Wildpflanzen beim Pilze suchen im April, Mai, Juni

Es gibt 71 Antworten in diesem Thema, welches 21.615 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)


    Im April und Mai schäumen manche Wiesen fast über mit blaß-lila, rosa oder weißen Blüten. Es ist eine im wahrsten Sinne überschäumende Blütenpracht. Das Wiesenschaumkraut wird zwischen 15 und 50 cm hoch. Der hohle, fast runde, Stengel wächst aufrecht aus rosettigen Grundblättern und weist gefiederte Blätter auf. Das Kraut ist beinahe über ganz Europa verbreitet und wächst mit Vorliebe auf fetten, feuchten Wiesen, an Bachufern und in Flachmooren, manchmal aber auch im Wald. Das Wiesenschaumkraut ist unter anderem verwandt mit dem Hirtentäschel und mit der Kresse.



    Gesammelt werden im April und im Mai die Blattrosetten, die Blätter, die Triebspitzen mit den Knospen und die Blüten. Die Blattrosetten und die Blätter sind vor der Blüte am Besten, sind dann aber im Gras vor allem für ungeübte Kräutersammler schwer zu finden. Zum Zeitpunkt der Blüte sind die Blattrosetten zudem oft bereits verschwunden. Der optimale Zeitpunkt ist daher bei Knospenbildung.



    Medizinisch wurde das Wiesenschaumkraut schon immer verwendet. Auch die heutige Schulmedizin hat gegen die Verwendung der frischen Pflanze (z.B. als Salat oder als Frischpflanzenpresssaft) nichts mehr einzuwenden, ganz im Gegeteil. Das Wiesenschaumkraut ist stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd, harntreibend und wirkt antibakteriell.
    Wirkstoffe sind organische Schwefelverbindungen, bedeutende Mengen an Mineralstoffen wie Eisen, Jod, oder Kalzium, Mineralsalze aus Kalium und Magnesium. Ferner Senfölglycoside, viel Vitamin C, Vitamin A und B, Flavonide, Saponine und Acetylcholine. Auch hier einen kleinen Vergleich, dieses Mal nur zum Vitamin C: Der Vitamin-C-Gehalt beträgt beim Wiesenschaumkraut auf 100 g frisches Kraut 60 mg - Kopfsalat hat 13 mg auf 100 g.
    (Durch die Schwefelglykoside weist der Urin nach innerer Anwendung/Verzehr einen charakteristischen Geruch auf - also nicht wundern.)


    Auch die Ernährungswissenschaftler empfehlen den Salat aus Wiesenschaumkraut. So regt es unter anderem die Körperdrüsen zu erhöhter Tätigkeit an was zweifellos das Wohlbefinden steigert.


    Wiesenschaumkraut schmeckt ähnlich wie Kresse, nur nicht ganz so scharf, dafür aromatischer. Es kann wie Kresse verwendet werden, also alle Rezepte in denen Kresse oder Brunnenkresse angegeben sind, lassen sich in gleicher Weise mit Wiesenschaumkraut zubereiten. Ich persönlich finde, dass das Wiesenschaumkraut eine hervorragende Beigabe zu sehr vielen Salaten ist und wunderbar in Quark(-aufstriche) oder zu Weichkäse passt. Ganz besonders liebe ich aber die Blütenbrote. Dazu einfach Baguette-Scheiben mit Butter bestreichen (etwas dicker damit die Blätter haften bleiben), leicht salzen, mit Blättern belegen und anschließend mit Blüten krönen. Dies sieht nicht nur sehr schön aus sondern ist auch ein Hochgenuss.



    Teil eines vorbereiteten Imbisses bei einer Wildkräuterführung



    Leider habe ich keine weiteren kulinarischen Fotos rein mit Wiesenschaumkraut: Hier ein kleiner Vorspeisenteller mit Wildkräutersalat und der war eben mit Blättern und Blüten des Wiesenschaumkrautes


    Der Name Wiesenschaumkraut kommt übrigens von dem Schaum der sich gelegentlich am Stengel finden lässt. In dieser "Kuckucksspucke" leben die Larven der Schaumzikade. Auch die vielen, vielen volkstümlichen Namen des Wiesenschaumkrautes haben natürlich alle ihre Bedeutung.


    Und jetzt kann ich nur empfehlen die kurze Saison des sehr gesunden und unheimlich leckeren Wiesenschaumkrautes zu nutzen.


    Liebe Grüße


    Maria


    Es versteht sich von selbst, dass man Pflanzen, genau wie Pilze auch, nur dann sammelt und verwendet, wenn man sich mit der Bestimmung dieser Pflanzen zu hundert Prozent sicher ist!

  • hallo maria,
    danke für den interessanten beitrag! im garten ist es gerade ums aufblühen/wird gleich mal ausprobiert. noch dazu hast du es ja in kombination mit einer meiner lieblingszubereitungen -etwas dicker mit butter bestreichen ;) angeführt.
    lg joe

  • Danke für einen weiteren spannenden Kräuterbeitrag, Maria! :thumbup:


    Ich persönlich bin ja ein Fan vom Bitteren Schaumkraut (Cardamine amara), auch Falsche Brunnenkresse genannt.
    Die Art ist meiner Meinung nach an den entsprechenden Standorten ungleich ergiebiger als das Wiesen-Schaumkraut.


    Wiesen-Schaumkraut habe ich noch nicht probiert, daher meine Frage: Ähneln sich die beiden Arten eigentlich geschmacklich?


    Liebe Grüße vom Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72


  • Hallo Nobi,


    das Bittere Schaumkraut wächst ja, im Gegensatz zum recht häufigen Wiesenschaumkraut, nicht überall. Ich selbst habe nun das Bittere Schaumkraut leider noch nie kosten können :D . Aber ich habe einmal in einigen meiner schlauen Bücher nachgeschlagen.


    Die Inhaltsstoffe ähneln sich weitgehend wodurch sich auch der Geschmack ähneln dürfte. Beschrieben wird der Geschmack eigentlich überall so: Die Brunnenkresse ist etwas milder (nicht so scharf und bitter) wie das Bittere Schaumkraut, naja und das Wiesenschaumkraut ist wiederum etwas milder (nicht so scharf) dafür aber aromatischer wie die Brunnenkresse.


    Interessant ist vielleicht noch, dass das Bittere Schaumkraut anscheinend nie in die Volksheilkunde Einzug fand, auch sind keine Rezepte überliefert. In meinen ganzen Kochbüchern fand ich zum Bitteren Schaumkraut kein einziges Rezept.


    Wenn Dir das Bitter Schaumkraut schmeckt und es bei Dir reichlich vorkommt, dann ist dies doch super :)


    Liebe Grüße


    Maria
    [hr]


    hallo maria,
    danke für den interessanten beitrag! im garten ist es gerade ums aufblühen/wird gleich mal ausprobiert. noch dazu hast du es ja in kombination mit einer meiner lieblingszubereitungen -etwas dicker mit butter bestreichen ;) angeführt.
    lg joe


    Lass es Dir schmecken :) Und ich finde es auch immer wieder beglückend eine "Ausrede" für dick Butter zu haben ;)


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    schön, dass du uns die Vielfalt der Kräuter und die Einsatzmöglichkeiten wieder näher bringst!


    Ich beiße im Moment auch hin und wieder in das eine oder andere Kräutlein hinein (natürlich nachdem ich mich vorher vergewissert hatte, ob es tatsächlich essbar ist :D )


    Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) war auch darunter - aber vorerst nur ganz kurz - das fand ich nämlich pur EXTREM (herb-senfig-super-ätzend), also viel stärker als gekaufte Kresse, d.h. die Keimlinge im Kästchen (und die mag ich nicht in größeren Mengen pur im Mund sondern nur sparsam auf dem Essen, also kein Butterbrot dick damit belegt).
    Ob der Geschmack vom Wiesenschaumkraut - für mich - immer so ist, das muss ich dann nochmal probieren.
    Positive Erfahrung hatte ich im letzten Jahr mit Cardamina amara (Bitteres Schaumkraut, mit violetten Staubgefäßen, von einem Bachrand) und dieses Jahr mit Cardamine flexuosa (Wald-Schaumkraut) gemacht, die fand ich "senfölig-kressig" aber relativ mild.


    (Alles waren noch zarte Blätter, Cardamine flexuosa noch ohne Blüten, C. pratensis in Knospe)


    Spannend!


    PS. Im "dicken" Buch werden alle Cardamine-Arten als gleich verwendbar beschrieben, der Geschmack würde variieren zwischen "fein wie Gartenkresse" bis "bitter-schärflich". Zum Wiesenschaumkraut steht da, jg. Blätter kresseartig bis bitter, ausgereiftere Blätter stärker bitter.
    Genannte Arten: flexuosa, hirsuta, pratensis, amara (zerstreutes Vorkommen) und weitere eher seltene Arten, die man dann eher schonen sollte.

  • Hallo abeja,


    ja die Bitterstoffe ... :) Viele Wildpflanzen haben die von uns Menschen so "bitter" benötigten Bitterstoffe, ganz im Gegensatz zu den herkömmlichen Lebensmitteln aus denen die Bitterstoffe weitgehend herausgezüchtet wurden. Ich gestehe, hier im Wildpflanzen-Thread habe ich an die Plastikschälchen mit der degenerierten Kresse aus dem Supermarkt überhaupt nicht gedacht - das glaube ich gerne, dass man da einen enormen Unterschied feststellt.


    Meintest Du mit dem "dicken Buch" vielleicht die Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen von Steffen Guido Fleischhauer oder ein anderes der zahlreichen "dicken Bücher"?


    Liebe Grüße


    Maria



    [hr]


    Hallo an Alle,


    es gibt weltweit und auch bei uns relativ viele Cardamine-Arten und die meisten (in Mitteleuropa alle) sind essbar. Nicht alle sind aber überall zu finden, nicht alle sind leicht zu erkennen/zu bestimmen, einige stehen so weit ich weiß auch unter Schutz. Beinahe überall und massenhaft zu finden UND durch die Blüte leicht zu erkennen und eigentlich nicht zu verwechseln ist das Wiesenschaumkraut - daher habe ich nur dieses hier im Forum genannt.


    Viele Wildpflanzen sind leicht bis ziemlich bitter und dies ist auch gut so. Wir Menschen brauchen Bitterstoffe und nachdem diese Bitterstoffe in den meistens der herkömmlichen Lebensmitteln zwischenzeitlich weitgehend weggezüchtet wurden dringender denn je. Zwischenzeitlich scheint es aber auch so zu sein, dass viele Menschen durch das überwiegende Essen der von den Bitterstoffen "befreiten" Lebensmitteln überhaupt keine Bitterstoffe mehr mögen - dies nimmt nach Untersuchungen mittlerweile bedenkliche Formen an.


    Soweit mir bekannt sind alle Cardamine bitter mit Unterschieden bei der Bitterkeit. Und bei allen Cardaminen sind die Blätter vor der Blüte weniger bitter wie nach der Blüte.


    Die Frage ist einfach nur wie man die Pflanzenteile zubereitet. Ganz bewusst habe ich daher beim Wiesenschaumkraut zwei Fotos eingestellt auf denen man erkennen kann, in welchem Mengenverhältnis man eine wirklich schmackhafte Speise zubereiten kann ohne dass das Essen bitter oder "scharf" schmeckt. Bei den Blütenbroten z.B. kann man wirklich reichlich die feinen Fiederblättchen auflegen - die leichte Bitterkeit und Schärfe wird durch die ebenfalls dick aufgelegten Blüten kompensiert und es ergibt sich ein harmonisches Geschmackserlebnis.
    (Selbst die Kinder der 1. Klassen die diese Blütenbrote auf der Wiese selbst zubereiten und essen sind begeistert davon und dies wären sie auf keinen Fall, wenn die Brote zu bitter oder zu scharf wären ;) ).


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    ja, ich meinte mit dem "dicken" Buch die Enzyklopädie - und das mit der Geschmacksbeschreibung hatte ich daraus zitiert.


    Du musst mich falsch verstanden haben, ich habe mich nicht über "Bitterkeit" beschwert (ich mag relativ bittere Sachen, bzw. ich halte es auch für möglich, dass ich da "minder" empfindlich bin - und ich bedaure das "Bitter-Heraus-Gezüchte". )
    Was ich nicht so gern mag ist der typisch "kressige" bzw. senfige Geschmack, wenn er sehr scharf ist und wenn ich davon größere Mengen ohne abmildernde Zutaten essen sollte.(Butterbrot mildert ja schon ab, bzw. wenn von den Blättern geringe Menge z.B. auf einem warmen Essen liegen).
    Meerrettich ohne viel Sahne, Löwensenf extra scharf, zu viel Rucola-Reste pur, Kressekeimlinge vergessen aufs Essen zu tun und ein ganzes Büschel "so" gegessen, das ist mir zu "heftig", da reagiert sogar mein Magen mit antiperistaltischen Bewegungen.
    Und in die Richtung gingen auch (die noch relativ zarten) Blätter der Wiesenschaumkrautes letzte Woche.
    Die wortwörtliche Übersetzung von "Kresse" soll ja auch "scharf" bedeuten, jedoch ... und wenn man wiederum etwas über die "verantwortlichen" Senfölglykoside liest, dann heißt es wieder "bitterer" Geschmack - aber diese Art von Schärfe würde ich nicht mit Bitterkeit in einen Topf werfen.


    Aber auf ein Neues:
    hier ist die Natur schon relativ fortgeschritten (die ersten Übereifrigen mähen schon den Rasen, Löwenzähne "rasieren", das Wiesenschaumkraut wächst dieses Jahr bisher mangels Feuchtigkeit nur vereinzelt - und ich habe es wieder probiert, von einer sonnigen Wiese.
    Die rosettigen Blätter sind schon weg, es gibt nur noch vereinzelt Stängelblätter, diese sind schon relativ hart und pur schon ziemlich scharf, aber weniger scharf als das erste Exemplar (was am Waldweg wuchs).
    Es scheint da dann abgesehen vom Entwicklungsstadium der Pflanze auch noch Standortunterschiede zu geben.


    Die Blüten waren aber sehr lecker, so "kressig" mit einem harmonischen "weichen" blumigen Unter"ton". :yumyum::plate:

  • Hallo abeja,


    da hatte ich Dich wirklich missverstanden (Wenn ich Deinen Text jetzt lese - das nächste Mal frühstücke ich erst und dann antworte ich ;) )


    Es ist gut möglich, dass es bei den unterschiedlichen Standorten auch geschmackliche Unterschiede gibt. Ich selbst habe das Wiesenschaumkraut schon alleine aufgrund der Masse bisher nur auf Wiesen gesammelt.


    Ich danke Dir übrigens für Deine Wertungen! Warum?
    Bei so vielen Wildpflanzen liest man in beinahe allen Veröffentlichungen immer den gleichen Text (Die schreiben anscheinend alle voneinander ab ;) ). Beim Wiesenschaumkraut z. B. immer "Salat" / "Frischpflanzenpresssaft". Es mag sein, dass dies außerordentlich gesund ist, es mag sein, dass es natürlich Menschen gibt, denen genau dies sehr gut schmeckt, Du hast mir aber die Bestätigung gegeben, dass ich mit meiner persönlichen Meinung nicht alleine stehe - als Beikraut zu Salat, Quark, Frischkäse, etc., die Blätter zusammen mit Butter UND Blüten ... dann ist das Wiesenschaumkraut wirklich köstlich.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo,


    beim Wiesenschaumkraut, was ja teilweise auch im Wald wächst, war ich nicht sicher, ob mein Geschmackserlebnis "eingebildet" war oder ob da ein einzelnes Schaumkraut aus der Reihe tanzte oder wie auch immer. ;)


    Freitag nachmittag:
    auf einem unbestellten Feld direkt am Waldrand im Gras jede Menge Wiesen-Schaumkraut, teils komplett aufgeblüht, teils noch etwas knospig, Grundblätter selten vorhanden, Stängelblätter relativ dünn und mit feinen Fiederblättchen.
    Geschmack der Blätter: scharf aber nicht unangenehm scharf
    Geschmackt der Blüten: würzig-schärflich, sehr angenehm (davon habe ich dann einiges geerntet)


    Im Wald, normalerweise feucht, eine Art Schluchtwald, in der Tiefe kaum zugänglich ein kleiner, im Moment rinnsaliger Bach.
    Vereinzelt violett-blühendes Schaumkraut, relativ kräftig gewachsen, der Stängel war etwas dicker, die Grundblätter waren überwiegend noch vorhanden, die Stängelblätter waren etwas dicker und weniger feingliedrig, die Blüten sehen identisch aus.
    Geschmack des Stängels und der Stängelblätter: extrem brennend scharf mit einer wirklich widerwärtigen ausgeprägt kohligen Komponente
    Geschmack der Blüten: nur unwesentlich milder (mehrere Pflanzen probiert)
    Anderer Standort im Wald, am Wegesrand, das gleiche "Geschmackserlebnis" d.h. alles ausgespuckt, für mich pur und roh nicht essbar.


    In diesen Pflanzen muss der Anteil von Senfölglycosiden wesentlich höher sein und eventuell ist die Relation der einzelnen Stoffe zueinander auch noch etwas anders - weil dieser kohlige Geschmack ist beim Wiesenschaumkraut von der Wiese gar nicht da oder kaum merklich.
    Nun ist das ja alles eine Art, aber von der werden "Sippen" unterschieden, die "Sippe" im Wald soll auch etwas früher blühen (was ich nicht nachvollziehen konnte).
    Mich würde interessieren, ob bei euch im Wald (eher schattig-feucht) auch Wiesen-Schaumkraut vorkommt und ob dieses dann auch so EXTREM schmeckt. <X ... wenn ihr euch TRAUT zu probieren :giggle:

  • Hallo Maria!
    Oh! Ja, wieder schön und verlockend sowie informativ, Deine Vorstellung!
    Zur Falschen Brunnenkresse kann ich nur sagen, dass sie bei mir zwar vorkommt, dass ich am Versuch der Ernte jedoch regelmäßig scheitere, weil meine Gummistiefel zu kurz sind. ;)

  • Hallo abeja,


    habe am Samstag bei einer neu entdeckten Bärlauchstelle im Wald
    auch Wiesenschaumkraut gefunden und gesammelt.
    Auf das Butterbrot gestreut und gegessen.
    Der Geschmack war kressig,leicht scharf und nicht unangenehm bitter.
    Werde ich gerne wieder essen.


    LG Wiltrud

  • Hallo,


    nur vorsichtshalber zur vielleicht etwas übersichtlicheren Darstellung :)


    Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
    Gattung: Schaumkräuter (Cardamine), Zahnwurze (Cardamine / Dentaria)
    Art: z. B. Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)
    Unterart: z.B. Cardamine pratensis subsp. atlantica, Cardamine pratensis subsp. genuina , .....


    Die Schaumkräuter (Cardamine) sind eine Pflanzengattung mit ich glaube an die 200 Arten weltweit. Zur Gattung Cardamine wurde irgendwann auch noch eine weitere, früher eigenständige Gattung, zugeordnet, die Zahnwurze (Dentaria). Nachfolgend schreibe ich aber nur von den ursprünglichen Cardamine-Arten, den Schaumkräutern.


    Die verschiedenen Schaumkraut-Arten wachsen an unterschiedlichen Standorten, sehen zum Teil gut erkennbar unterschiedlich aus, zum Teil ähneln sie sich vom Aussehen her. Die Inhaltsstoffe ähneln sich bei den Hauptkomponenten sehr, sind aber bei den verschiedenen Arten in Höhe und Zusammensetzung unterschiedlich, was sich natürlich auf den Geschmack niederschlägt.


    Das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) wächst, wie der Name schon sagt, überwiegend auf Wiesen, wenn möglich nährstoffreichen und frischen/feuchten Wiesen und es sollte hell sein. Natürlich kann es auch im Wald vorkommen, nämlich dort, wo es ähnliche Standorte findet wie auf einer Wiese eben. Und natürlich kann es auch auf nicht ganz so nährstoffreichen und feuchten Wiesen vorkommen, am Ackerrain, am Rand von Gebüschen, im Gartenrasen, und es kann z. B. in lichten Auwäldern vorkommen, an Bachläufen etc..
    Das Waldschaumkraut (Cardamine flexuosa) als Vergleich dazu, wächst gerne im Mischwald, Buchenwälder mag es auch sehr gerne. Auch hier werden nährstoffreiche und feuchte Böden bevorzugt. Gelegentlich sieht es dem Wiesenschaumkraut durchaus ähnlich, auf den ersten Blick zumindest.
    Das Bittere Schaumkraut (Cardamine amara) wiederum bevorzugt nasse Füße und Halbschatten. Nur sehr selten kommt es daher auf Nasswiesen vor.


    Tja, bisher war es ja noch schön übersichtlich, nun aber werden einige der Cardamine-Arten noch in Unterarten, zum Teil recht umfangreiche, aufgegliedert. Ich denke aber, dass wir "normale" Kräutersammler diese weiteren Unterarten getrost vergessen können.



    [hr]


    abeja
    Ich habe Wiesenschaumkraut von den verschiedensten Standorten (alle Wiesen-ähnlich, vom Ackerrain, aus meinem Garten, neben Hecken/Gebüsch) gegessen, lediglich direkt aus dem (Au-)Wald nicht. Einen geschmacklichen Unterschied konnte ich nie feststellen.
    Ehrlich gesagt vermute ich eher, dass Du verschiedene Arten probiert hast. Und da gibt es eben geschmackliche Unterschiede.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria und alle anderen Kräutersucher und -finder,
    leider geht jetzt bei mir die Wiesenschaumkrautzeit schon zu Ende, aber das Wiesenschaumkraut aus dem Wald war für mich schon eindeutig.
    Da würde ich jede Wette eingehen. :giggle:
    Cardamine flexuosa und hirsuta (die ich im nichtblühenden Zustand noch nicht ganz eindeutig unterscheiden kann, zwar soll es Unterschiede in der Behaarung und Fiedergröße geben und auch Standort und Aufblühzeit - und das ist auch nicht eindeutig, weil ich am Freitag alle beide mehrfach in wenigen Metern Abstand in blühendem (jung und alt) und schon mit Früchten gesehen habe) ... diese beiden sind deutlich milder als Cardamine pratensis (in der milden-schärflichen) Variante.


    Ein Bild, leider nicht so detailreich. Es sind sehr "mastige" Exemplare, diese Wiesenschaumkräuter im Wald.

  • Waldmeister (Galium odoratum)

    Auf besonderen Wunsch versuche ich einmal den in vielerlei Hinsicht äußerst interessanten Waldmeister kurz und dennoch mit den verschiedenen Aspekten vorzustellen.


    Eine meisterhafte, mütterliche Königin im Wechsel der Zeiten
    Der Waldmeister ist eine uralte Heilpflanze die beinahe in Vergessenheit geraten wäre, wenn es da nicht die Waldmeisterbowle gäbe. Auch diese ist ein uraltes traditionelle Getränk das erstmalig im Jahre 854 von dem Benediktinermönch Wandalbertus genannt wird:

    "Schüttle den perlenden Wein
    auf das Waldmeisterlein".


    Doch bereits die Germanen würzten ihr Bier mit Waldmeister, vor allem zu den Maifesten, und dies hat sich ebenfalls bis heute in der Berliner Weiße erhalten.


    Die medizinische Nutzung geht noch viel weiter zurück. Ursprünglich hieß der Waldmeister "Waldmutterkraut". Irgendwann fand dann im deutschsprachigen Raum allerdings eine "Geschlechtsumwandlung" statt, in Frankreich heißt er dagegen noch immer "Reine de Bois", also Königin des Waldes. Jedenfalls gehört der Waldmeister zu den Pflanzen, die unter den Begriff "Maria Bettstroh" fallen, und diese Nutzung geht auf eine sehr alte vorchristliche Sitte zurück (lediglich der Name wurde in Maria Bettstroh "christianisiert").



    Herzlichen Dank an "abeja" für die zur Verfügung Stellung dieses Fotos.


    Herzkraut, Sternleberkraut - der Waldmeister und seine vergessenen Heilkräfte
    Genutzt wurde der Waldmeister lange Zeit unter anderem bei der Geburt und im Wochenbett. Es hieß, dass der Waldmeister das Herz der Mutter und des Kindes stärke (daher auch der volkstümliche Name Herzkraut), und im Kissen gut für die Nerven wäre und für einen ruhigen Schlaf sorge.
    In der Volksheilkunde wird der Waldmeister heute noch zur Beruhigung, Krampflösung und Herzstärkung eingesetzt. Über die Volksheilkunde hinaus bei bestimmten Leberproblemen (daher der volkstümliche Name Sternleberkraut), Gallestörungen, Darmstörungen und krampfartigen Zuständen und auch als Schlafmittel.
    Immer wieder liest man auch, dass er gegen Migräne helfen soll. Hier gilt wahrscheinlich das tatsächlich immer wieder zutreffende Prinzip: Das was eine Pflanze auslöst (im Falle von übermäßigen Waldmeistergenuss eben Kopfschmerzen), das heilt sie auch.
    Der Waldmeister ist jedenfalls ein vielseitig einsetzbares mildes Mittel, das gerne in Mischtees verwendet wird.


    Vorsichtshalber: Der Waldmeister stand eine Zeitlang (60iger Jahre) im Verdacht krebserregend / leberschädigend zu sein. Auch hier fanden wieder einmal Tierversuche statt bei denen den Tieren isolierte Stoffe in hoher Konzentration zugeführt wurden, wodurch sie, welch Wunder, dann erkrankten. Weitere Untersuchungen habe diesen Verdacht allerdings und Gott sei Dank widerlegt!


    Eine recht gute Übersicht nicht nur zu den medizinischen Anwendungen des Waldmeisters findet man z.B. hier.


    Genutzt wurde der Waldmeister auch immer gegen Motten, als Duftsäckchen bei der Wäsche und auch als Zusatz zum Pfeifentabak.


    Von Naturgeistern und Elfen
    Der Waldmeister wurde und wird aber auch noch in ganz anderer Weise genutzt und dieses Thema gehört bei dieser Pflanze nun einfach dazu, zumal es im Internet ja doch so einiges darüber zu lesen gibt. Hauptwirkstoff des Waldmeisters ist das Cumarin, besser gesagt Cumaringlykoside. Und die haben es durchaus in sich, wie bereits unsere Vorfahren wussten. Ganz bewusst wurde insbesondere zu den Maifesten die weitere Wirkung des Waldmeisters genutzt. Heute gibt es immer noch (oder wieder?) Menschen die die psychoaktiven Wirkungen des Waldmeisters unbedingt ;) brauchen. Aber keine Sorge, wenn man den Waldmeister in den üblichen geringen Mengen und Zubereitungsarten verwendet, setzen diese psychoaktiven Wirkungen natürlich nicht ein. Und diejenigen, die jetzt meinen experimentieren zu müssen kann ich nur warnen: es ist mit starker Übelkeit und Kopfschmerzen bis zu drei Tagen zu rechnen, mindestens jedoch am nächsten Tag!!!


    Vielfalt in der Küche
    Kulinarisch ist der Waldmeister eine wunderbare Pflanze, nicht nur in der Bowle oder der Berliner Weiße. Einfach in Apfelsaft eingelegt oder wie es neuerdings heißt eingehängt, kurz ziehen lassen (1 bis 2 Stunden), einen Spritzer Zitrone und Wasser dazu - köstlich.


    Oder den Waldmeister klein schneiden und mit etwas Honig (oder Zitrone ...) pürieren, sehr fein gehackt geht aber auch, und damit Eis, Sorbet, Pudding, Sahne, usw. herstellen (normale, geschmacklich passende, Rezepte und den vorbereiteten Waldmeister zugeben). Oder man legt ihn in Apfelsaft ein und verarbeitet dann den Apfelsaft weiter, z.B. zu einem fantastischen Gelee - mein absoluter Favorit beim Waldmeister. Oder man kocht den Waldmeister in Apfelsaft kurz auf und verarbeitet diesen nach Erkalten zum Beispiel zu Desserts weiter.
    Oder man stellt einen Waldmeistersirup her oder einen Likör oder Waldmeisterzucker, oder ... Oder man gibt ihn einfach frisch und etwas zerkleinert über Erdbeeren mit Sahne.
    Selbst für herzhafte Speisen kann man ihn verwenden, einfach einmal z.B. Forellen damit füllen.


    Mengenmäßig braucht man nicht viel und sollte man wegen dem Cumaringehalt auch nicht viel nehmen. Einige wenige Stängel (auf einen Liter Flüssigkeit maximal 10 bis 13 Stängel) reichen vollkommen aus.


    Vorsichtshalber: Der Waldmeister (Auszüge) ist farblos! Bei den gekauften Produkten die grün daher kommen handelt es sich um Lebensmittelfarbe! Auch wird in diesen Produkten kein echter Waldmeister mehr zur Herstellung verwendet, sondern der Geschmack wird künstlich hergestellt (die Verwendung von echtem Waldmeister ist in den 80-iger Jahren, als der Waldmeister unter Verdacht stand, in Deutschland in der Lebensmittelindustrie verboten worden und dieses Verbot wurde bis heute nicht aufgehoben obwohl seid damals auch feststeht, dass er eben nicht krebserregend ist).



    Bestimmung und Ernte
    Der Waldmeister gehört zu den Labkräuter und diese wiederum zur Familie der Rötegewächsen und ist somit, wenn auch weitläufig, mit dem Kaffee verwandt was z.B. beim Kletten-Labkraut aber durchaus ein Rolle spielt. Labkräuter haben immer quirlständige Blätter (4 - 12) und sind daran gut zu erkennen. Der Waldmeister hat 6-8 quirlständige Blätter direkt am vierkantigen, aufrechten Stiel. Der typische Waldmeistergeruch entwickelt sich häufig erst, wenn die Pflanze welkt. Wenn man sich unsicher ist, einfach einen Stängel nehmen und in der warmen Hand einige Zeit etwas drücken. Nach nur wenigen Minuten entwickelt sich dann der intensive Geruch (und wenn nicht, dann ist es kein Waldmeister sondern vielleicht das Wald-Labkraut).
    Den Waldmeister sollte man nur sehr behutsam oder mit einer Schere ernten da es die Pflanze anscheinend nicht mag wenn die Wurzel allzu sehr bewegt wird.


    Immer wieder ist zu lesen, dass man den Waldmeister nur vor der Blüte ernten solle, genauso viele Autoren nennen als Sammelzeitpunkt vor und während der Blüte. Wenn man genauer nachforscht, dann findet sich keine Erklärung dafür warum man ihn nicht auch während der Blüte ernten sollte. Ich persönlich ernte den Waldmeister immer auch während der Blüte. Nach der Blüte werden die Blätter immer härter, dann ernte ich ihn nicht mehr.


    Und jetzt könnte ich noch etwas zu der interessanten Fortpflanzungsstrategie oder z.B. zum Anbau im Garten oder auf der Fensterbank schreiben, aber ich glaube, es reicht jetzt erst einmal.


    Liebe Grüße


    Maria



    Es versteht sich von selbst, dass man Pflanzen, genau wie Pilze auch, nur dann sammelt und verwendet, wenn man sich mit der Bestimmung dieser Pflanzen zu hundert Prozent sicher ist!

  • Danke, Maria! Der Waldmeister gehört für mich einfach zum Frühling, auch wenn ich das Aroma im Übermaß eher grenzwertig finde und es mir durchaus zu viel werden kann.


    Im letzten Jahr habe ich versucht, Waldmeistergetränke (Waldmeisterwein sowie mit Waldmeister aromatisierten Apfelsaft) ohne Lebensmittelfarbe grün zu färben. Geglückt ist es nach diversen Fehlversuchen schließlich mit Spirulina. Braucht man zwar nicht, aber ich find's hübsch und auch geschmacklich nicht beeinträchtigend.


    LG, Craterelle


  • Danke, Maria! Der Waldmeister gehört für mich einfach zum Frühling, auch wenn ich das Aroma im Übermaß eher grenzwertig finde und es mir durchaus zu viel werden kann.


    Im letzten Jahr habe ich versucht, Waldmeistergetränke (Waldmeisterwein sowie mit Waldmeister aromatisierten Apfelsaft) ohne Lebensmittelfarbe grün zu färben. Geglückt ist es nach diversen Fehlversuchen schließlich mit Spirulina. Braucht man zwar nicht, aber ich find's hübsch und auch geschmacklich nicht beeinträchtigend.


    LG, Craterelle


    Hallo Craterelle,


    gerne geschehen :) .


    Irgend ein berühmter Mensch des 19. oder 20. Jahrhunderts, müsste ich jetzt suchen wer dies war, hat einmal dazu folgendes gesagt: "Am Besten einfach aus einem grünen Glas trinken!" ;)


    Auf der anderen Seite, wenn ich mir so überlege ... wenn mein heiß geliebtes Waldmeistergelee auf meinem Frühstücksbrötchen grün wäre, ich glaube das würde mir nicht so gefallen :D


    Liebe Grüße und Danke für den Tipp


    Maria

  • Danke Maria, ein sehr schönes Profil. Früher hatte ich ihn zu Hause im Garten. Der Duft von den welkenden Stängeln ist unvergleichlich.


    Liebe Grüße Claudia

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.


  • Hallo Maria und alle anderen Kräutersucher und -finder,
    leider geht jetzt bei mir die Wiesenschaumkrautzeit schon zu Ende, aber das Wiesenschaumkraut aus dem Wald war für mich schon eindeutig.
    Da würde ich jede Wette eingehen. :giggle:
    Cardamine flexuosa und hirsuta (die ich im nichtblühenden Zustand noch nicht ganz eindeutig unterscheiden kann, zwar soll es Unterschiede in der Behaarung und Fiedergröße geben und auch Standort und Aufblühzeit - und das ist auch nicht eindeutig, weil ich am Freitag alle beide mehrfach in wenigen Metern Abstand in blühendem (jung und alt) und schon mit Früchten gesehen habe) ... diese beiden sind deutlich milder als Cardamine pratensis (in der milden-schärflichen) Variante.


    Ein Bild, leider nicht so detailreich. Es sind sehr "mastige" Exemplare, diese Wiesenschaumkräuter im Wald.


    Hallo abeja,


    zufällig fand ich heute mitten im Wald auf einer gerodeten Fläche Wiesenschaumkraut, allerdings ein zumindest für mich ungewöhnliches. Eigentlich kenne ich es so, dass die Blattrosetten verschwunden, oder so gut wie verschwunden sind, wenn die Pflanze in voller Blüte steht. Hier war es anders, die Blattrosetten strotzten nur so. Auch waren die Pflanzen ungewohnt "buschig" und, so wie Du auch geschrieben hast, insgesamt wesentlich fetter als die auf der Wiese. Vielleicht sollte ich mich doch einmal etwas intensiver mit den möglichen Unterarten beschäftigen ;)


    Geschmacklich konnte ich allerdings keinen wirklichen Unterschied zu denen von der Wiese ausmachen.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria,
    ich hatte mir auch schon mal überlegt, wie man dem "Problem", das ja gar keines ist (entweder Wiesenschaumkraut von der Wiese nehmen, oder vorher probieren, wie es schmeckt ;) ) , beikommen kann.
    Es werden zwar teilweise eine Menge an Unterarten gelistet, die aber dann doch nach "The Plant List" (da u.a. fließen gesammelte Informationen und Neubewertungen mit etwas Zeitverzögerung ein) als Synonyme bezeichnet werden (teilweise für C.pratensis, teilweise für andere Arten, die aber deutlich anders aussehen).
    Aber alles "in review" - es kann sich also an der Bewertung etwas ändern.


    Bei The Plant List sieht es so aus 8|
    http://www.theplantlist.org/tp…rch?q=Cardamine+pratensis


    In FloraWeb ist die Sippe, Varietät oder Unterart, die im Wald vorkommt Cardamine p. var. nemorosa auch nur ein Synonym zu C. pratensis.
    http://www.floraweb.de/pflanze…&max-rows=10&skip-rows=36


    (Mir ist bei der Synonym-Liste eine ssp. picra aufgefallen ... und seltsamerweise ging ich davon aus, dass "picra" etwas mit (besonders) scharf zu tun haben könnte, aber das hat sich nicht bestätigt.)


    Die einzige Vermutung, die ich habe, ist, dass der Geschmack wirklich standortabhängig sehr variabel sein kann (aber nicht sein muss)
    Vielleicht hat sich bei mir eine ganz besonders "ätzende" Sippe ausgebildet.
    Ich weiß gar nicht, ob und wie man so was mal untersuchen lassen könnte (ohne riesigen finanziellen Aufwand).
    Es wäre schon interessant, die Menge und Zusammensetzung der Senfölglycoside von verschiedenen Standorten (da wo ich z.B. die wirklich riesigen Unterschiede wahrnehme) herauszufinden.


    Hat hier im Forum vielleicht jemand Zugang zu Untersuchungen solcher Art - oder einen guten Tipp, wie und wo man das bewerkstelligen könnte - im nächsten Jahr?

  • Der Waldmeister in meinem Gsrten beginnt eben mit der Blüte...


    (Bitte anklicken für volle Größe)

  • Vielen Dank für dieses wiederum tolle und informative Portrait, Maria! :thumbup:


    Seit ein paar Jahren aromatisiere ich naturtrüben Apfelsaft mit einem Sträußchen Waldmeister.
    Dies mit eiskaltem prickelnden Wasser versetzt gibt eine unglaublich leckere Schorle.
    Auch mit Sekt nicht zu verachten. :yumyum:



    Und jetzt könnte ich noch etwas zu der interessanten Fortpflanzungsstrategie oder z.B. zum Anbau im Garten oder auf der Fensterbank schreiben, aber ich glaube, es reicht jetzt erst einmal.


    Mir reicht es noch lange nicht! :D
    Also, wenn Du magst, schreibe ruhig noch eine kleine Fortsetzung.
    Ich denke, nicht nur mich würde das freuen!


    Liebe Grüße vom Nobi


    Tuppie: War vor ca. 2 Stunden an unserer Waldmeisterstelle. Da war von den Pflanzen noch nichts zu sehen. Von den Blüten ganz zu schweigen!

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi ()

  • Hallo Maria!
    ja, da kann ich Nobi nur beipflichten. Gerne mehr! <3


    Hallo Nobi!
    Im Wald ist bei uns zwar das Kraut schon da, aber von Blüten noch weit entfernt. in meinem Garten stehen Ableger aus dem heimischen Wald, allerdings so sonnenexponiert, dass es 3-4 Wochen schneller ist.

  • Hallo Tuppie,


    vielen Dank für die tollen Fotos.


    Hier hat der Waldmeister zwar ebenfalls schon Knospen wie ich heute feststellen konnte, ist aber noch nicht so weit wie auf Deinen Fotos zu sehen.


    [hr]


    Hallo Claudia,


    ich finde den Duft des Waldmeisters auch unvergleichlich. Allerdings geht es mir auch wie Craterelle - zu viel davon, auch des Duftes, mag ich dann doch wieder nicht so gerne - als ich vorhin meine Wohnung betrat schlug mir dieser Duft entgegen da ich heute Waldmeister zwar gesammelt aber noch nicht verarbeitet habe. Naja, meine Wohnung ist gerade ziemlich Waldmeister-parfümiert ;)


    [hr]


    Hallo Nobi,


    einen kleinen, zu später Stunde sehr spontanen Nachschlag zum Waldmeister ...


    Ganz groß in Mode ist ja die Tonka-Bohne. Und diese hat eben ebenfalls einen hohen Cumarin-Gehalt. Interessant ist übrigens auch zu lesen, zum Beispiel in dem recht guten Eintrag bei Wikipedia, was die Tonka-Bohne noch so drauf hat - relativ ähnlich zum Waldmeister ;)


    Jedenfalls kursieren im Internet, weil sie halt in der Haut-Cuisine in Mode ist, viele Rezepte mit der Tonka-Bohne ... die Tonka-Bohne einfach einmal mit Waldmeister "ersetzen" ... das Einzige was beim Waldmeister meiner Meinung nach anders ist, ist der leichte Vanille-Rum-ähnliche Geschmack der Tonka-Bohne, aber ansonsten ... ansonsten finde ich den Waldmeister nicht nur ebenbürtig sondern gelegentlich, je nach Gericht, sogar besser. Deswegen mein Tipp - einfach einmal ein wenig experimentieren :)


    Und dabei wünsche ich Euch allen viel Spaß und Freude.


    Liebe Grüße


    Maria

  • Hallo Maria!
    Durch Deinen Exkurs zur Tonkabohne erinnert: Ich habe mir vorletzte Weihnachten auch einmal Tonkabohnen zugelegt, wegen des Hypes darum. Ich dachte, probiers mal: Ich finde sie fürchterlich... ich kann den Geschmack gar nicht einordnen, vielleicht habe ich sie auch falsch angewendet. Aber ich brauche sie nicht wieder.