Was für ein Pilz ist das?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.361 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Moin,


    habe die beiden Pilze auf einem Baumstumpf in einem Mischwald gefunden. Es gibt keinen auffälligen Geruch. Ich hoffe ich nerve nicht mit meinen Fragen zu Pilzen, aber meine Recherchen ergeben nichts vernünftiges😅

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    das sind Dachpilze, wahrscheinlich was aus dem Cervinus-Aggregat...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Tarik,

    Wenn du den Pilz selber bestimmen willst, prüfe mal folgende vier Merkmale


    1. Lamellenhaltung frei : die Lamellen berühren den Stiel nicht ( 1. Bild)

    2. Sporenpulver Farbe : rosa ( lege einen Hut mal auf auf eine weisse Unterlage und warte ein paar Stunden )

    3. Wachstum auf Holz

    4. Keine Stiel Scheide


    Diese Merkmale führen, wie Stefan schon geschrieben hat, eindeutig zur Gattung Dachpilze

    Wenn du den Stiel etwas drückst, würde ich einen eher unangenehmen Rettichgeruch vermuten

    Dann bist du in der Gruppe um den "rehbraunen Dachpilz"


    Gruss

    Uwe

  • Danke für die Tipps:) Gibt es Internetseiten oder gute Bücher mit denen ich meine Pilze identifizieren kann?

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    Internetseiten gibt es nur bedingt. Es gibt gute, aber das sind meist spezialisierte von Mykologen, die sich meist nur mit bestimmten Thematiken befassen, bzw. nur Pilze in die Seiten aufnehmen, welche in ihremm "Bezirk" nachgewiesen worden sind.


    Gute Bücher: von E. Gerhardt Kosmos-Pilzführer 1200 Pilze, Pareys Buch der Pilze und den "Laux". Das Buch von Rita Lüder "Grundkurs Pilzbestimmung" ist kein Bestimmungsbuch und nur das erste Drittel ist zu empfehlen, wo es um den allgemeinen Einstieg in die Thematik Pilze geht. Der Rest ist stark fehlerbehaftet und täuscht eine beschränkte Artenkenntnis vor, die keinesfalls gegeben ist.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Servus Tarik,


    Dachpilze sind eigentlich in den meisten, etwas dickeren Pilzbüchern enthalten. Da die von Uwe benannte Merkmalskombination sehr klar ist (ich füge noch an, dass Hut und Stiel eine Sollbruchstelle haben), müsstest du mit den meisten ausführlichen Pilzbüchern eine Chance haben, die Gattung zu erkennen.


    Wichtig ist, dass du Details erkennst, den Pilz beschreiben kannst. Foto allein ist da viel zu wenig, auch wenn man da oft sehr viel sehen kann. Das bringt dich dann aber nicht weiter. Erst dann, wenn du Merkmale erkennst, wird dir ein Buch helfen.


    Beispiele am Foto: sind dir die feinen, dunkleren Längsfasern auf der Stieloberfläche aufgefallen? Ist dir aufgefallen, dass die Lamellen den Stiel nicht berührt haben? Ist dir aufgefallen, dass weder ein Ring, noch eine Ringzone noch eine Volva vorhanden sind? (weiter fortsetzbar) - das ist alles gar nicht so einfach, aber zur Bestimmung muss man sehr viele Merkmale beachten, verstehen lernen und erkennen. Dann fängt man irgendwann an, das wie Mosaiksteine zusammenzubringen und Sicherheit zu bekommen.


    Zum Pilz selbst: Rehbrauner Dachpilz i.w.S. ja. Die Art geht hier aber nur mit Spezialliteratur, Mikroskopie und oft nur mit DNA-Sequenzierung. Aber das Artenaggregat kann man makroskopisch gut erkennen. Die Fasern am Stiek schließen einige Arten aus.

    Falls der unauffällige Geruch doch etwas süßlich war, wenn dann das Holz, auf dem er wuchs, Nadelholz war, dann könnte das Pluteus pouzarianus sein. Der echte Rehbraune riecht schon intensiv nach Radi (oder nach einer Mischung aus Kakao undf Radi - hatte ich unlägnst, den Fund habe ich sequenzieren lassen).


    Du siehst: man kommt bei den Pilzen sehr schnell in absolute Untiefen. Für den Einstieg sind die aber völlig egal, denn Rehbrauner Dachpilz i.w.S. reicht ja völlig. Doch der erste Schritt wäre, die Gattung zu erkennen. Die Arten sind erstmal völlig unwichtig, wenn man in Pilzbestimmung tiefer einsteigen will. Gattungen oder Habitustypen (Ritterlingshabitus, Schirmlingshabitus usw.) sind wichtiger.


    Liebe Grüße,

    Christoph