vergessener Hellsporer

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.011 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mollisia.

  • Hallo zusammen,


    spät in der Saison im November, fand ich diese mittelgroßen Pilze mit 5 cm Hutdurchmesser am Rande einer Magerwiese. Der einzige Baum in der Nähe war eine Blaufiichte.

    Ich habe ihn mitgenommen, auf dem Fensterbrett abgelegt - und dort vergessen. Als ich mich erinnert habe, war der Pilz weg. Vermutlich den Katzenpfoten zum Opfer gefallen, aber einen hellen Sporenabdruck gab es immerhin. Ich vermute jedenfalls dass der Fleck vom Pilz stammte.


    Geruch und Geschmack waren nicht wahrnehmbar.


    Hat aufgrund der dürren Informationen jemand eine Idee zu meinem Fund?


    Danke schon mal fürs Überlegen.



    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,

    dürre Informationen zeitigen nur dürre Ergebnisse. Du solltest mMn bei den Ritterlingsartigen suchen, und da vielleicht bei den Raslingen oder Weichritterlingen. Kennen tue ich deinen Pilz leider nicht, für mich wäre das nur ein "little grey mushroom".

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo,

    Ich schmeiß hier mal Dermoloma (cuneifolium?) mit nachgedunkeltem Stiel in den Ring auch wenn ich nicht viel Ahnung habe. Habe Mitte November im Rasen was gefunden das ähnlich aussah und das ich (eventuell) für Dermoloma gehalten habe.

    Der ist von Mitte November. Fundort im Rasen, außer ganz ganz eventuell Haselnuss nichts in der Nähe was einen guten Mykorrhizapartner abgäbe.

    Viele Grüße

    Christian

  • Hallo Claudia,

    dürre Informationen zeitigen nur dürre Ergebnisse. Du solltest mMn bei den Ritterlingsartigen suchen, und da vielleicht bei den Raslingen oder Weichritterlingen. Kennen tue ich deinen Pilz leider nicht, für mich wäre das nur ein "little grey mushroom".

    FG

    Oehrling

    Danke Stephan, danke, bei dem grauen Unbekannten wird es wohl bleiben. So vom Habitus hätte ich auch Lepista als Gattung vermutet, aber so eine Art habe ich nicht gefunden. Aber du hast Recht, da ist nicht einmal die Gattung erkennbar.


    Hallo,

    Ich schmeiß hier mal Dermoloma (cuneifolium?) mit nachgedunkeltem Stiel in den Ring auch wenn ich nicht viel Ahnung habe. Habe Mitte November im Rasen was gefunden das ähnlich aussah und das ich (eventuell) für Dermoloma gehalten habe.

    Hallo Christian, danke für die Idee. Dermoloma könnte auch passen.


    Hallo


    Muss nicht sein das an Fensterbank war helle Sporenabdruck , wer weis was war das ?


    An mein Bildschirm Lamellen sind etwas rötlich - rotbraunlich wie bei Entoloma

    Danke beli, in der Tat kommt auch Entoloma infrage. Damit bin ich bei 5 Gattungen für einen Pilz. Das ist doch mal eine gute Ausbeute==Gnolm13.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Hallo,


    Lamelloclavaria petersenii würde ich schon alleine wegen der Größe (5 cm) ausschließen wollen, aber auch sonst passt mir das nicht gut.

    Dermoloma kommt meiner Ansicht nach auch nicht in Frage, und auch den Pilz von Schrumz halte ich nicht für eine Dermoloma (wegen des flockigen Stiels).

    Melanoleuca, Lepista - das wären meine Hauptfavoriten. Aber ohne Beleg und nur so vom Bild ist es in diesem Falle sicherlich wenig zielführend ....


    beste Grüße,

    Andreas

  • Wenn du was lernen willst, solltest du 123 123 vergessen...


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

  • Danke Ingo, von dieser Gattung höre ich das erste Mal. Interessant, ich schau mir die mal an.


    Danke für deine Einschätzung Andreas. Die Hutstruktur der von Ingo gezeigten Pilze ist tatsächlich anders als die meiner grauen Unbekannten. Ich hatte inzwischen schon alle mir zugängigen Dermoloma Abbildungen angesehen. Das sind zwar so nicht viele aber ein Treffer war rein makroskopisch nicht dabei Schrumz.

    Mit ein bisschen Glück finde ich die Pilze im nächsten Jahr noch einmal. Da hab ich dann zumindest eine Idee, wo ich anfangen kann zu suchen.

    Meine Motivation, den Pilz sofort unter die Lupe zu nehmen war ja vermutlich deshalb nicht vorhanden, weil ich so gar keine Idee hatte. Jetzt ärgert mich das. Vielleicht war das was Interessantes.

    Lieben Gruß


    Claudia


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  • Lamelloclavaria petersenii würde ich schon alleine wegen der Größe (5 cm) ausschließen wollen, aber auch sonst passt mir das nicht gut.

    Hallo Andreas,


    wo steht denn wie groß Lamelloclavaria petersenii sein darf und wer kann das bei den wenigen bisher untersuchten Funden überhaupt schon sagen?


    Bei Alexander Karich, siehe


    (PDF) Lamelloclavaria petersenii, eine Clavariaceae mit agaricalem Hymenophor -Erstfund für Deutschland


    und bei Dir, siehe


    unbekannter Wiesenpilz - omphalinoid/mycenoid


    waren die Fruchtkörper recht klein (1,3 bis 1,8 cm bzw. bis 2 cm Hutdurchmesser). Unter den Funden von Hartmut Schubert finden sich dagegen auch Exemplare, die ich deutlich größer einschätze (siehe z.B. das Titelbild vom Tintling, Heft 5/2020). Leider macht Hartmut im Tintling keine Größenangaben.


    Bei meinem Fund schließlich waren etliche Fruchtkörper dabei, die im Bereich von 4 bis 5 cm lagen, einige wahrscheinlich auch noch knapp darüber.


    Auffällig waren bei den größeren (!) Exemplaren die zum Hut hin abgeflachten und verbreiterten Stiele, was mich beim Fund der Pilze sofort an Camarophyllopsis/Hodophilus denken ließ, wo dies auch häufig zu beobachten ist.


    Solche nach oben hin abgeflachten und breiten Stiele zeigt nun auch der Fund von Claudia und hier sah ich eine beträchtliche Ähnlichkeit zu meinem Fund. Zur Verdeutlichung hier eine Kollage (links und unten die Pilze von Claudia, oben rechts die von mir).



    Die Ähnlichkeit mag nun Zufall sein und die Pilze gehören ganz unterschiedlichen Gattungen an, aber es wird nicht leicht sein Pilzfotos zu finden, die dem Fund von Claudia vergleichbar nahe kommen. Dies betrifft nun nur die Unterseite, aber da die Pilze von Claudia patschnass sind und sich die Hutoberfläche so nur schwer beurteilen lässt, kommt man damit wohl auch nicht weiter.


    Zu Deinen Favoriten: Da halte ich Lepista für den bisher besten Tipp und unter Umständen ist der Fund von Claudia nur eine Form der extrem veränderlichen Lepista sordida (wahrscheinlicher als Lamelloclavaria wäre es allemal).


    LG Ingo

  • Hallo Ingo,


    da hast Du natürlich recht. Ich bin einfach von meinem sehr reichlichen Fund (> 100 Fruchtkörper) und von der Beschreibung von Alexander Karich ausgegangen. Und wenn von Hundert Fruchtkörpern keiner größer als 2 cm war, dann tut man sich schwer zu glauben, dass ein Fund bestehend aus drei 5 cm großen Fruchtkörpern dasselbe sein soll. Aber natürlich ist das kein sicheres Argument, da hast Du schon recht.

    Trotzdem glaube ich nicht so recht dran, ich kanns aber nicht wirklich begründen.


    An Lepista sordida hatte ich sofort gedacht, und ob die wohl so düster auch mal aussehen kann. Vieleocht erfroren, dachte ich noch, aber gerade in den letzten Tagen hatte ich eine reichliche Kollektion sordida unter Linde am Straßenrand hier, auch nach Frost, und die wurden eher intensiver violett als dass sie düsterer geworden wären. Aber vielleicht kann L. sordida ja so dunkel aussehen?


    beste Grüße,

    Andreas