Violetter Lacktrichterling - Tipps zum zubereiten

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.794 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Felli.

  • Hallo zusammen!
    Wir haben heute im Wald ein paar violette Lacktrichterlinge gesammelt und sind uns nun unschlüssig wie wir diese zubereiten sollen.


    Oft habe ich gelesen, dass diese getrocknet werden. Hier bin ich mir aber nicht sicher wie das am besten gemacht werden kann, vielleicht hat jemand Tipps. Gerne würden wir sie eventuell auch frisch essen, hier wäre ebenso ein Tipp toll!


    Ich füge mal ein paar Bilder ein um sicherzustellen, dass es auch zu 100% violette Lacktrichterlinge sind. Es wäre schön eine professionellere Meinung zu bekommen.

    Vielen Dank!



  • Hallo Pilzerina!

    Selbst wenn das mal alles Lila Lackis waren, die würde ich so nicht mehr zubereiten, ich finde, sie sehen ziemlich drüber aus.

    Ich nehme Lila Lacktrichterlinge nur sehr selten mit. Ich finde, sie haben kein ausgeprägtes Aroma und sie sollen Giftstoffe anreichern. (Ich weiß nur nicht mehr, welche, lässt sich bestimmt nachlesen)

    Ab und zu, um mal ein Mischpilzgericht farblich aufzuhübschen, ansonsten verzichte ich auf sie.


    Edit: habe nachgelesen, er soll sich mit Cäsium anreichern

    Edit 2: Literaturtipps sind in den Posts weiter unten verlinkt

  • Ich nehme Lila Lacktrichterlinge nur sehr selten mit. Ich finde, sie haben kein ausgeprägtes Aroma und sie sollen Giftstoffe anreichern. (Ich weiß nur nicht mehr, welche, lässt sich bestimmt nachlesen)

    Hallo Zusammen,

    mir sieht es auch nach einer Mischkollehtion aus un d sie schmecken auch nicht wirklich nach was.

    Er ist wohl recht stark mit Arsen belastet, schau mal hier: Mycologia Bavarica 19 - Hahn, Schwarzblauene Röhrling.pdf

    viele Grüsse

    Matthias

  • Hallo Pilzerina, gegen eine leckere Pilzmahlzeit aus diesen Lacktrichterlingen sprechen mehrere Dinge:


    1. die sind als Solo-Pilze kulinarisch eher untere Schublade

    2. die sind alt und solche Pilze isst man nicht mehr. Das Risiko Eier Lebensmittelvergiftung ist einfach zu groß.

    3. wegen der Belastung der Pilze sollte man sie ohnehin nur bei Lebensmittelknappheit verspeisen.


    Fazit: such dir was Leckeres für die Pfanne!

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Servus beinand,


    das mit dem Arsen stimmt zwar, aber - anders als der Schwarzblauende - reichern die Lacktrichterlinge Arsen nur auf belasteten Böden an. Auch nachzulesen in oben verlinkter Quelle. Da dies auf Waldstandorte in aller Regel nicht zutrifft, tut man den Lackis unrecht, wenn man sie mit dem Schwarzblauenden in einen Topf schmeißt.


    Viele Grüße

    Andreas

  • Danke für die Klarstellung Andreas, trotzdem würde ich beide nicht in den Topf schmeißen, auch nichts in verschiedene==Gnolm7.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Andreas,

    reichern die Lacktrichterlinge Arsen nur auf belasteten Böden an.

    und genau das steht in Christophs Artikel nicht sondern dass die auch auf nicht kontaminierten Böden zwischen 23 und 77 mg Arsen pro kg Trockenmasse aufnehmen.


    VG Jörg

  • Hallo Andreas,

    reichern die Lacktrichterlinge Arsen nur auf belasteten Böden an.

    und genau das steht in Christophs Artikel nicht sondern dass die auch auf nicht kontaminierten Böden zwischen 23 und 77 mg Arsen pro kg Trockenmasse aufnehmen.


    VG Jörg

    Siehste mal wieder: immer genau und vor allem selber lesen, macht schlau. Nicht auf Hörensagen verlassen. Danke Jörg, dann hat mich meine Erinnerung doch nicht getrogen.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hmm,

    ich meine ziemlich sicher, dass Christoph das letzten Herbst etwas anders gesagt hat. Vielleicht hab ich da auch was falsch abgespeichert. Muss ich ihn nochmal fragen.

    Danke erstmal für die Info.

    Andreas

  • Hallo „Pilzerina“,

    um das nochmal zusammen zu fassen:

    Lila Lacktrichterlinge haben keinerlei kulinarischen Wert, eignen sich allenfalls zur optischen Aufhübschung des (gefüllten) Pilzkorbes und nach dem Garen bleibt ohnehin kaum etwas übrig von den Pilzen, außerdem reichern sie Giftstoffe an. Die von Dir gezeigten Pilze würden sich generell nicht mehr zum Verzehr eignen, weil sie zu alt sind.

    Es gibt viele gute Speisepilze, viel Glück bei der Suche,

    Gruß,

    Andreas

  • Servus,

    genau zu diesem diskutierten Thema ist ein sehr lesenswerter und gut recherchierter Bericht in der neuesten Zeitschrift für Mykologie 87/2-2021 erschienen.

    Auf den Seiten 432-444 wird Bezug auf Cadmium, Blei und Arsenverbindungen genommen.

    Hier ein kleiner Auszug:

    Zitate:

    " Vor allem auf stark belasteten Böden konnten Werte bis 1420 mg/kg gefunden werden"

    " auf unbelasteten Böden geben Braeuer et.al.(2019) Konzentrationen von

    3,4-200 mg/kg an."


    Ich glaube einige von Euch besitzen die Z-Mycol.

    Durchlesen schadet nicht;)


    Grüße

    Felli