Die vom Sturm gespälterte Buche - oder: Orchideen im Wilden Süden

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 20.545 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kauz.

  • Guten Abend,


    ich wollte heute des Nachmittags bei sehr unangenehmen und schwülen 29,5°C, das auch noch im Schatten, meinem Schwiegerpapa seinen Anhänger zurückbringen, und bei der Gelegenheit nach der vor Jahren vom Sturm umgeschmissenen Rotbuche schauen:


    ......für mich KeineAhnung-Pilze...............da sah ich auf dem Rückweg, weil ich wegen der Sauhitze nicht quer über die freie Wiese stapfte, sondern mich im Schatten am Waldrand entlang bewegte eine Ansammlung von Roten Waldvögelein, für mich ein Erstfund:


    Ich konnte mich kaum satt sehen und habe mich vor Verzückung bald gar nicht mehr weggetraut.


    Hoffentlich trampeln da nicht irgendwelche Ignoranten drüber, und hoffentlich jagt nicht irgendeine dilettantische Landkreisverwaltung eine gefräßige Schafherde zur Unzeit an die Stelle.


    Ich nehme das jetzt zum Anlass, in diesem Faden heimische Orchideen im näheren Umkreis zu posten.


    Fortsetzung folgt.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    ja sehr fein. Das Rote Waldvögelein ist schon was feines.


    Zu deinen 1. Pilzen. Die hättest du erkennen können. Das ist Schizophyllum commune; beim 2. wäre ein Blick auf die Unterseite spannend.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    beim 2. wäre ein Blick auf die Unterseite spannend.

    Ja. Klar.


    Diesen Hinweis habe ich befürchtet - und deshalb vorab versucht, den Baumstamm um 90° zu hurgeln, weil ich derzeit nicht so einfach so tief runterkomme und meine Kamera das belichtungstechnisch eh nicht rafft. Und weil an der Stelle einige Hundehaufen lagen und ich mich auf dem Rücken da nicht reinlegen wollte.


    Der Baumstamm hat meine Bemühungen aber nicht einmal ignoriert.


    Ist es ethisch unbedenklich, den Pilz vom Baumstamm zu trennen, um die Unterseite zu fotografieren?

  • Servus beinand',

    der Stefan hat natürlich recht, nur von oben betrachtet käme zur wahrscheinlichen Trametes hirsuta auch Lenzites betulina in Betracht. Durch den sonnenexponierten Standort neben Schizophyllum wird das aber ziemlich sicher Trametes hirsuta sein. So frisches sonnenexponiertes Laubholz hat ganz spezielle Pilzgesellschaften. Pycnoporus cinnabarinus würd noch gut dazu passen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Ist es ethisch unbedenklich, den Pilz vom Baumstamm zu trennen, um die Unterseite zu fotografieren?

    Klar, denn der eigentliche Pilz ist ja im Holz. Du nimmst nur einen Fruchtkörper ab.


    l.g.

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Werner hats schon prognostiziert. Trametes hirsuta passt. ==Gnolm8


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Guten Morgen,


    von der Bienenragwurz habe ich ein solitäres Exemplar gefunden, die Bilder sind vom 03. Juli:


    Der Zustand gestern am 15.08 sah so aus:

    Zu meiner Entzückung rieselten bereits die feinen Samen in großer Zahl aus den trockenen Kapseln, auf dass ein jeder eine neue Pflanze hervorbringe ==Pilz22.

  • 1.Mai, das Männliche oder auch stattliche Knabenkraut (Orchis mascula):


    Sehr apart in Kombination mit gelben Frühlingsboten:


    Die Schafe werden erst im August auf das Wiesle gelassen, wenn man will, geht das so.


    Sieht jemand Hybride, so Richtung Helmknabenkraut?

  • Guten Abend,


    weiter mit den einheimischen Orchideen, die braunroten Stendelwurzen (Epipactis atrorubens) sind gerade in Hochform:


    Sodele,


    am 26.12.20 nochmals bei den braunroten Stendelwurzen vorbeigeschaut, das sieht mittlerweile so aus:


    Die Samenkapseln sind noch längst nicht leer:


    Also im September oder Oktober die Schafe und Ziegen über die Trockenwiesen jagen ist bezüglich der Aussamung keine gute Idee.


    Kommen die Herden zu früh, gibt es keine Blüte. Kommen die Herden im Herbst, samt nichts aus. Kommen die Herden gar nicht verbuschen die Wiesen und die Orchideen verschwinden auch.


    Wie macht man´s richtig? Ein echtes Dilemma.

  • Hallo Radelfungus,

    die meisten Orchideen sind ja mehrjährig, sodass die gar nicht auf jährliche Aussaat angewiesen sind. Dann wachsen Orchideen extrem schnell. 2 Wochen nach der Mahd (sofern halbwegs zum richtigen Zeitpunkt) steht Epipactis palustris in voller Blüte. Dass die Art der Bewirtschaftung und der Zeitpunkt der Mahd bestimmte Pflanzen bevorzugen und andere benachteiligen ist ohnehin klar. Das trifft auch auf sich ständig ändernde Bewirtschaftungsarten zu, damit kommen womöglich nur noch ganz wenige klar. Deswegen sollte Naturschutzprinzip Nr. 1 immer sein - never change a running system - bewirtschafte weiter wie bisher und die Arten bleiben erhalten. Biotope sind erheblich komplexer als IT Systeme ...

    Was in diesem Forum in Bezug auf Orchideen aber viel interessanter wäre, die meisten, wenn nicht alle, heimischen Orchideen benötigen Mykorrhizapartner damit sie überhaupt keimen können. Der Samen ist extrem klein und bringt als Mitgift keine Nährstoffe mit (wie etwa ein Apfel), sodass er nur keimen kann, wenn der fragliche Pilzpartner vorhanden ist. Im Gegenzug sind die Samen aber sehr zahlreich und können per Windfracht weit reisen, sodass nur wenige reife Exemplare ausreichen, die Samenversorgung sicherzustellen. Sofern Biotope vorhanden sind. Außerdem mögen Orchideensamen offenen Boden, auf geschlossener Vegetation passiert da nicht viel. Maulwurfshügel, Wildschweinbuddelei, Ameisenhügel, mit den Hufen gescharrt, Magerrasen etc. pp. sind diesbezüglich die Voraussetzungen.

    LG, Bernd

  • Der gutgelaunt singende Herr von Bienen-Ragwurz auf Wanderschaft:


    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


    –––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––•~•–––––


    Meine Zeichnungen und Fotos sind außerhalb dieses Forums
    nicht ohne meine vorherige Genehmigung zu verwenden!


    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo Radelfungus,

    ich bin gerade erst über diesen Thread gestolpert, hatte ihn also bisher nicht wahrgenommen.

    Tolle Orchideen präsentierst du da! Das Rote Waldvögelein und die Braunrote Stendelwurz habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen.

    Bei uns in der Nordeifel gibt es auch so manchen Orchideen-Hotspot, ich könnte also das ein oder andere Foto beisteuern.


    @Kagi

    Sehr schön, der Herr von Bienen-Ragwurz! :giggle:


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Radelfungus,

    ich bin immer wieder geradezu umgehauen von der Vielzahl der Orchideen, die du so in deiner Gegend findest, sowohl was die Zahl der Arten als auch was die schiere Menge der Funde betrifft! Der Wahnsinn! Wo ist eigentlich dein "wilder Süden" (so in etwa)? So viele Arten und große Vorkommen gibt es in unserer näheren Umgebung nicht; ich beneide dich. ==15

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


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  • Hallo Radelfungus,

    ich bin immer wieder geradezu umgehauen von der Vielzahl der Orchideen, die du so in deiner Gegend findest, sowohl was die Zahl der Arten als auch was die schiere Menge der Funde betrifft! Der Wahnsinn! Wo ist eigentlich dein "wilder Süden" (so in etwa)? So viele Arten und große Vorkommen gibt es in unserer näheren Umgebung nicht; ich beneide dich. ==15

    Hallo Grüni/Kagi,


    ich habe doch gerade erst angefangen :cool: .


    Hier gibt´s Orchideen:


    Allerdings nicht an jeder Ecke, und dort, wo sie noch wachsen, muss man auf sie aufpassen. Da kann ich manchmal recht ungalant werden :haue:, wenn so ein Allmachtsgranatengrasdackel meint, mit seinem Atomstrommoped (E-Bike) mitten durch die Magerwiesen pflügen zu müssen.