Himmelsrichtung der Wege von Bedeutung?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lütte.

  • Moin Zusammen!


    Ich, erst 3 Monte dabei, also noch blutiger Anfänger, habe gute Erfahrungen mit dem Sammeln an Wegrändern. Dabei glaube ich feststellen zu können, dass ich auf Wegen in West-Ost-Richtung die besten Erfolge hatte. Bilde ich mir das nur ein oder könnte die Himmelsrichtung und die daraus resultierende Sonneneinstrahlung hier von Bedeutung sein?


    Weiter glaube ich feststellen zu können, das es meistens auf einer Wegseite mehr Pilze gibt. Einbildung oder könnte auch hier die Ursache im Sonnenverlauf liegen?


    Habt alle einen schönen Tag, Reinhard

  • Hallo Reinhard!

    Da ich in meinem Wald wenig am Wegrand finde, gehe ich meist „offroad“. Kann also Deine Beobachtung nicht bestätigen. Aber ich habe schon öfter gelesen, dass die Wegseiten extrem unterschiedlich mit Fruchtkörpern bewachsen sind.
    In was für einem Wald bist Du unterwegs? Fichte, Mischwald, eher montan etc.

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wenn die Wege ein bisschen seitlich abschüssig sind, dann fließt das Regenwasser immer zur nach unten geneigten Seite ab. Schon allein der Fakt ist ein Grund mit, warum am Wegrand an einer Seite mehr FK wachsen als an anderen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Wege, auch an leichter Hanglage, schneiden den Fluss des Oberflächenwassers an und führen zu unterschiedlichen Be- und Entwässerungssituationen.

    Auch hat die Anlage des Weges in die Bodenschichtung eingegriffen und erzeugt so Ungleichheiten.

    Aber natürlich hat auch die Richtung der Besonnung starken Einfluss auf Wärme- und Fechtigkeitshaushalt des Standortes.

  • Und auf keinen Fall vergessen :

    Viele unserer Pilze leben in Symbiose mit diversen Bäumen. Und Bäume leben von Licht.

    Viel Licht und genügend Wasser führen dazu dass es einem Baum gut geht. Deshalb wachsen an Wegrändern (mehr Licht) oft

    mehr Pilze als im dunklen Gestrüpp (werden aber auch zuerst geerntet). Auch das oft massenhafte Auftreten von Pilzen in Parks oder

    auf Friedhöfen liegt daran , dass die Bäume dort konkurrenzarm wachsen können.

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Reinhard,


    unterschiedlich starker Bewuchs an beiden Wegrändern fällt mir auch öfters auf. Dazu hat Stefan ja eine These gebildet. Mir fällt zusätzlich auf, dass Pilze oft an "Verwerfungen" wachsen. Wenn ich in einem lichten Buchenwald unterwegs bin, suche ich mehr an Gräben, alten Fahrspuren, Gruben an denen vor etlichen Jahren mal ein Baum entwurzelt wurde, Krater von Fliegerbomben...Ich kann dabei nicht unbedingt unterschiedliche Lichtverhältnisse ausmachen, meine aber evidente Unterschiede feststellen zu können. Vielleicht ist das aber auch eher eine "self-fulfilling prophecy". Schließlich gilt: wo ich mehr suche, werde ich auch mehr finden.


    LG Michael

    Wer einen Pilz aufgrund meines Bestimmungsversuchs verzehrt, ist lebensmüde. Warnhinweis


    Chipsverwaltung (Historie im Profil): 104-15 (APR'23)=89+2 (Gnolmisch)=91+3 (250 Punkte)=94+4 (Platz 8)=98+5 (Punktlandung)=103+3 (Entertainment)=106+2 (1000ster Beitrag)=108+2 (Phorphal)=110+3 (Laudator :glol:)=113+6 (2tbester Phal)=119

  • Viel Licht und genügend Wasser führen dazu dass es einem Baum gut geht. Deshalb wachsen an Wegrändern (mehr Licht) oft mehr Pilze als im dunklen Gestrüpp

    Ich dachte immer, das läge an der Abschirmung von leichten Regenschauern bevorzugt im geschlossenen Fichtenbestand, wo die Tropfen eher hängen bleiben und verdunsten bevor sie auf den Boden fallen. Im Laubwald ist das weniger ausgeprägt, wie man bei Regenwetter im eigenen Genick spüren kann.

    Im Randbereich leiten Fichten wie ein Regenschirm das Wasser recht gezielt ab und schaffen so in ihrem Traufbereich eine Zone bevorzugter Bewässerung.


    Besonders schön kan man das im Gebirge um einzelstehende Fichten herum sehen.

    Hier zeigt sich an der Bodenvegetation ganz deutlich der scharfe Übergang zwischen dem trockenen abgeschirmten Bereich und der bewässerten Zone.

    Dort wachsen dann auch bevorzugt die Pilze.


    Ich denke das vorzugsweise Vorkommen von Fichtensteinpilzen in jungen Fichtenwäldern hängt auch damit zusammen, dass "Christbäumchen" nicht viel Regen abschirmen können aber doch genügend beschatten um Bodenverdunstung zu verringern.

  • Hallo Reinhard,


    das hat sicherlich eine Bedeutung (oder noch größere Gewichtung), wenn Du nach thermophileren Arten auf der Jagd bist bzw. wenn es schon relativ kalt wird. Auf jeden Fall trifft es auf die Frühjahrspilze wie die Morchel zu. Die Suchen sich zu Anfang ihrer Saison die warmen Plätzchen (Süden) und wandern dann zum Ende (über West/Ost) hin an die nördlichen Lagen. Beim Thema Wasserversorgung schließe ich meinen Vorgängern an.


    LG, Lütte