Liebe Forianer,
ein frohes Neues Jahr Euch allen!
2014 ist vorüber - da wird es Zeit, den Jahresrückblick zu Ende zu bringen. 
In diesem (letzten) Teil gibt es eine bunte Mischung von allem, was nicht so richtig in die Kategorien der übrigen Teile passen wollte.
Wir starten mit ein paar Risspilzen.
Am 1. November war ich ja mit Karl in seinem Depot unterwegs; dort fanden wir auch drei verschiedene Inocybe (die Karl gottseidank bestimmen konnte).
Weißfilziger Risspilz  Inocybe jacobi
Struppiger Risspilz  Inocybe lacera
Wolligfädiger Risspilz  Inocybe sindonia
Während eines Seminars mit Lothar Krieglsteiner stießen wir auf
Wolliger Risspilz  Inocybe lanuginosa
Schuppenstieliger Risspilz  Inocybe terrigena
Das hier ist ein Risspilz, den man an seiner Größe und an seinem unangenehm aufdringlich-süßen Obstgeruch erkennen kann:
Birnen-Risspilz  Inocybe fraudans
Hier drei Lacktrichterlinge im Vergleich:
Violetter Lacktrichterling  Laccaria amethystina
Rötlicher Lacktrichterling  Laccaria laccata
Braunroter Lacktrichterling  Laccaria proxima
In höheren Lagen der Nordeifel im sauren Fichtenwald stoße ich ab und zu auf diesen intensiv gefärbten Kerl:
Blutroter Hautkopf  Cortinarius sanguineus
Wer an weiteren Cortinarien interessiert ist, sei an dieser Stelle auf einen Beitrag vom September verwiesen:
Mit Karl in der Eifel 
In meiner Umgebung stoße ich immer öfter auf diesen giftigen Vertreter; diese Aufnahme stammt sogar aus einem Fichtenwald - dort erscheint er jedes Jahr mit zahlreichen Fruchtkörpern. 
(Ist die Bezeichnung eigentlich richtig?? Ich stolpere da auch über die Bezeichnung C. venenatum!?)
Gift-Riesenschirmling   Chlorophyllum brunneum
Zum ersten Mal hatte ich im Herbst einen kleinen Schirmling in der Hand (wuchs auf Rindenmulch bei uns in der Siedlung), der schon beim Anfassen rötete wie Sau. Das Stöbern in der Literatur führte mich dann schnell zum
Anlaufenden Egerlingsschirmling  Leucoagaricus cf. badhamii 
(deshalb war die Nr. 7 aus dem APR nicht schwer zu erkennen 
 )
Es gibt wohl noch eine weitere, sehr ähnliche Art (L. americanus); da ich nicht weiß, wie man die unterscheidet, füge ich mal ein "cf." ein.
Nach ihnen hatte ich die letzten Jahre vergeblich gesucht, in diesem Jahr gleich mehrfach gefunden:
Herkuleskeule  Clavariadelphus pistillaris
In Karls Depot dann diese persönlichen Erstfunde:
Heidekeule  Clavaria argillacea
Geweihförmige Wiesenkoralle  Clavulinopsis corniculata
Dann mal ganz was anderes - auf einem Fichtenstumpf gefunden.
Berindeter Seitling  Pleurotus dryinus
Immer wieder schön anzusehen und - falls man Anis mag - zu schnuppern
Grüner Anistrichterling  Clitocybe odora
Zum ersten Mal in der Hand, aber sofort zu erkennen:
Keulenfuß-Trichterling  Clitocybe clavipes
Zwei Dreierreihen von ganz jungen Fruchtkörpern
Gemeiner Safranschirmling  Chlorophyllum rachodes
Drei Tage später
Bei uns noch nie gesehen, aber im Schwäbischen Wald häufig
Habichtspilz  Sarcodon imbricatus
Bei uns dagegen häufig ist der Semmelstoppelpilz. In diesem Jahr fiel mir auf, dass diese Pilze extrem lange (mehrere Monate) im Wald stehen können, ohne sichtbar zu vergammeln. Am besten erkennt man das Alter an der Länge der Stacheln.
Semmelstoppelpilz  Hydnum repandum
Nun kommen wir zu zwei Dachpilzen. 
Immer schön anzuschauen ist der
Löwengelbe Dachpilz  Pluteus leoninus
Diese Exemplare habe ich massenweise auf Rindenmulch gefunden. Ich denke, es handelt sich um den
Seidigen Dachpilz  Pluteus cf. petasatus
(edit: nach Hinweis von Zuehli handelt es sich wohl eher um den Rehbraunen Dachpilz  Pluteus cervinus )
Ein besonderer Helmling, der in den letzten Wochen öfters hier im Forum präsentiert wurde:
Postament-Helmling  Mycena stylobates
In Karls Depot fanden wir diesen Fälbling:
Dunkelscheibiger Fälbling  Hebeloma mesophaeoum
Nun mal im Vergleich diese beiden Winzlinge:
Orangefarbener Heftelnabeling  Rickenella fibula
Violettstieliger Heftelnabeling  Rickenella swartzii
Bei Verletzungen läuft dieser Besiedler von Laubbaumästen dunkelrot an
Runzeliger Blut-Schichtpilz  Stereum rugosum
Vor die Linse kam mir in diesem Jahr auch der
Erdwarzenpilz  Thelephora terrestris
Nun weiter zu den Schüpplingen. Das hier ist natürlich einer der häufigsten, aber immer wieder fotogen
Sparriger Schüppling  Pholiota squarrosa
Der hier ist mir aber zum ersten Mal über den Weg gelaufen
Tonfalber Schüppling  Pholiota lenta
Im Schwäbischen Wald fanden wir den
Safranroten Schüppling  Pholiota astragalina
Hier noch ein Vergleich von Grünblättrigem Schwefelkopf Hypholoma fasciculare (links), dem Schwefelkopfähnlichen Schüppling Pholiota subochracea (Mitte) und dem Safranroten Schüppling (rechts)
Zum Abschied noch ein häufiger Vertreter, den ich aber noch nie so gut ins Bild setzen konnte.
Klebriger Hörnling  Calocera viscosa
Sorry, der Beitrag ist ein bisschen länger geworden. Schön, dass Ihr trotzdem durchgehalten habt!
Ich verspreche auch, dass es die letzten Pilzfotos aus 2014 waren.
Hier geht es zu den anderen Teilen meines Jahresrückblicks:
Mein 2014 Teil 1 - die Spröden mit Milch 
Mein 2014 Teil 2 - die Spröden ohne Milch 
Mein 2014 Teil 3 - Schöne Köpfe 
Mein 2014 Teil 4 - die Schläuche 
Mein 2014 Teil 5 - Weicheier 
Mein 2014 Teil 6 - viel Farbe
Mein 2014 Teil 7 - die Glibbrigen
Mein 2014 Teil 8 - mit Röhren
Nun wünsche ich noch freudige Stunden beim superspannenden Finale des APRs und Euch natürlich ein spannendes Pilzjahr 2015
Gerd
