Bitte um Bestimmungdhilfe

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 1.319 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von sigisagi.

  • Hallo Zusammen. Hier im Südwesten können sich die typischen Speisepilze leider nicht (mehr) zum Erscheinen durchringen. Vieles was man findet ist immer noch vertrocknet. Ich schätze es war einfach zu lange zu heiss.

    Naja, dann möchte ich die Chance eben nutzen um meinen Horizont und Wissensstand etwas zu erweitern. Ich hoffe Ihr könnt mir mit folgenden Exemplaren weiterhelfen.

    Entschuldigt bitte fehlende Anschnitte oder Geruch. Für weitere Dokumentation hat mir leider die Zeit gefehlt.

    Lieben Dank schonmal!


    1) Langstieliger Knoblauchschwindling?


    2)Graublättriger oder Grünblättriger Schwefelkopf?

    Gut möglich dass sich hier auch beide auf die Bilder geschmuggelt haben. Auf welche Merkmale achtet Ihr denn bei der Unterscheidung?


    3) Gemeines Stockschwämmchen oder Halimasch?

    4) Gar keine Idee



    5) Auch bei diesem Kollegen erschließt sich mir nicht was er ist.

  • Hallo sigisagi!

    1.) Saitenstieliger Knoblauchschwindling sollte passen, wenn er denn nach Knoblauch gerochen hat.

    2.) Grünblättriger Schwefelkopf

    3.) Hallimasch

    4.) Purpurfilziger bzw. Rötlicher Holzritterling Tricholomopsis rutilans.



    5.) Das ist ein Schleierling/Cortinarie.


    Gruß,


    Frank

  • Wow, das ging schnell. Danke Frank!

  • Hi und noch zu deiner Frage,


    Grünblättriger Schwefelkopf:

    Hut: gelbgrünlich, mit fuchsig-roter Mitte

    mit schmutzig grau-grünlichen Lamellen

    und "Neon"grüner Stielspitze

    oft und überall zu finden


    Graublättriger Schwefelkopf:

    Hut: schön gelb

    Lamellen: so blass grau ohne grün

    Stiel: auch ohne grün in der Spitze, eher weiß

    den finde ich eigentlich nur an Fichtenstümpfen


    Lieben Gruß,

    Lukas

  • Hallo sigisagi,

    das Hauptunterscheidungsmerkmal bei Schwefelköpfen ist der Geschmack :evil: : ganz mild mit starkem pilzigem Aroma: Rauchblättriger; herb-bitterlich: Ziegelroter; zum sofortigem Ausspucken scheußlich bitter: Grünblättriger

    Hast du erkennt, dass es ein Schwefelkopf ist (Lamellen müssen grünlichgrau oder violettgrau sein, auf keinen Fall braun, gelb oder weiß!!), darfst du eine Geschmacksprobe (etwas kauen, danach restlos ausspucken!) machen.

    Dein letzter Fund ist höchstwahrscheinlich Cortinarius varius (Semmelgelber Schleimkopf) - wie immer ohne Essfreigabe.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • das Hauptunterscheidungsmerkmal bei Schwefelköpfen ist der Geschmack

    Hallo Oehrling,

    da würde ich aber widersprechen wollen. Die Schwefelköpfe unterscheiden sich doch schon sehr deutlich durch die Farbgebung (auch wenn es da natürlich auch etwas Erfahrung braucht).
    Das Substrat kann ebenfalls schon mal einen Hinweis geben, der schneller ermittelt ist, als eine Geschmacksprobe zu machen (an Laubholz ist es nicht der Rauchblättrige, an Nadelholz ist es eher nicht der Ziegelrote).

    Aus eigener Erfahrung kann ich außerdem sagen, dass die Bitterkeit der bitteren Schwefelköpfe variiert. Bei bestimmten Witterungseinflüssen oder in manchen Populationen kann der Grünblättrige beispielsweise nahezu mild sein.

    Viele Grüße

    Emil

  • Ich möchte hier zur Diskussion noch die beiden Bilder aus meinem Pilzbuch beitragen. Im ersten zu sehen der Grünlättrige, im zweiten der Graublättrige. Ich finde anhand der Bilder, verglichen mit deiner Beschreibung, sind die Merkmale nicht so eindeutig, oder? Beide Hüte mit fuchsig roter Mitte.


    Wie schaut das denn, nach eurer Erfahrung bei den jungen Exemplaren aus? Ist der Grünblättrige da deutlicher rot in der Mitte als der junge Graublättrige?


    Auch das grün der Lamellen oder am Stiel eher schwer zu erkennen. Ich muss aber auch gestehen dass ich die Farben um Wald bisher meist als sehr viel deutlicher ausgeprägt wahrgenommen habe und dass die Bilder hier etwas täuschen. Ich finde also die Lamellenfarbe am ausschlaggebendsden und würde mich zusammen mit dem Geschmack mal darüber herantasten. Ich weiss, keine großen Mengen kauen, PSV kontaktieren, keine Verzehrfreigabe.


    Zum Geschmack wird noch folgendes erwähnt:

    Der Graublättrige ist mild und erinnert an grüne Erbsen, der Grünblättrige sehr bitter.

  • Moin Sigisagi, bei älteren Exemplaren ist das Unterscheiden tatsächlich oft nicht ganz einfach. Wenn du sie karieren willst, wäre der Geschmackstest das Mittel der Wahl. Aber kulinarisch wäre das Wurscht, denn die ollen Schlappen würdest du ja beide nicht mehr essen wollen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hi Sigisagi,


    Du hast recht. Die graublättrigen Schwefelköpfe können auch diese rötlichen Farben im Hut haben. Die fehlenden Grüntöne und die grauen Lamellen sind die besseren Trennmerkmale.



    ...Wie schaut das denn, nach eurer Erfahrung bei den jungen Exemplaren aus? Ist der Grünblättrige da deutlicher rot in der Mitte als der junge Graublättrige?...

    Ich meine beobachtet zu haben dass die jungen graublättrigen Schwefelköpfe mehr gelb denn rot gewesen seien, ... mal sehen.



    Lieben Gruß,

    Lukas

  • Hallo sigisagi!

    Der Grünblättrige ist ein absoluter Massenpilz, der Ziegelrote deutlich seltener und den Graublättrigen habe ich bisher nur vereinzelt gefunden. Letzteres mag aber auch daran liegen, dass der Graublättrige erst spät im Jahr erscheint, wenn die Pilzsaison weitgehend durch ist und ich nicht mehr so oft im Wald unterwegs bin. Außerdem bin ich seit einiger Zeit vermehrt im Laubwald unterwegs, da findet man den normalerweise nicht.


    Gruß,


    Frank

  • Ich muss sagen, der ziegelrote ist hier gar nicht mal so selten, sofern ich den richtig erkenne. Nächstes mal mache ich mal bessere Bilder davon.