Lasst doch den Schmutz und die Maden im Wald!

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 9.060 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von PILZFREUND78.

  • Hallo zusammen,

    da ist sie doch noch die Pilzsaison und auch die Bilder von vollen Pilzkörben sind wieder im Netz. So weit so gut. Aber was treibt eigentlich so manchen Pilzbegeisterten um, dass er Waldboden, Nadeln und madige Pilze mit nach Hause schleppt? Im Wald geputzte Pilze bedeutet mindestens 10 mal weniger Arbeit zu Hause und nur halb so viel Gewicht im Korb. Je weniger sich die Pilze drücken, desto besser ist ihr Zustand am Ende. Also ist es immer besser, alles was man nicht essen möchte, im Wald zu lassen.


    Wenn schmutzige Pilze auf anderen Pilzen liegen, krümelt die Erde in die Lamellen oder sie klebt auf feuchten Pilzhüten oder Röhren fest. Den klebrigen Dreck dann zu entfernen macht einen Haufen Arbeit, die man sich sparen kann. Die Maden in nicht kontrollierten Pilzen haben Zeit, sich durch die nichtmadigen Teile des Pilzes zu fressen. Zu Hause kann man das Ganze dann möglicherweise komplett wegschmeißen, obwohl vielleicht der Hut noch zu retten gewesen wären, wenn man den Stiel gleich ab- oder zumindest angeschnitten hätte.


    Es ist nur dann sinnvoll, Pilze komplett mit anhaftender Erde mitzunehmen, wenn es für die Bestimmung wichtig ist. Aber darum geht es hier ja nicht. Die zu bestimmenden Exemplare sollten übrigens auch nicht zusammen mit den Speisepilzen in einen Korb gelegt werden, sondern einzeln verpackt - in kleinen Gefäßen o.a. transportiert werden. Nicht nur wegen des Drecks, auch weil sich giftige Teile unter die Pilze für die Pfanne schummeln könnten.


    Vielleicht habe ich etwas übersehen, aber aus meiner Sicht hat es nur Vorteile, die Pilze im Wald genau zu kontrollieren. Das Schöne ist doch, im Wald zu sein und Pilze zu finden und nicht das zeitraubende Putzen von unansehnlichen, schmutzigen und madigen Pilzen zu Hause. Mir würde es das Pilzesammeln ziemlich verleiden.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Danke Pablo,

    ich hatte heute einen langen Waldtag und war nach einer guten Stunde mit Schnippeln und Braten fertig. Ein paar Nadeln und zwei übersehene madige Stellen. Der Dörrapparat ist voll und die Lamellenpilze sind fertig zubereitet in der Pfanne. Die muss ich heute Abend noch einfrieren.

    Jetzt kann ich meine Pilzfotos auf den Computer übertragen und habe noch einmal schöne Erinnerungen an ein paar besondere Funde.

    Vielleicht haben ja die Schmutzpilzsammler zu Hause eine/n Pilzputzi und wissen gar nicht, wie mühselig es ist, dreckverklebte Pilze zu verarbeiten. Das ist eigentlich die einzige logische Erklärung.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • hi


    Ich finde es durchaus intressant das die Profis hier immer sofort alles richtig machen! Ich denke das ihr meine Körbe gemeint habt. Ist schon ok ich werde hier keine Körbe mehr Posten. Meine Körbe waren richtig gut und giftpilze waren hier auch keine drin. Aber gut das es Leute gibt die von Anfang an alles richtig machen......da vergeht einem fast die Lust. In Zukunft behalte ich das für mich und bin dann auch glücklich.


    In diesem Sinne ein schönes Wochenende .


    Tomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Tomas!


    Fühl dich doch nicht gleich angesprochen. Das war eine allgemeine Anregung, und jede/r kann das für sich so handhaben wie's halt am besten in den Kram passt.

    Hier geht es ja nicht um falsch oder richtig, sondern nur darum, daß Claudia die beschrieben Vorgehensweise praktisch und effizient findet. So wie ich ja auch. :gzwinkern:


    PS.: Tomas, ich habe gerade deinen Korb >hier< gesehen. Und das sieht meiner Ansicht nach ziemlich manierlich und appetitlich aus. Da liegen doch auch nur knackige, frische, gut aussehende Pilze im Korb. Mit Stielbasis dran, aber weit weg von umfangreichen "Substratklumpen". Ich glaube, das war ganz und gar nicht das, was Claudia mit Schmuddelpilzkörbchen meint.


    LG, Pablo.

  • Hallo Claudia,


    du nimmst mir die Worte aus dem Mund ;)

    Aber ich denke, dass das auch ein Lernprozess ist. Ich selbst habe vor einigen Jahren die Pilze eingesackt und daheim geputzt. Was für eine Arbeit!

    Schließlich hab ich mir einen Korb und ein Pilzmesser mit Pinsel zugelegt und das mal ausprobiert. Eine Offenbarung!!!

    Als ich dann vor einigen Tagen mein Pilzmesser verloren habe und mit einem normaler Schweizermesser weitergemacht habe, da habe ich sofort gemerkt wie mir der Pinsel abgeht, und dann für Ersatz gesorgt.


    Liebe Grüße, Bernhard

  • hi


    Ich mache das noch nicht so lange und ja ich lass mich gerne eines besseren belehren!

    Das von Wutzi mag vielleicht stimmen ist aber auch sicher ein Erfahrungswert!! Auch ich will es mir leichter machen und nehme auch nicht jeden schlabber mit. Aber jeder macht seine Erfahrungen mit den Pilzen. Bei den Perlpilzen war es mir wichtig alle Merkmale zu sehen weil ich diese mit einem guten Gewissen essen wollte. Deshalb war viel Erde an der Knolle die ich mit manschette unbedingt sehen wollte. Aber ich sortiere jetzt auch gründlicher weil ich sonst viel putzen muss aber das ist meine Sache wie ich das angehe. Ich werde nur noch einzelne Pilze posten keine Körbe mehr weil das nur missgedeutet wird. Wenn mein korb jemand stört so er sich es eben nicht ansehen.


    LG Tomas

  • Nein Tomas,

    Deinen Pilzkorb hatte ich explizit nicht im Sinn. Es ist genau, wie ich geschrieben habe. Immer im Herbst zeigen Pilzbegeisterte stolz ihre Funde. Und sehr sehr oft ist zu sehen, dass Pilze einfach so in den Korb gelegt wurden, wie sie aus dem Waldboden herausgedreht worden sind. Ebenso häufig werden die so transportierten Exemplare dann auf dem Küchentisch fotografiert. Da sehen sie schon gar nicht mehr so schön aus.

    Vor kurzem habe ich eine Pilzwanderung mit einigen Leuten gemacht, die auch so gesammelt haben und habe mich darüber gewundert. Da fiel mir ein, ganz früher habe ich das auch nicht so genau genommen mit dem Putzen der Pilze im Wald. Deshalb weiß ich auch, wie nervig es ist, sich dann abends hinzusetzen, den Dreck abzuklauben und einen Großteil der vermeintlich schönen Pilze auf den Kompost werfen zu müssen. Inzwischen mach ich es anders und so macht es einfach mehr Spaß. Du kommst nach Hause und hast kaum noch Arbeit mit Deinen Pilzen.


    Ich bin kein Profi und mein Beitrag ist ausdrücklich nicht als Kritik gedacht. Jeder kann Pilze auf seine Art sammeln. Ich wollte lediglich eine Anregung geben, wie man es sich einfacher machen kann, mit dem leidigen Pilzeputzen danach. Ich hatte gehofft, den Einen oder die Andere damit zu überzeugen, wenn ich die Argumente für das Putzen im Wald einfach einmal zusammenschreibe.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • 😂


    willst mal einen dreckigen Korb sehen ?


    da bitte 😬


    und? Wie kam’s? Ganz einfach ... alles zuhause vergessen ....😂 bzw. recht spontan noch mal los geeiert... denn kann das schon mal passieren ... Messer vergessen.. Kamera vergessen.. aber Stativ im Auto 🤦‍♂️


    jedem das seine... würde mich gar nicht jucken... wenn sich jemand darüber muckiert... sollen sie doch ... dafür fahren sie mit 80km/h in der 30 Zone ... jeder ... sollte auch mal vor seiner Haustüre schauen ...


    sehe das auch nur als Hinweis ... und nicht als Ermahnung
    Alex 🤪

  • Jaja, der Pinsel==Gnolm13, Bernhard! Der ist das Tüpfelchen auf dem i. Ich fand so was eigentlich Quatsch, bis ich dann so ein Messer zum Geburtstag bekommen habe. Eine Offenbarung. Davor kapituliert selbst der Erdschieber==Gnolm7. Das beste am Pilzmesser ist übrigens das Loch darin zum Anbinden am Korb.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Bernhard,


    das mit dem Pinsel klappt aber nicht bei Regen. Dann schmierst Du den Dreck doch nur über den ganzen Pilz:glol:. Da hilft nur die Klinge.


    VG Jörg

  • Hallo Jörg!

    das mit dem Pinsel klappt aber nicht bei Regen. Dann schmierst Du den Dreck doch nur über den ganzen Pilz :glol: . Da hilft nur die Klinge.

    Das stimmt, wenns richtig waschelnass ist wird es schwierig und die Klinge bzw. die Rückseite davon muss her.


    LG Bernhard

    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Was bei Regen besser geht als ein Pinsel wäre ein Stofftuch, um so ein wenig grobschmutz von Hut oder Stiel weg zu bekommen.
    Wird nur dann unbrauchbar, wenn der Dreck so am Tuch klebt, daß man damit keinen Pilz mehr anfassen mag.



    LG; Pablo.

  • hi


    Ich habe auch ein Messer mit diesen Pinsel.

    Ok das mit dem Korb mit Steinpilze glaub ich das ist nicht gut geputzt. Ich habe bei Maronen gelernt das man wenn der Stiel voll zerfressen ist bis in den Hut nachsehen muss. Die maden lieben diesen Pilz wirklich. Nein im Ernst wenn es Tipps gibt es besser zu machen ich mache es wirklich. Ich werde meine Pilze aber noch besser nachsehen vor allem nicht so voll machen. Maronen werden schnell matschig. Alles andere ist schon ok


    😊😊

  • Hallo Alex,

    ==Gnolm11viel zu viele auf einmal==Gnolm21. Sofort bei mit abliefern!

    Für Messer vergessen gibts übrigens mildernde Umstände. Bei knackigen, madenfreien Steinis ist das ja auch noch ok, aber wenn darunter Perlpilze liegen würden, hättest Du Schleifpapier zwischen den Zähnen gehabt. Ich geh mal davon aus, dass Du die vorher weggekippt hättest==Gnolm19.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo Pablo,


    gute Idee aber bei Schmierröhrlingen und Schmierlingen wird es dann schwierig das Tuch wieder vom Pilz zu trennen:giggle:.


    VG Jörg

  • Hej.


    Was bei Regen besser geht als ein Pinsel wäre ein Stofftuch, um so ein wenig grobschmutz von Hut oder Stiel weg zu bekommen.
    Wird nur dann unbrauchbar, wenn der Dreck so am Tuch klebt, daß man damit keinen Pilz mehr anfassen mag.



    LG; Pablo.

    Bei Regen bevorzuge ich Moos oder Gras um Grobschmutz loszuwerden. Damit stößt man allerdings bei Wald mit Nadelstreu an seine Grenzen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Hej.


    Oh, das mit dem Moos ist eine gute Idee. :thumbup:

    Bei Pilzen mit Schleimhautproblematik sollte man nicht die Haut vom Tuch lösen, sondern die Haut vom Pilz.

    Wenn ich zB Kuhmäuler oder Butterpilze sammle, kommt das Klebeprodukt gleich vor Ort weg. Darum sammle ich von denen aber ungerne viele, weil ich sonst ja nur noch mit Huthaut abziehen beschäftigt bin.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,


    gut gekontert und Du hast recht. Die Huthaut muss weg. Ich weiß nur noch nicht wie ich die bei jungen Exemplaren und bei Nässe abbekommen soll. In jungen Jahren habe ich einmal einen kleinen Eimer voll junge Goldröhrlinge gesammelt. Zu Hause hatte ich dann einen großen gelben Klumpen in der Schüssel und eine Ewigkeit zu tun die zu putzen. Seit dem nehme ich von denen nur Einzelexemplare mit abgezogener Huthaut mit und bei Nässe überhaupt keine mehr.


    VG Jörg

  • Bei Pilzen mit Schleimhautproblematik sollte man nicht die Haut vom Tuch lösen, sondern die Haut vom Pilz.

    Wenn ich zB Kuhmäuler oder Butterpilze sammle, kommt das Klebeprodukt gleich vor Ort weg. Darum sammle ich von denen aber ungerne viele, weil ich sonst ja nur noch mit Huthaut abziehen beschäftigt bin.

    Das mach ich auch so. Aber Kuhmäuler und Goldröhrlinge sammle ich bei Regen gar nicht. Da bekommst Du das Geglipsche ja kaum wieder von den Fingern ab.

    Perlpilze ziehe ich je nach Pilzaufkommen auch im Wald ab. Geht fix und minimiert den madigen Teil der Funde enorm. Oft sieht man die FRaßgänge erst, wenn die Huthaut weg ist.

    Kuhmäuler nehme ich überdies nur, wenn ich sie gleich zubereiten kann. Die werden ein paar Stunden später schwarz und sehen in der Pfanne aus wie Kohlebrocken.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Es ist genau, wie ich geschrieben habe. Immer im Herbst zeigen Pilzbegeisterte stolz ihre Funde. Und sehr sehr oft ist zu sehen, dass Pilze einfach so in den Korb gelegt wurden, wie sie aus dem Waldboden herausgedreht worden sind. Ebenso häufig werden die so transportierten Exemplare dann auf dem Küchentisch fotografiert.

    Aber genau das soll man doch, damit der Auskenner möglichst alle Merkmale des Pilzes sieht. Putzt man den Pilz bevor man ihn anfragt, heißt es oft: anzufragende Pilze dürfen nicht geputzt werden, lies dir mal "das hier" durch! Gut: es ist nicht immer klar, ob Pilze angefragt werden oder ob lediglich mit ihnen geprahlt wird. Angefragte Pilze hätte ich gerne mit Stumpf und Stiel (evtl. auch mit Dreck dran, auch aus dem Dreck lässt sich manches ermitteln!). Bei Prahl-Pilzkörben ist der Prahleffekt selbstverständlich noch größer, wenn die Pilze geputzt sind.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Oehrling,


    Claudia meint damit keine Pilze die zur Bestimmung gestellt werden sollen sondern Körbe voller z.B. dreckiger Maronen oder Perlpilzen, von Matschpilzen einmal ganz abgesehen.


    VG Jörg