2025 ist es denn schon wieder so weit, zu feucht, oder zu trocken ?

Es gibt 993 Antworten in diesem Thema, welches 44.831 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Gestern begann endlich mein Sommerurlaub, und bevor wir wegfahren, wollte ich noch schnell was pilziges finden. Ich muss zugeben, ich konnte lange nicht verstehen, wieso Leute bei 30°C Außentemperatur durch zeckenverseuchtes Unterholz krabbeln, um ein paar völlig vermadete Sommersteinpilze zu finden. Da kann man doch auch auf den Herbst warten, die Fichtensteinpilze kommen dann überall zahlreich und meist madenfrei, und schmecken ja genau so gut. Oder so dachte ich, bis ich dieses Jahr zum ersten Mal selbstgetrocknete Sommersteinpilze probiert habe. Das Aroma ist eine ganz andere Liga.

    Also habe ich mich gestern bei 30°C Außentemperatur ins zeckenverseuchte Unterholz gekämpft, um dieser sommerlichen Delikatesse nachzustellen und endlich mal nennenswerte Mengen zu finden.


    Zu Beginn erstmal Ernüchterung. An meinen bewährten Plätzen aus dem Juni: nichts!


    Ich ging etwas weiter den Hang hoch, und konnte dann doch 4 kleine Exemplare finden. Leider recht madig im Stiel (wie üblich), aber die Hüte konnte man durch großzügiges sezieren retten.






    Von der Menge her reichte das natürlich hinten und vorne nicht, um meine Trockenvorräte zu füllen, und da ich Zeit hatte, habe ich mal einen noch unerforschten Platz in einer dichten Buchen-Jungpflanzung mit einigen älteren Bäumen zwischendrin angesteuert. Und da war dann echt die Hölle los.









    Die müssen wahnsinnig schnell gewachsen sein, weil sie teilweise fast keinen Schneckenfraß hatten und dazu nur im Stiel ein paar wenige Maden rumkreuchten. Ich kam auch genau zur richtigen Zeit, da sich die Röhren schon gelb verfärbt haben, aber die Hüte noch fest waren. Heute hätte man die bei der Hitze nicht mehr nehmen können.


    Jetzt kann ich beruhigt wegfahren.


    Liebe Grüße Suillus

  • Ja, die Sommersteinpilze können richtig schnell wachsen. Über Nacht kann ein leeres Habitat mit zahlreichen Dickerchen gespickt sein und einen Tag später stehen sie dann schon groß da, um dann einen weiteren Tag später schon wieder überständig zu sein. Die Schnecken erwischen sie aber in der Regel trotzdem. Dieses Jahr sind nur vielerorts recht wenig Schnecken unterwegs. Bei mir gab es ja auch kaum gravierende Fraßschäden in diesem Jahr, selbst bei älteren Fruchtkörpern. Letztes Jahr war dagegen eine echte Plage, weil es so extrem feucht war.


    Sollte es bei dir gegen Ende August wieder regnen, halte dich bereit. Die Sommersteinis werden dann nochmal ein Abschluss-Feuerwerk zünden. Nicht unbedingt an allen Stellen, aber sicherlich an einigen. Meist kurz bevor die Fichtensteinis zum ganz großen Schub ansetzen.


    LG Christopher

  • Für das Wochenende sind Gewitter gemeldet, vielleicht schieben am Anfang nächster Woche noch ein paar. Wir fahren jetzt erstmal ein paar Tage in den Hochschwarzwald, da werde ich mal schauen, was die Leistlinge so treiben.


    Liebe Grüße Suillus

  • Moin Daniel,


    nee, der war eigentlich weiß. Die Basis hatte schon einen leichten, fauligen Gelbschimmer vom Anfressen.

    Und die ersten und noch richtig saftigen Maronen hatte ich ja schon letzten Donnerstag in der Schwinzer Heide und dann Samstag in der Müritzgegend.


    VG

  • Tach,


    heute Früh bin ich in die mir bekannten Kiefernwälder in die Gegend um Lychen/Himmelpfort/Pian aufgebrochen.

    Die Trockenheit macht natürlich auch hier nicht Halt, aber grundsätzlich ist es dort insgesamt noch etwas „grundfeuchter“.


    Freilich haben die Wälder in der Umgebung auch die besten Sommerzeiten hinter sich, aber wenn man nur lange genug die endlosen Wege und Reviere (so ca. 6km, aber Laufen an frischer Luft tut ja gut :) ) abschreitet, dann lässt sich doch noch einiges finden:


    So z.B. Butterpilze, Scheidenstreiflinge und Sandröhrlinge:


    Oder auch den ersten Edelreizker 2025:


    Der sehr seltene Kornblumen-Röhrling:


    Ein Birkenpilz wo er hingehört:


    Wieder ein Flockenpärchen und ein sehr frischer Sommersteinpils: Oh, meine natürlich …pilz…


    Und hier und da gab es dann auch noch ein paar Pfifferlinge, welche es demnächst wohl nur noch schaffen etwas größer zu werden, wenn sie vollkommen versteckt als Brut in irgendwelchen Senken und Furchen, verdeckt von genügend Laub, überdauern könnten:


    Ach ja, zwei brauchbare Fleischrote Speisetäublinge waren auch noch dabei.


    VG

  • Hallo,

    Im Steigerwald habe ich kürzlich auch den ersten kleinen Reizker und ein paar Schmierröhrlinge gefunden. Noch reicht's nur für den hohlen Zahn. ;)

    Diese sehr scharfen, nach ranzigem Mehl/leicht spermatisch riechenden Kammtäublinge auch sicher noch nie gesehen dort

    Mit den Angaben kann man eigentlich Camembert-Täubling R.amoenolens draufschreiben.

    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • nee, der war eigentlich weiß. Die Basis hatte schon einen leichten, fauligen Gelbschimmer vom Anfressen.

    Und die ersten und noch richtig saftigen Maronen hatte ich ja schon letzten Donnerstag in der Schwinzer Heide und dann Samstag in der Müritzgegend.

    Moin,

    dann hab ich mich da getäuscht. Nun ja, selbst wenns der harte Zinnobertäubling gewesen wäre, der taugt auch nicht wirklich was, hab ich mal ausgtestet. Schade eigentlich, die gibts hier recht zahlreich. Den scharfen roten Kumpel gibts an selbiger Stelle auch, den hab ich im Wald auch mal verkostet :haue:

    Ja, ein paar frische Marönchen, da wär mir auch mal danach oder mal ein paar frische kleine Sandröhrlinge. Bisher gabs ja eher nur mittelmäßiges an Röhrlingen für die Pfanne, außer ein paar Flockis, ansonsten versch. Rotfüße und ein paar jüngere Eichenfilzer, der ist ok, aber so wirklich dolle auch nicht.

    Hat man halt erstmal Pech gehabt, dafür gabs richtig gut was an Täublingen, da freu ich mich fast noch mehr drüber.


    LG

    Daniel

    Ein Bestimmungsvorschlag von mir ist keine Verzehrfreigabe, dafür müsstest du bitte einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater kontaktieren, schau mal unten der Link zur DGfM, da kannst du eine Auflistung für Deutschland finden.


    Liste von Pilzsachverständigen:

    https://www.dgfm-ev.de/service/pilzsachverstaendige

  • Der sehr seltene Kornblumen-Röhrling

    Jo, der ist mal schick, gratuliere. Der ist auch ziemlich lecker, hab ihn einmal mitgenommen und gekostet.

    Da gibts so wie ich meine, 4 Arten.

    So wie ich das mal gelesen hatte, gibts zwei Arten mit einer Art Abrisskante, da wo mal die Gesamthülle abgerissen ist.

    Zwei weitere sollen das wohl so nicht haben.

    Auch die Verfärbungen sind unterschiedlich.

    Die vier Arten wären:

    Gyroporus cyanescens

    G. pseudocyanescens

    G. lacteus

    G. pseudolacteus

    Die ersten zwei mit dieser Abrisskante, die anderen beiden nicht.


    LG

    Daniel

  • Moin,


    interessant mit den vielen Varianten. Wenn ich diese hell-beigen und bei Berührung tintenblauen Schönheiten bisher in all den Jahren gefunden hatte, waren es eigentlich immer Einzelexemplare. Schon allein aus Ehrfurcht nie probiert. :)


    VG

  • Moin :)

    Ich habe auch nur eine einzige Stelle mit denen. Da waren einmal 6 Stück. Einen hatte ich mitgenommen zum Verkosten.

    Leider sind mir mehrere Fotos davon abhanden gekommen, aus Versehen mit anderen gelöscht.

    Hab nur noch die:




    LG

    Daniel

  • Ja moin,


    heute Früh vor der großen Bramme wieder eine große Radrunde in Begleitung um den Lübbesee gedreht.

    Ja, da gibt es schon wunderschöne Waldgebiete. Einige gehören zum Biosphärenreservat, da wird natürlich nicht angehalten, reingelatscht und geguckt oder ggf. gesammelt.

    Aber die Bereiche sind wunderbar ausgeschildert, sodass man da auch nicht in ungewollte Schwierigkeiten geraten dürfte.


    Immerhin gibt es außerhalb von jenen insbesondere einige sehr gesunde, halbhohe und recht dichte Fichtenhabitate auf herrlichen Moosflächen.


    Dort lohnt es sich offenbar immer noch, trotz der Trockenheit und jetzt auch hier aufkommenden großen Hitze.


    Erste Gelbe Knollenblätterpilze, offenbar gerade rausgekommen:


    Neben unzähligen frischen Samtfußkremplingen auch wieder schöne knackige Maronen (die sind sich von oben erstmal so ähnlich, dass man oft daneben liegen mag). Hier aber zwei Sammelkandidaten:


    Unzählige, sehr neue Halli-Gallis:


    Und dann noch, man glaubt es ja kaum und ich hab mich riesig gefreut, an mehreren Buchenstämmen noch exzellente Sommerseitlinge.

    (Der Frauentäubling war dann doch leider total durch/der Perler okay):


    Mit den gestrigen Funden zusammen gibt es heute noch Pilzpasta und knackig Gebratenes aus jenen:


    Muss schon sagen, nach anfänglicher Skepsis aufgrund der vorherrschenden Bedingungen, hier wird man pilztechnisch trotzdem nicht im Stich gelassen.


    Der Standard-Maronensammler im Herbst dürfte hier mit Sicherheit nicht umsonst unterwegs sein.


    VG

  • Werde heute mal noch in den Auwald schauen. Mein schönstes Schwefelporlings-Habitat ist meistens um den 14. August herum in voller "Blüte". Bin schon gespannt, ob es sich wieder an den Termin hält.


    LG Christopher

  • Hallo,


    hier ist einmal der Grund warum ich heute keine Pilzrunde drehe.



    Ich weiß aber nicht wo der Eigentümer seinen Temperaturfühler stehen hat.


    VG Jörg

  • Wohl in der prallen Sonne. 32 Grad hat es hier aber auch.


    Schwepo läuft, bin aber schon etwas zu spät dran. Macht aber nichts, sammle eh keinen mehr. Im Frühjahr hat es schon für den Jahresvorrat gereicht.


    Grüße aus dem Habitat :)

  • Hallo,

    32 Grad hat es hier aber auch

    der bei mir im Wohngebiet sticht schon ein wenig heraus (derzeit 40.4 Grad). Die anderen Chemnitzer Standorte zeigen Werte von 33-36 Grad an aber auch das ist für mich viel zu viel.


    VG Jörg

  • Noch in den "echten Wald" gefahren. In anderthalb Wochen Abwesenheit in dem Waldstück hat meine Flocki-Stelle Party gefeiert.


    Und an einer Sommersteinpilzstelle die beim letzten Schub nicht mitgemacht hat, stehen jetzt Bronzeröhrlinge rum. Die habe ich dort auch noch nicht gesehen. Wieder ein neues Habitat.


    Sorry wegen der Bildqualität heute, Billigsthandy lässt grüßen...


    LG Christopher

  • der bei mir im Wohngebiet sticht schon ein wenig heraus (derzeit 40.4 Grad). Die anderen Chemnitzer Standorte zeigen Werte von 33-36 Grad an aber auch das ist für mich viel zu viel.

    Moin Jörg.

    Mir ist das auch viel zu viel. Ich kann das gar nicht gut ab, meine Frau noch weniger. Zum Glück ist das Sommerende in Sichtweite, lange wird das so nicht mehr gehen, hoffe ich.

    Westlich von uns Richtung Ostwestfalen ziehen gerade Gewitter auf, na mal sehen, was davon noch ankommt.

    Die Heide wird aber wohl was abkriegen, vor Ort eher nicht, wenn man so die Zugbahn sieht.

    Naja, wie gehabt, abwarten.


    LG

    Daniel

    Ein Bestimmungsvorschlag von mir ist keine Verzehrfreigabe, dafür müsstest du bitte einen Pilzsachverständigen oder Pilzberater kontaktieren, schau mal unten der Link zur DGfM, da kannst du eine Auflistung für Deutschland finden.


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