Täublingsregel auch für Milchlinge?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 1.381 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Peter.

  • Also meine Regel dazu wäre wie folgt:


    Alle Milchlinge, die der/die PSV nach Begutachtung für genieß- bzw. essbar befindet, können grundsätzlich bedenkenlos verzehrt werden.

    »Experts do not exist,

    we all are beginners

    with greater or lesser knowledge.«

    Luis Alberto Parra Sánchez

  • Meistens. Vorausgesetzt man erkennt den milchling sicher kenne ich (kein Experte) nur maggipilze bei denen man vorsichtig sein sollte. Was in anderen Breiten oder durch Klimaänderung so passiert sei dahingestellt, da bin ich unsicher. Vor allem deshalb spare ich mir die Regel anzuwenden.

  • Also meine Regel dazu wäre wie folgt:


    Alle Milchlinge, die der/die PSV nach Begutachtung für genieß- bzw. essbar befindet, können grundsätzlich bedenkenlos verzehrt werden.

    Na die Antwort geht ja mal komplett an der Frage vorbei.. es ist ja gerade gefragt, ob wie bei Täublingen eine allgemeine Regel aufgestellt werden kann, mit der sich ohne Ausnahmen die Verzehrbarkeit von Milchlingen bestimmen lässt, ohne einen PSV aufsuchen zu müssen...

  • Meistens. Vorausgesetzt man erkennt den milchling sicher kenne ich (kein Experte) nur maggipilze bei denen man vorsichtig sein sollte. Was in anderen Breiten oder durch Klimaänderung so passiert sei dahingestellt, da bin ich unsicher. Vor allem deshalb spare ich mir die Regel anzuwenden.

    Maggipilze haben aber ja wässrig, klare und keine weiße Milch..

  • die gilt auch für Milchlinge.

    Kann man übrigens auch in Wikipedia nachlesen. Einfach Täublingsregel eingeben.

    Informiere mich normalerweise nicht über Wikipedia, aber in diesem Fall ein sehr guter Tipp, danke :)

    Dann wäre das ja geklärt, nur hätte man sie dann zur Vorbeugung von Missverständnissen gleich Sprödblättler-Regel oder so nennen können

  • Für den Anfänger und selbst den fortgeschrittenen Pilzsammler könnte man folgende Regel formulieren: Alle Milchlinge mit weißer oder klarer Milch bleiben im Wald.

    Besser als reine Behauptungen fände ich Argumente, bspw. Ausnahmen, die es verbieten die Täublingsregel auch auf Milchlinge anzuwenden. Laut larchbolete und Wikipedia scheint die Regel unproblematisch anwendbar zu sein.

  • Hallo,


    tja, wenn wikipedia das sagt, dann muss das wohl ..... :giggle:


    Ich versuche ein wenig anders zu formulieren: "Alle milden Milchlinge sind theoretisch essbar und deren Verwertung führt nicht unmittelbar zum Tode. Einen Wohlgeschmack oder gar kulinarische Erlebnisse findet man bei den wenigsten."


    Ersetze "Milchlinge" wahlweise durch "Bierdeckel", "Verpackungschips", "Lederhandschuhe",..... ; das Ergebnis ist recht ähnlich.


    Bei Nahrungsknappheit dürften solche Regeln wichtig werden, aber bei unserem Überfluss an Nahrungsmitteln müssen für mich Pilze schon richtig gut schmecken, wenn ich sie mir einverleibe.


    Gruß

    Peter

  • Hallo,

    Mir fallen bei den gut schmeckenden weißmilchenden Milchlingen exakt der Mohrenkopf, der Brätling und für manche wohl noch der Kampfermilchling ein. Mohrenkopf und Brätling kann man lernen makroskopisch zu bestimmen und per Geschmacksprobe abzusichern, den Kampfermilchling bestimmt auch.

    Viele Grüße

  • Für den Anfänger und selbst den fortgeschrittenen Pilzsammler könnte man folgende Regel formulieren: Alle Milchlinge mit weißer oder klarer Milch bleiben im Wald.

    Besser als reine Behauptungen fände ich Argumente [..]

    Der allergrößte Teil der (europäischen) Milchlinge hat weiße bzw. seltener auch klare Milch. Unter diesen sehr vielen Arten gibt es hierzulande nur zwei relevante Speisepilze: den Brätling und den Mohrenkopfmilchling. Nahezu alle anderen Arten haben einen scharfe, kratzige, zusamnenziehende oder bittere Milch. Manchmal bemerkt man dies erst nach längeren Kauversuchen.


    Nun sind Milchlinge eine häufige Gattung in allen Arten von Wäldern, teilweise und örtlich treten einige Arten gar in Massen auf. Die Wahrscheinlichkeit also, dass der gefundene weiß/klar milchende Pilze einer der beiden oben erwähnten Speisepilze ist, ist also eher ziemlich gering. Der Mohrenkopfmilchling wächst in montanen Wäldern, den Brätling hatte ich persönlich noch nie in der Hand.


    Insofern ist die postulierte Regel für den Anfänger durchaus hilfreich: meide weiß/klar milchende Pilze.

  • Hallo an alle,

    im flächenmäßig größeren Teil von Europa werden Arten mit scharfer weißer Milch gegessen (ggf. nach Vorbehandlung).

    Unsere Sicht auf die Essbarkeit ist kulturell geprägt.

    Hallo Wolfgang,


    ich kenne nur eine Art, um scharfe Milchlinge essbar zu machen: silieren. Also einsalzen und im eigenen Saft gären lassen - was der Zubereitung von Sauerkraut nicht unähnlich ist. Das Ergebnis sind schlabberige Pilze mit äußerst gewöhnungsbedürftigem Geschmack und Konsistenz, die allerdings derart aufbereitet recht lange haltbar sind.


    Nur gibt es für diese Methode bei uns aber keine Tradition. Das hat sicher (auch) mit der zuverlässigen Verfügbarkeit hochwertiger Lebensmittel im Handel zu tun. Wer diese Methode kennt und ausprobieren mag, kann das gerne tun - dann kann er so ziemlich jeden Milchling ins Salzfass stecken (außer L.turpis wegen seiner krebserregenden Inhaltsstoffe). Im Regelfall wollen sich die Leute hierzulande die Pilze direkt in die Pfanne hauen oder trocknen.


    Insofern hast Du mit Deinem Einwurf zur kulturellen Prägung nicht ganz Unrecht.

  • Hallo Thomas,


    das sauer Einlegen der Pilze ist eine wesentliche Methode, besondern in Nordost-Europa. Dem voraus geht oft eine mehrtägige Kochprozedur mit verschiedenen Zutaten. Mich hat allerdings das Ergebnis mit Lactarius turpis nicht sehr überzeugt. Einen Pilzgeschmack konnte man kaum herausschmecken.


    Beste Grüße

    Stefan F.

  • Hallo Wolfgang,


    aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, der Pfeffermilchling ist für uns ein guter Speisepilz, den wir wirklich gerne nehmen. Und wir essen sonst wenig Pilze.

    Zur Zubereitung werden die Hüte auf beiden Seiten scharf angebraten wie ein gutes Steak. Die Konsistenz muss medium sein, die Milch ist nicht mehr scharf. Etwas Salz und evtl. Butter dazu.

    Der Geschmack ist leicht herb, was uns sehr gut mundet. Für eine Vorspeise prima geeignet.


    Probiere es doch selbst und gib Bescheid, was du dazu meinst. Ich hatte anfangs auch Bedenken.


    Gruß

    Peter