Sind alle Schleimpilze ungiftig?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.593 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Palladin.

  • Hallo,

    sind eigentlich alle Schleimpilze ungiftig?

    Es wird nämlich immer nur von Fuligo septica geredet ("caca de luna"), aber sind auch die anderen Fuligo Arten, Physarum polycephalum und alle anderen Schleimpilze ungiftig?
    Ich freue mich auf Rückmeldungen!
    Danke!

    Grüße Noah

  • Hallo Noah,

    ich glaube, das hat bisher kaum jemand getestet.

    Krieg erst mal eine Pfanne von Physarum polycephalum voll ! :giggle:


    VG Ulla

  • Hallo Noah


    Deine Frage kann ich dir nicht beantworten. Aber ich gehe mal davon aus, dass Schleimpilze bezüglich Gifte nicht/kaum/wenig untersucht worden sind. Wer will die denn schon essen? <X

    Ich sicher nicht. Es gibt genügend anderes. ;)


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • sind eigentlich alle Schleimpilze ungiftig?

    Was ist denn der Sinn dieser Frage? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand auf dieser Welt auf die Idee kommt, Schleimpilze zu Essenszwecken zu missbrauchen.


    :/ Harald

    Doch: In Mexico ist gegrillter Fuligo septica eine Spezialität namens "caca de luna" und ich dachte mir, wenn diese Schleimpilz essbar ist, sind wahrscheinlich auch alle anderen Fuligo Arten ungiftig und vielleicht sogar alle Schleimpilze!

    Grüße Noah

  • Hallo,


    wir hatten mal einen Fall, dass ein Kind (2 Jahre) im Kindergarten "was pilzliches" in den Mund gesteckt hatte....es stellte sich als Schleimpilz raus. Zum Glück ist nichts passiert. Aber die Frage ist also gar nicht so unberechtigt....

    Viele Grüße

    Kerstin

  • Nach kurzer Internet Recherche bin ich mir nicht sicher ob „caca de luna“ als Nahrungsmittel nicht vielleicht nur ein Hoax ist. Ekel zieht halt gut. Dass es irgendjemand gibt der das Ganze schon mal zubereitet hat spricht nicht unbedingt dagegen. Ich denke da bleibt nicht wirklich was übrig in der Pfanne und der „Nährwert“ sollte zu vernachlässigen sein. Zudem wage ich zu bezweifelnd dass da ein über das Substrat hinausgehender Geschmack vorhanden ist.


    Den hispanischen Name - wörtlich übersetzt „Mondkacke“ für einen Schleimpilz halte ich aber für plausibel vergl. „Sternenrotz“ oder „Hexenbutter“ (der hierzulande allerdings für verschiedene Organismen bzw. Phänomene verwendet wird)


    Zur Toxikologie ist mir leider auch nichts bekannt. Interessant aus dem von Kerstin genannten Grund: für Kleinkinder könnte so ein lebhaft gefärbtes Exemplar zB auf dem Waldspielplatz doch verlockend sein.


    Na vielleicht weiß wer noch was genaueres- ich fürchte aber mehr als anekdotische Informationen werden wir nicht bekommen.


    Vg Ingo

  • Hallo Noah,

    In Mexico ist gegrillter Fuligo septica eine Spezialität namens "caca de luna"

    Nun das kann ich mir schon vorstellen!

    In Südamerika gilt ja auch der Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) als Delikatesse.

    Und in China werden diverse Stinkmorcheln (Schleierdamen) angebaut und vermarktet. Und damit meine ich nicht die Hexeneier!

    Wie Safran hier zeigt.


    Zurück zur "Mondkacke".

    Einen satirischen Beitrag incl. einem wunderbaren Cartoon zur Entstehung derselben fand ich hier.

    Es geht dabei um eine scheinbare Pilzvergiftung.


    LG, Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo zusammen,

    das Thema ist zwar nicht mehr das jüngste, aber die Frage war noch nicht geklärt!

    Gerade eben aber, habe ich auf S. 563 von Rojas & Stephenson (2021) "Myxomycetes 2nd Edition" diesen Satz gelesen (übersetzt):

    Myxomyceten sind nicht pathogen, ungiftig und hypoallergen.


    Damit sollte die Frage geklärt sein.


    Liebe Grüße

    Noah

  • Jetzt stellt sich noch die Frage, wie das mit den Schleimpilzen evolutionär funktioniert hat. Also dass in diesem "Pilz" in dem ja unzählige Individuen mit eigenem Genom zusammenhocken, einige sich als Sporen fortpflanzen, während andere bereitwillig und altruistisch zum "Fruchtkörper" werden und anschließend unvermehrt sterben. Was ist mit survival of the fittest, hat da jemand für Laien verständliche Infos zu?

  • Hallo Kupfergraben ,
    du verwechselst da etwas:
    Ich habe von den (Echten) Schleimpilzen (Myxomyceten) gesprochen, aber das, was du schreibst, trifft nur auf die Dictyosteliden, die sog. Zellulären Schleimpilzen zu, welche heute teilweise nicht einmal mehr zu den Schleimpilzen im weiteren Sinne (Mycetozoa) gezählt werden!
    Bei den Dictyosteliden ist es so, dass einzelne Amöben im Boden leben und sich bei Futtermangel zusammenschließen, um an einem exponierten Standort gemeinsam einen Fruchtkörper zu bilden, bei welchem manche Amöben zu Sporen "werden" und manche zu dem Rest der Sporangie.
    Bei Myxos ist es aber so, dass es tatsächlich ein Individiuum / eine einzelne Zelle ist, aus welcher sich dann ein bis tausende Fruchtkörper bilden.

    Um deine Fragen zu den Dictyosteliden aber vielleicht ein bisschen zu beantworten, obwohl ich bei dieser Gruppe auch nicht viel darüber weiß:
    Da die Amöben im Boden ordentlich Zellteilung betreiben und sich so auch schon vermehren, könnte ich mir vorstellen, dass die Amöbe, die es schafft, sich am häufigsten zu teilen, eine höhere Chance hat, dass ihr Gen in einer Spore kommt.
    Vielleicht herrscht aber auch eine Ordnung in dem Zusammenschluss bei Nahrungsmangel.
    Aber alles eigene Theorien!


    Liebe Grüße

    Noah

  • Hallo zusammen,

    als ich gestern im Wald einen unreifen Fuligo septica Fruchtkörper gefunden habe, konnte ich mir es nicht verkneifen und habe ein Stückchen probiert.

    Der Geschmack war ranzig...

    Ich weiß natürlich nicht, ob sich das auf jede Lohblüte oder gar auf jeden Myxo übertragen lässt, aber lecker wars nicht.


    Liebe Grüße

    Noah

  • Hallo nochmal,

    gerade eben hat mir der Myxomycologe Carlos Rojas auf meine Mail geantwortet, in welcher ich ihm unter anderem Fragen zu "caca de luna" gestellt habe, hier die Antwort:


    Yes, Fuligo septica is consumed in Mexico and it is called “moon´s poop”. Also, the myxomycete Reticularia lycoperdon (=Enteridium lycoperdon) is consumed in Mexico. Both myxos are extracted from the forest when they are fully mature, not in plasmodial stage, but in the dusty stage that you mentioned. They prepare them in omelets or in scrambled eggs. They simply cook the eggs and throw in the myxos, which give the food a sandy texture.


    Am interessantesten finde ich, dass auch der Stäublingsschleimpilz gegessen wird, aber vor allem, dass die Fruchtkörper reif verzehrt werden!

    Vielleicht schmecken sie reif nicht ranzig.


    Karlheinz Baumann hatte mir übrigens auch bestätigt, dass es dieses Gericht gibt, aber mir nicht das Rezept erklärt (hier hast du dein Rezept Racoon ==Pilz27 )


    Meine Signatur muss ich wohl ändern...


    Liebe Grüße

    Noah

  • not in plasmodial stage, but in the dusty stage that you mentioned. They prepare them in omelets or in scrambled eggs. They simply cook the eggs and throw in the myxos, which give the food a sandy texture.

    Hallo Noah, danke fürs dranbleiben!

    Es ist also eine Zutat zum Ei, die für eine interessante Textur sorgt. Sowas ist ja hin und wieder auch in der europäischen bzw va. in der asiatischen Küche gängig.

    Das klärt meine Fragen zum Nährwert und Geschmack (in diesem Fall nicht notwendig) und räumt den Ekel aus, denn Kakaopulver streut man sich hier auch über den Kaffee und anders sieht das auch nicht aus.

    Warum also nicht?

    Provecho,

    Ingo

  • BlonBoah: Aha, danke dir.


    Also man soll die reifen Fruchtkörper nehmen. Also nicht die wenn sie noch "schleimig" sind. Also dann wenn sie schon trocken sind und brüchig.


    Ok... gut zu wissen. Weiß nicht ob ich das mal ausprobieren werde. Dann also einfach ins Rührei rein.


    Was ist wenn man sie pur gebraten isst?

  • Hallo Racoon,

    genau, es werden die reifen Fruchtkörper, also vor allem Sporen, mit Rührei gegessen.

    Was ist wenn man sie pur gebraten isst?

    Beim puren Fruchtkörper ist nicht das Essen gefährlich, sondern die Gefahr, beim Anbraten im Sporenstaub zu ersticken. ;)

    Was meinst du, was dann sein sollte? Giftig sind sie auf jeden Fall in keiner Form.


    Liebe Grüße

    Noah

  • sind eigentlich alle Schleimpilze ungiftig?

    Was ist denn der Sinn dieser Frage? Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand auf dieser Welt auf die Idee kommt, Schleimpilze zu Essenszwecken zu missbrauchen.


    :/ Harald

    Was der Sinn der Frage ist? Viell. ist es reines Interesse? Ein Ausbildner "Ranger" den ich kenne hat nur überlebt, weil er wusste wie welche Pflanzen, Pilze, Wurzeln, Insekten, unter anderem wusste wie man einen Fliegenpilz essbar ohne Folgen zubereiten konnte.

    Also was ist der Sinn deiner Frage nach dem Sinn ob, Physarum polycephalum essbar ist? Nichts zu Wissen ist keine Schande, hingegen nichts lernen zu wollen schon ...

    Auch wenn der Beitrag schon nen Bart hat, musste ich das loswerden - Sorry. Wenn jemand eine Frage stellt und man mit so einer Gegenfrage antwortet, frage ich mich echt, warum kann man nicht nur auf die Frage antworten, oder auch nur nichts dazu posten?