cm vom Pilzfruchtkörper entfernt stehen können, das muss auch ein Missverständnis sein.

    Die Pilze wachsen immer direkt auf den Zapfen. Das Ding ist, dass der Zapfen ein paar Zentimeter unter der Oberfläche liegen kann, so dass deswegen der Stiel etwas länger wächst bis er ans Tageslicht kommt. Aber das sind dann auch keine 10 cm.


    Viele Grüße

    Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    ja, ich hatte schon bittere Zapfenrüblinge unter Kiefer, das war im fränkischen Roth. Habe sie extra probiert – ungenießbar. Es waren aber nicht alle Exemplare bitter.


    Erst gestern beim FiZaRü-Sammeln zog ich wieder (versehentlich, weil der Stiel so zäh war) eine über 10cm lange "Wurzel" aus dem lockeren Waldboden. Da muss ich wohl mal ein Foto davon machen...


    Viele Grüße – Rika

  • Hallo Ingo,


    auch ich kann das für alle 3 wichtigen Zapfenrüblinge bestätigen. Ich habe immer mal vorsichtig gegraben. Und S. tenacellus kann auch mal richtig bitter sein. Leider bin ich fotografierfaul.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo,

    Ja , ich habe auch mal gegraben :


    Grüße

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo zusammen!


    Sehr schön, auf euch ist Verlass!


    Wobei eigentlich kein vernünftiger Grund besteht, dass der Stiel des Zapfenrüblings zur Seite wächst und der Fruchtkörper dann 20 cm neben dem Zapfen zum Vorschein kommt, außer es liegt ein Stein oder eine Gehwegplatte über dem Zapfen.


    Was die Bitterkeit des tenacellus betrifft, würde ich gegen euch wetten, dass ihr den Bitteren nicht herausschmecken würdet, wenn ich euch alle 3 Arten vorsetzen würde.

    Ich würde den von Fichten etwas antrocknen lassen, dann schmeckt der wie Karton oder Papp, was vielleicht gut als bitter interpretiert werden kann.


    Kann auch sein, dass ich falsch liege.

    Meine diesbezüglichen Versuche sind schon ein bisschen her. Ich habe den tenacellus auf jeden Fall nicht als bitter wahrgenommen. Selbstredend davor mikroskopiert, damit da nichts schief geht.


    Viele Grüße

    Ingo W

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    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Ingo,


    S. tenacellus kann bitter sein, müssen tut er das nicht und scheint das auch gern auszunützen.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Wobei eigentlich kein vernünftiger Grund besteht, dass der Stiel des Zapfenrüblings zur Seite wächst und der Fruchtkörper dann 20 cm neben dem Zapfen zum Vorschein kommt, außer es liegt ein Stein oder eine Gehwegplatte über dem Zapfen.


    Hallo Ingo,


    nun ja, Strobilurus esculentus, der Fichtenzapfenrübling, besitzt von Haus aus eine Pseudorhiza. Diese "Wurzel" kann sehr lang sein. Ich habe sie schon 14-15 cm lang gehabt.

    Hier im Forum wurde über diesen Umstand mehrfach berichtet.


    FiZaHe wachsen ausschließlich direkt auf dem Zapfen und haben einen typischen, deutlichen, Basalfilz.
    FiZaRü wachsen scheinbar auf dem Boden, oder neben einem Zapfen. Und das ist bei mir hier am allermeisten der Fall. Gestern konnte ich wieder tausende, der ganze Waldboden ist bei voll, von FiZaRü und FiZaRü finden.

    Überdies sind FiZaRü sehr lecker.


    Grüße,

    Steffen

  • Was sind denn, neben eurer Erfahrung, gute Identifizierungsmerkmale für FiZaRü und FiZaHe. Gibt's wirkliche Doppelgänger? Und wie ist eure Erfahrung als Speisepilz im getrockneten Zustand? Würde sich durch die Größe ja recht gut eignen.

  • Hallo sigisagi,


    da ich den Pilz oben falsch bestimmt habe, sollte ich zur Bestimmung der beiden wohl lieber nichts sagen. Gegessen habe ich beide noch nicht und mir war eigentlich gar nicht bewusst, dass Menschen den anscheinend essen. Schau mal hier, wir haben im Forum eine küchenmykologische Liste:



    Die DGfM hat ebenfalls eine Positivliste essbarer Arten in Deutschland und soweit ich weiß, vergeben sie den Pilzen auch eine Wertigkeit im Sinne des Speisewertes.


    Mich wundert es aber, dass du die Größe der Pilze als geeignet für das Trocknen ansiehst. Also ich habe da garantiert keinen Einwand gegen, nur hätte ich sie besonders wegen ihrer Größe nie als Speisepilz aufgefasst. Gekocht, gebraten oder ähnlich zubereitet werden die wohl wirklich nicht viel hergeben, aber getrocknet eventuell ja schon. Andererseits kann man die in Fichtenwäldern oft in riesigen Mengen finden.


    Beste Grüße und einen gesunden Hunger (nicht als Essensfreigabe zu verstehen)

    Oliver

  • Hi Oli

    Als geeignet zum Trocknen habe ich sie deswegen bezeichnet, weil sie schon von der Heizungsluft im Auto nach Hause abgefangen haben zu trocknen. Am nächsten Morgen dann bei Zimmertemperatur komplett durchgetrocknet. Finde beispielsweise auch den lila lacktrichterling getrocknet super. Sehr intensiver Geschmack und Geruch und als Würzpilz bestens geeignet. Manchmal findet man ganze Teppiche von denen, da spielt die eigentliche Größe gar nicht so eine Rolle.

    LG