Dachpilz im Buchenwald

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Grüni/Kagi.

  • Hallo!

    Endlich hab ichs mal wieder in den Wald geschafft (Buchhorst bei Braunschweig; v.a. Buchen)

    Kann man da irgendetwas zu sagen?

    Erstmal ein paar Fotos aus dem Habitat: Andere Bäume als Buchen hab ich im direkten Umfeld nicht gesehen, aber insgesamt gibt es auch andere dort...(aber vielleicht erkenn ich die auch noch nicht gut genug...)




    Nun der Pilz etwas näher:


    Der Stiel misst 7cm x 3mm (Durchmesser), kein Hinweis auf einen Ring, Oberfläche leicht bräunlich; nicht abgesetzte Knolle (?)

    Hut ca 3cm Durchmesser, Geruch herb, ein bisschen nach Kakao? Oberfläche radialfasrig,

    Sporen sind noch nicht ganz fertig ausgesport, die Lamellen hatten im Wald einen leichten Rotstich, das Sporenpulver selbst ist bisher noch hell bis cremefarben (aber sind bisher nur eine halbe Stunde ausgesport, vielleicht wird das noch besser sichtbar...), Lamellen nicht am Stiel angewachsen.


    Liebe Grüße

    Carolin

  • Andere Bäume als Buchen hab ich im direkten Umfeld nicht gesehen, aber insgesamt gibt es auch andere dort...(aber vielleicht erkenn ich die auch noch nicht gut genug...)

    Hallo carolin

    Ja, mit Bäume musst du noch viel üben!

    Du hast einen Dachpilz gefunden. Dein Schnittbild ist gut. Man sieht kaum Hutfleisch, dafür rötliche Lamellen und einen Stiel, der fast an der Huthaut endet.

  • Hallo Carolin,


    du hast alles richtig vom Pilz beschrieben, passt gut. Durch das rötliche Sporenpulver bist du auch in die Nähe der Gattung gekommen.

    Durch die freien Lamellen (hast du selbst erkannt) landet man bei den Dachpilzen. Rötlinge haben normalerweise keine freien Lamellen. Einer der Rehbraunen Dachpilze könnte es sein.


    Ich finde deine Herangehensweise prima.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • carolin

    Hat den Titel des Themas von „Rötling? Oder irgendwas anderes? im Buchenwald“ zu „Dachpilz im Buchenwald“ geändert.
  • Guten Tag,


    ich glaube, an der Borke eine Eiche und mehrere Hainbuchen erkennen zu können. Im Hintergrund links könnten auch Buchen (bei uns: Rotbuchen) zu sehen sein.


    Einige Pilze unterscheiden Buchen von Hainbuchen, deshalb sollten wir Pilzfreunde das auch tun. ;)


    Viele Grüße,

    Benjamin

  • Moin, und jetzt noch der Nachschlag (ich weiß immer nicht, zu wieviel mehr ich komme und manchmal bin ich auch einfach ungeduldig...): das Sporenpulver ist eher hellbräunlich und definitiv nicht rosa.

    Wenn ich mir ein Bild vom P. umbrosus im FotE anschaue, ist "Lamellenschneide andere Farbe" definitiv nicht zutreffend.



    Erstmal bei 40x, Wasser:

    Und eine Fremdspore hab ich auch noch am Stiel gefunden, septiert sind die schon ziemlich hübsch :)))



    Auf den Lamellen einiges an Pleuro(?)zystiden mit 2 Haken(?). Sind die bauchigen Zellen auch Zystiden? (Hab noch mal in Fungi nordica etwas von epithelium gelesen...) Basidien mit 3 sichtbaren Sterigmen, also werden es wohl 4Sporen/Basidie sein...

    Huthaut:


    Und Sporen (100x, Öl, aq); Sporen nicht weiter ausgemessen, aber um die 7μm lang:


    Laut dem Schlüssel in https://offene-naturfuehrer.de…Cller_%26_Markus_Scholler) passt aber rehbraun doch wahrscheinlich nicht, da ich das definitiv nicht als "rettichartig" wahrgenommen habe. Passt das dann trotzdem?


    Aus Fungi nordica ist es wohl sect pluteus, da da diese Haken an den Zystiden sind?

  • Mit wie viel Abstand vom Pilz müsste man denn da eigentlich schauen? Kronendurchmesser+10% oder sowas? Mehr? Weniger? Im gesamten Wald gibts schon noch einiges mehr außer Buchen... Vereinzelt auch Nadelholz, Birken, Kastanien hab ich auch schon gesehen, Kirschen etc...

  • Hi,


    sehr schöne Mikrobilder. Auf deinen Mikrobildern sehe ich keine Basidien; nur die typischen dickwandigen Hakenzystiden, welche typisch für die Pl. cervinus-Gruppe sind.


    Da gibt es noch ein paar mehr Arten, welche allerdings nicht ganz so einfach und trivial in der Bestimmung sind. Deswegen tut es Pl.cervinus agg. hier.


    Abstand zu Bäumen: 20-25m im Umkreis vom Fundort auf jeden Fall jede ektomykorrhizafähige Baumart/Baumgattung zu notieren. Gerne werden Weiden oder Haseln übersehen. Bei Pluteus ist das aber irrelevant, weil das alles Saprobionten sind, die auf Pflanzendetritus oder Totholz wachsen. Da ist dann eher entscheidend ob Laub- oder Nadelholz das Substrat war.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ups, da sind mir die zwei gefundenen Basidien durchgerutscht (und find ich schwieriger zu sehen bzw. schwierig sauber aufzunehmen, die Zystiden sind so schön groß :) )


    Danke für die 25m, damit kann ich doch was anfangen :)

  • In den meisten Beschreibungen des Pluteus cervinus steht: "Braunrosa", "Graurosa" oder sogar nur "Rosa" fürs Sporenpulver.

    Ein sehr helles, mit Weiß vermischtes Braun kann man durchaus als rosalichen Farbton wahrnehmen.

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


    112 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC +4PC Platz 9 APR 2024 +3PC Gnolmhessisch-Bonus = 112PC Stand 05.01.2025)


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