Dachpilz ganz in weiß

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.231 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Hallo zusammen,


    Dieser Fund gibt mir noch Rätsel auf:


    Dachpilz, 8 cm Hutdurchmesser, Habitus eines rehbraunen, Hut und Stiel weiß, deutlicher Rettichgeruch, auf liegendem, noch nicht übermäßig stark vermorschtem Laubholzstamm gewachsen.



    In den Blick genommen habe ich folgende Arten/Varietäten:

    1. weiße Form des rehbrauen Dachpilzes (P. cervinus var. albus)
    2. seidiger Dachpilz (P. petasatus)
    3. weißer Dachpilz (P. pellitus)

    Gegen den seidigen scheint mir die fehlende Schuppung zu sprechen, die kann ich auch in der Mitte nicht ansatzweise erkennen. Die Huthaut ist weit abziehbar und transparent. Auch Standort und Geruch wären wohl eher untypisch, wobei der Geruch recht unterschiedlich beschrieben wird. Für den weißen wäre es wohl eher ein großes Exemplar. Leider finde ich zu allen drei Optionen nicht allzu viele bzw. teilweise widersprüchliche Angaben in meinen Büchern oder online.


    Gibt es eine Chance, das auseinanderzusortieren?


    LG, Craterelle

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Craterelle!


    Ohne MIkroskopie: Ganz schwierig. Deutlicher Rettichgeruch sollte schon in die Gruppe um den Rehbraunen (Pluteus cervinus) weisen, glaube ich.

    Aber auch dann wäre es noch problematisch, weil alle Arten aus dem Eck weiße Formen bilden können - auch wenn ich außer pouzarianus (kann auch nach Rettich riechen!) und cervinus s.str. noch nichts daraus gefunden habe. Und nur cervinus in weiß. Interessant hier ist tatsächlich das Fehlen von deutlichen Fasern auf dem Hut und am Stiel, auch die Hutmitte ist ja gar nicht schülferig, wie ich das von cervinus meistens kenne.



    LG; Pablo.

  • Servus beinand...


    Sporengrößen bei Dachpilzen bringen wenig bis gar nix.

    da wage ich zu widersprechen. Im Pluteus-cervinus-Aggregat sagen die Sporenmaße durchaus etwas aus. Die Artengruppe wurde ausführlich von Justo et al. überarbeitet. Nebenbei gesagt: Pluteus hongoi gibt es auch in weiß.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Ok, ich habe das Stückchen Huthaut, das ich abgezupft hatte, mal auf einen Objektträger verfrachtet und diesen umgehend an einem sehr sicheren Ort verlegt.


    Nur für den Fall, dass ich ihn a) wiederfinde und b) zum Mikroskopieren komme und ihn nicht als Pluteus spec. beseitige lege:


    In der Huthaut müsste ich nach Schnallen suchen, und in einem Lamellenquerschnitt (keine Ahnung, ob mein motorisches Geschick das zulässt ) nach Pleurozystiden?