Diskussion Pilzgifte, Schimmelpilze und Schimmelpilzgifte

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 18.714 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wildpflanzenfan.

  • Hallo Stefan, Ich glaube Ich übersehe gerade etwas... wie/wo finde ich deine Liste?
    LG eberhard


    pS.: da Du hier mal die "Schimmelpilze" erwaehnt hast. Was sagst Du zum Versuch, mal ein paar Fotos hier hereinzustellen, sozusagen um weitere Begeisterung durchs Miträtseln zu wecken?


    lG eberhard

    Chiprechnerei:

    284 (goldene Zeit < APR 2020), dann viele Min-, wenige Plusse, APR 21 + andere Rätsel: 272. Nach -20 Startgeld APR22: Tiefpunkt bei 252.

    Dort: nach Wetten, Abrackern, Platz 1 und Prozenten f. GI warens: 300. Dann APR '23-Startgebühr: =>280. Dort: 5 (Platz 7) + 6 (Platzwette) + 3 (500. Beitrag Rätsel) + 5 (Jokerschnellstrauswurf) + 3 (Frühjoker) + 3 (Kurzphal) + 3 (Teamphal) + 3 (Kreativ-Bonus) - 5 (Gewinnsteuer-GI) + 4 (get. viertbester Phal ) = 310

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Stefan, Ich glaube Ich übersehe gerade etwas... wie/wo finde ich deine Liste?
    LG eberhard


    pS.: da Du hier mal die "Schimmelpilze" erwaehnt hast. Was sagst Du zum Versuch, mal ein paar Fotos hier hereinzustellen, sozusagen um weitere Begeisterung durchs Miträtseln zu wecken?


    lG eberhard


    Hallo Eberhard,


    die Liste ist hier. Was meinst du mit Rätsel? Du kannst gern Bilder von Schimmelpilzen einstellen; bitte tus aber bitter in dem Forum.


    Das Unterforum hier ist für toxikologische Fragestellungen/Problemstellungen gedacht...


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    In die Liste könnte man ja noch Bufotenin aufnehmen (Amanita citrina / Amanita porphyrina)
    Und Psilocybin / Psilocin / Baeocystin bleiben aus "Politischen" Gründen weg ??
    Grüße Norbert

    ------------------------------------------------------
    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

    ------------------------------------------------------

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Ibutensäure wirkt ja auch neurotoxisch.
    Insofern kann man aus meiner Sicht auch Giftstoffe wie Psilocybin etc. behandeln.
    Aber bitte dabei nicht in irgendwelchen politischen Diskussionen oder esotherischen, pseudoliberalen Polemiken abdriften. ;)
    Das muss fachlich & sachlich bleiben und nicht schon wieder zu endlosen, kleinkarierten und irgendwie ideologisch verbohrten Flamewars pro & contra Drogenmißbrauch führen.
    Wenn es irgendwo nicht mehr zum Thema passt (Toxikologie, chemische Wirkweise, Metabolismus) schmeiße ich die Beiträge halt raus.


    Was ich auch ganz interessant finde: Acromelsäure.
    Die Vergiftungsberichte dazu klingen zB extrös gruselig, wie ich finde. und da eine Art, die diese Giftstoffe enthält, immerhin auch in der Schweiz nachgewiesen ist, kann man sich ruhig auch mal damit beschäftigen.


    Dann wären da ja noch die Giftstoffem die in praktisch jedem Pilz vorkommen, wie zB Hämolysine...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich finde das toll, dass hier so konstruktiv diskutiert wird. :thumbup: Ich hatte die spontane Idee, mal alles zusammenzufassen, was wir hier im Forum zu den einzelnen Giftstoffen erstellt haben; schnell alles auf einen Blick ohne groß zu suchen.


    Psilocybin und Konsorten hatte ich bei Erstellung nicht auf dem Schirm. :shy: Trotzdem hätte ich Bauchschmerzen hier Portraits von psilocybeinhaltigen Kahlköpfen und Düngerlingen zu erstellen. Ich kann gern auch noch was allgemeines zu der Wirkungsweise der Giftstoffe sagen.


    Acromelsäure kann ich gern angehen; allerdings muss ich mir das erstmal alles anlesen.


    Bufotenin und die Hämolysine habe ich bewusst rausgelassen, denn solche Substanzen sind ja hitzelabil, so dass bei gut durchgegahrten Pilzen keine Vergiftung auftritt.


    Mir war nur erstmal die schnelle Übersicht der wichtigsten Pilzgifte wichtig.


    l.g.
    Stefan


    P.S. Die nächsten Schritte werden sein, dass ich erstmal ein Glossar für Vergiftungen erstelle mit den wichtigsten Fachbegriffen und auch auf einige Grundprinzipien der Toxikologie eingehe, bevor ich dann zu den Mykotoxinen komme. Falls mich jemand dabei unterstützen will, kann er/sie das gerne tun; allerdings bitte in Absprache mit mir.

  • Hallo Stefan,



    hast PN.



    Liebe Grüße



    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    • Offizieller Beitrag


    Danke, hab schon gelesen. Darum kümmere ich mich heute nicht mehr. ;)


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Fehlt das Gift des Zimtfarbenen Weichporlings evtl. noch? Mich interessiert das besonders wegen der Verwendung zum Färben.


    Ich habe mich ehrlich gesagt erstmal auf die klass. Giftpilze konzentriert. Zum Färben sollte das aber kein Problem sein. So lange der nicht gegessen wird, ist keine Vergiftung zu erwarten. Zudem kommts auch darauf an, was du damit genau färben willst. Wenn der entsprechende textile Stoff lange auf der Haut verbleibt, könnten auch Hautprobleme auftauchen; wie bei jeder anderen Farbe auch.


    l.g.
    Stefan

  • Hi Stefan,


    Du kennst die Giftpilzliste und die Liste der Vergiftungssyndrome des DGfM-Fachausschusses Toxikologie?


    http://www.dgfm-ev.de/listen-der-speise-und-giftpilze
    http://www.dgfm-ev.de/zusammen…g-der-vergiftungssyndrome


    @alle:
    Verbesserungswünsche werden gerne entgegen genommen, auch von Nicht-DGfM-Mitgliedern.


    Craterelle:
    auch wenn man den Stoff nicht isst - tödliche Giftpilze zum Färben zu benutzen, finde ich persönlich vermeidbar.



    Viele Grüße,



    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag


    Hi Stefan,


    Du kennst die Giftpilzliste und die Liste der Vergiftungssyndrome des DGfM-Fachausschusses Toxikologie?


    http://www.dgfm-ev.de/listen-der-speise-und-giftpilze
    http://www.dgfm-ev.de/zusammen…g-der-vergiftungssyndrome


    Hallo Wolfgang,


    danke für die Ergänzung. Die Listen kenne ich; sind bei Pilzberatungen immer wieder eine gute Hilfe zur Beurteilung von Speisewerten.


    Die Zusammenstellung der Vergiftungssymptome kannte ich so übersichtlich noch nicht. Sehr schön übersichtlich und kurz alles wichtige Zusammengefasst. :thumbup:


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Ich habe mich ehrlich gesagt erstmal auf die klass. Giftpilze konzentriert.


    Deine Abgrenzung zwischen "klassischen" und "sonstigen"(?) Giftpilzen bzw. Pilzgiften erschließt sich mir noch nicht so, woran machst du das fest?


    Sagen wir mal so. Ich bin noch nicht fertig. ;) Ich hab mich erstmal auf die zahlenmäßig häufigsten Vergiftungsfälle "gestürzt". Die Frage ist auch, wo fang ich an und wo höre ich auf?


    Ich kann und werde hier nicht alle bekannten Giftstoffe aus Pilzen vorstellen können. Für die Polyporsäure kann ich das gern noch erledigen. Ich habe dazu auch einen guten Artikel aus einer alten ZMykol gefunden.


    Der Ursprung der ganzen Aktion war die Anregung von Kerstin hier Schimmelpilze vorzustellen. Die hat das Moderatorenteam gern aufgenommen und inzwischen umgesetzt. Eine weitere Idee war, dass hier auch Mykotoxine vorgestellt werden sollten. Für die fachl. Betreuung des ganzen habe ich mich bereit erklärt, weil ich Toxikologie als Nebenfach im Studium hatte und auch später in meiner berufl. Laufbahn mich immer wieder mal mit toxikolog. Fragestellungen befasst habe.


    Die Gifte der Großpilze haben Pablo und ich an einigen Stellen in den Pilzportraits vorgestellt und ich wollte das einfach mal übersichtlich in eine Liste zusammenfassen. Die entsprechenden Pilzportraits mit der Giftwirkung zum schnelleren Wiederfiinden habe ich in der Liste verlinkt.


    Der nächste Schritt wird aus meiner Sicht sein, dass ich ein Glossar der wichtigsten Grundbegriffe erstelle, bevor ich dann mich den Mykotoxinen und noch 2-3 Giftstoffen der Großpilze widme...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Ist doch klar, daß nicht alles auf ein mal da ist. Es braucht ja auch immer etwas Zeit, die Dinge schön drazustellen.
    Und manches will man vielleicht auch diskutieren, je fundierter, desto besser.


    Die Links von Wolfgang gefallen mir, vor allem die Überischt der einzelnen GVergiftungserscheinungen. Das lerne ich wohl mal auswendig, wenn ich dieses Jahr die Prüfung mache. ;)
    Bei der >Giftpilzliste< allerdings fiel mir etwas wunderliches auf: Lepiota brunneoincarnata gibt's dort zwei mal. Einmal der bekannte Fleischbräunliche Schirmling und einmal ein Fleischrosa Schirmling, unter dem ich mir nichts vorstellen kann. Als Synonym ist da noch Lepiota helveola gelistet, aber auch den gibt es zweimal: Lepiota helveola Barla und Lepiota helveola Bresadola (ist wohl ein nom. illeg.)
    Welcher isses nun?



    LG, Pablo.


  • Hi Pablo,


    Danke für den Hinweis, wird bei Gelegenheit geändert.



    In der Syndromdatei steht's richtig, die drei giftigsten sind:


    Fleischrosa Giftschirmling (Lepiota subincarnata = L. josserandii)
    Fleischbräunlicher Giftschirmling (L. brunneoincarnata),
    Lilabrauner Sandschirmling (L. brunneolilacea)


    Der Fleischrosa Giftschirmling (L. subincarnata) war vorletztes Jahr überall im Rhein-Main-Gebiet.
    Den "Klassiker" (brunneoincarnata) habe ich erst zweimal in meinem Leben live gesehen, davon einmal von einem Kleinkind angekaut.
    Vom Sandschirmling gibt's auf http://www.pilze-deutschland.de nur einen Fundpunkt an einer Ostsee-Düne.


    Gruß,



    Wolfgang

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Aha, daher wehte der Wind. Lepiota brunneolilacea scheint schon ein sehr seltenes Pilzchen zu sein. Aber auch L. brunneoincarnata hatte ich noch nie in der Hand. Lepiota subincarnata habe ich (höggschdwahrscheinlich) schon zwei- dreimal gesehen, das muss in der Tat 2013 und 2014 gewesen sein.



    LG, Pablo.

  • Hallo Ihr Lieben,



    ich hatte Stefan vor graumer Zeit diesbezüglich mal ne PN geschickt. Ich hoffe lieber Stefan, Du bist mir nicht böse, wenn ich den Inhalt jetzt doch hier veröffentliche.


    Es ging um den Gartenschirmling. Ich möchte gerne wissen, welches Gift er enthält. Und ich finde, er muß unbedingt in diese Liste aufgenommen werden. Weil er in unseren Breitengraden gerne mit dem Safranschirmling verwechselt wird. Dabei ist es aber der Giftsafranschirmling. Und er verursacht heftigste Magen-Darmbeschwerden. Diese Beschwerden können unter Umständen sehr schlimm sein. Bei älteren Menschen sogar lebensbedrohlich.


    Ihr seid die Spezialisten was die Pilze angeht. Ich weiß auch, dass Ihr diejenigen seid, die das am Besten können. Eine übersichtliche Liste erstellen. Für jederman zu verstehen.




    Liebe Grüße




    Heidi

    Jeder Tag an dem Du nicht gelacht hast, ist ein verlorener Tag.
    Auch von mir gibt es keine Essensfreigabe.



    100 Chips, da Islandwette verloren = 95 Chips
    95-2 Chips für Jan-Arnes Rätsel = 93 Chips
    93-5 Chips für Grünis Grauen Wulstling= 88 Chips
    88-10 Chips für APR 2017 = 78
    78 + 10 (APR 2017 als erste über die Hälfte der Gesamtpunkte gekommen) = 88

    88-3 Chipse für OPR = 85

    85 - 10 Chips für APR 2018 = 75

    75 + 5 fürs APR = 80

    80 -10 Chipse für APR 2019 = 70 Chipse

    70 +5 Apr 2019 = 75


    Keine Veröffentlichung ohne mein Einverständnis!!!!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heidi!


    In der DGfM - Liste, die Wolfgang verlinkt hat, ist er drin.
    Guckst du bei Gastrointestinales Syndrom, da findest du dann >Chlorophyllum brunneum<.
    So richtig schlimm ist der allerdings nicht. Von Todesfällen (auch bei alten, möglicherweise kranken Menschen) ist mir nichts bekannt. Das kann aber beim eher tropisch bis subtropisch geprägten Chlorophyllum molybdites (Grünsporiger SAfranschirmling) vorkommen, der deutlich giftiger ist.
    Der Keulenstielige Garten - Safranschirmling (Chlorophyllum rachodes) gilt als ungiftig, aber kritisch, da er individuelle Unverträglichkeiten hervorruft. Und das wohl gar nicht mal so selten. ich vertrage den allerdings problemlos und esse ihn gerne, würde ihn aber niemandem ohne Vorwarnung zum verzehr anbieten. ;)



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich konnte jetzt übers WE leider nicht ins Netz und die Liste wird im Laufe der Woche aktualisiert. Ich meine L. brunneoincarnata schon einmal in Oldenburg gefunden zu haben.


    L. subincarnata meine ich auch "nur" einmal gefunden; an einem Grünstreifen/Straßenrand auf der Zufahrt zu einem Baumarkt im Norden von Dresden.


    Die häufigsten Lepioten sind bei mir L. cristata und L. magnispora...


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    eure Anmerkungen habe ich erstmal eingearbeitet; vielen Dank dafür. :thumbup: Die Links von Wolfgang folgen auch noch.


    l.g.
    Stefan


  • Hallo,


    ich hab eine Liste der wichtigsten Giftpilze/Pilzgifte der Großpilze erstellt. Ich weiß, es ist noch nicht alles vollständig, aber wenn ihr noch Verbesserungsvorschläge Pilzwünsche habt oder Fehler findet, dann schreibt das bitte hier rein.


    l.g.
    Stefan


    Hallo Stefan,


    Mycena Rosea und Muskarin scheint nicht zu passen. Die Vergiftung verläuft ja anscheinend wie eine Muskarin-Vergiftung ab.
    @all: Ist hier ggf. trotzdem Atropin angesagt auch wenn kein echtes Muskarin verantwortlich ist?


    Wolfgang: Wurde der Grünspanträuschling auf der Positiv-Liste gestrichen?


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    danke für die Hinweise/Anregungen. Zum Grünspanträuschling: War der jemals auf der Positivliste? Auf der "Liste mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert" ist zumindest der Blau-Grüne Träuschling drin. Da beide Arten makroskopisch nur sicher anhand des Sporenpulvers zu trennen sind, steht der Grünspanträuschling da quasi auch mit drin. ;)
    Ob beim Rettichhelmling eine Atropingabe angezeigt ist oder nicht, weiß ich nicht. Da müsste mal ein entsprechendes Literaturstudium her. ;) Wo hast du die Info her?


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan,


    Mycena Rosea und Muskarin scheint nicht zu passen. Die Vergiftung verläuft ja anscheinend wie eine Muskarin-Vergiftung ab.
    @all: Ist hier ggf. trotzdem Atropin angesagt auch wenn kein echtes Muskarin verantwortlich ist?


    Hallo Thorsten.


    warum meinst du, passt Muscarinvergiftung nicht zum Rosa Rettichhelmling?


    Muscarin ist das Gift in Mycena rosea, genau wie in M.pura. Wie in diversen Risspilzen (dem Ziegelroten, dem Kegeligen, dem weißen, dem Seidigen...) und außerdem in einigen Trichterlingen (z.b. Feldtrichterling, Rinnigbereifter Trichterling...)


    Laut Flammer ist Atropin je nach Grad der Vergiftung angeraten.


    liebe Grüße,
    Melanie


    edit: Vielleicht hast du bei Muscarin den Fliegenpilz vor Augen. Amanita muscaria.
    Der enthält aber nur ganz wenig Muscarin und der verantwortliche Stoff ist vorallem die Ibotensäure. Das wäre dann das Pantherinasyndrom.


  • Hallo Melanie,


    Antwort: Weil M. rosea laut DGfM kein Muscarin enthält.
    Lies hierzu bei Interesse bei der DGfM die aktuelle Giftpilzliste mit Blick auf die beiden Pilzarten.


    Zitat zu M. rosea "Enthält kein Muscarin –“ ruft aber ein Vergiftungsbild wie nach Muscarin hervor"
    Daher meine Frage, ob Atropin trotzdem hilft.


    M. pura Teilzitat: "Enthält ps ychotrope Indolderivate,"..
    Keiner der beiden "Klassiker" P1 und P2 konnte wohl bisher als Inhaltsstoffe bestätigt werden.


    Der Nachweis von P1 oder P2 reicht für eine gedankliche Verknüpfung zu einem von Stefan bisher nicht gelisteten Syndrom.
    Da Du im Gegensatz zu mir den Fliegenpilz erwähnst
    Man muss nicht zwingend Muscimol selbst in einem Pilz finden, um an das Pantherina-Syndrom zu denken. Der Nachweis von Ibotensäure reicht bereits für Gedanken an die Pantherina-Schublade
    (Ein Nachweis von P1, P2 oder B reicht ggf. für das Einsortieren von M. pura in eine andere Schublade).


    Aus gegebenem Termin-Anlass habe ich die ganzen Syndrome erst vor Kurzem intensiv gebüffelt ;)


    BTW: Laut einem DGFM-Toxikologen steht einer der weißen Trichterlinge ebenfalls im Widerspruch zu üblichen Literatur-Angaben:
    Es wurde kein Muskarin in dieser Trichterlings-Art gefunden.
    Alle Bücher erwähnen aber Muskarin (Haben alle Autoren voneinander abgeschrieben?)


    VonC. splendens hören wir, dass kein Orellanin enthalten ist. Mögliche Konsequenzen nach einem Verzehr kennen wir.
    Bei M. rosea lesen wir, dass kein Muscarin enthalten sein soll. Mögliche Konsequenzen nach einem Verzehr kennen wir.
    Was ist in C. clavipes enthalten? Coprin ;) ?


    Es kann sicher noch viel geforscht werden 8| .


    Viele Grüße,
    Thorsten

    Keine Verzehrfreigabe im Forum: Ich rate hier im Forum gerne bei Pilzbildern mit.
    Wer basierend auf meine Rateversuche Pilze verspeist ist mutig.
    Im Umkehrschluss verpasst man nicht zwingend eine kulinarische Mahlzeit, wenn man einen Pilz nicht verspeist, welchen ich hier Giftpilz nenne.

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    • Offizieller Beitrag

    Antwort: Weil M. rosea laut DGfM kein Muscarin enthält.
    Lies hierzu bei Interesse bei der DGfM die aktuelle Giftpilzliste mit Blick auf die beiden Pilzarten.


    Zitat zu M. rosea "Enthält kein Muscarin –“ ruft aber ein Vergiftungsbild wie nach Muscarin hervor"
    Daher meine Frage, ob Atropin trotzdem hilft.


    Danke Thorsten, für das "Blick schärfen". Natürlich hab ich Interesse an der aktuellen Liste. Hab sie auch gleich eingesehen und stelle fest, die hab ich doch in meinen Unterlagen :shy:


    Das Datum ist April 2014, der aktuelle Flammer ist ebenfalls aus 2014. Habe dort noch mal selektiver nachgelesen und muss dir recht geben.
    Zwar hat er vorn unter dem Muscarin Syndrom M.rosea aufgelistet und auch keine Anmerkungen dazu geschrieben, weiter hinten, unter M.rosea ist aber zu lesen:
    "Rettich-Helmlinge sind mit einigen Arten und Varietäten vertreten. Der Analogieschluss, es könnten alle L(+)-Muscarin enthalten, ist gewagt. Nur die Beobachtung der typischen cholinergen Symptome bekräftigt den Verdacht auf ein Muscarin-Syndrom. Dies ist wegen der therapeutischen Konsequenzen sehr wichtig. Atropin ist das Antidot bei ausgeprägten Muscarin-Vergiftungen."

    Auch hier wird also von dem Verdacht gesprochen, weil die Symptome passen. Oder verstehe ich das falsch?


    Was mich nun wieder irritiert sind die unterschiedlichen Aussagen zu Omphalotus illudens (auf der Liste der DGfM noch O. olearius).
    Im Flammer steht bei Vergiftungstyp: Muscarin-Syndrom C ohne Fragezeichen (bei M.r. ist ein Fragezeichen dahinter)
    und Pilzgift: L(+)-Muscarin, Sesquiterpine(Illudin) ebenfalls ohne Fragezeichen, im Gegensatz zu M.rosea.
    Auf der Liste der DGfM:
    Omphalotus olearius
    Ölbaumpilz
    Gelegentlich muscarinartige Symptome beobachtet
    .


    Woher bekomme ich denn die aktuellsten (und sichersten) Aussagen zu dem Thema? Ich weiß zwar, das im Flammer wohl auch nicht alles hundertprozentig ist, fühlte mich mit der überarbeiteten Auflage aber doch gut beraten.


    Es kann sicher noch viel geforscht werden 8| .


    Viele Grüße,
    Thorsten


    Da sagst du was! Und sovieles ändert sich in so kurzer Zeit. Gar nicht so leicht, immer "up to date" zu sein. :rolleyes:


    liebe Grüße,
    Melanie