Blitzpilze mit Sahnehäubchen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.491 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    "Blitzpilze mit Sahnehäubchen" - klingt das nicht wie ein etwas seltsames kulinarisches Experiment?
    Aber hier ist nicht das Küchenunterforum - und essbare Pilze in anderen als Zwergenmagen-Quantitäten finde ich sowieso nicht - aber:
    WENN es denn mal etwas geregnet hatte, da kamen einige Pilze - wie der Blitz (aber sie sind alle ungeblitzt :cool: . )
    Und hast du nicht gesehen - schon sind sie wieder weg!
    Darunter waren die "üblichen Verdächtigen" (Helmlinge, die ersten Knoblauchschwindlinge, die ersten kleinen Risspilze, Faserlinge ...) auch mal in schönen Ensembles, dazu aber auch einige seltenere Wiederfunde und diverse persönliche Erstfunde:
    das sind die "Sahnehäubchen".


    Et voilá:


    1
    Fompini
    Ganoppl Fomfom
    grinst dazu und bestätigt die oben gemachte Aussage mit ... na....11 Ausrufezeichen !!!!!!!!! (oder welches Tier hat das geschrieben?) (---> welcher Pilz hier grinst, wird noch mal überprüft --> tatsächlich Fomes fomentarius, ziemlich ungewöhnlich rot, s.u.)


    2-3
    Schon im Juni fand ich an einem Eschenstumpf die für mich bisher größte Ansammlung von Panus conchatus, Laubholzknäueling, sowohl an der Schnittfläche, als auch noch mal am Stammgrund. Über Wochen habe ich die hin und wieder aufgesucht: auch im jungen Zustand (violettlich, später rosa-ockerlich) teilweise angefressen, dann eingetrocknet, dann so gut wie unsichtbar. Kommen die eigentlich am gleichen Substrat wieder, eventuell im nächsten Jahr?


    4-7
    An einer steilen Böschung (Hochrhein, Südhang-Einschnitt bei Buchen, Eichen auf Kalk) - ganz oben, standen 3 Pilze, die von weitem wie Perlpilze aussahen. Mit einem langen Ast konnte ich 2 herunterangeln.
    Aber: keine Rötung, nirgendwo, Manschette (schwach) gerieft, seltsamer Geruch (ich definiere: Rettich + Kartoffelkeller + chemische Autoabgaskomponente).
    Ein grauer Wulstling ist das wohl auch nicht? Dann erst fielen mir die PYRAMIDALEN Velumenreste auf dem Hut auf (schon zum großen Teil abgewaschen).
    Ich denke, es handelt sich um einen Igelwulstling, Amanita echinocephala (das wäre ein Erstfund). Den z.B. im Tintling beschriebene grünlichen Schimmer an Lamellen und Stiel konnte ich aber nicht entdecken.


    8
    Auf extrem morschem Holz (Buche oder Eiche, nicht mehr erkennbar), fand ich diese kleinen Preziosen (nur ca. 1 cm Hutdurchmesser). Ich dachte zuerst an Flammulaster limulatus, den orange-gelben Flockenschnitzling (den hatte ich schon zweimal, Hut eher "überzuckert" und irgendwie gelblicher am Rand und am Stiel), aber hier dieser ist im jungen Zustand deutlich grobwarziger. Die Körnung auf dem Hut wird auch abgewaschen oder vergeht etwas, aber die abstehenden Strukturen am Stiel bleiben bestehen (die andere Art ist da nur überfasert). Ich gehe hier von Flammulaster cf. muricatus, dem Grobwarzigen Flockenschnitzling aus - (siehe auch im Motto-Wettbewerb).


    9-11
    Am Rheinufer, in einer unappetitlichen Ecke (festgetrampelter Pippi-Pfad bei Esche, Pappel, Weide) ein Champignon-Methusalem (über 10 cm breit, aber flach über dem Boden, die Unteransicht tue ich niemandem an), daneben einige Youngster (3-5 cm groß)
    Hut wie man sieht (weiß mit Bräunung, glatt, feste Haut), Stiel relativ gleichförmig gerade, keine deutliche Gilbung, eher leicht braune Verfärbung, ob Rötung im Schnitt ist fraglich, das Fleisch war sehr trocken und fest.
    Lamellen sehr früh dunkelbraun, dann schwarz, auch beim kleinsten geschlossenen Pilz waren die Lamellen hellbraun (eigentlich gar nicht oder kaum rosa), Geruch und Geschmack exakt die Note wie Kultur-Champignon, nur 5 mal so intensiv (natürlich in dem Zustand und aus der Ecke nicht essbar).
    Der Ring ist sehr flüchtig, an den Exemplaren nur wie ein dünnes Bändchen, dass man sowohl nach oben, wie auch nach unten abrollen konnte.
    Weitere Flockungen unterhalb des Ringes waren nur sehr undeutlich zu erkennen.
    Was kann man daraus machen? Ich bleibe entweder beim Kulturchampignon (Agaricus bisporus) oder beim Stadtchampignon, Agaricus bitorquis (aber Ringform nicht passend? Fehlende deutliche Rötung?) hängen (wär ein Erstfund .... beide Arten, in freier Wildbahn) --> Agaricus bitorquis


    12-13
    Auf einem liegenden dickeren Ast (im Asthaufen) im Wald befanden sich diese Genabelten Zählinge, Lentinellus micheneri (omphalodes), noch recht klein (1-2 cm), der Geschmack war sehr scharf (Erstfund).


    14-17
    Polyporus mori, den Bienenwaben-Porling hatte ich zwar schon ein paar mal gesehen, aber immer nur unschöne alte Reste.
    Bei den ganz jungen Pilzen (6 mm und 9mm) hier war ich unsicher und ich habe sie zuhause noch ein bisschen gepäppelt, sie sind noch ein bisschen gewachsen und dann doch (auf feuchtem Küchenpapier in einer Box) eingetrocknet. Die ursprünglich orange-gelbe Oberfläche verblasst bei älteren Pilzen stark. Die Poren sind länglich bis 5 mm lang und auch am Stiel vorhanden, der Rand bleibt lange eingerollt, bevor er sich letztendlich doch wellenartig nach außen umbiegt.
    Das anderen Exemplare waren ebenfalls auf einem Buchenast. Die Fruchtkörper sind deutlich dünner/ zarter als Polyporus tuberaster und haben deutlich größere (länglichere) Poren (hier bis 6 mm lang). Im Bildvergleich werden die Größenrelationen nicht immer so ganz deutlich.


    18-21
    Polyporus badius, der Kastanienbraune Stielporling ist hier im Wald sehr häufig anzutreffen (also kein Erstfund, aber immer wieder schön), immer auf Buche (bis jetzt), die kleinsten Pilze sind noch fast ungefärbt (und dann auch noch nicht glänzend), dann gelblich mit dunklerer Mitte, dann erst dunkelrot-braun-glänzend, der Stiel unten schwärzlich, die Poren extrem fein.
    Den umgedrehten Pilz habe ich nur durch leichtes Antippen versehentlich abgelöst, jetzt trocknet er - vielleicht Dekomaterial, jedenfalls ohne "Bewohner".


    22-23
    Zu den "Blitzpilzen" gehören auf jedenfall diverse Arten von Stummelfüßchen, Crepidotus spec., die ja nur mikroskopisch sicher zu unterscheiden sind. Aber unterschiedlich sehen sie trotzdem aus.
    Diese hier heißen bei mir Crepidotus cf. applanatus (keine gallertige Schicht unter der Huthaut) und für Stummelfüßchen sind sie sehr groß (6 cm oder mehr ist da keine Seltenheit)
     


    24-25
    Halte ich auch für Crepidotus spec. - weiß es aber nicht mit Sicherheit, weil ich kein Sporenpulver habe. Alles noch winzig klein, mich wundert etwas der orange Schimmer bei Bild 24. Einmal mit behaarter und einmal mit unbehaarter Oberseite, keine gallertigen Schichten. (--> 24: Clitopilus hobsonii ist auch eine Option - mit fransigen Lamellenschneiden und rosa Sporenpulver)


    26
    Auch ein "Blitzpilz", den habe ich unter cf. Coprinellus disseminatus, Gesäter Tintling, abgelegt (es gab auch größere "gesäterer" Ansammlungen, nur nicht mehr so schön, auch alle recht winzig)


    27-31
    Nicht lachen: Erstfund von Lacrymaria lacrymabunda, Tränender Saumpilz, alle Funde an Waldwegen. Die Details vom aufgeschirmten Pilz sind von einer anderen Fundstelle. Eine Woche später ist von den kleinen Pilzen auch ganz und gar nichts mehr zu sehen.


    32-33
    Ein Beipiel von meinen Russula-Funden (die werden jetzt mit Chemie traktiert, aber dafür haben während der Hitze nicht alle brav ausgesport ...
    Hier diese sind schön eindeutig (von zuwuchernder Lichtung in Kalkbuchenwald, dort aber eher bei Brennesseln, Brombeeren, Jungeschen auf sonniger Stelle, die aber lange durch leichte Bodenvertiefung feucht bleibt):
    mal intensiv rot, mal blass-gescheckt, mal fast ganz weiß, mäßig (leicht verzögert) scharf, sehr zerbrechlich, weiße Lamellen (vermutlich auch weißes Sporenpulver), Huthaut kaum abziehbar - UND alle (schon vor Ort) mit deutlich intensiv gelb-fleckenden Lamellen (und Stielen). Das soll allerdings auch verzögert auftreten können. Chemie (Guajak und FeSo4) auch wie beschrieben https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbfleckender_T%C3%A4ubling
    Russula luteotacta, der Gelbfleckende Täubling (in sehr vielen Exemplaren, Erstfund).


    34-37
    Noch ein Erstfund, zum Glück war da auch ein kleiner Pilz dabei, auf feinen Holzhäckseln im Wald: Gold-Mistpilz, Bolbitius titubans (vitellinus)


    38-41
    Auch ein Erstfund: Hortiboletus (Xerocomellus) rubellus, der Blutrote Röhrling, bei Buchen auf Kalk.
    Der Hut war samtartig und schön dunkelrot, die Blauung schwach ausgeprägt und es befanden sich orange-rote Pünktchen in der Stielbasis (leider beide Pilze, obwohl schön aussehend, schon madig)


    42-43
    Schnuckelige Dachpilze, für die man ein M. braucht, nehme ich an (von bemoostem Buchenstumpf in Schräglage)
    Jedenfalls sind es keine "normalen" hirschbraunen Dachpilze. Sie sind ohne Geruch, die Huthaut sowohl samtig als auch leicht gerunzelt, Huthaut nicht abziehbar. Das Fleisch ist weiß (nicht rosa, nicht gelb), der hier leicht gelblich wirkende Stiel verfärbt sich beim Trocknen nicht, bzw. der Fasern werden nur deutlicher rötlich-braun, ebenso wird der Hut bräunlicher (also kein P. salicinus), die Stielbasis ist leicht verdickt (aber nicht wirklich knollig), der Stiel minimal bereift erscheinend. Irgendwie komme ich dann doch auf Pluteus cf. plautus, Samtiger bzw. Verschiedenfarbiger Dachpilz (unter diesem Namen läuft ja auch mein letzter Fund, Pluteus semibulbosus/depauperatus, die Pilze sehen nur für mein Empfinden doch deutlich unterschiedlich aus - wenn das wirklich alles eine Art ist - eieieiei.)
    http://www.hlasek.com/pluteus_plautus1en.html
    http://www.leifgoodwin.co.uk/Fungi/Pluteus%20plautus.html


    44-45
    Kaum ein Pilz wird übersehen - garantiert! So ein kleines, unscheinbares Dingelchen (von bemoostem liegendem Buchenstamm), nur ca. 1 cm, bräunlich-olivlich. Meine Vermutung geht in Richtung Olivschnitzling, cf. Simocybe spec. (sumptuosa oder centunculus) (Erstfund).


    46
    Und wieder ein Erstfund: ein kleiner hübscher Scheidling (2-3 cm Hut), ganz in weiß, mit sehr wolligem Hut und bleibend abstehend flaumigen Stiel (bei Buchen auf Kalk). Das müsste Volvariella hypopitys, der Flaumstielige Scheidling sein (bei Volvariella pusilla, dem kleinsten Scheidling soll lt. Gröger der Flaum nicht bleibend abstehen bzw. vergänglich sein, makr. Unterscheidungsmerkmal)


    47
    Ein "Blitzpilz", nicht immer schön, aber hier: Psathyrella cf. candolleana, Behangener Faserlinge, mal nur von oben


    48
    Wiedergefunden: "meine" Phlebia nothofagi (früher: Mycoacia n.), auf extrem morschem Stamm, vor zwei Wochen noch unkenntlich, jetzt wieder "frisch" und mit eindeutigem Geruch. Mein Fundort 2 existiert nicht mehr, Spechte haben das Holz völlig zerhackt


    49
    Ein Porlingserstfund von einem Buchenast, extrem zäh und fest (auch im frischen Zustand),
    siehe auch Anfrage (dort mehr Bilder und Beschreibung), ich "glaube an" Oxiporus populinus, den Treppenförmigen Steifporling.


    50
    Noch ein Porlingserstfund (an einem Buchenast), ich "glaube fest an" Tyromyces kmetii, den Orangegelben Saftporling (siehe auch gleiche Anfrage, dort mehr Bilder und Beschreibung)


    51
    Last but not least - wie praktisch, Wiederfund von noch einem orangefarbenen Porling (an liegendem Buchenstamm) (zum Vergleich auch in der Anfrage:( Pycnoporellus fulgens, der Leuchtende Weichporling.


    Jetzt ist aber genug ... bis zum nächsten Mal!

  • Hallo abeja,


    bei deinem Champi ist zumindest auf dem letzten Bild deutlich der Doppelring zu erkennen. Für mir ganz klar Stadtchampignon, Agaricus bitorquis.


    VG Jörg

  • Hallo abeja,


    absoluter Wahnsinn dein Bericht...


    Frage: Bild 33 mit der Russula, ist das im Bild links unten (8:00) mit den drei Streifen eine Guajakreaktion am Stiel?
    (Ich versuche mich in dieser Gattung etwas einzulesen) :haue:


    Danke für deinen wirklich tollen Beitrag...
    claus

  • Hallo abeja!


    Schöne Zusammenstellung mit klaren aussagekräftigen Bildern, Funddetails oder anderes Wissenswerte dazu.
    Gefällt mir gut der Stil.


    Mal davon abgesehen, dass ich einige deiner Pilze noch nie sah, fällt mir aber beim 0-8-15 Pilz Nr. 1 ......

    Zitat


    Fompini grinst dazu und bestätigt die oben gemachte Aussage mit ... na....11 Ausrufezeichen !!!!!!!!!


    ..... auf, dass du dich hier wohl mit dem Namen verschrieben hast.
    Also Fomitopsis pinicola (so soll Fompini doch übersetzt werden?) = Rotrandiger Baumschwamm hat sicherlich keinen braunen Untergrund, wenn man am Frischzuwachs kratzt.
    Ganoderma (Lackporling) oder Fomes fomentarius (Zunderschwamm) wäre hier wohl die bessere Richtung.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo zusammen,
    danke für die netten Kommentare!


    Hallo abeja,


    bei deinem Champi ist zumindest auf dem letzten Bild deutlich der Doppelring zu erkennen. Für mir ganz klar Stadtchampignon, Agaricus bitorquis.


    VG Jörg


    Hallo Jörg,
    da ich noch nicht so viele Agaricus-Arten gesehen habe, habe ich immer Probleme die Ringform eindeutig zuzuordnen. Ich las zwar einiges vom "doppelten" Ring, kann mir das aber immer nicht so genau vorstellen.
    Vor allem erscheint der Ring vom Stadtchamp. auf vielen Bildern z.B. im Gerhardt EXTREM scheidenförmig (wie eine Volva) untenherum. Im Bon und Gröger nachgelesen, da wird es etwas genauer erklärt.
    Im Prinzip scheint das, was man auf meinem Bild als Ringrest sieht, der OBERE Ring zu sein (der Rest des Velum p., das oben hängenbleibt und dann nur wie ein kleiner Gürtel aussieht), dann müsste noch deutlich unterhalb ein zweiter Ring sein (nicht etwa die Unterkante dieses Gürtels ist gemeint) der wie eine Volva geformt ist, und im frischen Zustand deutlich absteht (und NUR nach unten abstreifbar ist). DIESEN Teil kann ich hier nicht mehr deutlich erkennen.
    Aber ich gehe inzwischen auch davon aus, dass es sich hier mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Stadt-Champignon handelt.




    Hallo Claus,
    nein, die Übersichtsbilder hier sind ohne Chemie.
    Da hängt wahrscheinlich nur Dreck am Stiel. Von den Chemie-Bildern habe ich hier gar keine Fotos gemacht. Ich übe da auch noch, vor allem die Stärke und Varianz in der Farbreaktion (schnell, langsam, "leuchtend", "trüb", hell-irgendwas, dunkel-irgendwas - das sind schon Unterschiede bei den verschiedenen Pilzen. Aber das muss man alles erst mal mit eigenen Augen gesehen haben.
    Und VORSICHT mit der Chemie, gut belüftet, entweder draußen oder unter dem Dunstabzug (?). Guajak riecht ja schon ganz gut, Vanillin auch - aber eigentlich sollte man das alles nicht so deutlich einatmen. Besonders Phenol nicht.



    Hallo Abeja!
    Sehr umfangreiche Sammlung, das! Trotz vieler toller Pilze ist mein absolutes Highlight Deine Nr. 25. Da
    sind lauter kleine Herzchenpilze!


    Hallo Tuppie,


    genau deshalb habe ich sie - obwohl es ja so viel wurde ;) , hier mit eingefügt - das war so "herzlich". Leider ist das Bild (eines von mehreren) nicht besonders scharf geworden. Das war eine ganz schön dunkle Ecke!




    Hallo Karl,


    4-7, ja, das Sporenpulver war weiß.
    Ich habe auch versucht, die Farben genau zu treffen. Die Fotos stammen aus dem Wald, da ist das immer minimal zweifelhaft. Zu Hause kamen mir die Lamellen cremefarben vor.


    24-25 Ich hatte bei 123 die kleinen Mehlräslinge gesehen. Gutes makroskopisches Unterscheidungsmerkmal soll ja die dort fransige Lamellenschneide sein. Das kann ich hier leider nicht richtig erkennen.
    (Und ich hatte auch noch ein weiteres Bild - nicht gezeigt - ein anderer Fund, da könnten die Lamellen fransig sein - aber eben auch nicht eindeutig.) Ich werde da in Zukunft noch mal verstärkt drauf achten, und auch versuchen, Sporenpulver zu bekommen.





    Hallo Ingo,
    jetzt wird's peinlich für mich :shy: :D - ODER: ich wollte doch nur mal schauen, ob ihr alle auch aufpasst!
    Vermutlich liegst du ganz richtig.
    Ich habe die Pilze nur im Vorübergehen fotografiert (AH! TRÖPFCHEN!!!) - und gar nicht genau hingeschaut, auch kein Übersichtsbild gemacht.
    Gestern - habe ich zufällig dann ganz ganz junge Fomes fomentarius gesehen, die sahen VERDAMMT ähnlich aus. Allerdings nicht so weiß, die Zuwachskante nicht so strahlend, keine Tröpfchen, die Oberfläche nicht so rötlich.
    Aber - Ganoderma halte ich für sehr wahrscheinlich. Ich werde es in der nächsten Zeit noch mal zu Sicherheit nachkontrollieren.
    Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass die weiße neue Schicht einen schon älteren dunkleren Hutkrustenteil überwuchert (und habe daraus nicht auf die Tramafarbe geschlossen) - aber das ist wohl Blödsinn, auch wenn ich mir Vergleichsbilder von eigenen anderen Fompini-Zuwächsen anschaue.




    Hallo Abeja,


    ich bin total begeistert, was du für Sachen findest. :thumbup:
    Sehr schön aufgenommen und dokumentiert, macht großen Spaß, sich das anzusehen. :)


    Viele Grüße,
    Emil


    Hallo Emil,
    danke auch dir - es freut mich, wenn die Zusammenstellung ankommt!
    Ich bin es ja auch gar nicht gewohnt, Steinpilze oder so was zu finden - vielleicht übersehe ich die auch :rolleyes:.


    Ich schaue sowieso fast immer nur an Holz und da gibt es dann hier im Südwesten dann auch schon mal Raritäten (obwohl, die sollen ja alle in Ausbreitung sein.)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo abeja,


    viel zu spät äußere ich mich doch noch zu diesem wunderbaren Thread.


    Ich gratuliere dir zu so vielen Erst- und Wiederfunden und danke dir für die Bilder. Besonders schön finde ich auch deine Beschreibungen, wie du zu verschiedenen Bestimmungen gelangt bist. Oft lese ja nur ich sie, wenn du mir ein Foto für den Fotowettbewerb schickst und deine vermutete Art so ausführlich begründest. :thumbup: Dadurch kann man deinen Gedankengang nachvollziehen und davon kann man sehr viel für den eigenen Bestimmungsprozess lernen. Vielfach sind deine Überlegungen so durchdacht, dass das du zu einem Ziel kommst und du lässt dich von einem "Geht nur mit Mikroskop" nicht abschrecken. Das ist tapfer und meiner Meinung nach ebenfalls genau richtig. :sun:


    So, das wollte ich schon lange mal loswerden. :)


    LG, Jan-Arne

                                                                               
    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Ich habe eine kleine Homepage gebastelt, auf der ich Tiere und Pilze in Kurzportraits zeige.

  • Hallo,



    @ Jan-Arne
    Vielen Dank für die lobenden Worte ! :sun:
    Nur manchmal kann man sich auch ganz schön verheddern - und manchmal schätzt man sogar Pilze, die man eigentlich gut kennen sollte ganz falsch ein - vor allem im "Vorbeiflug" - und dabei sozusagen "Bilder aus der Hüfte" schießend ... PENG!! Daneben!!


    Also was ich damit sagen will:
    der Grinserich ganz oben ist natürlich nicht Fomitopsis pinicola - und auch nicht Ganoderma applanatum, wie ich dann aus den "Vorbeiflug-Eindrücken" mir zusammenreimen wollte, sondern dieser Pilz und noch ein paar weitere am gleichen Stamm,
    sind die RÖTESTEN Fomes fomentarius-Exemplare, die ich JEMALS gesehen habe.
    Natürlich sind sie noch relativ klein, noch nicht sehr hufförmig, aber deutlich dicker als Ganoderma applanatum. Sie waren auch so weiß und so frisch, dass man auf der Unterseite schreiben konnte (auch noch eine Woche später), so ein paar typische Linien waren allerdings auch zu erkennen. Trotzdem habe ich zur Sicherheit aus zwei Exemplaren ein Stück herausgeschnitten, die Tramafarbe und der Myzelialkern machen die Sache ganz eindeutig.


    Und weil ich da ein bisschen Auffrischung brauchte, habe ich auch noch ein Exemplar von Ganoderma applanatum (ähnlicher Größe und Frische) zum Vergleich fotografiert, sowie weitere jugendliche Fomes fomentarius (in der Färbung, wie ich sie eher kannte).
    Damit der Thread hier nicht noch mit mehr Fotos beladen wird, stelle ich die Fotos in dem (hüstel) von mir erstellten Portrait von Fomes fomentarius mit ein.

  • Hallo,
    ein Bild muss ich aber noch hier anhängen.
    Da hatte ich vor 14 Tagen einen der fraglichen sehr rötlich erscheinenden Zunderschwämme (Fomes fomentarius) angeschnitten (ein "Tortenstückchen" herausgelöst) - und so sieht der Pilz heute aus:


    FomFom (oder Pac-Man) schließt die Lücke - und wieder so extrem rot im Zuwachs

  • Hallo,
    noch eine Ergänzung:
    gestern habe ich an einem liegenden Laubholzstamm (enrindet, vermutlich Buche) ein ganze Anzahl von Oliv-Schnitzlingen (Simcybe spec.) gesehen (vgl. oben im Beitrag Bilder 44-45)
    Diese Pilzchen hier waren noch ganz frisch, Oberfläche samtartig, Stiel bereift und mit Mycelfilz. Das ganze Dingelchen ist so groß wie mein Daumennagel (und der ist 1,5 cm :) ). Sobald man den Pilz berührt, geht natürlich die hübsche bereifte Samtigkeit perdu.
    Er ist auch hygrophan, beim Liegen zum Ausporen wird der Hut ganz hell.
    Das Sporenpulver gilt als "braun", ist aber in der Farbe ungefähr so wie die Lamellen: ein sehr helles gelbliches oliv-grün-braun.


    UND die Becherchen habe ich natürlich übersehen, die Kamera aber nicht - mit bloßem Auge angeguckt: so klein, so klein (bis auf die zwei gelben Becherchen) - nur so groß wie Staubkörnchen, die vor Feuchtigkeit glitzerten...


    Simocybe spec. (Oliv-Schnitzling)