Gestern begann endlich mein Sommerurlaub, und bevor wir wegfahren, wollte ich noch schnell was pilziges finden. Ich muss zugeben, ich konnte lange nicht verstehen, wieso Leute bei 30°C Außentemperatur durch zeckenverseuchtes Unterholz krabbeln, um ein paar völlig vermadete Sommersteinpilze zu finden. Da kann man doch auch auf den Herbst warten, die Fichtensteinpilze kommen dann überall zahlreich und meist madenfrei, und schmecken ja genau so gut. Oder so dachte ich, bis ich dieses Jahr zum ersten Mal selbstgetrocknete Sommersteinpilze probiert habe. Das Aroma ist eine ganz andere Liga.
Also habe ich mich gestern bei 30°C Außentemperatur ins zeckenverseuchte Unterholz gekämpft, um dieser sommerlichen Delikatesse nachzustellen und endlich mal nennenswerte Mengen zu finden.
Zu Beginn erstmal Ernüchterung. An meinen bewährten Plätzen aus dem Juni: nichts!
Ich ging etwas weiter den Hang hoch, und konnte dann doch 4 kleine Exemplare finden. Leider recht madig im Stiel (wie üblich), aber die Hüte konnte man durch großzügiges sezieren retten.
Von der Menge her reichte das natürlich hinten und vorne nicht, um meine Trockenvorräte zu füllen, und da ich Zeit hatte, habe ich mal einen noch unerforschten Platz in einer dichten Buchen-Jungpflanzung mit einigen älteren Bäumen zwischendrin angesteuert. Und da war dann echt die Hölle los.
Die müssen wahnsinnig schnell gewachsen sein, weil sie teilweise fast keinen Schneckenfraß hatten und dazu nur im Stiel ein paar wenige Maden rumkreuchten. Ich kam auch genau zur richtigen Zeit, da sich die Röhren schon gelb verfärbt haben, aber die Hüte noch fest waren. Heute hätte man die bei der Hitze nicht mehr nehmen können.
Jetzt kann ich beruhigt wegfahren.
Liebe Grüße Suillus