Milchling

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 761 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von larchbolete.

  • Servus zusammen,

    dieser Milchling bereitet mir etwas Kopfzerbrechen. Gibt schon 1-2 Kandidaten die mir aber trotzdem nicht so richtig passen.

    Fundort Parkanlage unter Rotbuche (es kommt nix Anderes in Frage), Hut deutlich gezont, realtiv fragiler Habitus, dünnfleischig, Geruch unbedeutend (meiner Meinung nach), Milch unveränderlich weiß und zuerst mild später "sehr" scharf.

    Thx Andre 🙂

  • Hallo

    Der Stiel ist zu glatt und ohne Grubigen Flecken , kann das bei L. zonarius passen ? Ich hab L. zonarius immer mit Stiel Flecken und Grübchen gefunden . Mich irritiert fehlende ( unbedeutende ) Geruch

    LG

  • Hallo Zusammen

    Ich könnte mir noch Lactarius subcircellatus vorstellen, dieser kann auch Hütte bis 10cm bilden. Die Milch bleibt weiss und hat einen pfeffrigen Geschmack.

    LG Andy

  • Hallo,


    es könnte L. zonarius sein, wie Uwe schon sagte. Die ganze Erscheinung ist nicht typisch, was es nicht einfach macht. Ob Gruben am Stiel oder nicht, ist egal.


    L. subcircellatus kann man sicher ausschließen. Zum einen braucht er Birke als Begleitbaum, zum anderen wäre die nordisch verbreitete Art eine kleine Sensation in Deutschland. Auch die Farbe der Blätter passt nicht (sollte ocker sein). Würde man mikroskopieren, sollten bei subcircellatus Zystiden von 100 µm vorhanden sein.


    Gruß

    Peter,

    dem auch nichts besseres als wahrscheinlich zonarius einfällt.

  • Hallo,


    L. zonarius ist das nicht. Da fehlen die Gruben am Stiel.


    Die Beschreibung der Geschmacksprobe der Milch würde dazu passen, aber das machen andere Milchlinge auch.


    Bitte die Bilder meines Fundes vergleichen, Fundbericht hier im Forum.


    L. z. und L. a. ließen sich nur mikroskopisch sicher unterscheiden. Da helfen auch die Anastomosen nicht weiter.


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hallo Steffen,


    Lactarius zonarius mit Gruben am Stiel wurde von Bon als L. zonarius var. scrobipes bezeichnet. Zuvor hatten Kühner & Romagnesi 1953 L. scrobipes als Art neu beschrieben. Mittlerweile wird er als bloße Form nicht mehr abgetrennt.

    Ich hatte die Art selbst mit und ohne Gruben gefunden. Das Merkmal taugt also nicht so richtig.


    Bei mir war es wahrscheinlich umgekehrt wie bei dir. Ich hatte L. zonarius immer ohne Gruben gefunden und somit ein "Bild" davon. Als ich erstmals Fruchtkörper mit Gruben fand, war ich erstaunt. Nach vielen Funden der letzten Jahre halte ich es mit Heilmann-Clausen et al. "Stiel ... oft mit dunkleren Vertiefungen oder Flecken".


    Ich gebe dir recht, wenn wir mikroskopische Angaben hätten...

    Vielleicht wurde auch eine Hainbuchenhecke übersehen....

    Es wird wohl ein Rätsel bleiben.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Hallo zusammen,

    wie Peter schon sagt, wird sich das so nicht auflösen lassen.
    Was man aber noch anmerken kann: bei den Zonarii , also den echten Zonen-Milchlingen gibt es wohl noch unbeschriebene Arten.
    Wir finden z.B. Im Schwarzwald in einem Wald in der Nähe von Lossburg seit Jahren einen Zonen-Milchling, der sich nicht bestimmen lässt. Die Sequenzierung bringt auch kein klares Ergebnis.
    Die Art wächst dort wahrscheinlich bei Weisstanne. Weisstanne ersetzt im Nadelwald gern die Buche des Laubwaldes als Mykhorizza Partner.
    Vielleicht hat Peter ja gerade ein aktuelles Bild davon greifbar

    LG
    Uwe

  • Hallo,


    aktuell ist das Bild nicht, aber die Pilze sehen heuer auch nicht anders aus.


    Die Art gehört zu den Zonarii und ist bisher unbeschrieben. Ich weiß nur, dass es außer im Schwarzwald noch zwei Fundstellen geben soll.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Hallo,


    Ich würde die Stelle beobachten und auf junge Fruchtkörper hoffen. Wie Uwe und Peter finde ich einen Zonarii, so vermutlich L.zonarius am wahrscheinlichsten. Grübchen muss der tatsächlich nicht immer haben. Jung ist der fein filzige Hutrand ein ausgezeichnetes Alleinstellungsmerkmal in dieser Sektion.


    L.acerrimus kann man übrigens auch wegen des hell cremefarbenen Sporenpulvers ausschließen, denn der Queraderige Milchling hätte in diesem Alter ockerfarben getönte Lamellen.


    VG Thiemo

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    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    2 Mal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Hallo Peter

    hast du dein Fund Mikroskopiert ? Hast du Mikrodaten ?

    In meine nähe in Berchtesgaden ist L. zonaroides viel mal gefunden und Mikroskopisch bestätig

    LG

  • Hallo beli,


    unsere Funde von Dottenweiler wurden mehrfach mikroskopiert und beschrieben. Sie wurden zusätzlich von Personen vom Nat.-hist. Museum in Stuttgart und der Universität Gent untersucht. Diese beschäftigen sich speziell mit der Gattung Lactarius. Es ist eine neue - bisher unbeschriebene - Art.


    L. zonarioides hat größere, anders ornamentierte Sporen.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • by the way: im Handbuch Pilze (Gminder Karasch) ist bei zonarius/zonaroides bei der Bemerkung etwas falsch. Was ist denn da richtig?

    Ich hab das mal nachgeschaut, da ist richtig was durcheinander.
    Die Beschreibung und auch das Bild zeigen L.zonarius und nicht L.zonaroides d.h. der Name deutsch/wissenschaftlich muss geändert werden in

    Schöner Zonen-Milchling
    Lactarius zonarius (Bull) Fr. (Syn. Lactarius insulsus)


    Damit sollte dann alles stimmen. Die Bemerkung zu L.zonaroides ist dann richtig

    Gruss

    Uwe

  • Servus nochmal,

    L.fluens hatte noch jemand in den Ring geworfen.

    Normalerweise sollte m.W. bei dem die Milch braun eintrocknen. Das konnte ich nicht beobachten, ich war auch nicht so lange zugegen und mitgenommen hab ich nix.


    Grüße Andre