Sommerurlaub in Litauen 2013 - Teil 3

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 6.990 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.

  • Fortsetzung zum Teil 1 und Teil 2:


    Heute habe ich ein paar Stunden Zeit genommen, um bis jetzt noch nicht vorgestellte giftige, ungenießbare sowie noch unbestimmte bzw. nicht sicher bestimmte Pilze vorzustellen (bis auf ein paar Ausnahmen), die ich während meinem Urlaub in Litauen im Ende Juli-Anfang August 2013 gefunden habe.


    Als Erstes, möchte ich Euch den Kegelhütigen oder Spitzhütigen Knollenblätterpilz (Amanita virosa) vorstellen, der wirklich überall präsent war:

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    Ich fand sehr beeindruckend, wie groß die Knolle ist. Bei jungen Pilzkörpern fast doppelt so groß wie der Hut.


    Ich habe bis jetzt diesen Pilz noch nie bewusst betrachtet, deshalb sammelte ich es gemeinsam mit den anderen Pilzen mit ein (zwecks weiterer Untersuchung):

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    Meine Eltern haben richtig Panik bekommen als sie meinen Eimerchen gesehen haben... :D


    Ein ganz junger Roter Fliegenpilz (Amanita muscaria) mit einem schön rot leuchtendem Hut:

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    Ein Streifling E: Scheidling oder doch Amanita ?, noch ohne Namen in zarten gelben Tönen -> vermutlich ein Gelber Scheidenstreifling (Amanita flavescens)

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    Hier müsste der Rotbraune Streifling (Amanita fulva) sein:

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    Wenn das der ist, dann sollte der Pilz essbar sein. Ich habe mich jedoch noch nie getraut den Pilz zu essen.


    Hier noch ein Pilz aus der Gattung Amanitas. Es müsste der Graue Wulstling (Amanita excelsa) sein - der Rand ungerift, dafür aber die Manchette gerieft.

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    Wenn das Grauer Wulstlig ist, dann ist er ebenfalls ein essbarer Pilz. Da Verwechslugsgefahr mit dem hochgiftigem Pantherpilz besteht, habe aber mich ebenfalls bis jetzt noch nie getraut diesen Pilz zu essen.


    Und hier müsste meiner Einschätzung nach der tödlich giftiger Pilz Spitzgebuckelter Raukopf (Cortinarius rubellus, syn. C. speciosissimus) sein:

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    Jetzt folgt ein Pilz ohne Namen - vermutlich irgendein Risspilz -> es ist ein Flämmling (Gymnopilus spec), danke Pablo!

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    Der Kahle Krempling (Paxillus involutus) war ebenfalls häufig anzutreffen, sogar in der Stadt (siehe 1. Teil):

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    Ein weiterer Lamellenpilz, den ich bis jetzt noch nicht bestimmen konnte -> es ist irgendein Rübling, danke Pablo!

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    Hier könnte evtl. Pfifferlings-Saftling (Hygrocybe cantharellus) sein. -> Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella). Danke, Pablo!

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    Oder handelt sich im irgendein Nabelling?


    Ein weiterer Lamellenpilz, auch noch ohne Namen, vermutlich aus der Gattung Schleierling/Cortinarius?

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    Ein weiterer Lamellenpilz ohne Namen, mit ganz langem Stiel -> es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Großer Blut-Helmling (Mycena haematopus), danke Mario&Pablo!:

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    Ein Trichterling, auch noch unbestimmt -> es könnte evtl. Keulenfuß-Trichterling (Ampulloclitocybe clavipes, syn. Clitocybe clavipes) sein, danke Anna:

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    Diesen Pilz möchte ich als Halsband-Schwindling (Marasmius rotula) bezeichnen:

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    Und hier noch ein sehr stammiger Cortinarius spec., den meine Eltern gefunden haben (deshalb habe ich keine Standortfotos) und für einen Steinpilz (von oben gesehen) gehalten haben :D:

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    Im Vergleich mit dem Steinpilz:
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    Sie sind doch überhaupt nicht ähnlich... :D :D :D


    Weitere Bilder folgen in den nächsten Beiträgen.


    Viel Spaß beim Mitgehen!


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

    Einmal editiert, zuletzt von Joli ()

  • Hallo Patrick,

    ja, es war einiges an Pilzen da! (Immer noch nicht alle Arten vorgestellt, aber fast alle... ;))


    Ich hoffe, dass dieses keiner Nachmachen wird. Ich war zuerst unsicher, was das für Pilze sind. Es ernnerte mich zuerst an den grauen Scheidling, den ich vor ein paar Monaten auf einer Wiese gefunden habe. Der soll ja essbar sein. Es war aber die knollige Basis ein sehr guter Indikator und ich war sicher - hier handelt sich um einen giftigen Knollenblätterpilz. Nur welchger das ist, wusste ich nicht... In Deutschland habe ich den bis jetzt noch nie gesehen. Komisch...


    Ich bin ja auch noch ziemlich neu in Sachen Pilze. Es ist mein erster Sommer, an dem ich ALLE Pilze (also, nicht nur Speisepilze) wahrnehme und versuche zu bestimmen. Deshalb hätte ich noch eine Frage:
    Ist eigentlich problematisch hoch giftige Pilze gemeinsam mit den Speisepilzen in einem Samelbehälter zu sammeln, z.B. wegen Giftübertragung oder so?


    Gleich folgen noch weitere Bilder... :)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Stellvertretend auch für Teil 1 und Teil 2: Dankeschön! Tolle Bildserien! :thumbup:


    Glückwunsch zu A. virosa, die ich lange nicht mehr finden konnte.


    Erkenne ich da bei dem "Sreifling" auf Bildern 10 bis 12 etwa sowas wie einen Ring? Das könnte dann eventuell auch der Kammrandige Wulstling (Amanita eliae) sein, auch wenn mir da einige Details komisch vorkommen, aber die Variationabreite der Art ist mir auch nicht genügend bekannt. Vielleicht sogar auch der Grüne Knolli (A. phalloides)? :/


    Beim ersten Schleierling (Bilder 17, 18, 19) fehlt mir irgendwie der genatterte Stiel. Auch der Hut erscheint mir etwas glatt, etwas dunkel und wirkt fast schon gezont. Da würde ich jetzt mal mit einem Alkoholgetränkten Taschentuch rumspielen, vermute aber, daß es gar kein Raukopf (Leprocybe) ist, sondern eher ein Hautkopf (Dermocybe) oder Gürtelfuß (Telamonia).


    Der vermeintliche Rißpilz danach ist ein Flämmling (Gymnopilus spec).


    Den Pfifferlingsnabeling vergleiche mal mit dem Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella).


    Den Cortinarius danach (30 bis 32) kenne ich nicht.


    Den Helmling mit dem langen Stiel auch nicht, aber mit einigen mehr Angaben (Substrat, Geruch, Flüssigkeitsaustritt am Stiel usw.) gibt es da bestimmt gute Chancen auf eine Bestimmung. Sieht recht ungewöhnlich aus.


    Für den Trichterling ist eine Geruchsprüfung ebenfalls unerlässlich.


    Ach ja, hätte ich fast vergessen: 25, 26, 27 findest du eventuell irgendwo in der Gegend um Rhodocollybia butyracea (Butterrübling).



    LG, Pablo.

  • Hallo Joli,


    wieder sehr schöne zusammen fassung, mit vielfältige Arten ansammlung.


    Amanita bei 10 - 12 da passt für A. eliae die scheide gar nicht ich hätte jetzt auf die schnelle A. flavescens getippt da würde der Standort auch passen, unter Kiefer? Aber viell. ist es doch nur eine zu hell geratene Amanita crocea.


    Die Mycena auf Bild 33 kam mir bekannt vor musste ich aber nach den name suchen und gefunden, Mycena haematopus (Großer Blut-Helmling), ein bisschen mehr info wären aber ganz prachtisch gewesen, deine anderen unbekannten kenne ich nicht.


    Danke fürs zeigen noch mal und für den schönen Bericht.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mario!


    Mit Amanita crocea oder flavescens (auch wenn der Stiel auf dem ersten Bild zu dunkel ist) kannst du sehr gut recht haben. Aber nur, wenn da wirklich keine Ringzone ist. Für A. eliae passt außer der deutlichen Scheide auch der zu glatte Stiel und der sehr schlanke Wuchs nicht so gut. Aber mal abwarten, was da von besseren Kennern noch an Ideen kommen.


    An >M. haematopus< habe ich auch gedacht. Ist mir aber eigentlich zu unsicher, splange ich den Pilz nicht bluten sehe.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    ja ich hätte die Mycena auch gern bluten sehen :D:D, aber für den Anfang, ist schon mal was, da kann Joli zumindestens schon was mit anfangen.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


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  • Hallo Pablo & Mario,


    vielen herzlichen Dank für Eure Einschätzungen, Bestimmungshilfen und Tipps, was bei welchem Pilz noch wichtig wäre, um diese sicher bestimmen zu können!


    Alle Vorschläge werde ich einarbeiten, sobald wir mit der Bestimmung/Raterei fertig sind.


    Zum heiß disskutierten gelben "Streifling" (10, 11,12) ohne Namen füge ich noch ein paar Fotos hinzu:


    12 a)

    12 b)

    12 c)


    Es ist auf jeden Fall KEIN Ring zu sehen, der beim Kammrandigen Wulstling (Amanita eliae) sein müsste.
    Meines Erachtens, der Gelber Scheidenstreifling (Amanita flavescens) könnte es hinkommen. Der Pilz wuchs im sandigen Boden unter einer Kiefer, wobei das ein Mischwald war (in der Nähe wuchen z.B. auch Birken).


    Ansonsten sieht der Pilz schon dem Orangegelben Scheidenstreifling (A. crocea) sehr ähnlich aus, nur die Farbe passt halt nicht ganz...


    Zum Schleierling auf Bildern [b]17, 18 und 19:
    Ich war ja auch unsicher, da der genatterte Stiel nicht zu sehen war, um den Pilz als Spitzgebuckelten Raukopf (Cortinarius rubellus, syn. C. speciosissimus) ansprechen zu können.


    Hier ist aber eine leichte Natterung zu sehen, was meint ihr?
    17/18/19 d)


    Ich füge noch weitere Bilder hinzu, wo u.a. Unterseite und Durchschnitt des Pilzes zu sehen sind:
    19 a)

    19 b)

    19 c)


    Ich kann leider nicht mehr mit dem alkoholgetränkten Taschentuch rumspielen und prüfen, ob es abfärbt. :(


    Insgesamt sehen die Pilze für mich aber schon sehr ähnlich aus, wie im Profil von Cortinarius rubellus dargestellt.


    Der Rißpilz kann sehr gut Flämmling (Gymnopilus spec) sein. Un der Pfifferlingsnabeling ist sicher der Geselligen Glöckchennabeling (Xeromphalina campanella)! Danke, Pablo! :thumbup:


    Zum Trichterling kann ich leider nicht viel sagen, nur dass der Stiel ziemlich hohl war. Der Pilz roch, so viel ich mich erinnern kann, ganz normal pilzig, habe auf jeden Fall nichts besonderes festgestellt.


    Bei dem 26-27 kann gut ein Rübling sein. Für den Butterrübling ist für mich jedoch der Stiel viel zu dünn. Wenn das ein Butterrübling wäre, sollte der Stiel dicker, aufgeblasen sein.


    Bei der Nr 33 kann tatsächlich Mycena haematopus (Großer Blut-Helmling) sein, ich habe den Pilz leider nicht angekratzt... :(
    Ich habe den Pilz auch mit nach Hause mitgenommen un denke, ich hätte gesehen, wenn bei dem Pilz irgendwas ungewöhnliches (eben rote Flüssiglkeit) herausgetreten wäre. Da ich wirklich sehr viele Pilze gefunden habe, habe ich leider nicht aufgepasst... Muss wohl vorerst UMO bleiben. Vielleicht finde ich den Pilz irgendwann wieder. :)


    LG
    Joli

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Zu der Amanita halte ich mich mal noch zurück.
    Danke für die nachgereichten Bilder zu dem Schleierling! :thumbup:


    Schau dir im Portrait mal die Bilder von Harry an, da sieht man die Natterung besser. Bei den Hornberger Exemplaren (Bilder von mir) war die Natterung schon etwas abgegriffen.
    Bei den Bildern von dem Schleierling von dir sind die Lamellen viel dunkler. Sogar teilweise richtig rot, nicht wahr? Das ist für mich der >Blutblättriger Hautkopf<.



    LG, Pablo.


  • Bei den Bildern von dem Schleierling von dir sind die Lamellen viel dunkler. Sogar teilweise richtig rot, nicht wahr? Das ist für mich der >Blutblättriger Hautkopf<.


    Hallo Pablo,


    ich denke nicht, dass hier Blutblättriger Hautkopf war. Die Lamellen waren dunkel orangenfarbig, genauso wie auch der Hut als der Pilz noch frisch war. Die Bilder von zu Hause sind ca. 1 Woche danach entstanden (der Pilz lag diese Zeit im Kühlschrank).


    Sagen eigentlich die queradrigen Lamellenverwachsung (wie nennt man denn diese?) was aus, die bei meinem Pilz zu sehen sind (vgl. Bilder 19a und 19b)?


    LG
    Joli

    LG
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Bei der Gattung haben die Anastomosen eigentlich keine große Bedeutung. Das können viele Arten haben oder auch nicht.


    Bei der Lamellenfarbe war ich von den Bilder 19a und 19c ausgegangen. Da passt das (auf meinem Monitor) jedenfalls hervorragend zu C. semisanguineus. Zumal man auch beachten muss, daß die rostbraune Farbe des Sporenpulvers die originale Lamellenfarbe überlagert und etwas verfälscht.


    Sollten die aber zuerst tatsächlich mehr orange gewesen sein, wäre Cortinarius cinnamomeus (Zimthautkopf oder so) eine Alternative. Für einen Raukopf sind die Lamellenfarben hier viel zu intensiv, denke ich.



    LG, Pablo.

  • Danke, Pablo, für Deine Bemühungen den spitzhütigen Cortinarius zu bestimmen! Ich muss gleich weg und kann leider nicht weiter recherchieren. Komme morgen darauf wieder zurück.


    Es könnte hier evtl. auch noch Orangefuchsige Raukopf (Cortinarius orellanus, obsoletes Synonym Dermocybe orellana) sein, aber für den wäre der Hut zu spitz. :/...


    Vielleicht meldet sich bis dahin noch jemand und gibt noch weitere Vorschläge, was für Cortinarius das sein kann. So viele spitzhütige Cortinarien gibt es doch nicht. Oder doch?


    Schönen Abend noch!


    LG
    Joli

    LG
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Joli!


    Doch, C. orellanus kann auch mit recht spitzem Buckel auftreten:

    Fund aus dem Odenwald, Herbst 2012, unter Buchen, Douglasie und Fichte.
    Das können aber recht viele Cortinarien, sowohl Leprocybe, als auch Dermocyben und Telamonien.


    Aber auch dafür ist die Lamellenfarbe bei deinem Pilz eigentlich zu crass. Bei allen Leprocyben sind die eigentlich recht dezent. Meist Hut- oder Stielfarben oder auch (bei Sporenreife) etwas dunkler.
    Aber einfach ist es eben nicht mit diesen Cortinarien... Da würde mich eine richtige Expertenmeinung schon auch interessieren.



    LG, Pablo.


  • Aber einfach ist es eben nicht mit diesen Cortinarien... Da würde mich eine richtige Expertenmeinung schon auch interessieren.


    Hallo Pablo,


    vielen Dank für einen weiteren Beispiel, was für ein Cortinarius die Nr. 17/18/19 sein könnte!


    Ich habe Hatmut (harzpilzchen) kontaktiert und er meinte, dass seiner Meinung nach hier doch der Spitzgebuckelte Raukopf (Cortinarius rubellus, syn. C. speciosissimus) ist, wie ich auch anfangs geschrieben habe. Aber vielleicht meldet er sich auch noch selbst hier zu Wort.


    LG
    Joli
    [hr]
    Fortsetzung:


    Nun stelle ich noch die Bilder von den restlichen Pilzen, die ich in Litauen gefunden habe, die im letzten Beitrag nicht mehr rein gepasst haben.

    Gerade habe ich zwischen den normalen Urlaubsbildern noch ein paar Bilder von einem Wulstling gefunden - vermutlich handelt sich hier im Gelben Knollenblätterpilz (Amanita citrina, syn. A. mappa):

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    Könnte es hin kommen?


    Hier sind noch ein paar Bilder vom Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca), den mein Vater aus Versehen eingesammelt hat ;):


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    Ich selbst habe die Falschen Pfifferlinge diesmal nicht gefunden. Es gab dafür aber zu genüge die echten... :)


    Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)

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    Becher-Koralle (Artomyces pyxidatus), mein persönlicher Erstfund!

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    Gelber Spateling/Dottergelber Spateling (Spathularia flavida), auch mein persönlicher Erstfund!

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    Sie wuchsen an einer trockeneren Stelle, unter den Tannen im Nadelstreu.


    Gebänderter Dauerporling (Coltricia perennis) - auch mein persönlicher Erstfund - in diversen Farbvarianten:


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    Selbstverständlich habe ich auch einige Milchlinge gefunden, die ich nicht bestimmen konnte, da ich nicht genügend Literatur vor Ort hatte. Hier sind einige davon:
    Diverse orangefarbige Milchlinge:

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    Milchling Nr 1

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    Milchling Nr 2
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    Milchling Nr 3
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    Milchling Nr 4
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    Milchling Nr 5
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    Milchling Nr 6
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    Milchling Nr 7
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    Alle Milchlinge waren ziemlich klein (Hutdurchmesser: 1-3 cm), hatten weisse Milch und schmeckten mehr oder weniger scharf. Deshalb habe ich sie nicht gesammelt. Geruch fast bei allen war fruchtig bzw. keiner roch irgendwie unangenehm.


    Außerdem fand ich diese riesengroße weisse Milchlinge, die bis jetzt noch ohne Namen sind:

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    Sie wuchsen unter einer Tanne (es war aber ein Mischwald!), waren schafschmeckend, sehr fest und fast komplett von der Erde bedeckt. Da sie komplett verwurmt waren und ich kein Platz in meinem Körbchen mehr hatte, habe ich sie dort liegen/stehen gelassen habe.
    Es würde mich aber schon interessieren, ob sich hier ggf. um eine essbare Pilzart handelt.


    Ich vermute, es kann hier um eine folgender zwei Arten handeln, die wohl nur mirkroskopisch unterscheidbar sind bzw. mit unterschiedlichen Stoffe unterschiedlich reagieren:
    Scharfer Woll-Milchling (Lactarius bertillonii) oder Wolliger Milchling (Lactarius vellereus), der nicht so scharf sein soll. Wie scharf die Pilze schmeckten, kann ich allerdings nicht mehr sagen... Oder käme hier doch noch was anderes in Frage?


    Selbstverständlich habe ich auch einige Baumpilze gefunden (einige habe ich bereits im Teil 1 vorgestellt),


    Ein noch unbestimmter weisser Porling, der auf dem Stamm einer Fichte wuchs:

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    Kann hier evtl. der Nordischer Porling (Climacocystis borealis) sein?
    Edit: Lt. Pablo, hier müsste ein Saftporling (Oligoporus s.l.) sein.


    Der Rotrandige Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) war ebenfalls ab und zu anzutreffen (insg. aber nicht so häufig wie in Deutschland):

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    Flacher Lackporling (Ganoderma applanatum, syn. Ganoderma lipsiense)

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    Striegelige Tramete (Trametes hirsuta)


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    Rötender Blätterwirrling (Daedaleopsis confragosa)

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    Und nicht zuletzt - ein paar Schleimpilze waren auch da:


    Gelbe Lohblüte oder Hexenbutter (Fuligo septica)

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    Und noch ein unbekannter weisser Schleimpilz:

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    Also, ich glaube, jetzt sind wir alle genug gelaufen. Zeit für eine Erfrischung im See. ;)


    Es würde mich freuen, wenn bei den Pilzen ohne Namen einige Bestimmungsvorschläge und Tipps für deren Bestimmung kommen, so dass ich beim nächsten Mal besser aufpasse. :)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo Joli,


    Schöner Fotoberichtund tolle Funde! :)


    Da muss ich mit heute abend, wenn wir endlich wieder daheim sind, alle Teile nochmal genauer ansehen!


    Deinen buckligen Cortinarius halte ich persönlich vom Habitus auch klar für den Spitzgebuckelten Raukopf. Die Bänderung am Stiel kann auch mal weniger ausgeprägt sein, aber einigen Bildern ( besonders die neuen) kann man sie doch sehen. Die Lamellenfarbe täuscht ja oft auf Bildern ( sieht auch je nach Bild recht unterschiedlich aus), aber für mich passt alles insgesamt gut zu den Funden, die ich bisher von diesem Pilz gemacht habe.


  • ...
    Ist eigentlich problematisch hoch giftige Pilze gemeinsam mit den Speisepilzen in einem Samelbehälter zu sammeln, z.B. wegen Giftübertragung oder so?
    ...


    Auf jeden Fall!
    Pilze die der Bestimmung dienen sollten getrennt von den anderen zum Verzehr gedachten aufbewahrt werden. Insbesondere dann wenn ein möglicherweiser recht giftiger Pilz darunter ist.


    Manche Pilze wirken in schon kleinen Dosen stark.
    Hier und da verliert so ein Pilz im Korb mal ´ne Lamelle, ein paar Sporen, bricht auseinander usw. Alles Gefahrenquellen giftiges Material bis zum Mund hin zu verschleppen. Zudem könnte auch jemand anderes auf die Idee kommen die Pilze in die Hand zu nehmen, Kinder vielleicht gar in den Mund.
    Es ist so einiges auch an dummen Zufällen oder unglücklichen Ereignisketten denkbar wie möglich.


    Also klare Ansage - grundsätzlich und immer trennen!
    Besser ist das. So geht man auch dem Schluderjahn aus dem Weg.


    [hr]


    Was soll das denn sonst sein auf dem Bild ?
    Ich halte das für eine Manschette, auch wenn nur wenig davon zu sehen ist.


  • Also klare Ansage - grundsätzlich und immer trennen!
    Besser ist das. So geht man auch dem Schluderjahn aus dem Weg.


    Hallo Mausmann,


    alles klar, beim nächsten Mail werde ich daran denken und vorsichtiger sein...



    Ich dachte irgendwie, dass hier sonst etwas vom Stiel abstehendes ist.
    Wenn Du es anders sieht, dann ist auch OK.


    Angenommen, das ist eine Manchette, dann könnte hier tatsächlich Amanita eliae (o.ä. Wulstling) sein. Dann fehlt aber die Knolle... Ich finde, der Pilz hat eine sehr deutlich Scheide. Scheidlinge besitzen aber keinen Ring. Ein ewiges Rätsel... Steht da vielleicht doch was vom Stiel ab, was keine Manchette ist?


    Anna wollte meine Funde noch genauer ansehen und ich hoffe, dass sie auch noch ein paar Ideen zu diesem Rätselpilz hat.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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  • Hallo liebe Joli,


    toller dritter Teil. Jetzt kommen auch die bösen weißen Kegelköpfe zum Zug. :cool:


    Zur gemeinsamen Aubewahrung von tödlich giftigen und Speisepilzen hat Mausmann ja schon alles Wichtige gesagt. Da kann man nicht vorsichtig genug sein, und in der Pilzberatung dürften aus einem solchen Korb die Speisepilze nicht mehr freigegeben werden.


    Was deinen ?-Streifling anbelang, der hat schon merkwürdige Züge, ich weiß nicht ob man den sicher auflösen kann.


    Für A. eliae, den Kammrandigen Wulstling, passt mir wie Mario die Scheide nicht. Einen der echten Knollenblätterpilze, wie z.B den Grünen, kann man aufgrund der fehlenden Knolle und des gerieften Hutrandes denke ich ausschließen. Ich halte die Unregelmäßigkeit am Stiel nicht unbedingt für einen richtigen Ring, sondern eher für eine komisch aufgerissene Stielnatterung (so ähnlich wie z.B. bei diesem Bild aus dem Internet: LINK ) und vermute daher eher einen der normalen Scheidenstreiflinge (Amanita Sekt. vaginatae).


    Welcher genau, da bin ich überfragt - einen hellen Grauen Scheidenstreifling (die können ja auch mal mehr ins Ockerliche gehen) halte ich aufgrund der Scheide für möglich, weiß es aber nicht genau, Scheidenstreiflinge finde ich ja persönlich sehr kompliziert und verwirrend... :cursing:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Zu dem Scheidenstreifling schließe ich mich an. Das ist sicher kein Ring, sondern nur ein etwas aufgefaserter Stiel. Aber was es genau ist... Puh. Da gibt es so viel, und selbst die trivialen Arten machen oft schon Probleme.


    So ganz überzeugt bin ich bei den Schleierlingen immer noch nicht. Ist das wirklich so, daß C. rubellus solche Natterungen exklusiv hat? Gerade das erste Bild (von den nachgereichten, das mit der Hand) sieht schon schwer so aus. Aber sollten die Farben der Lamellen auf den weiteren Bildern wirklich so täuschen? 8|
    Wenn Hartmut die Pilze in der Hand hatte, bin ich jedoch gerne bereit, dem Urteil einfach zu folgen.


    Brrrr.... Furchtbare Cortinarien. :nana:
    Die Fortsetzung gefällt mir schon viiiiiiiiiel besser. Tolle Sachen sind da wieder dabei; der Dottergelbe Spateling, der gebänderte Dauerporling und die Krönchen - Koralle sind traumhaft!


    Schade: Zu den Milchlingen wäre ich mit mehr Angaben und Details gerne dabei gewesen. So nur nach Bildern fehlt mir leider die Erfahrung.


    Der weiße Porling an dem Fichtenstamm ist nicht der Nordische Porling. Der ist eher etwas gelbockerlich gefärbt und hat gröbere Poren. Was du da zeigst, gehört wohl eher zu den Saftporlingen (Oligoporus s.l.). Das ist aber eine recht schwere Gattung, wenn auch nicht so schlimm wie Cortinarius, weil viel kleiner. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Joli,


    ich personlich bleib der Meinung das wir hier mit ein zu hell geratenen A. crocea zu tun haben, trtzdem wären hier mehr meinungen interessant gewesen.


    Hättest du Lust den Pilz ins Bestimmung forum einzustellen? Ich bin ein richtiger Amanita Fan ( neben den Filzer :D:D) und würde mich schon interessieren was für meinungen sich hier bei entfalten würden.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario, deine Idee mit einer hellen Crocea würde ich auch nicht ausschließen wollen. :) Aber ich bleibe für mich doch lieber allgemein bei Scheidenstreifling, welche Art das genau ist, kann ich vom Bild nicht sicher zusordnen. Andere Meinungen hierzu würden mich aber auch sehr interessieren! :thumbup:


    Hallo Joli, dein Trichterling könnte aufgrund der geschwollenen Stielbasis Richtung Keulenfuß-Trichterling (Clitocybe clavipes) gehen. Allerdings habe ich die Art noch nicht selber gefunden. Sie wächst jedenfalls gerne bei Kiefern. Ist aber nur eine Idee.

  • Liebe Anna,


    ich werde zukünftig giftige und Speisepilze definitiv nicht mehr in einem Korb sammeln. Verspreche! :)



    Was deinen ?-Streifling anbelang, der hat schon merkwürdige Züge, ich weiß nicht ob man den sicher auflösen kann.
    ...
    Ich halte die Unregelmäßigkeit am Stiel nicht unbedingt für einen richtigen Ring, sondern eher für eine komisch aufgerissene Stielnatterung (so ähnlich wie z.B. bei diesem Bild aus dem Internet: LINK ) und vermute daher eher einen der normalen Scheidenstreiflinge (Amanita Sekt. vaginatae).


    Danke für deine Erläuterung! Ich sehe das genau so.


    @ Mario& Anna:
    Was das für ein Scheidenstreifling ist, werden wir sicherlich nicht mehr herausfinden können. Ich werde zu diesem Pilz auch noch eine Bestimmungsanfrage erstellen. Mal sehen, vielleicht meldet sich noch jemand, der die Gattung besser kennt.


    LG
    Joli
    [hr]
    Hallo Pablo,


    vielen Dank für deinen Beitrag!



    Wenn Hartmut die Pilze in der Hand hatte, bin ich jedoch gerne bereit, dem Urteil einfach zu folgen.


    Die Schleierlinge mit dem zugespitzten Hut hat Hartmut nicht in der Hand gehabt. Er hat alleine aufgrund der Fotos im Bericht mir per Mail bestätigt, dass ich richtig liege bzw. dass er nicht anders bestimmen würde.



    Die Fortsetzung gefällt mir schon viiiiiiiiiel besser. Tolle Sachen sind da wieder dabei; der Dottergelbe Spateling, der gebänderte Dauerporling und die Krönchen - Koralle sind traumhaft!


    Dottergelber Spateling, der gebänderte Dauerporling und die Becher-Koralle waren für mich die Erstfunde, worüber ich mich sehr gefreut habe! :)



    Schade: Zu den Milchlingen wäre ich mit mehr Angaben und Details gerne dabei gewesen. So nur nach Bildern fehlt mir leider die Erfahrung.


    Alle Milchlinge waren ziemlich klein (Hutdurchmesser : 1-3 cm), hatten weisse, scharfe Milch, rochen sehr angenehm fruchtig und wurden im moosigem Mischwald gefunden, wo meist Kiefer, Fichten und Birken wachsen. Ein paar Detailbilder habe ich auch noch. Meinst du, dass es sich lohnt eine Bestimmungsanfrage zu den Milchlingen zu stellen?



    Der weiße Porling an dem Fichtenstamm ist nicht der Nordische Porling. Der ist eher etwas gelbockerlich gefärbt und hat gröbere Poren. Was du da zeigst, gehört wohl eher zu den Saftporlingen (Oligoporus s.l.). Das ist aber eine recht schwere Gattung, wenn auch nicht so schlimm wie Cortinarius, weil viel kleiner. ;)


    Das klingt überzeugend! Habe ich im Bericht vermerkt. Was das für ein Saftling war, bleibt wohl ungelöst bis ich so was erneut während meines nächsten Urlaubs in Litauen finde. ;)


    LG
    Joli[hr]


    Hallo Joli, dein Trichterling könnte aufgrund der geschwollenen Stielbasis Richtung Keulenfuß-Trichterling (Clitocybe clavipes) gehen. Allerdings habe ich die Art noch nicht selber gefunden. Sie wächst jedenfalls gerne bei Kiefern. Ist aber nur eine Idee.



    Hallo Anna,


    da hast du eine gute Idee !


    Ich denke schon, dass hier sehr wohl Keulenfuß-Trichterling (Clitocybe clavipes) sein kann! Sein richtiger wissenschaftlicher Name wäre lt. Tintling dann Ampulloclitocybe clavipes. ;)
    Kiefer gab es am Fundort zu genüge, Boden war moosig, sauer. Der Pilz roch angenehm. Keulige aufgetriebe Basis sowie trockene, glatte Oberhaut passen auch. Ich speichere deshalb den Trichterling b.a.w. bei sich als Keulenfuß-Trichterling ab. :)


    LG
    Joli

    LG
    Joli

    Alles ist miteinander verbunden, und hat einen Sinn. Obwohl dieser Sinn meist verborgen bleibt, wissen wir, daß wir unserer wahren Mission auf Erden nah sind, wenn unser Tun von der Energie der Begeisterung durchdrungen ist.
    - Paulo Coelho, Der Zahir -

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  • Hallo Joli,


    ich personlich bleib der Meinung das wir hier mit ein zu hell geratenen A. crocea zu tun haben, trtzdem wären hier mehr meinungen interessant gewesen.


    Hättest du Lust den Pilz ins Bestimmung forum einzustellen? Ich bin ein richtiger Amanita Fan ( neben den Filzer :D:D) und würde mich schon interessieren was für meinungen sich hier bei entfalten würden.


    Lieber Mario,


    auf Deine Initiative habe ich die Bestimmungsanfrage eingestellt.


    LG
    Joli

    LG
    Joli

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