Mit Rainer und RaDa inder Eifel II

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.449 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kozaki.

  • [font="Arial"]Hallo zusammen
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    [font="Arial"]Nach den Röhrlingen https://www.pilzforum.eu/board…r-und-rada-in-der-eifel-i sind jetzt die Sprödblättler an der Reihe. Zu den ausgesprochen häufigen Arten zählte eine in Deutschland als gefährdet eingestufte Art. Dieser auffällig gezonte Milchling mit scharfer, unveränderlicher Milch, der gerne 15 cmm Durchmesser erreichen kann, stand in Gruppen, Reihen und Ringen massenhaft in jedem Buchenwald.[/font]



    [font="Arial"]Blasser Zonenmilchling (Lactarius zonarius)

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    [font="Arial"]Extrem häufig traf man auf die Gruppe der Milchlinge, deren Milch sich rosarot verfärbt. Mit Ausnahme von Lactarius acris geschieht dies jedoch nur in Verbindung mit dem Fleisch und dauert einige Zeit.
    Dunkler Korallen-Milchling oder auch Schwarzbraune Milchling (Lactarius romagnesii)

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    [font="Arial"]Gelegentlich traf man Pfeffermilchlinge an, die sich erst nach Stunden zu erkennen geben, da bei einer Art die Milch beim Eintrocknen graugrün wird.
    Grünender Pfeffer-Milchling (Lactarius glaucescens)

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    [font="Arial"]Hier nach 24 Stunden

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    [font="Arial"]Erfreulicherweise gab es auch schon vereinzelt den Milchbrätling (Lactarius volemus)[/font]
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    [font="Arial"]Unübersehbar waren auch Massen von Täublingen, wobei auch hier die Anzahl der Arten noch überschaubar war. Einigen Arten begenete man dafür auf Schritt und Tritt in ungewöhnlich großer Zahl. Ein sehr scharfer Täubling mit im Alter gilbendem Fleisch und gilbenden Lamellen ist der
    Gelbfleckende Speitäubling (Russula luteotacta)
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    [font="Arial"]Ein weiterer scharfer, roter Täubling ist trocken an seinem matt bereiften Hut zu erkennen. Diese Exemplare konnte ich erst zu Hause mikroskopisch und durch ihr @ edit (danke an Oehrling) cremefarbenes ockerfarbenes Sporenpulver erkennen.
    Scharfer Zinnober-Täubling (Russula rubra)

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    [font="Arial"]Leicht zu erkennen ist in typischer Ausprägung ein weiterer roter Täubling, wobei mich eine Kollektion kurz ins grübeln gebracht hat.[/font]
    [font="Arial"]Gold-Täubling (Russula aurea)

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    [font="Arial"]Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ockertäubling hat der extrem @ edit (danke an Stefan und Oehrling) bittere scharfe Gallentäubling. Im Alter ist die Unterscheidung leicht, da sich Stiel und Lamellen ocker verfärben.Gallentäubling (Russula fellea)


    Das Bild zeigt den Hainschneckling (Hygrophorus nemoreus) Danke an Oehrling[/font]
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    [font="Arial"]Die nächste Art gehört zu den kräftigsten Täublingen mit oft rot überlaufenem Stiel sowie olivlichen und weinrötlichen Hutfarben die oft gemischt auftreten. Die abgebildeten Exemplare erkannte ich erst sicher nach Überprüfung zu Hause.[/font]
    [font="Arial"]Rotstieliger Leder-Täubling oder Wechselfarbige Leder-Täubling (Russula olivacea) [/font]
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    [font="Arial"]Die nächste Kollektion bereitete mir etwas Mühe. Scharfer Geschmack, der aber nicht so brennend ist wie beiden Speitäublingen, Sporenpulverfarbe creme und Mirkomerkmale wiesen klar in Richtung Violaceine. Trotz seines Auffälligen Geruchs benenne ich die Art nur unter Vorbehalt. Den Ausschlag für die Benennung gab letztlich der auffällige Geruch.[/font]
    [font="Arial"]Pelargonientäubling (Russula pelargonia)[/font]
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    [font="Arial"]Mein Fund des Tages. Besonders wenn weitere Arten aus der Gruppe wie der Stinktäubling (Russula foetens), der Morsetäubling (Russula illota) oder der Mandeltäubling (Russula grata) im Gebiet vertreten sind, kann man achtlos daran vorbei gehen. Die Farbe passte mir nicht so recht für foetens und der ungeriefte Rand war ebenfalls ungewöhnlich. Überraschend war dann ein unglaublich starker Geruch, der an eine Mischung aus Anis und Marzipan erinnert und von der Intensität schon fast unangenehm ist. Mein letzter Fund dieser Art liegt beinah 20 Jahre zurück.[/font]


    [font="Arial"]Anistäubling, Starkduftende Stink-Täubling (Russula fragrantissima)[/font]
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    [font="Arial"]Wenn ich es schaffe gibtes noch einen Betrag mit sonstigen Funden.
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    [font="Arial"]LG Karl
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  • Hallo Karl,
    vielen Dank für Deinen sehr lehrreichen Täublings-Kurs. Den Milchbrätling habe ich noch nie getroffen. Schönes Foto!


    Lieben Gruß


    Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    sehr schöne Funde und wieder mal gaaanz großes Kino. :thumbup: Die Boleten waren ja schon ein Kracher, aber die vorgestellten Russulales sind dann noch ein Zacken äähm schärfer. :giggle: Schön, dass ich auch mal von Russula aurea mal aussagekräftige Bilder sehe; ich hatte von dem noch kein klares Bild vor Augen. Noch eine kleine Anmerkung meinerseits. R. fellea ist nicht bitter sondern scharf; laut Literatur und nach gefühlt 100 Selbstversuchen keine Spur von Bitterkeit. :cool: :D Weiß der Satan(sröhrling) warum der auf deutsch Gallenröhrling heißt. :)


    Eine Frage dann noch: Wenn enein Täubling mit starkem Marzipangeruch fand, war es für mich immer R. grata, dass es da noch einen 2. gibt, wusste ich nicht. 8| 8| 8| Worin unterscheidet sich R. fragrantissima von R. grata? Allein an der fehlenden Hutrandriefung?


    R. luteotacta kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Es ist aber gut zu wissen, dass es da noch was gibt, da kann ich das bei zukünftigen Speitäublingsfunden mal checken. Meist finde ich ja R. betularum und R. mairei aus der "Gruppe".


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

  • Hallo Karl!
    Wieder eine tolle Sammlung. Was,ich bei Deinen Berichten immer besonders schätze, sind die super Erklärungen der Unterschiede oder Merkmale. Immer gut verständlich und nicht belehrend sondern lehrend. Herzlichen Dank dafür!

  • Hallo Karl,


    wie immer ganz tolle Bilder von ganz tollen Funden. Allerdings ist dein abgebildeter Gallentäubling gar kein Täubling, sondern der Hainschneckling (Hygrophorus nemoreus).
    Gib's zu: du wolltest nur testen, ob deine Bilder wirklich genau betrachtet oder nur überflogen werden. ;)


    Außerdem wollte ich noch zart anmerken, dass Russula rubra ein Ockersporer (IIIb, mittelocker) und kein Cremesporer ist; wenn diese roten Täublinge tatsächlich cremefarben abgesport haben, müsste man nochmal nachbestimmen. Das, was Climbingfreak über den Geschmack des Gallentäublings geschrieben hat, möchte ich unterstreichen: R. fellea ist übelst scharf, aber nicht bitter.



    FG
    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()


  • Noch eine kleine Anmerkung meinerseits. R. fellea ist nicht bitter sondern scharf; laut Literatur und nach gefühlt 100 Selbstversuchen keine Spur von Bitterkeit. :cool: :D Weiß der Satan(sröhrling) warum der auf deutsch Gallenröhrling heißt. :)


    Eine Frage dann noch: Wenn enein Täubling mit starkem Marzipangeruch fand, war es für mich immer R. grata, dass es da noch einen 2. gibt, wusste ich nicht. 8| 8| 8| Worin unterscheidet sich R. fragrantissima von R. grata? Allein an der fehlenden Hutrandriefung?


    R. luteotacta kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Es ist aber gut zu wissen, dass es da noch was gibt, da kann ich das bei zukünftigen Speitäublingsfunden mal checken.


    Hallo Stefan


    Mit R. fellea hast Du sicher recht :thumbup: Kenne ich ja selbst als sauscharf, siehe auch unten Antwort auf Anmerkung von Oehrling.


    Die fehlende Hutrandriefung ist zunächst nur ein Hinweis, dass es lohnt das Teil genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Geruch ist so intensiv, dass ich ihn schon als unangenehm empfinde und bleibt selbst im Exsikkat noch erhalten. Das Sporenpulver ist minimal dunkler, was man aber fast nur im direkten Vergleich sieht. Ich hatte R. grata 2 Tage vorher und das SPP-Präparat lag noch auf dem Tisch. Die Sporen von R. fragrantissima hatten neben langen Graten, die nicht ganz so gewaltig wirken wie bei R. grata, deutliche Querverbindungen und dadurch einige Maschen. Die Zeichnungen bei Romagnesi und Sarnari geben das sehr gut wieder.


    LG Karl
    [hr]


    Hallo Oehrling


    Danke für Deine Aufmerksamkeit :thumbup:


    Die Gruppe von "R. fellea" stand so schön zusammen, dass sich nur kurz drauf gehalten habe ohne was mitzunehmen oder zu prüfen :shy: . Dann riefen meine Begleiter schon wieder was sie tolles gefunden haben. Wird korrigiert.


    Die Angabe der Sporenpulverfarbe von R. rubra ist ein Flüchtigkeitsfehler den ich ebenfalls korrigiere.



    LG Karl

  • Nabend nochmal,


    der 2. Teil hat nahtlos an den 1. angeknüpft. Ein Fund schöner als der andere. Und all zeigen sich von ihrer besten Seite.
    Und auch mit sehr schönen Erklärungen. Alles sehr interessant und hilfreich. :thumbup:


    Vielen Dank fürs Zeigen. Jetzt warten wir noch auf den 3. Teil "andere Fund".

    Grüße aus dem Moseltal

    Marco
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    Wenn das Leben Dir einen Korb gibt... geh Pilze sammeln. ==18