Bergpilze Fehlanzeige ABER

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kauz.

  • Servus,

    am letzten schönen Tag vor den Gewittern hatte ich das dringende Bedürfnis in den Bergen nach Schwammerl

    Ausschau zu halten:).

    Zeitig ging es los, und um es vorweg zu nehmen die Aussicht war toll, aber Schwammerl gab es kaum.

    Dafür aber Orchis in Hülle und Fülle.

    Da ich mich nicht sonderlich gut mit Pflanzen auskenne, bitte ich darum meine Fehlbestimmungen zu korrigieren !


    Als erstes, während des Aufstiegs, auf eine Freifläche im Bergwald wuchs

    D. fuchsii cf mit sehr ansprechender Lippenzeichnung


    Nach dem schon kurz nach Tour-beginn der Wind anfing zu wehen wollte ich etwas zügiger an Höhe gewinnen.

    Doch meistens kommts ja anders, und hier gleich richtig hart.

    Denn an einem ausgespülten Fichtenwurzelrand schaute eine gelbraune Knolle durch die schwarze Erde.

    Nach dem Anschnitt war klar, dass es sich um eine Echte Trüffel handelt.

    Tuber excavatum cf ( sie war völlig unreif und wartet noch auf die Nachuntersuchung).


    Ihr werdet es nicht glauben, ausser ein paar alten rotrandigen Fichtenporlingen und Zunderschwämmen, sowie einem Breitblattrübling gab es auf der ganzen Strecke keinen Pilz mehr zu betrachten.

    Also wer sich nun nicht für Pflanzen,und Tiere interessiert kann jetzt wegklicken.


    Oben angekommen hatte man einen sehr schönen Ausblick


    Und am grasigen Hang lag dieser "Haufen"

    den ich nun in Kultur habe; ich hab keine Ahnung welcher Vogel/Nager solche rein pflanzlichen,

    trockene Würstchen hinterläßt.



    Und nun gehts los mit den Händlwurz`n die sich im Winde von links nach rechts neigten:cursing:

    Unwirklich rosa-violettfarben




    und in weiß mit Zittergras


    dann ein Highlight ( zumindest für mich)

    Die Grüne Hohlzunge


    Nicht weit davon

    die Akeleiblättrige Wiesenraute


    So wie die Berg-Flockenblume


    Und ein leider schon verblühter Günsel den ich auf Grund der Blattform und Stielbehaarung mal

    als Genfer oder Heide-Günsel bezeichnet habe


    Und zum Abschluss der Gipfelregion noch

    Pseudorchis albida


    So, erst mal ausruhen und Brotzeit machen;

    doch was ist das für ein komischer Vogel?

    noch nie gesehen

    Eine Ringdrossel, für meine Kamera leider etwas zu weit weg


    So, auf zum Abstieg

    ein kleiner Hundehaufen - ach wie hübsch - natürlich die Bläulinge und nicht der Haufen!!!

    Himmelblauer Bläuling ( möglicher Weise auch 2 verschieden Arten)


    leicht abseits des Weges schon wieder Orchis, die sehen aber anders aus!


    Dank an Kauz für die Bestimmungskorretur folgender Orchis:)


    Stattliches Knabenkraut


    oder das hier

    Dreizähniges Knabenkraut natürlich nicht

    sondern Traunsteineria globosa Rosa Kugelorchis



    Und hier, ist das ein Stattliches Knabenkraut ?

    Nein, es ist Dactylorhiza traunsteineri


    So,nun reichts aber mit den Blumen - oder ?

    Es gibt ja noch ander Sachen, wie z.B.:

    Steinfliegen die einem über den Weg laufen^^


    Gut gelaunt wieder in den schattigen Wald,

    und schon ist die gute Laune dahin.

    Die machen vor keinem Wald haltX(


    Ich kanns nicht ändern, also schnell weiter.

    An einer unbekannten Pflanze nagte diese Raupe herum, mein Bestimmungsveruch endete beim

    Braunen Bär


    Und vor dem Ende der Tour fielen mir noch ein paar Taphrinas an Ulme auf

    Natürlich war es wieder mal etwas völlig anderes


    nämlich die

    Ulmengallenlaus




    Hoffentlich habt ihr euch nicht gelangweilt bei sooooo vielen Bildern


    Grüße

    Felli

  • Hallo Felli,


    ein ganz toller Beitrag, vor allem mit den vielen Orchideen. Da fühle ich mich direkt an meine Zeit in Genf erinnert, wo ich auch regelmäßig in den Schweizer Alpen die Orchideenvielfalt bewundert habe. Aber bei so vielen tollen Pflanzen müssen da oben ganz sicher noch viele phytoparasitische Pilze auf dich gelauert haben ;)


    Björn

  • Hallo Felli,


    es müssen nicht immer Pilze sein, die Orchideen sind doch auch wunderschön. Tolle Funde sind das ==Pilz25.


    War das am Walchensee/Jochberg ?


    Du bist nun schuld, dass ich jetzt vom Bergweh befallen bin, ich spüre förmlich, wie es mich mehr und mehr packt.

  • Hallo Felli für die botanischen Schönheiten und Fernblicke fällt es überhaupt nicht schwer, auf Pilze zu verzichten. Danke fürs Zeigen.

    Da bekommt man einen dicken Hals, wenn selbst in solch seltenen Refugien mit schwerer Technik zerstört werden.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Schöne Funde! Zu den Orchideen folgende Bestimmungs-Tipps: Das Dreizähnige Knabenkraut ist die Kugelorchis (Trauensteinera globosa), das Knabenkraut spec. ein Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula), das unterste Orchideenfoto zeigt Trauensteiners Knabenkraut (Dactyl. trauensteineri)

  • Servus,

    Aber bei so vielen tollen Pflanzen müssen da oben ganz sicher noch viele phytoparasitische Pilze auf dich gelauert haben

    Gelauert haben sie schon, aber............ ich hab ja mit den Pflanzen selbst schon Probleme genug;)

    War das am Walchensee/Jochberg ?


    Du bist nun schuld, dass ich jetzt vom Bergweh befallen bin, ich spüre förmlich, wie es mich mehr und mehr packt.

    ja, genau da wars:).

    Und das tut mir Leid, aber einer muß ja schuld sein^^

    Bei dem unbeständigen Wetter solltest du aber im Hügelland bleiben, da bin ich verm. nächste Woche auch wieder, mal schauen was es so gibt - falls du mal Zeit hast gib Bescheid

    Schöne Funde! Zu den Orchideen folgende Bestimmungs-Tipps:

    Hi Kauz,

    herzlichen Dank für die Bestimmungsvorschläge:thumbup:. Hab ich auf den Bildern geändert

    Hab mich eh schon ein wenig gewundert beim Dreizähnigen.

    Ist das für D.traunsteineri nicht ein extremer Standort?

    Die mag doch mehr feuchte Moorböden. oder ?


    Da bekommt man einen dicken Hals, wenn selbst in solch seltenen Refugien mit schwerer Technik zerstört werden.

    Ja Claudia , die machen vor nichts halt, und auch noch an solchen Tage an denen der Waldboden schön durchfeuchtet ist, damit man meter-tiefe Spurrillen einfahren kann;(


    Danke für eure Kommentare


    Grüße

    Felli

  • Klasse Beitrag, Felli!

    Einen ähnlichen Orchideenreichtum sah ich letzte Woche in der Eifel. Dazu demnächst mehr.

    Und am grasigen Hang lag dieser "Haufen"

    den ich nun in Kultur habe; ich hab keine Ahnung welcher Vogel/Nager solche rein pflanzlichen, trockene Würstchen hinterläßt.

    Vergleich mal mit dem Kot vom Auerhuhn.

    Ich bin gespannt, ob sich da etwas in Kultur entwickelt.

    Und vor dem Ende der Tour fielen mir noch ein paar Taphrinas an Ulme auf

    :D

    Die Gallen haben mich vor einem Jahr ebenfalls genarrt. Da hatte ich auch auf etwas pilziges gehofft.


    LG, Nobi

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    Chips: 72