Hallo Pilzfreund77,
- Wenn man 3 Merkmale angeben soll aber 5 und mehr angeben kann, sollte die Frage lauten: nenne "mindestens" 3 Merkmale, oder eben nur 3 Antworten erlauben. Umgekehrt sollte man die geforderte Anzahl der Merkmale auch abgeben müssen.
Hierzu denke ich, dass die Fragen vermutlich 1:1 so formuliert sind wie im Fragenkatalog der DGfM.
Und zumindest bei mir damals (ich vermute mal, das ist immer noch so) war die Prüfung dann auf Papier, und es war der geprüften Person selbst überlassen, wie viel man reinschreibt.
Wie das dann gewertet wird, wenn man statt 3 Merkmalen 4 reinschreibt, und eines davon ist falsch oder nicht relevant genug - keine Ahnung.
Generell ist die Fragestellung ja bei vielen Fragen sehr offen, und man muss schon so ein bisschen wissen, worauf die Frage abzielt, um eine möglichst sinnvolle und nicht nur formal korrekte Antwort geben zu können. Beispielsweise bei der Frage nach "drei wichtigen bestimmungsrelevanten Merkmalen des Karbolegerlings" wäre in meinen Augen eine formal korrekte Antwort auch: "Hut, Stiel, Lamellen", aber gemeint ist natürlich was anderes. Da finde ich persönlich es gut, wenn die Möglichkeit besteht, eines mehr reinzuschreiben, auch wenn eigentlich nur drei gefragt sind.
Beim Karbolegerling-Beispiel: Sind damit auch Merkmale gemeint, mit denen ich erstmal feststelle, dass er zu den Champignons gehört (z. B. Lamellenfarbe)? Oder sind damit eher Merkmale gemeint, mit denen ich ihn von anderen Champignons unterscheide (z. B. Gelb in der Stielbasis). Falls letzteres, sind dann auch Merkmale OK, die häufig, aber nicht immer auftreten, z. B. die eher zylindrische Hutform beim jungen Pilz?
Wie ist es überhaupt mit Merkmalen, die nur beim jungen oder nur beim alten Fruchtkörper auftreten, wenn ich stattdessen auch die Möglichkeit hätte, Merkmale zu benennen, die in jedem Altersstadium relevant sind?
Mein Eindruck von der Prüfung ist, dass auch die Bewertung, ob eine Frage richtig beantwortet wurde, nicht sehr starr und formal ist wie bei einem Multiple-Choice-Test, sondern darauf abzielt, ob der Sinn hinter der Frage erfasst wurde, und unter anderem deshalb finde ich das System, das Chris aufgesetzt hat, so toll, weil es diese Flexibilität abbildet und trotzdem die Möglichkeit bietet, sinnvollere und weniger sinnvolle Antworten zu würdigen.
Beste Grüße
Sabine