APR-Exkursion Schloß Linnep, Hösel, 23.07.2017

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  • Hallo zusammen!


    Hier folgen einige Bilder von der APR Exkursion zum Schloß Linnep bei Hösel vom 23.7.2017. Besonders beeindruckend war sicherlich der Höseler Hexenröhrlingshang, wo Suillellus luridus en masse wuchs.


    1. Ist als Mycoacia uda auf der Fundliste gelandet, wurde aber nicht mikroskopiert, von daher bin ich da nicht restlos überzeugt, insbesondere auch nach dem Phlebia bispora Fund in Oberhausen.




    2. Mycetinis scorodonius






    3. Calocera viscosa


    4. Dasyscyphella nivea


    5. Exidia truncata


    6. Gymnopus dryophilus


    7. Gloeoporus dichrous



    8. Russula violeipes


    9. Crucibulum laeve





    10. Cyathus olla


    11. Volvariella bombycina


    12. Melogramma campylosporum


    13. Gefunden auf totem Laubholz-Ast



    14. Xerocomus pruinatus





    15. Marasmius oreades



    16. Megacollybia platyphylla


    17. Macrolepiota konradii



    18. ???


    19. Exidia nigricans


    20. Suillellus luridus










    21. Als ich einen Tag später noch mal dort war, um nach den Hexenröhrlingen zu schauen, habe ich dann auch Caloboletus radicans gefunden, den wir tags zuvor übersehen haben.







    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Björn,


    da war ja doch einiges zu finden. Schade, dass ich keine Zeit hatte. Beim Gymnopus müssen wir in Zukunft unbedingt mal kritischer drauf achten. Genau so sah nämlich die Kollektion aus, die ich gestern zu Gymnopus ocior gemacht hab, weil die Zystiden allesamt keine korallenartigen Auswüchse hatten (was bei G. dryophilus der Fall gewesen wäre). Makroskopisch scheint bei dieser Optik nichts sicher zu sein, zumal der Gelbblättrige auch weißblättrig sein kann und der Gemeine auch mal gelbblättrig. Auf jeden Fall eine schwierige Gruppe.


    LG, Jan-Arne

                                                                               
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    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo Jan-Arne,


    ja da gab es doch einiges an Pilzen - auch wenn ich den Eindruck hatte, daß es den Tag vorher im Hiesfelder Wald noch deutlich mehr gab. Das mit dem Gymnopus ist gut zu wissen, der hier wurde nur aus der Hand bestimmt.
    Was die Hexenröhrlinge angeht, steht auf unserer Fundliste ja auch Neoboletus luridiformis, da zweifel ich aber stark dran. Die hatten ja alle ein mehr oder weniger ausgeprägtes Netz und es fehlte lediglich bei dem angeschnittenen Exemplar die Bataille-Linie, die aber bei allen anderen Exemplaren vorhanden war, wie ich dann gestern in meiner Küche experimentell festgestellt habe ;)


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo noch einmal,


    "Boletus erythropus - Flockenstieliger Hexenröhrling
    Boletus luridus - Netzstieliger Hexenröhrling"


    stehen auf der Liste. Ich denke mal, dass sich irgendwo auch ein Flockenstieliger gezeigt hat. Je nach Größe der Kartierungsgruppe kann es ja auch gut sein, dass du von dem gar nichts mitbekommen hast. Geht mir zumindest immer wieder so, dass ich mich über manche Funde auf der Liste wundere. :)


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    nur noch 1-2 Anmerkungen zu dem "Macrolepiota konradii".


    1. ist das richtige Taxon von dem ist M. rhodosperma; aber das nur mal am Rande.


    2. bin ich mir nicht sicher, ob das nicht ein echter "Konradii" ist. Der Stiel ist mir für die Art bei eurem Fund schon zu stark genattert und auch der Stielring erscheint mir auch zu üppig für die Art. Die fehlende Hutschuppung am Rand des Hutes schiebe ich auf Starkregen...


    l.g.
    Stefan

  • hi björn,
    du legst mit den touren ja ein anständiges tempo vor, nicht schlecht! sind wieder einige interessante funde dabei, super fotos sowieso!
    Höseler Hexenröhrlingshang klingt ja schon schwer beeindruckend.
    Werden die Rindenpilze eigentlich mikroskopiert bei euch? Rein interessehalber (keinerlei zweifel an den bestimmungen), sie brauchen ja leider oft "das scharfe glas".
    nr 13 ist auch spannend, eventuell laubholzhörnlinge??
    danke fürs mitnehmen!
    lg joe

  • Hallo Björn,


    nr. 13 ist Peniohora laeta, du weis ja du kannst immer was mit nehmen wenn du willst ich habe kein problem es unter am Mikro zu setzten.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Starke Pilzschau mal wieder. :thumbup:
    Peniophora laeta, das sehe ich wie Mario. Die Art ist - wenn sie so ausgeprägt ist - schon makroskopisch ziemlich gut anzusprechen.
    Der erste müsste tatsächlich unters Mikroskop. Auch Phlebia (Mycoacia) aurea und Phlebia (Mycoacia) fuscoatra können sehr ähnlich sehen.


    Bei dem Riesenschrimling denke ich eher, daß der in die Gruppe um den Parasol (Macrolepiota procera) gehört. Die konradii / rhodosperma - Gruppe bildet noch mal etwas andere, feiner genatterte, schmächtigere und anders geschuppte Fruchtkörper. Die procera - Gruppe ist schwer in einzelne Arten aufzulösen, insbesondere bei älteren, etwas verregneten Fruchtkörpern wie hier. Wenn die Grüntöne am Hut aber tatsächlich vorhanden sind und nicht ein Artefakt meines MOnitors oder der Lichtverhältnisse im Wald, könnte das zB in richtung Macrolepiota olivascens (Grünender Riesenschrimling) gehen.



    LG; Pablo.

  • Servus Björn,


    die Macrolepiota konradii ist, wie schon festgestellt wurde, keine M. konradii - es wird nur in manchen Büchen, inklusive Pilze der Schweiz - unter M. konradii ein Vertreter des Macrolepiota-procera-Formenkreises abgebildet. Da gab es einiges an Fehlinterpretationen.


    Parasole sollte man immer aussporen lassen. Macrolepiota olivascens glaube ich nicht - der ist eine montane bis hochmontane Art und hat auffallend rötliche Lamellen, wenn er reif ist. Das Sporenpulver ist bei ihm ziemlich dunkel rosa.


    Macrolepiota pseudoolivascens ist wärmeliebend (kenne ich aus dem Wiener Raum und dem Burgenland) - ich denke hier eher an ein Altersartefakt - am Bild schwer zu sagen.


    Macrolepiota rhodosperma ist meist etwas schmächtiger als der normale Parasol und hat rosa Sporenpulver.


    Kurz gesagt: halt irgendwas aus dem M.-procera-Formenkreis, aber so m.E. nicht bestimmbar.


    Die Peniophora laeta ist ein Bilderbuchexemplar - der Ast war sicherlich Hainbuche (ich kenne diese Peniophora nur von diesem Substrat)


    LG
    Christoph

  • Hallo zusammen!


    Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen zum M. konradii! Ich hatte mich da einfach an den Eintrag in der Fundliste gehalten, da ich mich selber mit den Macrolepiotas bis jetzt noch so gar nicht beschäftigt habe. Aber das scheint ja (mal wieder) ein weites Feld zu sein. Ich sehe da mit meinen Augen im Wald und an meinem Monitor übrigens keine Grüntöne im Hut.


    Das Substrat der Peniophora laeta kann ich zwar nicht mit Sicherheit benennen, aber es gab dort in der Nähe etliche Buchen (habe nicht drauf geachtet ob Rot- oder Hainbuche), von daher kann das mit Hainbuche schon hinkommen.


    Mario
    Ich hätte auch sicherlich etwas von 1. und 13. eingepackt, aber ich hatte leider keine freien Behälter zur Hand. Beim nächsten Mal dann hoffentlich wieder. Am Wochenende geht es erstmal in die Schweiz, vielleicht bringe ich von da ja das eine oder andere tolle Fundstück mit.


    joe83
    Die Rindenpilze wurden diesmal nicht mikroskopisch bestimmt. Bei 1. sicherlich problematisch, wie ja auch schon von Pablo angesprochen. Nummer 7 ließ sich zweiteilen und wurde somit makroskopisch zu G. dichrous bestimmt. Nummer 13 blieb während der Exkursion unbestimmt, aber hat ja dank des Forums nun auch einen Namen bekommen.


    Björn