Beiträge von Chorknabe

    Die genannten Pilzschulen usw. sind für mich ziemlich weit weg.

    Für eine gute Woche kann man denke ich auch mal quer durch Deutschland fahren für einen Kurs? Aber wenn es etwas vor Ort gibt, kannst Du mit Deiner Recherche ja mal dort starten.

    Ich habe da vielleicht auch eine etwas andere Haltung - wir fahren mit dem Chor nicht selten an einem Tag von Leipzig nach Süddeutschland und zurück - für ein Konzert ;)

    Hallo Phillip,


    ich freue mich dass Du diesen Schritten gehen möchtest! Ich selbst habe meine Kurse bei Andreas Gminder gemacht: Kurstermine 2020. Die neuen Kurse für 2021 werden vermutlich ab November feststehen (so war es zumindest die vergangenen Jahre). Du kannst ihm auch gern eine Mail schicken und Dich bereits auf diese Art vormerken lassen. Es gibt aber auch andere "Anbieter" von Pilzkursen. Bspw. kannst Du mal bei der Bayrischen Mykologischen Gesellschaft schauen; hier wäre Christoph aka Tricholomopsis der richtige Ansprechpartner.


    Pilzkurse sind generell eine hervorragende Möglichkeit, sich viel Wissen anzueignen. Man macht in den wenigen Tagen einen gewaltigen Sprung - eben nicht nur weil man viele neue Arten kennen lernt sondern weil man viel Systematik an die Hand bekommt. Daher generell eine dicke Empfehlung für Pilzkurse - egal bei wem. Aber auch durch das Forum hier wirst Du viel lernen und verinnerlichen.


    Herzliche Grüße,

    Thomas.

    2) mach den Ammoniaktest auf dem Hutschleim: bei H. persoonii Blaugrünverfärbung, tut sich farblich nichts, ist das wohl H. mesotephrus.

    12) standorttypisch wäre T. lascivum, der käme auch optisch gut hin, aber bei der Geruchsangabe warst du wohl euphemistisch - T. lascivum riecht ausgesprochen pissig, also nach schlecht gereinigter Bahnhofstoilette, in die man zur Verschlimmbesserung Klospray reingesprüht hat

    Danke Dir für Deine Kommentar.


    zu 2) Vom Amonjak-Test hatte ich gelesen. Der Hutschleim hat sich nicht merklich verfärbt - allerdings war das auch dunklem Grund und bei Kunstlicht spät abends eventuell auch einfach nicht zu erkennen. Ich hab mit Amonjak nicht gegeizt. Nach einigen Minuten ist mir aufgefallen, dass der Stielschleim im oberen Bereich einen grünlichen Schimmer hatte, der zuvor nicht zu sehen gewesen ist. Vielleicht haben die Amonjak-Dämpfe da etwas ausgelöst? Außerdem schreibt Ludwig bei H. mesotephrus von einer gelborangenen Verfärbung der Stielbasis mit KOH. Bei meinem Fund war sie aber orangerot - was laut Ludwig auf personii hinweist. Und nun?


    zu 12) Ja, da war noch die typisch widerwärtige Note im Hintergrund, aber eher dezent. Das Ding hat tatsächlich vor allem süßlich gerochen. Ich bekomme album und lascivum noch nicht sauber auseinander; ich brauche wohl mal beide Arten nebeneinander.

    Nach der kleinen Runde durch den Kalklaubwald letzte Woche (Bericht siehe hier) Gestern war ich wieder im gleichen Wald mit Frau und Kind. Während meine Tochter (2 Jahre alt) stolz wie Bolle mit einem Helmling durch den Wald stolziert ist, habe ich im Vorbeigehen einige Funde dokumentiert. Einiges habe ich schon im ersten Thread gezeigt, aber weil's so schön war hier einfach nochmal neu.


    1) Ein Egerling der nach Anis riecht. Vermutlich der Schiefknollige Anisegerling (Agaricus essettei).



    2) Ein Schneckling am Wegesrand mit extrem schleimigen Hut und Stiel bei Buche mit eingestreuten Hainbuchen und Eichen. Nach dem Schlüsseln komme ich beim Olivgestielten Schneckling (Hygrophorus persoonii) raus. Die Natterung am Stiel ist zwar etwas undeutlich. Andererseits wird die Stielspitze mit KOH brav orangerot (steht so im Ludwig).



    3) Rettichhelmlinge in Hülle und Fülle. Hier ist der Rosa Rettichhelmling (Mycena rosea) zu sehen, aber auch der Gemeine Rettichhelmling war hundertfach zu finden.



    4) Die Igelstäublinge liegen gerade in großer Anzahl im Wald und erfreuen auch kleine Kinderherzen sehr.



    5) Im letzten Thread hatte ich die Art bereits ohne Bild erwähnt; hier nun ein Foto davon: der Trockene Eichenschneckling (Hygrophorus penarioides) ist wie der Name schon sagt nicht schleimig und hat einen angenehmen fruchtigen Geruch, der entfernt an Maracuja erinnert.



    6) Butterrüblinge (Rhodocollybia butyracea) wuchsen in größeren Gruppen direkt am Wegesrand.



    7) Ein Täubling mit zart rosa überhauchtem Stiel, recht festen Fleisch und mildem Geschmack. Sporenabwurf ist in Arbeit, ich fürchte aber dabei wird nicht mehr viel rumkommen.


    8) Ein Erdritterling mit eindeutig pfeffrigem und keinesfalls süßlichem Geruch. Der Hutrand ist auffällig wollig behangen. Ich bin versucht, ihn als Schuppenstieligen Erdritterling (Tricholoma squarrulosum) zu nennen. Der Stiel ist zwar etwas glatt - aber was käme sonst noch in Betracht? Übrigens habe ich diese Art bislang immer nur als Einzelexemplar gefunden. T orirubens dagegen finde ich stets in kleineren Gruppen. Ist das arttypisch?



    9) Fotogene Tintlinge am Wegesrand; sie blieben unbestimmt.



    10) Die im Kalklaubwald häufige Herkuleskeule war ebenso zahlreich zu finden.



    11) Die Nebelkappen fluppen gerade aus dem Boden und sind in schönem jungen Zustand ebenfalls häufig zu finden.



    12) Ein eher graziler weißer Ritterling mit komplexem süßlichen Geruch ähnlich wie Kunsthonig. Die Bäume der Umgebung waren Buchen und vor allem Eichen. Ist es nun Triicholoma album oder Tricholoma lascivum?



    13) Die Steife Koralle (Ramaria stricta) wuchs an einigen Stellen fast rasig.



    14) Ein weiterer eher kleiner Schneckling mit leichten aprikotfarben am Hutrand, Stiel und Lamellen und dunklerer Hutmitte. Geruch unauffällig. Ich komme mit GPBaWü auf den Orangefalbenen Schneckling (Hygrophorus unicolor). Oder doch H. lindnerii?



    15) Vermutlich ein Risspilz (Inocybe spec).



    16) Der Brennende Rübling in frischem Zustand (üblicherweise finde ich die meist reichlich vertrocknet) mit dem Arttypischen säurlichen Geruch der an Essig erinnert.



    17) Ein weißer Schneckling, dessen Hunt sich mit KOH knallig gelb verfärbt: der Gelbverfärbende Schneckling (Hygrophorus discoxanthus).



    18) Ein Erdritterling mit auffällig dunklen Hutfasern und süßlichem Geruch. Nach einem halben Tag bekommt die Stielbasis blaue Flecken und die Lamellen bzw. Hutrand fangen nach einigen Stunden auf der Heizung an zu röten. Die Farbe des Basismycels konnte ich im Wald nicht erkennen - ich meine aber nichts gelbliches gesehen zu haben. Dennoch würde ich wegen des Standorts den Fund Rötender Erdritterling (Tricholoma orirubens) nennen.



    19) Ein weiterer, diesmal braunhütiger Ritterling mit sehr schleimiger Huthaut. Der Geschmack war völlig mild. Daher für mich der Brandige Ritterling (Tricholoma ustale).



    20) Diese kleinen Kerlchen schoben sich durchs dichte Buchenlaub: das Gemeine Gallertkäppchen (leotia lubrica).



    20) Zum Abschluss noch ein nettes Paar und trauter Zweisamkeit eng aneinander gekuschelt. Sind sie nicht knuffig? <3



    Danke fürs Mitkommen und Bilder betrachten. :)

    Hallo Christoph,


    danke für Deinen ausführliche Entgegnung. Ich habe mich vermutlich etwas missverständlich ausgedrückt - denn in weiten Teilen bin ich mit Dir einer Meinung. Zum Wesen eine PSV hatten wir uns bereits letztes Jahr bei der BMG unterhalten, und Dein Ansatz des "Beraters" finde ich gut, und versuche es selbst in meinen Beratungen genauso zu halten.


    Mein Punkt ist, dass bei allen neuen Erkenntnissen die Kommunikation der "ausbildenden Institution" zu den tätigen PSVs stimmen muss. Ich beschäftige mich selbst gern mit Pilzgiften und versuche neue Informationen in mich aufzunehmen - und doch war mir das Thema "Saponaceolide" im Erdritterling völlig neu. Bei mir ist nur das Thema Rhabdomyolyse hängen geblieben. Welche Informationen erreichen dann einen PSV, der es mit Giftstoffen "nicht so sehr hat"?


    Die Notwendigkeit des Eigenstudiums und die persönliche Pflicht zur Fortbildung sollte jeder PSV verspüren - aber ich sehe hier doch die DGfM etc. mehr in der Pflicht. Wenn Pilze bezüglich ihres Speisewertes neu bewertet werden müssen, dann muss die Information sauber zusammengefasst an die PSVs verteilt werden. Genau das scheint mir aktuell nicht so recht gegeben. Dabei ist doch die Liste an Speisepilzen ein gutes Werkzeug: wenn sich hier etwas ändert, bedarf es eines zeitnahen Updates. Bei Themen wie dem Schwermetallgehalt in Champignons wundere ich mich daher etwas über die Trägheit der DGfM.


    Ich meinte, dass ein zu eifriges hin- und her die PSVs als auch die Sammler selbst verwirrt. Aber Du hast schon recht, es schadet eigentlich niemandem. Aber nochmal: wenn es da etwas neu zu bewerten gibt, dann muss die Information verteilt werden. Nicht jeder PSV kann etwas mit chemischen Formeln anfangen. Aber wenn man sagen wir jährlich die Liste der Speisepilze anpasst, und alle Änderungen kurz begründet, dann wäre das sicher hilfreich?

    Man kann es natürlich auch so sehen, dass die PSV-Prüfung einfach nur eine Ausbildung ist, und jeder danach seinen eignen Stiefel fährt - aber ist das so gewollt?

    Dann sollten die keine PSV ausbilden. Ist jedenfalls meine Meinung.

    Das ist albern. Neue Erkenntnisse werden durchaus kontrovers diskutiert. Mitunter passiert da in wenigen Jahren ein regelrechtes Hin und her. Siehe der Rhabdomyolyse-Verdacht bezüglich des Grauen Erdritterlings nach einer chinesischen Studie. Zwei Jahre später wurde der Pilz nun wieder "entlastet". Dieses Hin und Her schadet nicht zuletzt dem PSV-Wesen - denn die Berater vor Ort müssen dann den Leuten beibringen, dass sie Pilze nicht mehr essen dürfen, die sie seit Jahrzehnten gegessen haben. Der Grünling wird nach wie vor in Brandenburg und Umgebung gesammelt. Und es gibt nach wie vor Nebelkappen-Liebhaber. Und hier reden wir über Arten, die seit Jahren nciht mehr als Speisepilze gelten.

    Hallo, Thomas!


    Mein Beineid. Die Kalkgebiete bei mir in der Umgebung sind verödet. Da ist praktisch null Aktivität von mykorrhiza - Pilzen in diesem Jahr.

    [..]

    8) Tricholoma squarrulosum ist das nicht (Geruch in dem Punkt egal). Tricholoma squarrulosum ist viel dunkler und wolliger. Rötet der denn tatsächlich?

    Hallo Pablo,


    hier war es ähnlich: trocken und keine Pilze. Manche Gebiete sind jetzt klatschnass, aber es fehlen die Pilze. Im "Rautal" in welchem ich unterwegs war, ist es allerdings etwas anders; hier hält sich die Feuchtigkeit viel besser.


    Zu 8) - welche Art käme denn bei dem pfeffrigen Geruch noch in Frage? T.Orirubens hat diese Noten nicht, stattdessen aber eine süßliche Komponente, die mein Fund nicht hatte. Auf Röten oder auch bläuliche Flecken an der Stielbasis (die sich meist erst nach vielen Stunden einstellt) habe ich leider nicht geachtet - wir hatten ja eine Ausstellung aufzubauen.

    Also ist er ein Speisepilz! Nach der Liste

    Ja. Ich muss ihn aber nicht freigeben als PSV. Ich darf nur keine Pilze freigeben, die die DGfM NICHT als Speisepilze deklariert. Die DGfM ist mitunter langsam, manche Erkenntnisse werden erst nach längerer Zeit aufgenommen. Ich kann da früher reagieren und bspw. jeden Champignon-Sammler vor den hohen Cadmium-Werten warnen. Oder im Härtefall sogar keine Essensfreigabe erteilen. M.E. muss man aber vor allem die Leute aufklären und ihnen sagen worauf sie sich einlassen. Entscheiden tun sie dann eh selbst. Ich kann nicht verhindern, dass sie sich etwa in die Pfanne hauen, was ich explizit nicht freigegeben habe.

    Dann braucht man die nicht mehr, wenn jeder anders entscheidet ......

    Es ist ganz einfach: PSVs, die bei der DGfM geprüft wurden, haben sich als Minimalkonsens an die Speiseliste der DGfM zu halten. Ähnlich gilt es ohne Frage für die BMG. Darüber hinaus gibt es einen weiten Spielraum.

    Was für ein fotogener Pilz. Toller Fund!

    Die hatten wir heute auch ( ganz oben rechts) auf unserem Cortinarienkurs in Hornberg und noch ungefähr 30 andere

    Grüße an Ralf, der macht gerade Euren Kurs mit 😉 Der Einstieg in die Cortinarien habe ich mir für die kommenden Jahre ebenfalls vorgenommen.

    Das ist er Wolli, der galt früher als essbar, wird aber inzwischen als erbgutverändernd eingestuft, also lieber nur ansehen.

    Das wäre mir neu. Ich kenne nur die Aussage, dass die Art ordentlich Cäsium und andere Schwermetalle anreichert und man deshalb eher verzichten sollte. Hast Du Quellen?

    Wenn der Pilz nicht bei Verletzungen rötet, ist die Gattung Riesenschirmling wahrscheinlich.


    Aber: wir können keine Essensfreigabe übers Netz geben! Eine seriöse Beurteilung ist nur möglich wenn man den Pilz in der Hand hält. Gibt es einen PSV in Deiner Nähe?

    Servus Matt,


    auf jeden Fall einer aus der Gattung Macrolepiota Riesenschirmlinge. Auf dem ersten Foto sieht man schön den rötenden Stiel. Vergleich deinen Fund mal mit chlorophyllum olivieri Safranschirmling.

    Die Gattung der Riesenschirmlinge zeichnet sich unter anderem durch NICHT rötendes Fleisch aus 😉 Röten tun dagegen die Vertreter der Gattung Safranschirmlinge.


    Ob der Fund wirklich gerötet hat kann ich auf den Bildern nicht zweifelsfrei erkennen. Es spricht trotzdem aber einiges für einen Safranschirmling. Bei dieser Gattung muss man aufpassen, denn da gibt es auch eine giftige Art.


    Herzliche Grüße.

    Ich habe rein optisch eine andere Theorie zu Deinem Fund. Hast Du mal dran gerochen? Wo genau hast Du die Pilze gefunden?


    Von den Bildern her könnte ich mir auch einen der trockenen Schnecklinge vorstellen. Der Trockene Eichenschneckling bspw. hat durchaus creme-farbene Lamellen. Und Eichenblätter liegen schon mal neben Deinem Fund 🙂 Die Pilze habe ich heute selbst um Jena gefunden, sie haben also noch Saison.


    Nur mal so als weitere Idee.

    Hallo Thomas,

    Donnerwetter, ihr hattet 320 Arten ausgestellt. Das ist beeindruckend. Vermutlich habt ihr da auch diverse Helmlinge und andere Winzlinge gezeigt, oder? Wenn ja, wie habt ihr die ausgestellt, ohne dass sie euch weggetrocknet sind?

    Wir hatten quasi kaum Kleinzeug auf den Tischen. Also keine kleinen Dunkelsporer und keine Helmlinge oder ähnliches. Dafür viele Ritterlingsarten, Cortinarien, erstaunlich viele Röhrlinge und anderes. Dadurch hatten wir auch keine Schwierigkeiten mit eintrocknenden Fruchtkörpern.

    Nachdem es um Jena monatelang sehr trocken war, gab es seit letzter Woche endlich wieder Pilze. Nicht überall, aber zumindest dort wo sie die Feuchtigkeit wegen eines engen Tals besser hält. Die Tour diente vor allem dem Sammeln von Arten für eine Pilzausstellung, deshalb war wenig Zeit für Dokumentation und Bestimmung. Ich war zuvor in einem anderen Kalkbvuchenwald; dort gab es tatsächlich nur wenige Stinkrüblinge; davon abgesehen war der Wald leer: Umso mehr habe ich mich gefreut, in dem zweiten Wald viele Arten finden zu können. Hier einige Impressionen.


    1) Auf dem Weg gab es bereits einen trivialen Erstfund für mich: den Schwefelporling im besten Zustand. Habe ich tatsächlich noch nie zuvor gefunden.



    2) Ein Schleierling mit auffällig gelber Farbe in allen Teilen des Fruchtkörper, auch im Fleisch; bei Buche. Für mich eine Phlegamtie um C.elegantissimus herum (Sektion fulvi)?



    3) Ein weiterer Schleierling, den ich an diesem tag häufig gefunden habe und der ein typischer Begeliter der Buchen auf Kalk ist: der Buchen-Klumpfuß (C. anserinus).



    4) Ein weiterer Schleierling, den ich gar nicht einsortieren konnte. Auffällig gelbe Hutfarbe aber heller Stiel und helles Fleisch (soweit man das noch bei diesem Zustand bewerten kann).



    5) Der Brandige Ritterling (T. ustale) in einer wundervollen Kollektion war auch zugegen. Oder Doch T. ustaloides? Eichen in der Umgebung können auf jeden Fall nicht ausgeschlossen werden.



    6) Ein weiterer Fund hat mich genarrt. Von oben dachte ich eher an eine weiße Tricholoma, die Blick unters Hütchen hat aber die Gattung veraten: Semmelstoppelpilze. Hier vermutlich Hydnum albidum.



    7) Ein häufiger Vertreter im Kalkbuchenwald ist der Igelstäubling. Ein sehr fotogener Pilz :)



    8) Ein leider einzeln stehender Erdritterling mit einer auffälligen Hutschuppung und kräftigem Geruch nach Pfefferstreuer. Ich habe ich als Tricholoma squarrulosum abgespeichert. Der Stiel durchaus schuppig, allerdings ohne dunkle Zeichnung sondern eher rau.



    9) Über diesen Fund habe ich mich besonders gefreut: der Getropfte Schleimschirmling (Limacella guttata). Ist der nicht erst vor kurzem in eine neue Gattung verschoben worden?



    10) Die Herkuleskeule war an diesem Tag ein wahrer Massenpilz.



    11) Zwei weitere Schleierling, die einige Meter auseinander standen, und bei denen ich mir nicht einmal sicher bin dass sie zusammen gehören. Der Geruch war irgendwie auffällig, aber ich konnte nicht so recht ergründen wonach.



    12) Zum Abschluss ein weiterer Schleierling, den ich rein optisch in die Sektion Telamonie sortiert hatte. Auffällig fand ich die grünen Farben im Hut, Stiel und Lamellen. Ein Wissender hat mich korrigiert: es ist ein Hautopf, und zwar der Grünblättrige Hautkopf (Cortinarius olivaceofuscus).



    Was gab es sonst noch (ohne Foto):

    • Amanita phalloides in Massen (ich habe sicher 50 Fruchtkörper gefunden)
    • Hygrophorus penarioides - für mich ein neuer Standort, aber unverkennbar die Art. H. penarius durfte ich letzte Woche beim F2-Kurs kennenlernen: sehr ähnlicher Habitus aber anderer Gericht und teils bitterer Geschmack.
    • Tricholoma album in großer Anzahl und vielen Fundstellen
    • nach Kohl stinkende Rüblinge
    • Mycena pura

    auf der gestrigen Tour musste ich feststellen, dass viele der Cortinarien sich schon zu braunen unbestimmbaren Schlappen verwandelt hatten. Wer also im Kalkbuchenwald dieses Jahr noch Cortinarien gucken möchte, sollte sich meiner Meinung nach beeilen.

    Hallo, diesen Eindruck hatte ich leider am vergangenen Samstag in Jena ebenso. Da waren zwar diverse Phlegmatien zu finden, die waren aber alle bereits alle einige Tage drüber. An anderen Stellen um Jena war der Wald allerdings quasi leer - hier hat der Regenmangel bis Mitte letzter Woche heftig zugeschlagen. Die Frage ist, ob dort vielleicht noch einmal die eine oder andere Cortinarie sprießt, oder ob einfach die Saison durch ist?